Derealisation -> Depression

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01.08.08
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Hallo.

Sommer letzten Jahres ging es bei mir los. Ich hatte starke Depressionen, warscheinlich ausgelöst oder einhergehend mit sehr starkem Derealisationsempfinden. Inzwichen geht es mir besser und ich arbeite weiter daran, dass es besser wird und bleibt! Ich denke mein Hauptproblem war die Derealisation. Zunächst wußte ich natürlich nicht was mit mir los ist, und habe mir die schlimmsten Sachen eingebildet( vom Gehirntumor bis zur Schizophrenie).
Ich bin dann immer mehr in einen Teufelskreis der Angst gekommen, und wußte nicht mehr wie es weiter gehen sollte. Da ich nichts mehr essen konnte bin ich schließlich im Krankenhaus gelandet. In der Neurologie wurden zunächst mal organische Schäden ausgeschlossen. Dann verwies man mich an die Psychiatrie.
Dort meinte man, dass eine Derealisation nie nur so vorkommt sondern immer nur eine Begleiterscheinung ist. Was ich im Nachhinein für Blödsinn halte!
Das Antidepressivum machte es noch schlimmer(Verstärkung der Angstgefühle). Wobei ich jedoch auch hier sagen muß, dass ich bereits vom lesen der Packungsbeilage Angst bekam. Diese Erwartungs, und Kontrollhaltung wiederum hat dann warscheinlich am Ende placebomäßig die Angst verstärkt. Jedenfalls setzte ich es nach zwei Versuchen wieder ab.
Nach längerer Zeit kam ich dann zu meiner jetzigen Psychiaterin welche mir Trevilor 150mg verschrieb. Ich möchte fast meinen, das auch hier wohl eher der Placeboeffekt bei mir wirkte..jedoch zum positiven. Die Derealisation nahm jedoch nicht wirklich an Intensität ab. Doch nun zu den Sachen die mir wirklich geholfen haben und immernoch tun. Ich sagte mir, dass dieser Zusatnd nicht einfacvh so kommt, sondern das ich dies eher als chance und nicht als Bestrafung sehen muß. Also änderte ich meine Einstellung dazu. Ich sagte mir bewußt, dass es ok ist und ich keine Angst habe, da dies sowieso nix ändert außer das Angst alles noch viel schlimmer macht und verstärkt.
Ich dachte nach, was ich ändern kann. Zunächst einmal stellte ich meien zugegeben sehr ungesunde Ernährung ein, und ging über zu viel Gemüse und Obst sowie nurnoch Biofleisch zu essen. Biofleisch daher.. weil zB schon alleine durch die ganzen Antibiotika in herkömmlichen Fleisch die Darmflora also die Unmenge an Mikroorganismen in meinem Darm zerstört wird, was wie ich denke einen sehr starken Einfluss auf das Wohlbefinden/Gesundheit hat.
Desweiteren begann ich mit Ausdauersport. Jedesmal nach dem Joggen ging es mir eigentlich recht gut. Es klingt für mich albern, aber ich begann sogar zu meditieren um mein Unterbewußtsein positiv zu beeinflussen. Und ich nahm mein Studium wieder auf und versuche nun es endlich vernünftig zu Ende zu machen. Sehr Sehr wichtig ist vorallem die Einstellung zu diesen Derealisationsphänomenen. Seit ich begann sie nicht mehr negativ zu assoziieren, sondern sie als gegeben hinzunehmen und zu versuchen etwas daraus zu gewinnen bzw. auf jeden Fall keine Angst mehr davor zu haben.
Am Anfang dachte ich ständig nur daran, schon beim Aufwachen kontrollierte ich wie stark es ist. Immerwieder kontrollierte ich und hoffte so es wäre nicht mehr da. Doch genau das ist der falsche Weg! Inzwischen denke ich fast garnicht mehr daran.. woraufhin die Derealisation sowie die Depression sich wesentlich gebessert haben und meistens fast weg sind. Durch das ständige dran denken und konntrollieren und Sorgen machen wurden diese natürlich verstärkt und ich kam in diesen Teufelskreis hinnein-> Angst, Depresionnen, verstärkte Derealisation. Wenn es heute manchmal noch aufkommt, denke ich bewußt sofort an etwas anderes, schaue raus in die Natur oder lenke mich sonstwie ab. Ich merke dass ich immerweniger dran denke und so auch alles besser wird. Ich denke diese Faktoren, eine gesunde Lebensweise, viel raus in die Natur gehen( Fahrrad fahren, Sport machen), gesunde Ernährung, das Unterbewußtsein bewußt positiv beeinflussen( durch Meditation zB), und die RICHTIGE Einstellung sind von imenser Bedeutung! Ich habe mal von einer Studie gelesen, dass Meditieren im Vergleich mit einer Gruppe die Antidepressiva nahm vergleichbar gute Ergebnisse erziehlte. Und auch bei Antidepressiva kommt natürlich der Placeboeffekt zum tragen! Wenn schon Meditieren alleine soviel bringt..wieviel dann erst ein Wandel zur gesunden Lebensweise/Ernährung, Sport etc.!!!! Fast alle Spontanheilungen(auch von Krebs zB) gehen alle einher mit einem Wandel im denken und somit im Leben!!
Man kann sich gesund denken!!
Ich bin fast ein wenig froh, dass ich diesen Zustand bekam, denn mal so betrachtet wurde es höchste Zeit, dass sich bei mir etwas änderte! Und ich werde versuchen dem weiter zu folgen. Mir geht es dadurch jedenfalls bereits viel besser. Ich hoffe ich kann euch hiermit etwas helfen...
Von ganzem Herzen viel Erfolg und gute Besserung an euch!!!
 
Hallo ghaan,

das ist ein schöner Bericht
danke.gif
. Der beeindruckt und macht Mut! Und ich finde, Du kannst stolz auf Dich sein, weil Du wirklich von verschiedenen Seiten aus das ganze angegangen bist und Dir Deinen Erfolg redlich verdient hast.

Grüsse,
Uta
 
ich merke zwar, dass der Thread hier sehr alt ist, aber ich melde mich trotzdem zu Worte, da ich punkto DR/DP sehr gut mitreden kann!
Mein DP/DR-Syndrom kam vor 3 Jahren, Anfangs ging ich auch von Schizophrenie/Psychosen usw. aus, aber ich habe es einfach so hingenommen und gelernt damit umzugehen - dadurch war der Zustand fast völlig normal, teilweise natürlich schwerer, aber meistens gut. Da ich aber immer in dem Glauben lebte, psychisch schwer krank zu sein, bzw. eine schwerwiegende psychische Erkrankung/organische Erkrankung nie ganz ausgeschlossen hatte, entwickelte ich eine massive Hypochondrie, Herzphobie, Angststörung, Agoraphobie und allerlei andere Neurosen und Phobien die wirklich angekotzt haben. Also das Ziel bei so einem Syndrom sollte sein, sich damit zu beschäftigen, aber nicht im NEGATIVEN Sinne. Bei jedem DR/DP Syndrom ist es wichtig, zu erkennen, dass es nicht psychotisch ist und man nicht verrückt wird.
Das DP/DR Syndrom kann sehr wohl alleine auftreten, ist auch verbreiteter als man vielleicht denkt. Oft ist es Drogen induziert, manchmal auch einfach so. Ich habe das folgendermaßen interpretiert: die Veranlagung, psychotisch/schizophren zu werden, ist nicht in jedem Menschen vorhanden. Ein negatives Erlebnis, ein gefährlicher Zustand oder allgemein jede stark bedrohliche Situation (sei es Depression, Unfall, Drogenrausch o.ä.) oder eine Situation die als solche empfunden wird, kann dieses DP/DR-Syndrom auslösen, was bei anderen Menschen vllt. zu einer schwerwiegenderen psychischen Erkrankung führen würde. Das fixieren und negative Erleben des DP/DR-Syndroms verschlimmert dieses lediglich, so meine Erfahrung. Man kann es soweit Ausblenden, dass man es komplett vergessen kann bzw. es überhaupt nicht mehr merkt.
Herzlichen Glückwunsch für deine Besserung, auch wenn ich das erst relativ spät schreibe! ;)
 
Hi

Ich habe das Derealisationssyndrom auch (irgendwie hab ich das schon seit der Kindheit gehabt), dachte auch schon manchmal ich werde mal psychotisch, wobei sich bei mir das Derealisieren oft auch wie ein erweitertes Bewusstsein/Vorstellungskraft zeigt und manchmal auch angenehme Gefühle beschert, so in der Art von intensiven Tagträumen.

Oft heißt es ja Derealisation wird durch Traumen ausgelöst, bei mir ist es aber nicht so.

Manchmal kriege ich auch Derealisationserlebnisse wenn ich depressiv bin, besonders auch bei plötzlichen und grundlosen "Kurzdepressionen" die nur ein paar Stunden oder Tage andauern.

Oder auch wenn ich körperliche Symptome habe dann fühlt sich das aber eher so an als würde ich einen Anfall im Kopf erleiden...

Wurdest du mal genauer körperlich durchgecheckt?

Und Derealisationen sind auch nicht mit Halluzinationen zu verwechseln,dass ist nur so eine Art "Unwirklichkeitsgefühl" der Umwelt gegenüber

Liebe Grüße
Mara

Manchmal geht es mir auch in e
 
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