grins....

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27.06.08
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Der Lattenzaun

(Autor leider unbekannt)


Ich hab 'ne wunderschöne Gadde,
eingezäunt mit lauter Ladde.
Die Ladde hör'n uff übern Bodde,
damit se nit faul wern und verrodde.
Mar kann von draußen kaum eins entdecke,
un sich daher ganz gut verstecke.

Weil ich noch Brombeer zu pflücke hadde,
war ich noch neulich in mei Gadde.
Un wie ich zufällig durch die Ladde gucke,
kimmt einer gelaufen, als wär er meschugge,
kimmt immer näher, ich denk nanu,
der kimmt ja direkt auf mei Laddezaun zu.

Dann war er am Zaun, guckt runner und ruff,
ich stand mucksmäuschenstill - un denk, jetzt pass uff!
Dass ich nicht blind worden bin, das is noch e Wunner,
er, der Kerl, macht grad die Hose runner.
Dann tut er sich bedächtig bügge,
um sich e Mordsding aus dem Kreiz zu drücke.

Da die Sache kam von obbe,
hab ich mei Schippe unnern Zaun durchgeschobbe.
Ich hab dann gestaunt un es Lache verbisse,
Dieweil er hat drauße auf meine Schippe geschisse.
Doch als der Schippenstil sich hat gebogge,
hab' ich mei Schippe schnell weggezogge.

Es kam wie ich's dann auch gedacht,
der Schisser wollt gucken, was er gemacht.
Er dreht sich rum, tut Auge aufreiße
un guckt ganz entgeistert, wo ist denn mei Scheiße?
Erscht guckt er ins Gras un dan uff de Schuh
und denkt, das geht doch nicht mit rechten Dinge zu.

Er hat nix gesehe un nix geroche.
Dann issen der Angstschweiß ausgebroche;
die Knie, die warn ihm schon ganz lasch,
er fasst sich an den Kopp und dann an den Arsch.
Und wie er sich de Finger hat beschmiert,
da weiß er, hier is e Wunder passiert.

Er kimmt nimmer raus aus de Staune un Stutze.
Vor Schreck vergisst 'r de Arsch abzuputze.
Rafft sich de Hos hoch und rennt dann fort
voll Angst und Graus vor dem unheimlichen Ort.

Doch ich konnt kei Brombeere mehr flügge,
ich konnt mich vor Lache nich regge un bügge.
Den ganzen Tag hab ich noch gelacht,
weil ich mit mei Schippchen e Wunder Vollbracht.
Dem Kerl aber hab ich noch nachgeruffe:
Hab Dank, du ruchloser Kagger,
Die Schippe hat grad noch gefehlt uff mei Agger!

Ein paar Tage später bin ich wieder in mei Gadde,
da seh ich doch an mei Zaun e Schadde.
ich geh hin un bin von de Sogge,
da tut der Scheißer doch wieder hocke.
Pass uff, denk i, den will i mal necken,
un schon bin ich hinter die Brombeerhecken.

Dann lauf ich schnell, wo de Hühner sitze,
um mir vom Neste e Ei zu stibitze.
Dann nehm ich mei Schippe un schleich off de Sogge,
zurück zum Zaun, wo der Kacker tut hocke.

Er sucht grad Papier, um den Hinnern zu putze,
ich denk, pass uff, die Zeit musst du nutze.
Schnell hab ich ihm, dos ist nicht gelogen,
mit de Schippe unnern Hinnern de Scheiß weggezogen.
Das Ei aber leg ich ganz leise un sacht
an die Stelle, wo er vorher sei Haufe gemacht.

Es kam dann genau so wie ich mir's gedacht:
der Scheißer wollt gugge, was er wohl gemacht.
Er dreht sich rum un tut de Auge aufreiße
un denkt ganz entgeistert, das is doch kein Scheiße,
das is doch e Ei, wie's de Hühner tun lege.
Er kann's gar nicht fasse, doch tut er sich rege;
schnell mit sei Ei zu sei Frau tut er laufe,
un schreit: "Frau, mir brauche kei Ei mehr zu kaufe!"

Un dann erklärt er ihr klipp un klar,
wie's beim Scheiße am Gaddezaun war.
Sei Frau meint, das muss er erst mal beweise -
e Mensch kann doch kei Ei net scheiße.
Da sagt der Mann: "Na gut, na schön,
beim nächsten Kacke kannste's ja sehn.
Doch musste mal warte bis morge,
denn heute kann ich's dir net mehr besorge."

Am annern Tage da war's dann soweit.
"Frau," ruft der Mann, "ich bin jetzt bereit.
Komm schnell mit dei Hut un halt ihn drunner,
sonst falle die Eier so harte herunner."
Die Frau kommt gelaufe, so schnell sie nur kann.
Er hockt schon am Bodde un fängt schon an.

Sei Arsch tut krache, wie'n Gewitter im Mai,
doch was dabei rauskommt is alles ann're als e Ei.
Sei Frau guckt in'n Hut un fängt an zu schimme,
dann tut se wie wild in de Gegend rum renne,
sie tritt ihn in'n Hinnern un schreit voller Wut:
"Mich hast'e beschisse un a noch mei Hut."

Ich kann Euch nur sage, denn ich muss es ja wisse,
an mei Laddezaun hat er nie mehr geschisse


ich mag das internet, ein Quell immerwährender Erheiterung :D
 
Unsere Jugend, oder „Es ist kaum zu glauben, dass wir trotzdem überlebten!“

(von einer ganz lieben alten Dame :) )


Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.

Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.

Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt
den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten.
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg
und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt.
Es waren eben Unfälle.

Niemand hatte Schuld ausser wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht" .
Kannst Du Dich noch an "Unfälle" erinnern?

Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau.
Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick.

Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle,
Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms.

Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach
zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein.
Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns...
Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer.
Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen
für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war,
musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und
wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden
oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken.
Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht
aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern
mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit all dem wußten wir umzugehen.

Einige von uns haben sogar zeitweise in Bayern gelebt und sind doch anständige Senioren geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gramlyn und die Kindersicherung

(von karaoke)

Mit meinem ,leider schon verstorbenen, Kater Gramlyn habe ich folgendes erlebt:

Ich kam eines Morgens in die Küche und fand den Kühlschrank offen und völlig vereist vor.
Hat wohl die halbe nacht versucht , die Küche zu kühlen. Außerdem lag einiges vom Inhalt davor.
Ich war natürlich stinksauer auf mich, weil ich die Tür ja wohl nicht richtig geschlossen hatte.
Am nächsten Morgen das gleich Spiel! Das hat mich doch ein wenig an mir zweifeln lassen.
Ich saß dann später in der Küche über meiner Zeitung, als Gramlyn hereinstolzierte.
Er legte sich vor den Kühlschrank, stemmte sich mit den Hinterpfoten dagegen und zerrte mit etwas Mühe,
aber gekonnt die Kühlschranktür auf. Ich dachte ich sehe nicht richtig.
Seelenruhig begann er auszuräumen, bis er die Leberwurst hatte.
Damit verdrückte er sich ins Kinderzimmer und ward erstmal nicht mehr gesehen.
Ich bin dann zu Baby - Quelle gegangen und fragte nach einer Kindersicherung für den Kühlschrank.
Die Verkäuferin sagte: " Ja wenn die Kinder soweit sind, muß man schon etwas unternehmen."
Ich sagte: " Vonwegen Kinder, - das ist für meinen Kater, der räumt mir den Kühlschrank aus."
Erst hat sie mich angeschaut, als ob ich spinne und dann hat sie gelacht ,
bis ihr die Tränen liefen und sie meinte, das würde ihr keiner glauben.

Mit meinem jetzigen Kater Oscar habe ich ein ähnliches Problem.
An den Kühlschrank kommt er nicht heran, aber an die Schubladen
und da räumt er die Plastiktüten heraus und perforiert sie alle fein säuberlich.
Ich habe wieder "Kindersicherungen" gekauft....
 
Eine verblüffende Reaktion:

(von Felix)

Ich war damals ein junger Primarlehrer. Es war Besuchstag.
Den Wänden entlang sassen viele Mütter und auch einige Väter.
Alle Augenpaare waren gespannt auf mich gerichtet.
Die Eltern kannten mich ja vorallem nur durch die Aussagen ihrer Kinder.
Ich hatte im Sprachunterrich das Zusammentragen von Ersatzwörtern für <gehen> als Thema.
Wir hatten zusammen schon eine schöne Auswahl von farbigen Verben an der Wandtafel festgehalten.
<schleichen, marschieren, laufen, torkeln, schnaken etc.>
Nun verebbte die sprudelde Quelle plötzlich. Um die Mitarbeit wieder in Gang zu bekommen,
wollte ich die Klasse mit bestimmten Fortbewegungssituationen anregen.
Mit der Aufforderung: " Denkt z.B. an ein Känguru!" war der Bann gebrochen.
Viele Hände schnellten in die Höhe.
Ich nahm das Ruthli dran, denn es hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet.
"Springen?" kam es etwas zaghaft aus ihrem Mund.
"Mach einen Satz!" forderte ich sie auf. Eine typische Lehrergewohnheit.
Ruthli stand auf, hielt ihre Hände wie Pfoten vor die Brust und sprang mit einem gewaltigen Satz auf mich zu.
Explosionsartig brachen Eltern und Kinder in ein ohrenbetäubendes Gelächter aus.
Auch ich musste mich setzen, denn das hatte ich nicht erwartet.
Nur Ruthli stand verdattert da und nestelte verlegen an ihrem Röckchen.
Sie verstand unsere Reaktion überhaupt nicht.
Ich nahm sie tröstend zu mir und erklärte ihr das Missverständnis.
Nun konnte sie auch herzhaft mitlachen.


Süüß....:)
 
schon sehr lustig:
Ich habe die Geschichte mit dem Springe und anschließend einen Satz machen drei Mal lesen müssen...

Ich habe zuerst nicht verstanden, was das Missverständnis war. Die Arme:confused:, ich kann gut mir ihr fühlen;), wenn alle gelacht haben :)))
 
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