Versicherungsamt warnt Kassen vor Schmieren von Ärzten

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MisterX

Berlin (Reuters) - Das Bundesversicherungsamt droht Krankenkassen, die Ärzte zu anderen Krankheitsdiagnosen verleiten, mit rechtlichen Konsequenzen.

BVA-Präsident Josef Hecken kritisierte am Donnerstag in Bonn, die Kassen versuchten zum Teil sogar mit Geldprämien die Ärzte zu veranlassen, ihre Diagnosen nachträglich zu ändern, um mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds zu bekommen. Dies sei rechtswidrig. "Ich werde deshalb ein solches Verhalten in meinem Aufsichtsbereich nicht dulden."

Versicherungsamt warnt Kassen vor Schmieren von Ärzten | Inland | Reuters
 
Hallo Mister X

Das klingt ein wenig missverständlich. Nicht die Ärzte bekommen mehr Geld für die Einstufung eines Patienten als kränker, sondern die Krankenkasse.(=Morbi-RSA)
Die Ärzte bekommen, egal wieviel sie behandeln nur bis zu einer Maximalobergrenze von ~30€ pro Vierteljahr pro Patient ihre Bemühungen vergütet. Egal ob die das nun 200 oder 4000€ gekostet hat.Nennt sich jetzt "RLV" = Regelleistungsvolumen, was mal wieder eine neue Ärztever@rsche ist, um frech behaupten zu können, es gäbe keine Budgets mehr. Aber heisst ja jetzt ganz anders, eben RLV.
Wenn man dann mal nachrechnet, dass ein durchschnittlicher Kassenpatient
~1000€ pro Vierteljahr an Zwangskassenbeiträgen bezahlt und der Hausarzt
maximal ~30€ ausbezahlt bekommt, stellt sich die Frage in welch groteskem Umfang derzeit Geld in wuchernden Umverteilungs- und Bürokratiekraken vergeudet oder in nicht nachvollziebare Kanäle "umgeleitet" wird.

Mich erinnert das stark an ein 9er Ruderboot bestehend aus einem Ruderer
und 8 arroganten Controllern mit Flüstertüte.

Aber Deutschland konnte am Beispiel der DDR natürlich ÜBERHAUPT nicht wirklich klar sehen, dass Planwirtschaft NICHT funktioniert und regelmäßig in die Pleite führt.Und ist ja auch schon zu lange her. => Ulla Schmidt meint zB das es ein Fehler war die Polikliniken zu schließen, und steuert jetzt im Rekordtempo auf neue Heuschreckenfinanzierte MVZ´s zu weshalb leider erstmal die freiberuflichen Ärzte in die Pleite getrieben werden müssen
( wodurch sich dann wieder die Pseudobezahlung mit ~30€RLV´s =Budget/Vierteljahr erklärt. Einfach die freie Konkurrenz verbieten, damit die eigenen Amigos das Geschäft übernehmen können, würde halt doch ZU vielen auffallen.

Ich fürchte Bananrepubliken müssen wir nicht in Südamerika suchen

Diese Seite kann ich empfehlen, falls noch Interesse für die Hintergründe dieser Politik besteht : www.patient-informiert-sich.de/fakten/pdf/Achtung_Call_Center.pdf
Renate Hartwig | Patient informiert sich | Eine Patienteninitiative | Design by: Ingrid Sperber

Schönen Abend

schnurz
 
Wie man sich das Geld zuspielt ist sicherlich auch ein wichtiges Thema.

Viel schlimmer finde ich, dass man jetzt sogar schon zugibt, dass "Diagnosen" im Prinzip überhaupt nix mehr wert sind ... :mad:

Lieben Gruß
 
Aber Deutschland konnte am Beispiel der DDR natürlich ÜBERHAUPT nicht wirklich klar sehen, dass Planwirtschaft NICHT funktioniert und regelmäßig in die Pleite führt.

Ich glaub, das Beispiel DDR ist in diesem Fall aus mehreren Gründen schlecht gewählt. (Zumal ihr im Westen sowieso nicht im Geringsten wisst, wovon ihr redet ;) )
Auch die Planwirtschaft ist nicht unbedingt schlecht! Die Konzerne, die das Spiel letztlich überleben werden, haben mit Sicherheit am besten geplant!
Die Wirtschaftskrise ist ja genau darauf zurückzuführen, dass man (immer öfters völlig sinnlos) produziert was das Zeug hält ... und es keiner mehr will oder gar braucht!

Genau wie ein Arzt irgendwas machen muss, nur um seinen "Lebensstandart" zu halten.
Wäre es nicht besser, man würde sich mal dafür interessieren, was überhaupt noch effektiv raus kommt?

Die riesengroßen Blasen scheinen überall zu sitzen - nicht nur in der Finanzwelt ...

Lieben Gruß
 
Hallo MisterX,

aus der Distanz lässt sich vieles klarer, eben durch eigene Interessen unbeeinflusst, halt analytisch betrachten. Davon abgesehen habe ich direkt nach der "Wende" einige Jahre im Osten studiert und bin mit einigen "Ossis" nach wie vor befreundet so daß es mir durchaus auch an persönlichen Einblicken nicht mangelt.:)

Viel schlimmer finde ich, dass man jetzt sogar schon zugibt, dass "Diagnosen" im Prinzip überhaupt nix mehr wert sind ...

Bei Klagen oder gar Anklagen seh ich es als unverzichbar, Ross+Reiter zu benennen.:
So sind es Krankenkassen, die VERSUCHEN Ärzte zu bewegen falsch zu diagnostizieren, um im planwirtschaftlichen Irrsinn Gesundheitsfond mehr aus diesem umverteilt zu bekommen.Diese neue Möglichkeit der Krankenkassen, mehr Geld zu bekommen, wurde ausschließlich durch Planwirtschaft eröffnet.

Wischiwaschi Aussagen sind eben keine sondern eher blalbla.

Auch die Planwirtschaft ist nicht unbedingt schlecht!

Doch...ist sie !
Nichts im Leben ist soo eindimensional, dass ihm nicht irgendwelche winzigen positiven Facetten abzugewinnen wären. Entscheident für eine Beurteilung ist einfach, was unterm Strich überbleibt: Das war regelmäßig der Konkurs des Systems und die Unterordnung der Freiheit des Einzelnen unter irgendwas, meist die Diktatur irgendeiner
Ideologie oder politischen Kaste, die auch in der DDR offensichtlich Wasser gepredigt und Wein getrunken hat (Stichwort Wandlitz)

Ich bin überzeugt, dass Planwirtschaft und gigantische Umverteilungen immer zu Vergeudung von Ressourcen,Korruption und mangelhafter Leistung führen. :
Wäre es nicht besser, man würde sich mal dafür interessieren, was überhaupt noch effektiv raus kommt?
;) Deshalb bin ich ja gegen Planwirtschaft.


Ein schönes Wochenende wünscht

schnurz
 
Nicht ganz das gleiche Thema, aber dennoch auch ein Fall von Schmieren:

Hörgeräteakkustiker sind von den Rezepten der Ärzte abhängig
bzw. von deren Hinweis auf sie.

Zahntechniker sind von den Zahnärzten abhängig.

Ortopädische Schuhmacher hängen von Orthopäden ab.

Wenn sie nicht mitspielen und keine Lust haben, den Ärzten Geld zukommen zu lassen, kann es passieren, daß auf einmal gar niemand mehr zu ihnen kommt. Die meisten Patienten haben auch gar keine Lust, sich selbst jemand zu suchen, da sie ja auch wiederum vom Arzt abhängig sind.

FTD.de - Gesundheitswirtschaft: Unerhörte Geschäfte - Seite 1 von 5 - Gesundheitswirtschaft

Gruss,
Uta
 
Hallo MisterX,
aus der Distanz lässt sich vieles klarer, eben durch eigene Interessen unbeeinflusst, halt analytisch betrachten. Davon abgesehen habe ich direkt nach der "Wende" einige Jahre im Osten studiert und bin mit einigen "Ossis" nach wie vor befreundet so daß es mir durchaus auch an persönlichen Einblicken nicht mangelt.:)

Wohnst Du in Kuba, Sibirien oder Alaska?
Dann hast Du evtl. ein wenig Distanz ... :wave:

Wie "unbeeinflusst von eigenen Interessen" erscheinst Du mir auch nicht!

Das mit der Null-Ahnung von der Zone hast Du ja jetzt selber er- bzw. geklärt.
Deine - nach Wende - Freunde waren wohl etwas zu jung, um Dir bezüglich Wirtschaft was sinnvolles mitteilen zu können.

Aber auch nicht jeder aus der Zone hat überhaupt begriffen um was es ging. So wie ja jetzt auch die wenigsten Leute verstanden haben bzw. wahr haben wollen, wie der Kapitalismus wirklich funktioniert.
Marktwirtschaft und (Privat -) Kapitalismus sind ja im Grunde gar nicht vereinbar.
Ein Kapitalist muss (und wird) immer die Beherrschung des jeweiligen Monopols anstreben. Ein Kapitalist vernichtet die Marktwirtschaft!
Gerade die Computerbranche ist hier aktuell ein gutes Beispiel. Man kauft die innovativsten Firmem auf - nur um sie zu schließen!

Bei Klagen oder gar Anklagen seh ich es als unverzichbar, Ross+Reiter zu benennen.:
So sind es Krankenkassen, die VERSUCHEN Ärzte zu bewegen falsch zu diagnostizieren, um im planwirtschaftlichen Irrsinn Gesundheitsfond mehr aus diesem umverteilt zu bekommen.Diese neue Möglichkeit der Krankenkassen, mehr Geld zu bekommen, wurde ausschließlich durch Planwirtschaft eröffnet.

Der Ursprungs-Kapitalismus hatte mal eine Super-Idée : Mit so geringen Aufwand wie möglich, das Maximale erreichen.
Leider wurde diese Idée pervertiert, und heute müssen wir für - effektiv nix - viel Geld ausgeben. Gerade das Gesundheitswesen ist hier ein Paradebeispiel.

Mit "Planwirtschaft" hat es gar nix zu tun! Die Begrenzung wurde wegen der Gier eingeführt. Wenn es die nicht gäbe, dann würde wohl bald das gesammte Geld von der Gesundheitsindustrie abgeräumt ... :rolleyes:

Der Witz an der Sache: Kranke Zustände erzeugen noch mehr Kranke.
Wischiwaschi Aussagen sind eben keine sondern eher blalbla.

Wenn Du nicht verstehst was ich Dir mitzuteilen versuche tut es mir leid!
Wenn Du Dich auf den Schlips getreten fühlst ebenfalls! Es ist wirklich nix persönlich gemeint! :rolleyes:

Doch...ist sie !
Nichts im Leben ist soo eindimensional, dass ihm nicht irgendwelche winzigen positiven Facetten abzugewinnen wären. Entscheident für eine Beurteilung ist einfach, was unterm Strich überbleibt: Das war regelmäßig der Konkurs des Systems und die Unterordnung der Freiheit des Einzelnen unter irgendwas, meist die Diktatur irgendeiner
Ideologie oder politischen Kaste, die auch in der DDR offensichtlich Wasser gepredigt und Wein getrunken hat (Stichwort Wandlitz)


Ja klar, alles hat ein für und wieder. Daher probieren die Menschen auch in versch. Abständen was anderes.:)
Die einen nennen es Konkurs - die anderen Neuanfang ... :rolleyes:

Für die Abschaffung von Sklaverei und Leibeigenschaft war es noch zu früh.
Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es irgendwann funktioniert!

Ich bin überzeugt, dass Planwirtschaft und gigantische Umverteilungen immer zu Vergeudung von Ressourcen,Korruption und mangelhafter Leistung führen. :;) Deshalb bin ich ja gegen Planwirtschaft.

Meinetwegen. Auch wenn es m.E. völliger Quatsch ist was Du hier zusammenwürfelst.
Was hat eine Planwirtschaft mit gigantischer Umverteilung zu tun?
Was hat sie mit Vergeudung von Ressourcen zu tun? (Eine intelligente Planwirtschaft vorausgesetzt)
Warum sollte es Korruption geben, wenn die Aufträge sowie so schon feststehen - und von intelligenten Leuten festgelegt werden?
Und die Leistung ist evtl. nicht höher - aber dadurch, dass die Effektivität beträchtlich gesteigert werden könnte, käme am Schluss trotzdem viel mehr raus.
Wieder vorausgesetzt, dass es Menschen gibt, die uneigennützig dafür einstehen und die nötige Intelligenz haben, um den Überblick zu behalten.

Den entscheidendsten Fehler den die Planwirtschaft russischen Typs hatte hatte, war der, dass sie Luxus als etwas Sinnloses abtat. :eek:)
Man mag hier durchaus recht gehabt haben, wenn man die Sache "logisch" betrachtet. Allerdings funktionieren wir Menschen alles andere als logisch :bang:

Luxus (bunte Farben, ein Geweih, Federschmuck usw.) ist nicht nur im Tierreich überaus bedeutsam, sondern auch (noch?) beim Menschen. :fans:

Übrigens bin ich ja ein Fan von Marktwirtschaft. Ich wäre sogar dafür sie endlich auch in DE einzuführen! ;)
Dann würden zum Beispiel u.U. die Leute das Geld bekommen, die es auch wirklich verdienen ...

Lieben Gruß
 
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