ÜberblickDie Herxheimer-Reaktion, Kurzname "Herx", ansonsten auch als Jarisch-Herxheimer bezeichnet istursprünglich ein Phänomen, das bei der Behandlung von Syphilis beobachtet wurde, aber später auch beianderen Krankheiten. Als allgemeiner Begriff, wird diese als eine vorläufige Zunahme von Symptomenbeschrieben wenn antisyphilitische Medikamente (Antibiotika) verabreicht werden.Was über die Borreliose-Herxheimer bekannt ist oder spekuliert wird, wird stark auf die Reaktionen, die beiSyphilis bekannt sind bezogen. Wegen der Tatsache, dass beide Krankheiten von der selben Bakterienart(Spirochäten) verursacht werden, dem Syphiliserreger (Treponema-pallidum) und dem Borrelioseerreger(Borrelia-burgdorferi). Die Herxheimer-Reaktionen bei Borreliose sind aber zu jenen, die bei der Syphilisbeobachtet werden unterschiedlich, besonders in Hinsicht auf Zeitpunkt, Häufigkeit und Dauer wie untenerwähnt.Es wird angenommen, das die Ursache der Herxheimer bei Borreliose durch Endotoxin-Freisetzungausgelöst wird. Das sind Toxine (Gifte) innerhalb der Spirochäte, die freigesetzt werden, wenn die Borrelienabgetötet oder aufgebrochen werden. Die Herxheimer könnte eine direkte Folge des Toxins oder dieImmunantwort des Körpers darauf sein.SymptomeWie erwähnt, ist die allgemeine Beschreibung eine vorläufige Zunahme von Symptomen, schließt aber auchdie Entstehung von neuen Symptomen mit ein. Speziell schließt es normalerweise folgende Symptome ein:verstärkte Gelenk- oder Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber (normalerweise leichterhöht), niedriger Blutdruck, Uticaria (Nesselsucht) und Hautausschläge. Es wurde auch eine Reihe andererSymptome beschrieben. Zu bemerken ist, dass Nesselsucht und Ausschläge manchmal mit einerallergischen Reaktion verwechselt werden. Es ist Aufgabe des Arztes dieses zu bestimmen. Aber mitgenauer Beobachtung und richtiger Behandlung (siehe Therapie) kann ein vielleicht unnötiger Abbruch derTherapie verhindert werden. In starken Fällen der Herxheimer wird eine Erniedrigung der Dosierung odereine vorübergehende Einstellung der Behandlung empfohlen.Zeitpunkt, Häufigkeit und DauerDies ist individuell verschieden, die Herxheimer kann innerhalb Tagen bis zu Wochen nach dem Beginnantibiotischer Therapie vorkommen. Bei einigen Patienten kommt sie einmal oder zweimal vor (fallsüberhaupt) und bei anderen besteht sie während der ganzen Therapie, nimmt aber normalerweise an Stärkeab.Sie kann wie öfters beschrieben wird in Zyklen vorkommen (Beispiel: alle 4 Wochen) und Tage bis zuWochen andauern. Es kann sehr nützlich sein, jede Verschlechterung zu dokumentieren. Manche Ärztebenutzen diese als Richtlinie für die Therapie. Weiter kann dies helfen, die Herxheimer von den normalenSymptomen oder dem Krankheitsverlauf der Borreliose zu unterscheiden.BehandlungDie Herxheimer-Reaktionen kann für Patienten sehr problematisch sein und sich auf die Einhaltung derTherapie auswirken. Deshalb sollten unterstützende Maßnahmen gesucht werden oder angewendet werden,um nötigenfalls die Beschwerden zu lindern. Die Verwendung von Aspirin, NSAIDs (nicht-steroidaleentzündungshemmende Medikamente), Schmerzmedikamente, Muskelrelaxans, heiße Bäder oder anderegeeignete Mittel. Anmerkung, einige haben Benadryl hilfreich gefunden, selbst bei nicht vorhandenenAusschlägen oder Nesselsucht.Stand: November 2005 / V.07111/2
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Das Gute daran ist die Überlegung, dass die Herxheimer anzeigt, daß die Antibiotika tatsächlich wirksamsind und daß jeder Verschlechterung eine um so größere Verbesserung folgen kann. Auch ein Ausbleibender Herxheimer-Reaktion sollte keinen Anlass zur Besorgnis geben wenn sich die Symptome verbessern.Andere ÜberlegungenEs wird oft übersehen, aber eine Candida (Hefepilz) Infektion kann ähnliche Symptome hervorrufen.Behandlung mit Acidophilus und falls erforderlich können rezeptpflichtige Medikamente wie Nystatin oderDiflucan verordnet werden.Zur Herxheimer-Reaktion in der 4. Behandlungswoche schreibt Dr. Burrascano in seinem Artikel"Diagnostische Hinweise und Richtlinien für die Therapie":Bei Behandlung ist es üblich, daß Symptome in der vierten Woche ausbrechen, dann alle weiteren vierWochen, bis die Borrelien nicht mehr aktiv sind. Dies stellt vermutlich Herxheimer-ähnliche Reaktionen dar,(die auftreten,) wenn Borrelia burgdorferi in ihre verletzbare Wachstumsphase eintritt. Aus nicht bekanntenGründen tritt die schlimmste am Ende der vierten Behandlungswoche auf.Bei lange Zeit kranken und unter starken Symptomen leidenden Patienten, die in einer intravenösen-Therapie stehen, kann sie sehr schwer sein, ähnlich einer Serumkrankheitsreaktion. Vorübergehendkönnen dabei die Leukozyten erniedrigt und/oder die Leberenzyme erhöht sein. In solchen Fällensollte die Dosierung der Medikamente zeitweise eingeschränkt oder die Behandlung für einige Tageausgesetzt werden. Dann beginnt man wieder die Behandlung mit einer geringeren Dosierung.Wenn es gelingt, die Therapie fortzusetzen und den Patienten über diese harte Zeit hinwegzuhelfenund mit der intravenösen Behandlung fortzufahren, bessert sich sein Zustand dramatisch.Wird die Behandlung zu diesem Zeitpunkt abgebrochen und nicht gleich wieder aufnommen, muß inder Regel wegen anhaltender oder wieder auftretender Beschwerden mit einer weiteren Behandlungbegonnen werden.Patienten, die in der 4. Woche der intravenösen Therapie starke Herxheimer-Reaktionen zeigen,benötigen weitere parenterale Antibiotika für mehrere Monate.Wenn diese monatliche Reaktion schließlich in ihrer Stärke nachläßt, kann die intravenöse Therapiedurch eine orale oder intramuskuläre ersetzt werden. Genau dies sollte das Kriterium für denbehandelnden Arzt sein, die intravenöse Therapie zu beenden. Im allgemeinen behandelt manintravenös, bis eine eindeutige positive Reaktion eintritt, danach werden Antibiotika intramuskuläroder oral verabreicht, bis die Symptome einer aktiven Infektion 4 bis 8 Wochen lang ausgebliebensind (Beispiel, d. Übers.). Es gibt jedoch Patienten, die auf eine orale oder intramuskuläreBehandlung nicht ansprechen, und deshalb fortlaufend intravenös therapiert werden müssen.Nachzulesen unter:
https://www.lymenet.de/BurrD.htmSelbsthilfe braucht selbst Hilfe! Wer meine ehrenamtliche Tätigkeit unterstützen möchte, darf gerne einen Beitrag auf folgendesKonto überweisen: ING-DiBa - BLZ: 500 10 517 - Konto-Nr.: 550 376 9245H e r z l i c h e n D a n k !Stand: November 2005 / V.07112/2