Dauerhafter Schwindel seit ca. einem Jahr

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18.09.08
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Hallo,
ich weiß nicht mehr weiter und bin am verzweifeln.Ich bin 23 Jahre alt.
Seit Januar dieses Jahres leide ich an Schwindel.Erst war es noch leicht und auszuhalten,seit ca.Februar ist es unerträglich geworden.
Ich beschriebe hier nun meinen Schwindel:
Wenn ich morgens aufwache, habe ich bereits leichten Schwindel,vormittags und nachmittags ist mir sehr schwindelig, so dass ich mich auch nicht mehr in der Schule konzentrieren kann.
Das Komische ist, dass der Schwindel abends ab 22Uhr immer nur sehr leicht ist und gut auszuhalten ist.
Meinen Schwindel kann man so beschrieben, als wenn jemand angetrunken ist.Dieses Gefühl habe ich ständig und ist kaum noch aushaltbar.
Wenn ich meinen Kopf nach rechts oder links bewege, merke ich den Schwindel total, machmal überschlagen sich auch meine Augen dabei.
Ich leide an Bluthochdruck, der aber richtig eingestellt ist. Mein Arzt versicherte mir, dass es dass nicht sein kann.Es wurden folgende Untersuchungen durchgeführt:
CT,MRT,Ultraschall, neurologische Untersuchungen (kein Befund).
Mein Arzt weiss nicht mehr weiter und verschreibt mir irgendwelche Medikamente, die auch nichts bringen.Bei manchen Medikamenten war der Schwindel eine Stunde besser, danach war wieder alles beim alten.
Ich würde mich sehr sehr freuen, wenn mir hier jemand weiter helfen könnte.
Für weitere Fragen und Kontaktaufnahme bin ich gerne bereit.
 
Hallo,
welche Medis nimmst du denn und zu welchen Zeiten?
Misst du deinen Blutdruck auch zuhause?

LG
 
Warst Du auch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt?

Was in so einem Fall sicher gut wäre: eine "Schwindel-Ambulanz", in der weitere Untersuchungen durchgeführt werden können https://www.schwindelambulanz-muenchen.de/

Hattest Du denn, bevor der Schwindel anfing, irgendeinen Unfall, einen Zusammenstoß, STurz oder so etwas? Oder eine Infektion? Bist Du Allergikerin? Hast Du Zahnfüllungen? Wurden in Deiner Wohnung neue Möbel/Teppiche/Farben/Tapeten angebracht?

Gruss,
Uta
 
Hallo Tim,

ist mir sehr schwindelig, so dass ich mich auch nicht mehr in der Schule konzentrieren kann.

Wenn ich meinen Kopf nach rechts oder links bewege, merke ich den Schwindel total, machmal überschlagen sich auch meine Augen dabei.
Meinen Schwindel kann man so beschrieben, als wenn jemand angetrunken ist

Das Überschlagen der Augen nennt man meines Wissens Nystagmus.

Bei der Krankheit, die ich habe, kann man Schwindel, Nystagmus, Konzentrationsprobleme haben. Man kann sich vorkommen, als wäre man betrunken und nicht selten werden Menschen mit der Krankheit zunächst für Alkoholiker gehalten, weil sie auch wegen des Schwindels den typischen Gang eines Alkholikers bekommen.
Die Krankheit heißt M. Wilson = Kupferspeicherkrankheit.
Es ist eine Leberkrankheit, bei der die Leber das Kupfer aus der Nahrung nicht ausscheiden kann mit der Folge dass es sich in anderen Organen verteilt und vor allem das Gehirn schädigt.
Gerade in Deinem Alter hat man oft die ersten Hirnsymptome.

Die Leberwerte sind oft lange noch normal, d.h. wenn Du die Krankheit haben solltest, würde es mich nicht wundern, wenn Du noch normale Leberwerte hast. Bei mir waren die Leberwerte noch einstellig, obwohl ich bereits seit Jahren eine partielle Leberzirrhose von der Krankheit hatte.

Die Krankheit ist erst sehr spät entdeckt worden, erst ca. 1993 wurden die Gendefekte dafür entdeckt und demzufolge kennen sie die meisten Ärzte nicht, da die älteren vor dieser Zeit studiert haben. Die Krankheit sei etwas seltener (was aber auch nur eine Spekulation ist, denn man kann zur Häufigkeit von solchen Krankheiten nur Schätzungen abgeben).
Daher sollte man, wenn man Verdacht auf diese Krankheit haben sollte, selbst viel Eigenintiative entwickeln, denn sonst kann es einem so gehen, wie es mir ging, man rennt jahrelang von Arzt zu Arzt und nur zufällig liest man dann mal etwas über die Krankheit. Und wenn ich nicht selbst die Sache mit der Diagnostik "in die Hand genommen hätte", wüßte ich heute noch nicht, dass ich die Krankheit habe.
Daher hier ein paar Links zu der Krankheit:
www.hc-forum.net/eurowilson/?page=0&sousPage=0&langue=de
AWMF online - Leitlinie Neurologie: Morbus Wilson
MorbusWilsonEV

Außerdem gibt es hier im Forum unter "Erbkrankheiten" eine Rubrik zu der Krankheit.

Gruß
margie
 
Hallo Tim,

Ich leide an Bluthochdruck
Ist denn versucht worden herauszufinden, warum Du so jung schon Bluthochdruck hast?
Und ist versucht worden, den zu senken ohne Medikamente?
Z.B. durch Ausdauersport, Gewichtsabnahme, Entspannungstechniken wie Meditation, Tai chi, QiGong und Ähnliches?
Hast Du evtl. Unverträglichkeiten gegenüber Lebensmitteln? Bei einer Histaminintoleranz z.B. kann auch Schwindel auftreten...
Wie sehen Deine Schilddrüsenwerte aus (bitte mal hier reinstellen)?.


Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,
vielen vielen Dank für deine liebe Antwort,über der ich mich sehr gefreut habe.
Unverträglichkeiten mit Lebensmitteln habe ich überhaupt nicht.
Warum ich genau einen hohen Blutdruck habe,wurde nicht untersucht,man kann auch nur in 90% den Grund dafür herausfinden,also ist das bei mir schon aussichtslos.(meine Eltern haben einen normalen Blutdruck kommt nicht davon)
Ich ernähre mich gesund,mache Sport,habe ideales Gewicht,davon kann es nicht sein.Ich habe vor mich in die Schwindelklinik in Lübeck untersuchen zu lassen,habe auch schon eine Überweisung dafür. Ich selbst komme aus Düsseldorf.

Jetzt zu meinem Medikamenten: Ich habe ein Menge blutdrucksenkender Präperate genommen. Ich zähle am besten einfach mal auf welche tabletten mir gegen den Schwindel nur bedingt geholfen haben:
Platz 1 Arlevert(verschreibungspflichtig, keine Nebenwirkungen bei mir soweit)) anfangs anch Einnahme einer Tablette ging der Schwindel fast komplett weg.Bei 3Tabletten am Tag war mein Zusatand halbwegs erträglich.Diese Tabletten helfen mittlerweile überhaupt nicht mehr (mein Hausarzt sagte auch,dass sich der Köper darauf anpasst)
Platz 2 Vomex (freiverkäuflich) ist eigentlich für Übelkeit und Erkältungen gedacht, hilft nur für ca 2 Stunden.Nebenwirkungen sind extreme Müdigkeit, hat also auch keinen Zweck
Weitere Tabletten die mir überhaupt nicht geholfen haben sind: Betavert (absolute Nullwirkung) oder die
Reisetabletten von Ratiopharm (Wirkstoff Dimenhydrinat)
Die letzten Tabletten die ich eingenommen habe (weiß den Namen nicht da weggeschmissen) Suefril (verschreibunspflichtig) oder so ähnlich.Von diesen Tabletten kann ich nur strengstens abraten.Diese Präperate werden bei Schwindel, Antipeppressiva, Schizophrenie eingesetzt.Ich habe diese Tabletten für ca. nur eine Woche genoommen und muss sagen, dass sich meine Wahrnehmung extrem verändert hat.
Mein Schwindel ist so als wenn man immer leicht betrunken ist,dauernt,kein Arzt weiss irgendwas.
Danke für dein Intersse.Wie bist du hier in dem Forum gestossen.Hast du auch schlechte Erfahrungen gemacht.Wie geht es dir?
lieben Gruß Tim
 
Hallo Ado,
danke für deine Antwort,hat mich sehr gefreut.
Jetzt zu meinem Medikamenten: Ich habe ein Menge blutdrucksenkender Präperate genommen. Ich zähle am besten einfach mal auf welche tabletten mir gegen den Schwindel nur bedingt geholfen haben:
Platz 1 Arlevert(verschreibungspflichtig, keine Nebenwirkungen bei mir soweit)) anfangs anch Einnahme einer Tablette ging der Schwindel fast komplett weg.Bei 3Tabletten am Tag war mein Zusatand halbwegs erträglich.Diese Tabletten helfen mittlerweile überhaupt nicht mehr (mein Hausarzt sagte auch,dass sich der Köper darauf anpasst)
Platz 2 Vomex (freiverkäuflich) ist eigentlich für Übelkeit und Erkältungen gedacht, hilft nur für ca 2 Stunden.Nebenwirkungen sind extreme Müdigkeit, hat also auch keinen Zweck
Weitere Tabletten die mir überhaupt nicht geholfen haben sind: Betavert (absolute Nullwirkung) oder die
Reisetabletten von Ratiopharm (Wirkstoff Dimenhydrinat)
lg tim
 
Wirkungsweise von Cinnarizin + Dimenhydrinat (= Arlevert)
Die Wirkstoffe Cinnarizin und Dimenhydrinat gehören zur Gruppe der H1-Antihistaminika und zählen zu den Mitteln gegen Übelkeit und Erbrechen. Beide Wirkstoffe verdrängen das Gewebshormon Histamin von seinen Bindungsstellen im Körper und heben dadurch dessen Wirkung auf. Im Gehirn wirken sie beruhigend und schlaffördernd, aber auch gegen Schwindel, Brechreiz und Übelkeit.

Bei Schwindel ist die Funktionsweise des Gleichgewichtsorgans im Innenohr gestört, wodurch gleichzeitig auch das Brechzentrum im Gehirn gereizt wird. Deshalb ist Schwindel häufig von Übelkeit und Erbrechen begleitet.

Diese Nervenimpulse zum Brechzentrum werden über H1-Bindungsstellen für Histamin und zusätzlich über Bindungsstellen für Muscarin (beides sind körpereigene Botenstoffe) weitergeleitet. Dimenhydrinat hemmt beide Bindungsstellen und kann so den Brechreiz erfolgreich unterdrücken.

Auch Cinnarizin hemmt die H1-Bindungsstellen für Histamin und unterdrückt so den Brechreiz. Des Weiteren behindert es Nervenimpulse, die vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr zum Brechzentrum im Gehirn geleitet werden.

Außerdem .....
Arlevert: Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

So ganz verstehe ich diese Erklärung nicht :idee::mad:. Aber ich lese Histamin bzw. H1-Bindungsstellen für Histamin und überlege, ob nicht doch ein erhöhter Histaminspiegel (Histaminose) bei Dir eine Rolle spielt?

Da das Arlevert auch bei Übelkeit helfen kann, wäre es vielleicht mal einen Versuch wert, für eine Woche oder so ein Antihistamin zu nehmen um zu schauen, ob das irgendeine Wirkung hat?

Gruss
Uta
 
Hallo Tim,

Schwindel kann außerdem mit der HWS, dem Kiefergelenk oder den Weisheitszähnen zusammenhängen.
Die Weisheitszähne haben auch einen Einfluss auf den Blutdruck.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo Tim,

was hast Du denn in den Zähnen (Füllungen/Material), bist Du Erstgeborener und wurde evtl. schon mal an Borreliose gedacht?

Gruß
Rübe
 
Gegen Schwindel hilft Sulpirid sehr gut. Leider verschreiben die meisten Ärzte das nur ungern, weil es nicht gerade billig ist.

Sie können übrigens mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen dass Ihre Beschwerden von der HWS kommen.

Hochachtungsvoll,
Oliver Peters
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tim,

Warst Du bei einem HNO Arzt? Die sind auf Schwindel spezialisiert.
Lies mal diesen Artikel über Schwindel www.medix.ch/guidelines/schwindel.pdf
Wurden solche Abklärungen bei Dir gemacht?
Zantos
 
Ah, ein Witzbold!
Einfach köstlich, rofl!:D

Aber im Ernst, mich (und wahrscheinlich die Anderen auch) würde das doch brennend interessieren.

Gruß
Rübe
 
Ah, ein Witzbold!
Einfach köstlich, rofl!:D

Aber im Ernst, mich (und wahrscheinlich die Anderen auch) würde das doch brennend interessieren.

Gruß
Rübe

Für mich klingt das nach einer Instabilität der HWS.
Was sollte es sonst sein?

Ich würde Tim empfehlen schnellstens einen Termin bei Dr. Kuklinski zu vereinbaren.

Hochachtungsvoll,
Oliver Peters
 
Für mich klingt das nach einer Instabilität der HWS.
Was sollte es sonst sein?

Peripher-vestibuläre Störungen:
· benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS): Auftreten von Sekunden
dauerenden Drehschwindelattacken bei bestimmten kinetischen Lageänderungen.
Verantwortlich für den Lagerungsschwindel sind frei bewegliche
Kristalle in den Bogengängen (Canalolithiasis). Schädeltrauma, Neuritis
vestibularis oder Infekt der oberen Luftwege können Auslöser für BPPV sein.
· Neuritis vestibularis/ akuteVestibulopathie (akuter einseitiger partieller
Ausfall des N. vestibularis): Heftiger Dauerdrehschwindel auch in Ruhe während Tagen, initial bis zur Gangunfähigkeit. In der Regel ausgeprägte vegetative
Symptomatik (Übelkeit und Erbrechen). Gehäuft im Frühjahr und Herbst,
was als Argument für eine virale Ätiologie spricht. Ebenfalls werden Mikrozirkulationsstörungen
als Ursache diskutiert.
· M. Menière: klassische Trias: Tinnitus oder Druckgefühl, passagere Hörminderung und Drehschwindelattacken während Minuten bis mehreren Stunden.
Das pathologische Korrelat beim M. Menière ist ein endolymphatischer
Hydrops, welcher zur Vermischung von Peri- und Endolymphe mit konsekutivem
Ausfall des Gleichgewichts- und Hörorganes führt.
· Labyrinthitis
· Perilymphfistel (abnorme Kommunikation zwischen endolymphatischem
Schlauch und Innenohr nach Trauma, Barotrauma, Innenohroperation, entzündlich...)
· Vaskuläre Kompression des N. vestibularis (durch hirnstammnahe, pulsierende
Gefässe)
· Posttraumatisch nach Schädelhirn- oder HWS-Trauma
· Ototoxische Substanzen (Aminoglykoside, Schleifendiuretika, NSAR, Zytostatika, Antidepressiva...)
· Otosklerose, Ceruminalpfropf, chron. Otitis, Trommelfellperforation

Zentral-vestibuläre Störungen:
· Cerebrovaskuläre Ereignisse (TIA, Hirninfarkt...)
· Entzündliche, tumuröse, vaskuläre Hirnstammläsionen
· Basilarismigräne (Thrombose der A. basilaris)
· Multiple Sklerose, M. Parkinson, Chorea
· zerebraler Anfall (vestibuläre Epilepsie; Schwindel als isoliertes Epilepsiesymptom ist selten!!)

Zerebelläre Störungen:
· vaskuläre, tumuröse, entzündliche Kleinhirnläsionen

Okulärer Schwindel:
· Augenmuskelnerven-/Augenmuskelparesen
· neuromuskuläre Übertragungsstörung wie z.B. Myasthenia gravis
· Störung der brechenden Medien z.B. Katarakt

Störung sensibler Afferenzen:
· Polyneuropathie (Diabetes mellitus, Alkoholkrankheit, paraneoplastisch)
· Polyradikulo(neuro)pathie (sensibles Guillain-Barré-Syndrom)
· Spinalkanalstenosen (lumbal=Wurzelclaudication, cervikal=Myelopathie)
· Zervikospondylogenes Syndrom

Psychogener Schwindel:
· phobischer Schwankschwindel
· Depressive Verstimmungen
· Schizoaffektive Psychosen
· PNE= psychogene, nicht-epileptische Anfälle (ähnliche Präsentation wie Epianfall, aber ohne organisches Korrelat)

Internistische Ursachen für Schwindel:
· Nicht kardialer Schwindel: orthostatischer Schwindel (häufig; bei ca. 20%
der >65jährigen), Hyperventilation, Panikattacken, als Begleitsymtom internistischer Erkrankungen (Anämie, Hyperthyreose, Hypoglykämie, postinfektiös,
Hypoxie...), medikamentös (BD-senkende Mittel, Sedativa, Antidepressiva, Antiepileptika,...)
· Kardialer Schwindel (vgl. Guidlines Synkope): Rhythmusstörungen (Tachy-/
Bradykardien), strukturelle Herzerkrankungen mit vermindertem Herzminutenvolumen (z.B. Myokardinfarkt, Klappenvitien, Kardiomyopathien...)

Umweltgifte, bakterielle Infektionen, Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien,
Wohnungsgifte, Morbus Wilson, Schilddrüse, Zähne und vieles mehr, wären auch noch als Ursachen zu nennen.

1. Anamnese als wichtigstes Instrument bei der Erarbeitung der Differentialdiagnose:

1. Art des Schwindels
· Systematischer, gerichteter Schwindel: Drehschwindel, Liftschwindel,
Schwankschwindel (meist vestibulärer Schwindel)
· Diffuser ungerichteter Schwindel
2. Dauer des Schwindels
· Sekunden – Minuten, Attackenweise auftretend (typisch bei BPLS, transiente
cerebrovaskuläre Störungen...
· Minuten - Stunden mit decrescendo-Charakter (v.a. bei M. Menière)
· Stunden –Tage (v.a. bei zentral-vestibulären Störungen im Hirnstamm,
MS-Schub)
· Tagelanger Schwindel, nur langsam abklingend (typ. bei akut einseitigem
Vestibularisausfall)
· Chronischer Schwindel (MS, ischämische oder paraneoplastische Krankheiten,
vaskuläre Demenz, M. Alzheimer, M. Parkinson...)
3. Auftreten des Schwindels
· Schon in Ruhe (Neuritis vestibularis)
· Nur während oder nach Kopfbewegungen (BPLS, vertebrobasiläre Insuffizienz)
· Nur in bestimmten Situationen (phobischer Attackenschwindel)
· Belastungsabhängig (z.B. Treppensteigen: Herzinsuffizienz)
· Verschwindet der Schwindel bei geschlossenen Augen (okulärer Schwindel)
4. Vorhandensein von Begleitsymptome
· Tinnitus
· Höhrminderung
· Ohrschmerzen (Otitis, Mastoiditis)
· Vegetative Symptome: Nausea, Erbrechen
· Kopfschmerzen (Migräne, Trauma, Tumor, Infekt, pseudoradikuläres
HWS-Syndrom)
· Neurologische Symptome : Paresen, Sensibilitätsstörungen...
· Bewusstlosigkeit während Schwindelattacke (Eine peripher-vestibuläre Erkrankung
geht nie mit Bewusstlosigkeit einher!!! DD der Synkopen; vgl.
Guidelines)
· Gehschwierigkeiten (extrapyramidale Gangstörungen z.B. M. Parkinson,
Pseudoparkinsonismus, cerebellärer Schwindel, Chorea)
5. Medikamentenanamnese/Alkohol (Schwindel als häufige NW von Medikamenten!!!)
· Insbesondere Antihypertensiva, Diuretika, Psychopharmaka, Antiepileptika,
Parkinsonmedikamente
6. Bekannte organische Erkrankungen erfragen

Ursachen/Risikofaktoren:

Die Ursachen sind außerordentlich vielfältig, da es sich bei Schwindel um eine Begleiterscheinung vieler unterschiedlicher Erkrankungen handeln kann. In vielen Fällen lässt sich keine Ursache ausmachen.

Nach dem Ursprungsort der Störung wird zwischen peripherem Schwindel und zentralem Schwindel unterschieden.
Der periphere Schwindel wird auch Ohrschwindel, Vestibularisschwindel oder Labyrinthschwindel genannt. Es liegt eine Störung des Innenohrs vor, meist aufgrund einer Minderdurchblutung. Ursache können allgemeine Durchblutungsstörungen sein, doch auch Schädigungen durch Medikamente wie zum Beispiel durch das Antibiotikum Streptomycin und Acetylsalizylsäure oder eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Dabei kann z. B. der Vestibularisapparat (Gleichgewichtsorgan im Innenohr) wie bei der Menière -Krankheit vorübergehend gestört sein, evtl. sogar ausfallen. Die Ursache des peripheren Schwindels kann aber genauso im Hirnstamm, an einem Hirnnerv oder im Kleinhirn lokalisiert sein.
Sehr häufig ist der sogenannte gutartige Lagerungsschwindel . Er tritt anfallsartig bei beistimmten Kopf- oder Körperhaltungen auf und äußert sich als Drehschwindel , der etwa eine Minute andauert.
Schuld daran ist ein kleines Teilchen, das sich aus der Wand des Innenohrs gelöst und in den Bogengängen festgesetzt hat. Dort reizt es die Sinneszellen und jetzt klappt die Koordination zwischen Gleichgewichtsorgan im Innenohr, optischen Eindrücken und Fühl- und Tastsinn nicht mehr. Folge ist ein Drehschwindel.
Der zentrale Schwindel beruht auf einer Störung im Gehirn und wird deshalb auch Hirnschwindel genannt. Bei älteren Menschen ist die Ursache häufig eine zerebrale Durchblutungsstörung aufgrund einer Arteriosklerose, durch die sich die Blutgefäße verengen. Dadurch kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn und die Weiterleitung von Nervenimpulsen wird gestört. Oft klagen ältere Patienten, daß ihnen immer schwindelig wird, wenn sie nach oben blicken. Dann ist die Ursache oft eine Verkalkung der hinteren, unteren Kleinhirnarterie.
Bei jüngeren Menschen ist in vielen Fällen ein niedriger Blutdruck schuld an einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gehirn. Doch auch ein zu hoher Blutdruck oder starke Blutdruckschwankungen können schwindelig machen.
Ebenso können Verspannungen im Halswirbelsäulenbereich die Blutzufuhr zum Gehirn drosseln und Schwindelanfälle auslösen. Zu solchen Verspannungen kommt es auch bei Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule, zum Beispiel bei
Osteoporose oder Artrose.

Bei mir z.B., ist die Ursache für den Schwindel eine chronische Schwermetallvergiftung (hauptsächlich Quecksilber) und eine Borreliose, also eine bakterielle Infektion.

Also ich denke es gibt dann doch schon etwas mehr Ursachen für Schwindel, als nur die HWS.:eek:)

Gruß
Rübe
 
Hallo,ich bin neu hier und will euch meine Geschichte erzählen:

auch ich habe seit Ende Oktober diesen Schwindel. Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und es hat sich alles gedreht. Als wäre ich total betrunken.Vom Kopf her war ich aber voll dabei. Ich hatte richtige Panik. Erst wollte ich ins Krankenhaus, habe es dann aber gelassen. Ich habe mich dann sogar übergeben. Am nächsten Tag war es dann besser, aber nicht ganz weg.Ich bin dann zu meinem Internisten, der hat mir Arlevert verschrieben und einige Untersuchungen gemacht. Hat nix geholfen.
Bin dann zum HNO gegangen. Sie hat dann einen Hör und Gleichgewichtstest gemacht. Dabei kam heraus, dass eine Seite etwas geschwächt ist. Sie hat sich darum nicht weiter gekümmert und meinte ich hätte evtl Eisenmangel.
( Was ich nicht habe ).
Beim Neurologen war ich auch schon. Er meint ich hätte einen Lagerungsschwindel und hat mir eine Übung gezeigt. Er meint es sei nicht weiter schlimm. Aber geholfen hat das auch nicht. Er hat mir dann noch Betahistin verschrieben. Hat da jemand Erfahrung mit?
Übernächste Woche habe ich noch einen Termin für ein MRT.

Ich habe einfach das Gefühl, dass mich kein Arzt ernst nimmt. Ich könnte heulen. Es kann sich keiner vorstellen wie schlimm das ist, wenn man es nicht selber erlebt hat.

Grüße woelkcken76
 
Übernächste Woche habe ich noch einen Termin für ein MRT.

Ich habe einfach das Gefühl, dass mich kein Arzt ernst nimmt. Ich könnte heulen. Es kann sich keiner vorstellen wie schlimm das ist, wenn man es nicht selber erlebt hat.

Grüße woelkcken76
Hallo,
was für ein MRT ist das (Kopf oder Kopfgelenk oder HWS)? Falls HWS oder Kopfgelenk: Ist es ein funktionelles MRT (andere sind nicht aussagekräftig)?

Die Ärzte haben offensichtlich allesamt keine Ahnung (ihre Rechnungen bekommen sie dennoch bezahlt). Das ist nicht ungewöhnlich, sehr viele hier mussten das erleben. Bevor du irgendwas schluckst oder dich sonstwie auf Verdacht behandeln lässt, lasse dich gründlich untersuchen, bis die Ursache gefunden wurde. Nicht mit Placebo forte abspeisen lassen!
 
Hallo,
es soll ein Mrt vom Kopf sein, mehr weiss ich nicht. Heute geht es auch schon etwas besser. Ich nehme die Tabletten schon, weil ich da einfach das Gefühl habe, dass ich selber etwas tun kann. Ist vielleicht etwas dumm die Einstellung, aber irgendetwas muss ich doch machen. Habe jetzt sogar einen Termin beim Augenarzt gemacht um die Werte meiner Kontaktlinsen zu überprüfen.
Wo genau muss ich drauf achten beim MRT?
 
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