Nitrostress - Befunde (bitte um Hilfe)

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Hallo,

Ich habe seit zwei Jahren ein großes Problem. Totale Konzentrationsstörungen, Probleme mit der Merkfähigkeit und habe keine Ausdauer mehr. Habe das Studium abgebrochen, war 4 Monate krank geschrieben und schaffe jetzt meine Ausbildung kaum. Selbst beim schauen von kürzeren Filmen kann ich der Handlung oft nicht folgen, bzw. habe Vorstellungsprobleme. Zudem tut mir der Nacken sehr oft weh, vor allem wenn ich hoch schaue. Vor dieser Zeit hatte ich keinerlei Störungen. Nach einer elenden Oddysee mit den unterschiedlichsten Untersuchungen (MRT,EEG) und Diagnosen (Borreliose (hatte einen Zeckenstich und positive Blutwerte),Pfeiffersches Drüsenfieber, psychische Ursachen) habe ich mich mit Dr. Kuklinski und seinen HWS-Untersuchungen auseinandergesetzt. Normale Orthopäden konnten beim Röntgen nichts finden. Ich habe keine Ahnung woher das kommt, habe aber die HWS im Verdacht. Ich fühle mich nicht groß depressiv, komme aber mit meinem Leben kaum noch zurecht und bin sehr überfordert, da ich kognitiv einfach kaum noch mitkomme. Körperliche Beschwerden habe ich außer den Nackenbeschwerden und teils erheblichen Kopfschmerzen so gut wie keine.

Ich habe die Laboruntersuchungen bei GANZIMMUN durchführen lassen.

Was könnt ihr hierzu sagen, worauf könnte dieser hohe Citrullin-Wert hinweisen? Ist das alles Folge meiner Überforderungssituation oder Ursache?
 

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Hallo Cweik und :welcome:



Was könnt ihr hierzu sagen, worauf könnte dieser hohe Citrullin-Wert hinweisen? Ist das alles Folge meiner Überforderungssituation oder Ursache?
Citrullin entsteht wenn sich Arginin in Citrullin und Stickstoffmonoxid spaltet. Ein hoher Citrullinwert ist also ein Hinweis auf einen hohen NO-Wert. Da NO-Vitamin B-12 verbraucht, sinkt der B-12 Wert. Das ist auch gut in deinem Wert der Methylmalonsäure zu sehen.

Die Werte sind schon deutlich. Du dürftest also mitten im nitrosativen Stress stecken und der ist erst mal ein Grund der Überforderungssituation. Welche Ursache(n) er hat, bleibt offen. Hier müsstes du weiter suchen. Die HWS könnte eine Ursache sein. Das kann nur ein darauf spezialisierter Facharzt klären. Hierzu gibt es im WIKI eine Adressliste von Behandlern.

Zur Diagnose Borreliose passt der hohe Wert der Nitrophenylessigsäure. Das könnte auch der Grund für den Nitrostress sein, muss es aber nicht oder auch nicht nur alleinig sein.
 
Tach,
Welche Ursache(n) er hat, bleibt offen.

Theoretisch ja, praktisch dürfte aber nur die HWS in Frage kommen, besonders bei den restlichen (Nacken)Beschwerden.

Borreliose hin oder her, konservativ behandeln (Antibiotika) fällt flach. Damit machst du dich noch kaputter. Nitrostress führt übriges häufig zu falsch positiven Borre Befunden.

Wie hat denn das ganze überhaupt angefangen? Über nacht?

HWS mäßig könntest du versuchen, Funktionsaufnahmen nach Sendberg irgendwo herzubekommen. fMRT nach Volle gibts nicht mehr und würde 1900€ kosten.
 
Hi, und danke, dass ich hier willkommen bin. :)

Die Borreliose habe ich bereits in großem Umfang behandelt. Ich war bei einigen Spezialisten in Köln und Ansbach, deren ewige Antibiosen bei mir aber nicht angeschlagen haben. Habe Doxicyclin, Claritromycin und sogar Rocephin-Infusionen (2 Wochen) bekommen - mit null Wirkung. Da ich auch außer der Nacken- und Kopfschmerzen keine weiteren Probleme im körperlichen Bereich habe, bin ich nun von der Theorie abgerückt, dass die Borreliose die Ursache ist. Borre-Westernblot war auch nicht sehr hoch, und im Liquor wurde nichts gefunden. Das Blutbild selbst zeigt ja auch keinerlei Entzündungszeichen. Körperlich schwach fühle ich mich eigentlich auch nicht sonderlich.
CD57 (wird ja bei chron. Borreliose getestet) war vor einem Jahr (d.h. 1 Jahr nach Zecknebiss) im Keller, jetzt ist er wieder normal.

Zur Methylmalonsäure:

Der Grenzwert von GANZIMMUN ist ja sehr niedrig angesetzt. Bei Dr. Kuklinski wäre ich noch im Normbereich.
 
Habe Doxicyclin, Claritromycin und sogar Rocephin-Infusionen (2 Wochen) bekommen - mit null Wirkung

nun von der Theorie abgerückt, dass die Borreliose die Ursache ist.

Gut so. Bzw. schlecht, dass überhaupt behandelt wurde. Da sieht mans, dass durch Nitrostress falsche Borre Befunde zustande kommen.

Borre kannste getrost abhaken.
 
Hallo Cweik,

hast Du nach den vielen ABs eine richtige Darmsanierung gemacht ? Wenn der Darm nicht i.O. ist, kann das auch ein Grund für massive Hirnleistungsstörungen sein. Die Kopfschmerzen können auch daher kommen (von der Leber). Ein kaputter Darm belastet auch die Leber extremst.
 
Nein, die Antibiotika habe ich erstaunlicherweise sehr gut vertragen. Damrsanierung habe ich mit Symbioflor durchgeführt.
Von den Antibiotika kommen meine Probleme bestimmt nicht, da sie schon lange davor bestanden. Ich nehme auch schon knapp ein Jahr keine Antibiotika mehr. Durch sie kam keine Verschlechterung, aber auch keine Besserung.

Eine Borreliose hatte ich sicher. hatte 2 Monate eine große Wanderröte am Bein, die nach AB aber sofort wegging.

Angefangen hat alles am Ende meines Zivildienstes. In diese Zeit fällt auch der Zeckenbiss. Damals habe ich mir schon ein wenig Stress gemacht, von wegen Lebensumstellung und Studienbeginn, aber ich würde sagen im normalen und noch gesunden Umfang.

Was ich auch noch erwähnen muss ist, dass die Nackenprobleme etwas vor den Denkproblemen bestanden, im Verlauf aber immer stärker geworden sind. Ich habe nicht permanent Schmerzen, aber immer wenn ich länger in eine Richtung schauen muss, oder eine feste Haltung einnehme. Zum Beispiel Unttericht, Vorlesung oder Fahrradfahren. Manchmal fangen sie aber auch ohne für mich erklärbare Ursachen an.

Im Zivildienst und danach bin ich viel Mountainbike gefahren und habe Tricks bis zum Exzess geübt, dauernd Stöße abbekommen. (Immer Vorderrad hoch und runterfallen lassen) Das machen zwar viele, wenn ich aber eine Ursache für die Nackenprobleme nennen müsste, würde ich das anführen.

Die Denkeinschränkungen entwickelten sich in etwa in 2-3 Monaten
 
Hallo,

Gut so. Bzw. schlecht, dass überhaupt behandelt wurde. Da sieht mans, dass durch Nitrostress falsche Borre Befunde zustande kommen.
Bei meinem Sohn gehe ich davon aus, dass die angebliche Spätborreliose keine war - kann also die Meinung von Dr. K. gut übernehmen. Jedenfalls hat er seit mehr als 2 Jahren keine Symptome mehr. Es kommt ja scheinbar sehr häufig vor, dass HWS-Geschädigte zufällig angeblich auch Borreliose, Pfeiffersches Drüsenfieber (hatte mein Sohn angeblich auch) und Amalgamvergiftungen haben. An "Flöhe und Läuse" mag ich nicht glauben.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Cweik und auch von mir noch ein :welcome:

ja, Deine Nitrostress-Werte sind schon deutlich. Zur Aussage der Werte findest Du auch einiges im Labor-Wiki: https://www.symptome.ch/wiki/laboruntersuchungen_stress_a-z/

Demnach gibt es eine Peroxinitrit-Belastung (NPE bzw. Nitrophenylessigsäure) und eine erhöhte NO-Synthese (Citrullin). Der übliche Referenzbereich für Citrullin liegt bei < 100 µmol/g Kreatinin, das sind < 17,54 mg/g Kreatinin - aber auch da liegst Du ja bei weitem drüber. Kuklinski hält die Obergrenze für zu hoch, er fand unter "optimaler Therapie" Werte < 5 µmol/g Kreatinin bzw. 0,88 mg/g Kreatinin - davon bist Du natürlich erst recht weit entfernt.

Dass Deine Methylmalonsäure (MMA) nach Kuklinski sogar im Optimalbereich ist, muss nicht gegen nitrosativen Stress sprechen. Zumindest nach Pall ist es so, dass nicht immer verringerte B12-Spiegel festzustellen sind bei Nitrostress oder andersherum gesagt, dass die Wirksamkeit der B12-Behandlung nicht auf der Beseitigung eines B12-Mangels basiert, sondern darauf, dass B12 Stickoxid "fängt". Siehe: https://www.symptome.ch/wiki/vitami...itamin_B12_als_Stickoxid-Scavenger_.28Pall.29

Welches bei Dir nun die Ursache ist, müsste wohl noch ergründet werden. Denn es gibt nach Palls (und meiner ;) ) Ansicht noch weitere mögliche Stressoren, die teils auch recht verbreitet sind, wie toxische Faktoren. Siehe: https://www.symptome.ch/wiki/der_stickoxid-peroxinitrit-zyklus/

Zu Borreliose kann ich nicht viel sagen. So weit ich weiß ist ein großer Teil der europäischen Bevölkerung "Borrelien-Träger". Dass nur ein kleinerer Teil davon etwas merkt, könnte eventuell mit der sonstigen gesundheitlichen Situation zusammenhängen. Die wird durch Nitrostress schlechter, vielleicht kann eine latente Infektion dadurch akut werden?

Gruß
Kate
 
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