Frischkornbrei bei Fructoseintoleranz

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Dieser Thread wurde ausgelagert aus https://www.symptome.ch/threads/fru...rch-antibiotika-behandlung.29494/#post-201776 Gruß Anne

Hallo Joachim,

du erwähnst immer wieder das Frischkorngericht.
Hast du da ein Rezept, welches Getreide würdest du empfehlen (möglichst glutenfrei) und zu welcher Tageszeit?
Was macht das Frischkorngericht so wertvoll und ist es generell gut verträglich, auch bei Problemen wie FI, LI usw?

liebe grüße von Hexe :hexe:
 
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Fructose- Unverträglichkeit durch Antibiotika- Behandlung?

Hallo Hexe,

> welches Getreide würdest du empfehlen (möglichst glutenfrei)
> und zu welcher Tageszeit?

An Getreide kommen bei Zöliakie bzw. Glutenunverträglichkeit nur Reis, Mais, Hirse und Buchweizen in Frage. Mais habe ich noch nicht verwendet, Hirse wird schnell sandig und schmeckt nicht sonderlich. (Natur-)Reis kann man gut verwenden. Buchweizen sollte man allerdings nicht schroten, sondern ganz einweichen. Geschrotet schleimt er sehr stark und das wird dann sehr pampig. Für Buchweizencrépes ist das prima, aber im Frischkorngericht eher unerwünscht. ;)

Die Tageszeit spielt dabei keine Rolle. Man muß das Frischkorngericht auch nicht als süße Variante herstellen - man kann es auch herzhaft mit bspw. Paprika machen. Und man muß das Getreide nicht unbedingt schroten, man kann es auch zum Keimen bringen und das Gericht mit Sprossen zubereiten.

Es kommt bei alledem vor allem auf die drei Eßlöffel unerhitztes Getreide an. Der Rest dient dazu, das ganze lecker zuzubereiten. Wer will (und das kann) könnte das Getreide auch einfach so kauen.

> Was macht das Frischkorngericht so wertvoll

Das unerhitzte Getreide ist von der Zusammensetzung her ziemlich ideal und hat den großen Vorteil, daß es mehr B-Vitamin mitbringt, als zu seiner eigenen Verarbeitung benötigt werden. Dieser Überschuß an B-Vitaminen gleicht in gewissen Grenzen die Verluste beim Erhitzen des Vollkornbrotes aus.

> und ist es generell gut verträglich, auch bei Problemen wie FI, LI usw?

Die Verträglichkeit hängt von der restlichen Ernährung ab. Fabrikzucker in der Ernährung macht faserreiche Lebensmittel wie Vollkorn und Frischkost bei vielen unverträglich und das betrifft auch das Frischkorngericht. Es ist daher in jedem Fall zu empfehlen, den Fabrikzucker konsequent zu meiden.

Außerdem muß man wissen, daß ein durch jahrelange Zivilisationskost geprägter Darm nicht von jetzt auf gleich mit anderen Ernährungsformen zurechtkommt. Das Frischkorngericht ist im Grunde das genaue Gegenteil der üblichen zivilisatorischen Ernährung und darauf muß sich die Darmflora erst einstellen. Das dauert einige Wochen, ist aber keine Besonderheit des Frischkorngerichts oder der Vollwerternährung - das passiert bei jeder Ernährungsumstellung. Während dieser Umstellungszeit kann (muß aber nicht) es zu Unpäßlichkeiten kommen. Danach verträgt man die Vollwerternährung und das Frischkorngericht problemlos, bekommt aber Beschwerden bei der üblichen Fehlernährung - und so sollte das eigentlich auch sein... ;)

Hier das Rezept für das Frischkorngericht im Originalwortlaut:

--- schnipp ---
Rezept für den Frischkornbrei

Er wird aus einer einzelnen Getreideart oder einer Mischung hergestellt. Es kann z. B. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse gemischt werden. Von dieser Mischung werden 3 Eßlöffel durch eine Kaffeemühle oder Getreidemühle grob geschrotet. Das Mahlen muß jedesmal frisch vor der Zubereitung vorgenommen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Getreidemühle mit Mahlsteinen oder einem Stahlmahlwerk arbeitet.

Nicht auf Vorrat mahlen!

Das gemahlene Getreide wird mit ungekochtem, kaltem Leitungswasser zu einem Brei gerührt und mehrere Stunden (bis zu zwölf) stehengelassen. Die Wassermenge wird so berechnet, daß nach der Quellung nichts weggegossen zu werden braucht. Nach etwa fünf bis zwölf Stunden wird dieser Brei genußfähig gemacht durch Zusatz von frischem Obst (je nach Jahreszeit), Zitronensaft, 1 Teelöffel Honig (nur manchmal, regelmäßig Honig kann Karies erzeugen), 1 Eßlöffel Sahne, geriebenen Nüssen, nach Art des Bircher-Benner-Müslis.

Solange verfügbar, sollte man immer einen Apfel hineinreiben und sogleich untermischen. Der geriebene Apfel macht den Frischkornbrei besonders luftig und wohlschmeckend. Es ist ohne Belang, zu welcher Tageszeit dieser Brei genossen wird.
--- schnipp ---
 
Fructose- Unverträglichkeit durch Antibiotika- Behandlung?

Und hallo Schlaflose, ich las gerade, daß dein Sohn in etwa die Sachen nicht darf wie meiner. Was isst erdenn dann? Wie machst du das mit Schule?
Wäre echt dankbar für Tipps. Lieben Gruß

Ja, es ist nicht einfach.. aber mit der Zeit bekommt man den Dreh raus.
Er wird erst 3, geht also noch nicht in die Schule. Aber zur Tagesmutter.
Das Mittagessen muss ich mitgeben.. immer für 2-3 Tage im Vorrat.. und sie hat eine Liste, was sie ihm sonst noch so geben darf.. was auf keine Fälle.

Aber es ist schon viel besser geworden.. er kann schon viel mehr essen.
Es ist so wie Joachim es sagt.
Das Essen was geht.. in bester Qualität. Anfangs allerdings kein Vollkorn, rohes Gemüse und Salat, damit sein "beleidigter" Darm sich endlich erholen kann.
Den Darm behandeln.. nicht nur einmal sondern ständig. Gegen Candida, gegen Parasiten.. mit Probiotikum aufbauen.....
Versuchen die Ursache zu finden und zu beseitigen.... ich vermute in unsere Fall, dass es was mit der MMR-Impfung zu tun hatte.... haben ihm über mehrere Wochen homöopathisch verdünnten Impfstoff verabreicht.
Von da an ging es bergauf. Dann von weißen Reis wieder auf Vollkorn Vollreis umstellen.. wieder Rohkost.. was halt geht.
Und als ich den Trick mit dem Traubenzucker raus hatte gabs dann auch ab und zu Banane und Aprikosen.. und ab da hatte ich das Gefühl, dass er auch die Fructose wieder besser verträgt.
Sobald man wieder etwas mehr essen dreht sich alles um und die Spirale beginnt sich langsam aber sicher in die andere Richtung zu drehen.

Mittlerweile macht ihm auch Dinkelbrot nichts mehr und Haferflocken auch nicht. Und vorige Woche hat er einen kleinen Apfel gegessen,... den ersten seit 7 Monaten... ich habe 3 Tage gezittert.. abe es ist nichts passiert.
Was wir absolut meiden: ist Zucker.... also keine Süßigkeiten, Kuchen, Eis, Süßspeisen... etc. gesüßt wird mit Stevie und Reissirup.. und kein weißen Mehle... wenns irgendwie geht keine E-Nummern, Farbstoffe, Glutamat.. aber solche Sachen kaufen wir sowieso nicht mehr, wo soche Dinge drin sind.
Als nächstes probiere ich Soja.. aber keinen Pudding mit viel Zucker etc. Reinen Joghurt mit Banane und Reissirup... oder als Tofu ins Gemüseomlette.

Das mit dem Frischkornbrei habe ich noch nicht probiert.. habe kein Mühle.
Aber wir lieben alles Keime.. Es gibt bei uns täglich Radischenkeime, Kresse, etc... in jede Suppe, Gemüse, aufs Butterbrot, in den Reis, über die Kartoffeln... lecker...

Strenge Diät zu halten für immer befreit einen zwar vor den Symptomen.. aber man kommt in einen Teufelskreis und verträgt immer weniger... den muss man umkehren.
 
Fructose- Unverträglichkeit durch Antibiotika- Behandlung?

Das gemahlene Getreide wird mit ungekochtem, kaltem Leitungswasser zu einem Brei gerührt und mehrere Stunden (bis zu zwölf) stehengelassen. Die Wassermenge wird so berechnet, daß nach der Quellung nichts weggegossen zu werden braucht. Nach etwa fünf bis zwölf Stunden wird dieser Brei genußfähig gemacht durch Zusatz von frischem Obst (je nach Jahreszeit), Zitronensaft, 1 Teelöffel Honig (nur manchmal, regelmäßig Honig kann Karies erzeugen), 1 Eßlöffel Sahne, geriebenen Nüssen, nach Art des Bircher-Benner-Müslis.

Solange verfügbar, sollte man immer einen Apfel hineinreiben und sogleich untermischen. Der geriebene Apfel macht den Frischkornbrei besonders luftig und wohlschmeckend. Es ist ohne Belang, zu welcher Tageszeit dieser Brei genossen wird.

Das ist die Theorie ;).
Die Praxis sieht aber so aus, dass Vollkorn in der Anfangsdiätphase meist noch nicht gut vertragen wird. Wenn es überhaupt funktionieren soll, ist der Hinweis richtig, dass es richtig durchgemahlen sein muss und keine ganzen Körner beinhalten sollte. Keinesfalls würde ich in der Anfangsphase Honig empfehlen, weil der Fructosegehalt besonders extrem ist. Apfel ist bei FI zunächst extrem unverträglich, weil der neben Fructose- der Sorbitgehalt sehr hoch ist.
Wenn man sich an den Frischkornbrei versuchen will, würde ich empfehlen, den nur mit Milch zu machen. Das schmeckt dann eben sehr herzhaft wie Vollkornbrot. Oder man kann etwas Stevia hinzufügen. Wer Mich auch nicht verträgt, hat es noch etwas schwerer. Muss es unbedingt zur Geschmacksverbesserung Obst sein, würde ich erstmal mit einer Miniportion Banane probieren, aber keinesfalls mit Apfel.

Zucker aus dem Speiseplan zu streichen ist auf jeden Fall extrem sinnvoll. Macht man das rigoros, ist die Sucht sehr schnell vorbei. Ich weiß, wovon ich spreche :D . Ich war früher ein ganz extremer "Süßschnabel" , habe den Zucker dann aber seit Ende 2005 rigoros von Speiseplan verbannt. Entgegen der Meinung von Joachim muss ich aber sagen, dass es mir zwar besser geht, dass das Vermeiden von Zucker aber nicht sämtliche Probleme löst, wie das aber häufig sugeriert wird. Zuckervermeidung sollte aber auf jeden Fall Bestandteil einer ohnehin nötigen Ernährungsumstellung sein.
 
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Noch ein Nachtrag:
Danach verträgt man die Vollwerternährung und das Frischkorngericht problemlos, bekommt aber Beschwerden bei der üblichen Fehlernährung
Dem kann ich als Betroffene mit entsprechender Erfahrung so nicht zustimmen. Trotz allem muss man noch auf den Körper hören.
Man könnte meinen, man muss einfach nur mal 3 Monate Durchfall und Blähungen mit zusammengebissenen Zähnen bei der Ernährungsumstellung ertragen und dann wird aber alles schön ;) So ist das aber leider nicht. Der Schaden kann dann durchaus größer sein als vorher. Deshalb muss man unbedingt die Signale des Körpers ernst nehmen.

Deshalb bin ich da schwer dagegen. Inzwischen vertrage ich selber auch mehr, es gab für mich aber immer 2 Signale des Körpers, an denen ich mich bei der Verträglichkeitsprüfung orientierte (andere haben andere Hauptprobleme).

Reagiert der Körper mit Durchfall, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass er das noch nicht haben will. Solange es DF gibt, ist es sinnlos, so ein Lebensmittel hinzuzufügen, da der Körper ohnehin nicht in der Lage sein wird, die Vitamine und Mineralien zu verarbeiten, die da drin sind und eher noch mehr "rausfällt" . Bei DF spürt man sehr schnell, wie sehr das den Körper auslaugt. Da hilft nur, das Lebensmittel erstmal wieder von der Speisekarte zu streichen oder erheblich zu verringern und später wieder zu probieren.

2. Signal sind Blähungen, bei denen stinkende Winde abgehen. Auch das ist eindeutiges Zeichen, dass der Körper damit noch nicht zurecht kommt. Solche Signale zu ignorieren halte ich für destruktiv. Es geht nicht um eine Mutprobe, wie viel ich aushalte sondern um eine allmähliche Ernährungsumstellung, bei der der Körper einem schon sagen wird, in welcher Geschwindigkeit die vonstatten gehen kann.

Das alles sollte man bedenken, wenn man den Frischkornbrei versucht. Auf jeden Fall sollte man erstmal mur eine winzige Menge probieren und beobachten, was der Körper dazu sagt.
 
Ich mache den "Frischkornbrei" anders. Ganze Körner - je nachdem, was zu Hause ist (Weizen, Dinkel, Hirse, Leinsamen zum Beispiel) - werden eingeweicht und nach einem bestimmten Rythmus mal nass und mal trocken gehalten, bis die ersten zu keimen beginnen (nach 2 bis 3 Tagen).
Dann esse ich die Körner ohne jeden Zusatz.

Liebe Anne, deine realistische Schilderung wie der praktische Umgang mit FI sich abspielt, war aufschlussreich. Wer da im Hauruckverfahren Ernährung umstellt, wird sich mehr Probleme als Lösungen einhandeln. Ich glaube auch, dass nur eine sehr behutsame Änderung sinnvoll ist.

Viele Grüße, Horaz
 
Ich kenne einen Ayurveda-Arzt, der sich sehr mit dem Thema Darm beschäfigt, der rät ab einem "gewissen" Alter von Frischkornbrei mit glutenhaltigen Getreidearten ab. Er sagt, dass heute bei vielen Leuten das "Verdauungsfeuer" ab spätestens dem 40., häufig auch schon ab dem 30. Lebensjahr, nicht mehr ausreicht, die Gluten aufzuspalten. Dadurch "verkleben" dann die Darmzoten über die Jahre hinweg (natürlich nicht von heute auf morgen) und der Körper kann so immer weniger Nährstoffe aufnehmen, mit fatalen Folgen für Körper und Geist.

Also zunächst mag das, sofern man noch gesund ist, und über die entsprechende Verdauungskraft verfügt, der Organismus einige gute Nährstoffe bringen, aber nach und nach, über die Jahre hinweg, verkehrt sich dieser positive Effekt jedoch wohl leider meist ins Gegenteil. Wenn dann sollte man wohl also in erster Linie nur glutenfreie "Getreide" wie Hirse, Buchweizen, usw. dauerhaft verwenden.
 
Die Art, wie Horaz Körner ißt, scheint mir für relativ Viele bekömmlich.
Bei einer HI ist nämlich wiederum der Zusatz Nüsse, Banane, evtl. Apfel kritisch und dürfte für die meisten nicht verträglich sein.

Gruss,
Uta
 
Ich vertrage die angekeimten Körner auch relativ gut. Allerdings werden die Hülsen der Körnchen nicht in jedem Fall richtig mit verdaut und landen dann manchmal relativ unverändert wieder am Ausgang. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass das kein größeres Problem sein dürfte, solange der Bauch keine Signale von sich gibt, dass er Probleme damit hat.

Bei völlig durchgemahlenen Körnern in Vollkornbrot (solches Brot ist schwer beschaffbar) gibts das Problem natürlich nicht.

Ich würde aber nochmal darauf aufmerksam machen wollen, zunächst bei FI mit Kleinstmengen auszuprobieren, was der Bauch davon verträgt.

Beim Vollkornbrei ergibt sich für mich das Problem der fehlenden Mühle. Ich will aber in der sehr kleinen Küche nun nicht noch mehr Küchentechnik unterbringen müssen. Ich hatte mal versucht, die Körnchen in einer bereits vorhandenen Miniküchenmaschine mir einem rotierenden Messer klein zu häcksen. Das geht aber leider nicht fein genug. Außerdem ist mir unsympatisch, dass ich dann Milch brauche, um es zu essen und so sehr viel Milch will ich meinem Bauch eigentlich nicht zumuten. Und nur Körner mit Wasser schmeckt irgendwie...:schock:
 
@Anne: ich glaube auch nicht, dass Joachim das so gemeint hat. Seine Darstellung ist wohl überspitzt formuliert und sowas geht nicht von heute auf morgen. Das ist wohl ein Prozess der Monate dauert... aber eben ein Prozess.
Dauerhaft Diät zu halten ist... da tut sich nichts.. es geht eher in die andere Richtung.
Klar muss man auf die Signale der Körpers (und der Psyche) hören.... aber Ziel ist es, dass es eben mit der Zeit weniger negative Signale gibt.
So wie ich es geschrieben haben... man muss halt ständig was tun und ausprobieren was geht.
Klar ist man mit FI und GI und LI keinen Frischkornbrei mit Weizen, Honig und Apfel und Milch.
Aber man kann damit langsam beginnen.. Buchweizen mit ganz wenig Banane, etwas Traubenzucker und/oder Reissirup oder Stevia.
Dann probiert man Reis.. etwas mehr Banane.. dann vielleicht sogar mal Hafer.. und dann mal Aprikosen statt Bananen.

In unserem Fall hat das bis jetzt so geklappt und Sohnemann verträgt mehr und mehr... aber das hat gedauert.
Seit Diätbeginn konnten wir fast 4-5 Monaten nichts zusätzlich einführen.... es gab immer wieder Rückfälle.
Aber seit ca. einem Monat geht es nur noch aufwärts...
 
Das sind klasse Tips, ich danke euch. :)

Ich werde heute abend mal den Frischkornbrei essen, hab ihn mir heute Vormittag "eingeweicht". Ich kann euch ja berichten wie es mir bekommt...:eek:)

Ich habe mir heute Hafer (ganze Körner) gekauft, damit ich den Frischkornbrei auch mal damit machen kann. Hafer ist glutenfrei (soweit ich weiss) und ist sehr bekömmlich habe ich mal gelesen.
Stimmt das so, eignet sich Hafer auch für das Frischkorngericht?

Liebe Schlaflose, ich finde es toll was ihr alles erreicht habt. :klatschen

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hafer gehört zu den Getreiden mit Gluten. Es wird zwar immer mal geschrieben, daß er harmlos ist bei Glutenintolernz, aber ich würde das eher vorsichtig ausprobieren.

Gruss,
Uta
 
Bei Hafer ist das nicht ganz klar. Siehe https://www.symptome.ch/wiki/glutenfreie_mehle/#Hafer

In Deutschland gilt Hafer nicht als glutenfrei, während er in Skandinavien als sicher betrachtet wird. Es wird angenommen, dass die Verunreinigung durch glutenhaltige Getreide verantwortlich ist, der Hafer an sich aber ungefährlich. Hafer ist das ernährungsphisioligisch wertvollste bei uns wachsende Getreide
.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja Anne, so kenne ich das auch.

Übrigens, eine Freundin von mir hat ein Pferd und die erklärte mir:
Pferde bekommen von glutenhaltigem Getreide schwere Koliken, Hafer ist aber die Leib- und Lieblingsspeise der Pferde, vor allem weil es so wertvoll ist was die Inhaltsstoffe anbelangt.
Ob das nun stimmt weiss ich nicht, aber was für so ein Pferd gut ist....:D

Aber im Ernst, ich möchte da ja vorerst kein Risiko eingehen: kann mir definitiv jemand sagen ob Hafer Gluten enthält oder nicht?

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo Hexe,

so ganz lässt sich die Sache mit dem Hafer wohl nicht klären - darüber gibt es diverse wissenschaftliche Studien.
Dieses hier finde ich ganz interessant:

Behauptung: Hafer ist glutenfrei
Hafer unterscheidet sich von anderen Getreidearten in der Form des Fruchtstandes, was zeigt, dass er in der Systematik relativ weit entfernt von anderen Getreidearten steht. Jedoch enthält Hafer, wie auch Weizen, Roggen und Dinkel das Klebereiweiß Prolamin, das bei Zöliakiebetroffenen Beschwerden hervorrufen kann. Seit mehreren Jahren führen Ernährungswissenschaftler und Ärzte eine kontroverse Diskussion über die Aussage: Hafer ist glutenfrei.
Wissenschaftliche Studien, u.a. durchgeführt in Finnland und Irland haben dazu geführt, dass in einigen Ländern Zöliakie/Sprue-Patienten der Verzehr von sortenreinem Hafer, unter ärztlicher Kontrolle, erlaubt wird. Finnland ist bisher das einzige Land, das den Hafer für alle Zöliakie/Sprue-Patienten, auch für Kinder, im Rahmen einer glutenfreien Ernährung erlaubt. (DZG, 03-2005)
Fakt ist, dass Hafer nur etwa 0,9g/100g Prolamin enthält - gegenüber Weizen mit 4g Prolamin/100g. Wie sich diese sehr viel geringere Belastung bei kontinuierlicher Zufuhr auf Dauer auswirkt, bleibt zu beobachten. Den guten Erfahrungen aus Finnland stehen aktuelle Meldungen norwegischer Wissenschaftler gegenüber, wonach eben doch einige Patienten auf Hafer reagiert haben. (DZG, 03-2005) Somit ist die Behauptung „Hafer ist glutenfrei” mit Vorsicht zu genießen. In Deutschland gehört der Hafer zu den glutenhaltigen Getreidesorten, wohingegen in Finnland der Hafer im Essensplan der Zöliakiebetroffenen vorkommen darf. Es gibt leider noch keine ausreichenden Ergebnisse, ob Hafer nun wirklich glutenfrei und somit für Zöliakiebetroffene geeignet ist.
glutenfreiundfrisch.de

Liebe Grüsse,
uma
 
"Offiziell" enthält Hafer Gluten.. wird aber von vielen Leuten mit GI noch am besten vertragen. Wertvoll ist Hafer wegen des hohen Zinkanteils.

@Hexe: In anderen Foren ist mein Nick "Hexerl".. aber als ich mich hier anmeldete war "Schlaflose" einfach angebrachter :rolleyes:
Jetzt schreckts mich immer wenn ich deinen Nick lesen.. glaub immer, dass bin ich...:D
 
Hallo Anne,

> Trotz allem muss man noch auf den Körper hören.

Man sollte immer auf den Körper hören, aber das geht nur, wenn der Körper gesund ist.

Ernährst du dich bspw. vor allem von raffinierten Kohlenhydraten, dann hast du eine entsprechende Darmflora und in dieser Situation führen Vollkornprodukte zu Verdauungsstörungen, weil die Darmflora damit schlicht nicht zurechtkommt. Es wäre nun aber fatal, hieraus abzuleiten, daß Vollkornprodukte schlecht sind, denn die Beschwerden resultieren ja nicht aus dem gesunden Normalzustand des Organismus sondern aus einer bereits pathologisch veränderten Darmflora.

> Man könnte meinen, man muss einfach nur mal 3 Monate Durchfall
> und Blähungen mit zusammengebissenen Zähnen bei der
> Ernährungsumstellung ertragen und dann wird aber alles schön ;)

*g* Nein, so war das nicht gemeint. Man sollte sich natürlich nicht quälen, aber die Ursachen muß man konsequent abstellen und das an unerhitzten Lebensmitteln essen, was möglich ist. Je nachdem wie verfahren die Situation ist, müßte man überlegen, ob man geringfügige Beschwerden am Anfang in Kauf nimmt, um den Prozeß noch umkehren zu können.

> So ist das aber leider nicht. Der Schaden kann dann durchaus
> größer sein als vorher.

Das trifft auf bspw. eine Zöliakie sicher zu - hier muß zunächst das glutenhaltige Getreide gemieden werden, weil es direkt die Symptomatik auslöst. Es ist aber nicht Ursache der Krankheit.

> Reagiert der Körper mit Durchfall, ist das ein eindeutiges Zeichen,
> dass er das noch nicht haben will.

Das kann wie gesagt, sehr schiefgehen. Wenn jemand bei einer Zöliakie bspw. auf dieses Signal hört, dann meidet er einfach nur den Auslöser der Beschwerden und denkt, er sei damit auf dem richtigen Weg. Da aber die Krankheitsursachen nach wie vor bestehen, schreitet die Degeneration unbemerkt weiter fort mit dem Ergebnis eines völlig zerstörten Dünndarmepithels.

Natürlich macht es Sinn, die Auslöser zunächst zu meiden, aber ohne Abstellen der Ursachen keine Heilung.

> Solange es DF gibt, ist es sinnlos, so ein Lebensmittel hinzuzufügen,
> da der Körper ohnehin nicht in der Lage sein wird, die Vitamine und
> Mineralien zu verarbeiten, die da drin sind und eher noch mehr "rausfällt" .

Das kann man so nicht sagen, denn die Resorption findet bereits im Dünndarm statt, der Durchfall basiert aber oft auf einer funktionellen Störung des Dickdarms.

> 2. Signal sind Blähungen, bei denen stinkende Winde abgehen. Auch
> das ist eindeutiges Zeichen, dass der Körper damit noch nicht zurecht
> kommt.

Das ist nur ein Zeichen einer gestörten Verdauung und sagt nichts über die Resorption von Nähr- und Vitalstoffen aus. Die Gase werden von Dickdarmbakterien erzeugt, die Resorption findet aber wie gesagt im Dünndarm statt.

> Es geht nicht um eine Mutprobe, wie viel ich aushalte sondern um
> eine allmähliche Ernährungsumstellung, bei der der Körper einem
> schon sagen wird, in welcher Geschwindigkeit die vonstatten gehen kann.

Wie beschrieben, kann man sich dabei fehlleiten lassen, wenn der Organismus nicht gesund ist. Das ist wie ein Navigationssystem mit Funktionsstörung nach dem Weg zu fragen. Es kann der richtige Weg sein, aber in den meisten Fällen landet man im Wald...

Ich muß auch noch einmal explizit erwähnen, daß die Krankenbehandlung Sache entsprechend ausgebildeter Ärzte ist. Das Abstellen der Krankheitsursachen sollte daher idealerweise in Zusammenarbeit mit einem kompetenten Arzt erfolgen. Das Problem ist nur meist, daß die meisten Ärzte bezüglich Krankheitsursachen überhaupt keine Ausbildung haben.
 

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