Drogen und der Wirkungsmechanismus auf unser Gehirn

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Drogen und der Wirkungsmechanismus auf unser Gehirn

Speed zum "feiern", Kokain zum "wachbleiben": jede Droge hat ihre eigene Wirkung. Wer Drogen konsumiert, dem kommt es u.a. darauf an, dass der entsprechende Effekt eintritt; wie der zustande kommt, spielt dabei keine große Rolle.

Dabei ist es nicht nur interessant, sondern mitunter auch erschreckend, was Drogen im Gehirn so anstellen können.

Auf einer niederländischen Website kann man sich die Wirkungsweisen verschiedener Drogen anschaulich erklären lassen: Zuerst erfährt man, wie der entsprechende Teilbereich des Gehirns unter Normalbedingungen arbeitet; anschließend wird erklärt, wie die jeweilige Droge diese Funktion beeinträchtigt.

Anhand anschaulicher Flash-Animationen lässt sich jeder einzelne Schritt leicht nachvollziehen.
Relativ komplexe biochemische Vorgänge werden verständlich erklärt.

Die jeweilige Landessprache ist im Link einstellbar.



Ein "Blick ins Gehirn" kann die bio-,chemischen Veränderungen sichtbar machen :

Prof.Dr. N. Volkow aus New York-USA, untersuchte die Wirkung von THC, dem Hauptwirkstoff von Marihuana und Haschisch, auf das menschliche Gehirn mit der Positronen-Emmissions-Tomographie (PET).

 
Quelle: Heise.de

Im Jahre 1992 wunderte sich Frank Baldino. Die eigentlich nachtaktiven Mäuse in dem Versuchslabor der Pariser Firma Lafon blieben den ganzen Tag wach. Die Tiere standen unter dem Einfluss einer neu entwickelten Substanz, die gegen Depressionen helfen sollte. Die chemisch korrekte Bezeichnung für den Wachmacher lautete kryptisch 2-Diphenylmethyl-Sulfinyl-Acetamid, kurz "Modafinil" genannt.

Baldino hatte 1987 in den USA die Pharma-Firma "Cephalon" gegründet und war in Paris auf der Suche nach einem neuen, aufputschenden und vor allem verkaufsträchtigen Medikament mit wenig Nebenwirkungen. Er entschloss sich Modafinil zu lizenzieren. 2006, genau 13 Jahre nach der Lizenzierung, nahm Baldinos Firma bereits jährlich 727 Millionen Dollar alleine mit Modafinil ein. Generika-Hersteller sind in ihre Schranken gewiesen worden, Cephalon kann Modafinil, das in den USA unter dem Namen Provigil (Deutschland: Vigil) über den Tresen geht, bis 2011 ungestört verkaufen.

Der Erfolg von Cephalon und Modafinil gilt als Blaupause für die Etablierung eines so genannten "cognitive enhancers" im Markt, einer Hirnpille, die nicht nur aufmerksam, sondern auch schlauer machen soll. Ursprünglich gegen die plötzlichen Schlafattacken von Narkoleptikern zugelassen, mausert sich das Medikament seit einigen Jahren zum Alleskönner. Aber was kann die Substanz wirklich?

Weiter Infos zum Thema kann man im Artikel/Selbstversuch Gehirn-Doping: Augen geradeaus nachlesen.
 
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