Sotai-ho japanische Heilgymnastik

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SOTAIHO

Sotai(ho) ist eine individuelle Behandlungsmethode, die von dem japanischen Arzt Dr. med. Keizo Hashimoto (1897 - 1993) entwickelt wurde.​

Dr. K. Hashimoto entwickelte sein System aus der traditionellen orientalischen Medizin und bestehend aus seinen Kenntnissen der Neurophysiologie.

Beim Sotai steht die Integration von Körperbewegung und Atmung im Mittelpunkt. Somit stellt Sotai eine neue Übungsmethode dar,
die in Japan in großem Umfang als Therapie oder unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Erkrankungen sowie als gesundheitsfördernde Maßnahme angewandt wird.

Nach Dr.K.Hashimoto's Wissen, gibt es 4 Pfeiler die zu unserer inneren und äußeren Balance beitragen.
(Als 5.Punkt gilt die Umwelt) dazu zählen :

1. Die Atmung, 2. Die Ernährung, 3. Die Bewegung und 4. Unsere Gedanken.

Eine langsame, ruhige Atmung ist wichtig zur Optimierung der Körperprozesse; langer Atem führt zu langem Leben
Regelmäßige, ausgewogene Ernährung ist Voraussetzung für die Entwicklung gesunder Organe ("Du bist was du isst!")
Man sollte immer die Bewegungen machen, die unserem Körper gut tun, die zu ihm passen.
Dankbarkeit ist der Schlüssel zu moderatem Denken und positiver Lebenseinstellung.


In der Sotaiho-Behandlung geht man von sogenannten "Muskelmeridianen" aus. Diese Muskelverkettungen ziehen sich durch den gesamten Körper.
Aus dieser Sicht, führen u.a. Blockaden und Störungen in den Armen oder Beinen, zu einer Beeinträchtigung an der Wirbelsäule - wie auch in umgekehrter Weise.

Die Konstruktion des menschlichen Körpers ähnelt im Prinzip dem eines Hauses. Die vier Grundpfeiler entsprechen unseren Armen und Beinen, der First entspricht der Wirbelsäule. Wenn die Balance einer dieser Pfeiler empfindlich gestört wird, macht sich das als eine Funktionsstörung im Rückgrat bemerkbar.

Das hat zum einen damit zu tun, dass wir uns bereits seit frühester Kindheit Bewegungsgewohnheiten aneignen, die sich schließlich durch das gesamte Leben hindurchziehen; zum anderen bewirken verspannte Organe reflektorisch ein Ungleichgewicht in der Rumpfmuskulatur.

Fogende Gesetzmäßigkeit lässt sich hieraus ableiten: Wenn ein Teil einer Kette in seiner Funktion beeinträchtigt ist, ist die gesamte Bewegungskette beeinträchtigt!
Will man nachhaltige Besserung eines Symptoms erreichen, muss die Wurzel - der außer Balance geratene Grundpfeiler - behandelt werden.
Das Wechselwirkungsgesetz hat nicht nur Gültigkeit innerhalb des Modells der vier Gesundheitsfaktoren, es bezieht sich auf jede Art von Bewegung.



Wo bestehen die Anwendungsgebiete des Sotaiho ?

Sotaiho kann angewendet werden bei:
- Muskelschmerzen
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen und Migräne
- Fehlhaltungen
- Beschwerden und Einschränkungen des Bewegungsappartes
- gestörte Körperwahrnehmung
- Alltagsstress u.a.​


Wie wirkt Sotaiho ?​
Durch spezielle Bewegungen werden die betroffenen Körperpartien harmonisiert. Entscheidend ist dabei, dass die schmerzenden, bzw. eingeschränkten Körperteile nur indirekt bewegt werden, d.h., dass die Bewegungen in die jeweils dem Schmerz entgegengesetzte Richtung ausgeführt werden: das nennt man die angenehme Richtung bewegen. Hinzu kommt, dass bei diesen Übungen eine kurze Spannung aufgebaut und plötzlich wieder gelöst wird. Das Ergebnis: Verkrampfte Muskeln entspannen sich, Fehlstellungen von Knochen werden behoben.

Im physiologischen Sinne fördert die Sotai-Therapie die Muskelentspannung, indem sie Atmung und Bewegung des Patienten in seinem persönlich vorgegebenen Rahmen harmonisiert. Subjektiv gesehen, besteht die Sotai-Therapie aus Übungen, die sich „angenehm" anfühlen, die mühelos durchzuführen sind und die weder Schmerzen verursachen, noch mit Anstrengung verbunden sind. Die „Selbstwahrnehmung" des Patienten spielt also eine wichtige Rolle, die genaue Wahrnehmung von Wohlbefinden und Entspannung ebenso, wie die von Schmerz und Unbehagen.

Sotai wird häufig mit einfachen Dehnungsübungen und Yoga verglichen, und es gibt in einigen Punkten Ähnlichkeiten. Die Besonderheit der Übungen besteht jedoch darin, daß sie weg von Schmerz und Beschwerden führen. In der Sotai-Therapie wird jede Bewegung lang- sam und unter leichtem Gegendruck des Therapeuten bis an den Punkt ausgeführt, der für den Patienten gerade noch angenehm ist. In dieser Position wird die Spannung für etwa fünf Sekunden gehalten und dann während des Ausatmens in einer plötzlichen Bewegung gelockert.
Quelle : Sotai bei TaiDoKanHeilpraxis Heiko Schulze

Alles rund um die Praktik Sotaiho, die Bewegungskette usw. :SOTAIHO Manuelle Integration

Sotai = ?

Dr. Hashimoto nannte dieses Prinzip auch Behandlung durch Umkehrbewegungen; später wurde es auch die Technnik der plötzlichen Entspannung genannt. Schließlich etablierte sich der Begriff Sotai, eine Umkehrung des Begriffes Taiso - Gymnastik.
Sotai = Gruppentherapie; Sotaiho = Einzelanwendung
PS.Die Lotosblüte in der Überschrift habe ich als sichtbare Trennung der beiden Wortbedeutungen dazwischen gefügt.


Liebe Grüsse NellyK
 
Hallo Nelly,
hast du denn eigene Erfahrungen mit dieser Heilgymnastik gemacht?
 
Hallo Anne

Das Eingangsposting ist erst mal für die kleine Theorie angedacht. Zum Einblick, was Sotaiho ist, woher es kommt, und wie es wirken kann.

Ich war vor einiger Zeit bei einem Physiotherapeuten, der mir aufgrund meines Bewegungsapparates ein paar Sitzungen schenkte.

Ich empfand es als angenehm. In einer Dauerbehandlung war ich jedoch nicht.


Habt ihr Erfahrungen mit Sotaiho gemacht ? In Deutschland fällt die Methode sehr rar aus, obwohl es viele multikulturelle und auch deutsche Praxen mit grosser Angebotsbreite gibt.


Liebe Grüsse NellyK
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nelly,

Danke für diesen schönen und sinnvollen Beitrag, es könnte den einen oder anderen inspierieren das mal zu Probieren. Ich finde so oder so das das Thema Bewegung ab und zu doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient - die Wichtigkeit, auch wenn es nur in bestimmeter Maße möglich ist/wäre, oft doch unterschätzt zu werden scheint. Ein wenig, und angepasst Bewegen oder Sport betreiben ist immer noch besser als gar nicht mehr! Und schöner ist es wenn man etwas findet woran man dazu auch noch Spass erlebt, oder Freude daran hat. :) Ob spazieren oder Japanische Heilgymnastik, oder was ganz anderes, für jeden wird's was geben.

Es ist ja ein so enorm wichtiger Komponent für's erhalten oder wieder erreichen von Guter Gesundheit und Wohlbefinden. Alle Körperprozesse werden angekürbelt, und das kommt auch den Stoffwechsel und Heilung zugute, und beschleunigt ja auch der Abfuhr von Schadstoffe.

Vor allem wenn Bewegen in der Praxis gar nicht so problemlos oder schmerzlos geht, ist es schön eine grössere Auswahl aus allerlei möglichen Sportarten zu kennen, manche sogar mit besonders auf Heilung und Gesundheit gezielte Bewegungsformen, so wie das hier. So findet man ja immer mehr möglichkeiten auch innerhalb seiner Grenzen sport Betreiben und Spass daran erleben. Und die Heilsamen folgen von Bewegung zu haben, spüren, egal noch mal welche tiefere Theorie oder Lehre dahinter steckt. :)

Lieben Gruss
Kim
 
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Hallo Nelly,

ich kenne Sotai-ho nicht. Es klingt aber sehr interessant. Durch die verschiedenen Ansatzpunkte wie Entspannung, Atmung und gezielte Bewegungen, Ernährung usw. werden ja alle wichtigen Bereiche abgedeckt und bearbeitet.

Vielleicht findet sich ja hier noch jemand der das schon über längere Zeit praktiziert und uns darüber berichten kann. :)

lieben Gruß von Hexe :hexe:
 
Gerne, was wollt ihr wissen? :greis:

Also ich praktiziere Sotai(ho) seit neun Jahren und bin erfreut darüber interessierte Menschen in diesem Forum anzutreffen, weswegen ich mich sofort angemeldet habe um in diesem Thread meine Erfahrungen auszutauschen.
 
Hallo taidoka,

das trifft sich aber gut! :klatschen

Zuerst einmal herzlich willkommen hier :wave:.

Was wollen wir wissen? Am besten alles.:D
Du praktizierst seit neun Jahren, schreibst du. Machst du das in einer Gruppe oder alleine?
Wie sind deine bisherigen Erfahrungen, was hat sich schon für dich geändert, wo spürst du Erfolge?
Wie kann man sich das vorstellen, in der Praxis? Bekommt man auch eine Ernährungsberatung, wird meditiert......

Ach, erzähl doch einfach mal was du so magst. :)

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Also, ich betreibe Sotaiho professionell.
Gelernt habe ich das ganze bei Kenji Hayashi (Schule für Atmung und Bewegung in Hannover von Kenji Hayashi - Taido - Japanische Kampfkunst).
Um selbst praktizieren zu können bedarf es der eigenen Leiberfahrung. Vor neun Jahren hatte ich einen schweren Unfall, konnte mein Knie nicht bewegen. Die Orthopäden rieten von einer Operation ab, einer meinte sogar, das müsste ich selbst in den Griff bekommen (sehr guter Arzt!). Das war für mich der Einstieg.
Von schnellen Veränderungen war bei mir beim Sotaiho keine Sprache. Das heißt die Behandlung und auch die Selbst-Behandlung führen dich bewusst nur an den Punkt, den du in deiner momentalen Mentalen und körperlichen Verfassung wahrnehmen kannst. Aber dein Selbstbild verändert sich: in die angenehme Richtung bewegen bedeutet eben auch, dass dem System positive Information gegeben wird und sich das Selbst"bewegungs"bild im Laufe der Zeit verändert. Ideal ist, wenn die objektiv wahrgenommene Bewegung mit dem subjektiven Bild übereinstimmt.
Sotaiho wird therapeutisch angeboten, wobei es die Aufgabe des Therapeuten ist, den Patienten an seine Wahrnehmungsblockade heranzuführen. Zum Beispiel dreht der Patient bei einer Übung nicht in der Hüfte sondern holt die Drehung in einer Richtung aus dem Oberbauch. Das muss dem Therapeuten auffallen und dass muss er dem Patienten spürbar machen.
In der Gruppe ist da mehr Raum für individuelles Bewegen.
Es gibt da eine gewisse Ähnlichkeit zum Seitai, bei dem man sich gänzlich frei bewegt. Sotai ist da schon geordneter, Bewegungsübungen werden in Sequenzen geübt.

Egal was man macht, ob man Zazen betreibt oder sich makrobiotisch ernährt, im Mittelpunkt steht immer der Gedanke: ist das angenehm für mich? Wenn ja, dann ist es auch stimmig.
Nach meiner Idee geht das Lernen aber über den Körper.

Bis später.
taidoka
 
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Hallo Heiko,

erstmal danke für deinen Bericht.
Es geht bei Sotai-ho also darum Verspannungen zu beheben und Blockaden im Körper zu lösen.
Wenn ich das richtig verstehe ist das eine reine Körperarbeit. Die auch über Bücher alleine zu erlernen ist?

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, man kann sich die Formen, also die Übungen durchaus aus Büchern aneignen.
Ein Stück weit ist es aber wie im Zen. Je absichtsloser die ganze Behandlung ist, je reiner das Ki, oder je klarer die therapeutische Handlung ist, desto effektiver die Behandlung. Und das kann man nicht aus Büchern lernen.

Übrigens gibt es im mitteleuropäischen Markt nicht soviel. Vor einigen Jahren ist beim Haug-Verlag mal was erschienen (Sotai-Diagnostik und Therapie gestörter Bewegungsformen) ist aber vergriffen und hat die Sache auch nicht so auf den Punkt gebracht.
Second hand ist ein kleines Buch von Hermann Aihara herausgegeben von der G. Ohsawa Macrobiotic foundation (GOMF) in Oroville (CA, USA) erhältlich, SOTAI Natural exercise heißt das.
Wenn man meridiantherapeutisch herangehen möchte, sind Bücher von Manaka zu empfehlen. Meridianarbeit nach Masunaga erscheint mir auch ganz hilfreich.

Carpe diem
taidoka
 
Hallo taidoka,

was bedeutet in diesem Zusammenhang "absichtslose Behandlung" ?
Ist nicht die Absicht einer solchen Behandlung das Beheben der Verspannung oder des Schmerzes?

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo Hexe,

Ich denke dass das so ungefähr ist wie mit Meditation und auch Chi Neng Qi Gong, je mehr man bewusst "versucht" - ein Ziel nachstrebt - desto schwieriger ist es in der Praxis.
Eher dass man da nicht Mental schon "Im Ziel" (zukunft?) verbleibt sondern in der Freude an das tun im jetzt ?

Na wenn ich das falsch verstehe dann, bitte korrigiert mich. :)

Liebe Grüsse
Kim :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo taidoka

Ein herzliches Willkommen. :wave:

Vielen Dank für Dein Statement.


Liebe Grüsse NellyK
 
Was ist eine absichtslose (Be)handlung?

:morgenkaffee:

Zunächst einmal gibt es in der Psychomotorik den Begriff des intentionellen Bewegens. Diese Art der Bewegung ist aber immer an eine Emotion gekoppelt. Das bedeutet, dass ich die Bewegung als solche nicht mehr unverfälscht wahrnehme. Evtl. verstärke ich so ein vorhandenes Muster oder behindere es. Das ist die Absicht.

Doch die Korrektur eines Musters bzw. das Bewusstmachen dessen, kann meines Erachtens nicht durch eine äußere Absicht erfolgen. So entstehen Zwänge.

Ich denke, dass vielmehr nur der Betroffene aus sich selbst heraus eine Veränderung seiner Gewohnheit vornehmen kann.

Vergessen wir nicht, das Ziel ist die Entwicklung der eigenen (selbständigen) Achse, nicht bloß ein angenehmes Gefühl.
Angenehme Bewegungen sind nur eine hilfreiche Brücke, die Auflösung ist das Ziel, mit anderen Worten die Absichtslosigkeit. (Zugegeben ein heeres Ziel, das in der Praxis selten erreicht wird, will der Kunde oder Patient doch primär seine Sorgen los werden um dann wieder normal funktionieren zu können...)
Da wir hier jetzt am philosophieren sind, folgendes Diagramm zur Veranschaulichung:

Unten stehend sind die Wahrnehmungen wiedergegeben, die mit zunehmender Spannung einhergehen:
§ Neutrale Empfindung
§ Angenehmes Gefühl
§ Kitzelig
§ Verkrampfung
§ Schmerz
§ Krankheit

Die schlimmste Form der Krankheit aber ist die
§ Gefühllosigkeit

Also, das Ziel kann nicht anders sein, als der Weg, den man dorthin beschreitet.
In der Praxis bedeutet das, die angenehme Richtung voll auszukosten um dann in die Mitte zurück zu kehren. Der Impuls entsteht aus der heiter gelassenen Grundstimmung, kommt jedoch nicht von mir, er entsteht im Einklang mit der Natur (Schwerkraft, Zentripetal- und -fugalkräfte) und ist deshalb absichtslos.

Carpe diem
taidoka:morgenkaffee:
 
Hallo Taidoka,

Unten stehend sind die Wahrnehmungen wiedergegeben, die mit zunehmender Spannung einhergehen:
§ Neutrale Empfindung
§ Angenehmes Gefühl
§ Kitzelig
§ Verkrampfung
§ Schmerz
§ Krankheit

Die schlimmste Form der Krankheit aber ist die
§ Gefühllosigkeit

Also, das Ziel kann nicht anders sein, als der Weg, den man dorthin beschreitet.

Hm, Interessant. Wenn es nun so ist dass man Alltags, im Alltag, fast andauernd schlimmste Schmerzen hat, und sich als "Überlebungsstrategie" das "Ausblocken" des Körpergefühls angewohnt hat... Muss man also erstmals den Schmerz wieder (voll) zulassen, um zu den Angenehmen Efahrungen geraten zu können?

Ist ja teilweise auch "Philosophieren" aber die Realität gibt es für Manche.

Herzliche Grüsse
Kim

PS: Ist dieses "Ausblocken - Wegblocken" auch was Du hier gemeint hast mit "Gefühlslosigkeit"?
 
Hm, Interessant. Wenn es nun so ist dass man Alltags, im Alltag, fast andauernd schlimmste Schmerzen hat, und sich als "Überlebungsstrategie" das "Ausblocken" des Körpergefühls angewohnt hat... Muss man also erstmals den Schmerz wieder (voll) zulassen, um zu den Angenehmen Efahrungen geraten zu können?

Ist ja teilweise auch "Philosophieren" aber die Realität gibt es für Manche.

Hallo KimS

Hm, erstmal nachdenken... :confused:

Meine Aussage hatte Bezug auf sogenannte stumme Zonen, vielleicht myxödemisch verändert, aufgrund einer langen Schmerzerfahrung.

Diese Zonen sind im Selbstbild (homunculus, somatosensorischer Kortex) höchstwahrscheinlich unterrepräsentiert. Und ja, diese Gebiete müssen wieder bewusst werden.

Voraussetzung dafür ist, der Wunsch des Patienten, also der Antrieb dazu, muss als Voraussetzung da sein.

Ich denke, dass es dabei nicht zu einem Wiederaufflammen extremer Schmerzen kommen muss. Wahrscheinlich kommt es eher zu einer stummen, dumpfen Schmerzwahrnehmung (mikroödemische Strukturen haben eher eine solche Schmerzqualität).

Aber der Weg dorthin sollte nie übers Knie gebrochen werden. Hole den Patienten (ich spreche auch gerne von einem Betroffenen) immer dort ab, wo er gerade ist und führe ihn dorthin. Jedes Lebewesen, egal wie schlecht es ihm geht kennt eine angenehme Richtung und dort setzt die Behandlung an.

Ein Beispiel: ein Patient klagt über ziehende Beschwerden in der rechten Leiste. Die Tastuntersuchung findet einen Schmerzpunkt rechts und links der Mittellinie unterhalb des Nabels. Rechts reicht schon ein leichter Druck um die Symptome auszulösen, während links der Schmerz erst bei tiefem Druck entsteht. Diese linke Zone ist in diesem Fall die "stumme" Zone. Die Behandlung dieser Zone (Sotaiho, Shiatsu, Akupunktur, etc.) löst normalerweise die Beschwerden auch auf der rechten Seite auf.

PS: Ist dieses "Ausblocken - Wegblocken" auch was Du hier gemeint hast mit "Gefühlslosigkeit"?
Ausblocken ist dasselbe, ja

Ich hoffe dir eine adäquate Antwort auf deine Frage gegeben zu haben.

Grüße
taidoka :greis:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Taidoka,

Danke für die Antwort, ich verstehe jetzt auch Besser wie es auch funktioniert. Das könnte ja sogar sehr gut funktionieren (ich erinnere mich in dem Zusammenhang jetzt an wissenschaftlich erforschte Methoden mit "Spiegelbild" wobei man die gesunde Körperhälfte therapiert, bei z.B. Halbseitige Lähmungen, und damit "Leben" zurückbringt in die gestörten Funktionen in der andere Körperhälfte).

Ausserdem kann man sich indertat üben/lernen zu Konzentrieren auf Körpergefühl in Schmerzfreien Zonen, da hast Du ja Recht, muss man so auch nicht "Durch die Schmerzempfindung" hin. :) :idee:

Hm. Ich hoffe ich habe das jetzt ungefähr richtig verstanden. Auch dass es bei dieser Therapie gerade doch darum auch geht Bewegung mit Wohlbefinden zu verbinden (oder dies dem Körper anzulernen), statt ggf's (üblichem) Schmerz?

Herzliche Grüsse
Kim
 
Hm. Ich hoffe ich habe das jetzt ungefähr richtig verstanden. Auch dass es bei dieser Therapie gerade doch darum auch geht Bewegung mit Wohlbefinden zu verbinden (oder dies dem Körper anzulernen), statt ggf's (üblichem) Schmerz?

Ja, gib´dem Körper positive Erfahrung. Nur das hilft. Das kann auch mal die Erfahrung sein, dass es andere stumme Gebiete gibt, die höchstwahrscheinlich die Wurzel des Übels sind. Aber auch von diesem Punkt soll die therapeutische Handlung vom Schmerz weg in die angenehme Richtung erfolgen!

Über allem steht aber, nur nicht zu schnell versuchen das Ziel zu erreichen. Das habe ich ja bereits angesprochen: die Absichtslosigkeit in der Aktion ist das wichtigste.

Grüße
taidoka
 
Hallo Taidoka,

Danke herzlichst für die Erklärungen, ich bin mir sicher dass dies für viele hilfreich sein kann. Gerade das "Geradelinie-ge Denken" und "zu direkt Zielfokussiert sein" ist ja eine riesige Fallgrube wenn es um Schmerzen (nach z.B Unfall oder Trauma) geht. (Sag ich aus eigener Erfahrung :eek:) ;))

Ich wünsche mir dass es öfter so deutlich erklärt werden würde:) Das kann ja der unterschied sein zwischen Therapie mit Erfolge und Therapie die nicht viel Bringt.

Herzliche Grüsse
Kim
 
NellyK am 01.09.08, 18:35:
Sotai = ?

Dr. Hashimoto nannte dieses Prinzip auch Behandlung durch Umkehrbewegungen; später wurde es auch die Technnik der plötzlichen Entspannung genannt. Schließlich etablierte sich der Begriff Sotai, eine Umkehrung des Begriffes Taiso - Gymnastik.
Sotai = Gruppentherapie; Sotaiho = Einzelanwendung
PS.Die Lotosblüte in der Überschrift habe ich als sichtbare Trennung der beiden Wortbedeutungen dazwischen gefügt.

Mir ist da noch etwas aufgefallen, der Begriff Sotai ist einfach die Kurzform für Sotaiho, wobei die Endung ´ho´ einfach für Methode steht. Die Gruppentherapie wird Selbst-Sotai genannt. Zugegeben ein krummer Name, darum kennt´s ja auch (noch) keiner...

Auf Wiedersehen
taidoka
 
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