Die Zunge

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
In der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Zunge ein wichtiges Instrument der Diagnose. Der Patient streckt dem Therapeuten erst einmal die Zunge heraus, und der kann dann einiges daran ablesen.

Die Zungendiagnostik ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der indischen Heilkunde Ayurveda. Beide Lehren gehen davon aus, dass sich auf der Zunge Veränderungen an den Organen ablesen lassen.
www.mdr.de/brisant/gesundheit/1658008-hintergrund-1659945.html

Als Westler muß man sich aber immer bewußt bleiben, daß die TCM mit "Milz" (z.B.) etwas anderes meint als die westliche Medizin. Hinter den Organ-Begriffen der TCM steht immer in erster Linie zunächst die Energie des entsprechenden Organs, die bei Auffälligkeiten (vor allem bei der Puls-Diagnose) dann auch angesprochen ist. Es geht nicht - wie hier im Westen - vor allem um das Organ an sich. Es geht um dessen Energie im Verlauf des Meridians und damit auch um die entsprechenden Gefühle, Emotionen, Kraftreserven usw.
Wenn allerdings diese Energien auf Dauer gestört sind, dann kann das auch einen Rückschluß auf "richtige" Erkrankungen der Organe geben.

Trotzdem finde ich die Zuordnung von Bereichen der Zunge zu Organen sehr interessant:
www.mdr.de/brisant/gesundheit/1658008-hintergrund-1659945.html (s. Abbildung der Zunge).

Prothesenträger müssen dem Therapeuten sagen, daß sie eine Prothese tragen. Sonst kann der falsche Eindruck (wörtlich) entstehen, daß Zahnabdrücke an der Zunge zu sehen sind. Das ist bei einer Prothese normal; bei eigenen Zähnen nicht unbedingt.

Gruss,
Uta
 
Auch in der westlichen Medizin kann die Zunge Hinweise zur Diagnostik geben:

"Die Zunge wird als Schaufenster des Verdauungstraktes bezeichnet"


Es klingt dann nur etwas komplizierter:
Die Innervation der Zunge und die Verfolgung ihrer Bahnen zu den Ganglionen und ihren cerebralen Ursprungsgebieten (Gehirn) sowie der Einfluss der vegetativen Antagonisten (Gegenspieler) Vagus und Symphatikus, erlauben eine organtopographische Auffassung, wie im Bild dargestellt.
....
Die Erfahrung lehrt, dass die Zungenspitze Veränderungen im Magenbereich anzeigt, das mittlere Drittel vor allem über den Zustand von Zwölffingerdarm, Leber, Gallenblase, Milz und Bauspeicheldrüse Aufschluss gibt, während die Zungenbasis, (hintere Teile) auf eventuelle Darmerkrankungen schließen lässt.
Bei der Behandlung der genannten Organe verschwinden diese Zeichen allmählich auf der Zunge.
Das kann sehr lange dauern, vorübergehend infolge der Ausscheidungsphasen sogar zu Verschlechterungen am Zungenbild führen.
Gesundheitsportal - Zungendiagnose

(Diese Seite läuft dann letzten Endes auf die Schüssler Salze hinaus).

Gruss,
Uta
 
Hier ist mal ein Bild einer "normalen" Zunge Zunge ? Wikipedia

Da man so sehr viel aus Zungenbelägen herauslesen kann und ich ja auch noch nach Ursachen mancher Beschwerden forsche, habe ich aus Vergleichsgründen mal bewusster darauf geachtet, wie die Zunge bei anderen Menschen aussieht (jedenfalls was man davon in normalen Gesprächen sehen kann ;) )
Ich habe nicht ein einziges Mal eine Zunge gesehen, die so gleichmäßig war wie die hier in dem Link.
Ich habe das Gefühl, dass ein ganz kleines bisschen Färbung bzw. Belag auch bei guter Pflege normal zu sein scheint.
 
Hier wird nochmal meine Beobachtung bestätigt, dass ein sehr leichter Belag einer Zunge normal ist:

Die Zunge eines gesunden Menschen ist glatt, samtig, hat einen leicht geröteten rosa-grauen Zungenkörper und eine gleichmäßige Oberfläche mit einem schwachen, dünnen, weißen, nicht abwischbaren Belag. Sie ist weder vergrößert noch verkleinert.

Zungendiagnostik

Ich finde, dass es schon allein deshalb für einen Laien schwieriger ist als man meint, anhand von Zungenbelag auf Organprobleme Rückschlüsse zu ziehen.
 
Oben