...histaminreichen Lebensmittel vermieten. Trotzdem habe ich immer noch diese Kopfschmerzen und es brennt mir im Mund, mal abgesehen von der Mündigkeit und und und ..........
Ich reagiere auf Cremes. Habe eine Körperlotion von Nivea,... meine Sonnencreme aufgetragen (wollte ich testen wegen Urlaub), und schwupp da ist es wieder dieses Brennen im Mund.
Was mach ich denn jetzt? Nach Spanien ohne Sonnencreme? Gibt es Alternativen zur Sonnencreme?
Hallo allerseits und HITmoni
Die Eingangsfrage hat mich hierhergebracht, und nun weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll, also ganz kurz in zeitlicher Abfolge über mich:
Mit ca. 10 Jahren, 1963 erste Amalgamfüllungen
mit ca. 12 Jahren unerklärliche Müdigkeit, Erschöpfung, Blähungen und das, was ich heute als Depression bezeichen würde. Gelegentlich besser, ich vorlor 2 Schuljahre und hab mich zum Abi geschleppt.
Immer Hautprobleme, Winde, Aphten, öfter Mittelohrentzündung.
Meistens Besserung in Outdoors-Ferien.
ab 25 Unterbauchkrämpfe zu den Blähungen, Asthmaepisoden, regelmässige Einbrüche der Leistungsfähigkeit, psych., körperl. und seelisch
Zunehmende Tendenz zu Abstürzen, dadurch soziale Probleme
Autofahren wird russisch Roulette, wg. Sekundenschlaf, auch morgens
ab 40 kommen äusserst heftige allergieartige Reaktionen auf Pollen dazu, doch keinerlei IgE-Antwort.
Irgendwann mal Lichen Ruber => Amalgamsanierung
Bei "Anfällen" kenne ich Leute nicht mehr, Wortfindungsstörungen, Chaos in und um mich, Konzentrationsfähigkeit gegen null. Depressionen
Dann Lebensmittel-"Allergien", zuerst Schwein, dann Fisch und immer noch einsdrauf, bis ich nur noch glutenfrei-veganisch essen kann, kein Wein, Bier ...
Dabei immer weiter Abstürze, Erholungsphasen kürzer bis ich mit
knapp 50 mit sowas wir BURNOUT stillgelegt werde - Keine Besserung.
Dann die Erkenntnis: Chemikalien lösen dieses ganze Chaos aus:
Druckerschwärze, Autoabgase, Sonnencreme, Waschmittel, Putzmittel ....
Mein Arzt verschreibt mir min. 2 Wochen frische Luft auf einer Insel im Süden (es war November) und nach wenigen Tagen schon: Besserung, ich kannn wieder alles essen. Abstürze im Treppenhaus, wenn grad geputzt wurde, beim Wandern, wenn Karte geguckt, die dann eben in Plastiksack gesteckt. Beim Heimflug ging wieder alles los wie früher...
Diagnose diesmal: MCS
Therapie: Alles was riecht, verdunstet, raucht, klebt etc. meiden
Folge: Totale Isolation, weil niemand an einem solchen Leben teilnehmen kann
Und immer beobachten, beobachten, suchen was geht, abstürzen, suchen warum, das Leben als Nabelschau.
So, jetzt kommt das Histamin ins Spiel, die HIT: Grosse Kälte, Hitze, Parfum, Chemikalien, Abgase, Weihnachten (und jetzt grad Jauchegestank) ... all das löst Stress aus, der löst eine Histaminausschüttung aus und das vertrag ich nicht.
Neuliche Diagnose: Zu hohe Pyrrolwerte im Urin ...
Wie lange hat es gedauert bis zur Diagnose?
Ja welche Diagnose bitte? Quecksilbervergiftung? Burnout? Depression? Knacks? MCS? HIT? KPU? ja was ist es denn nun? Keine Ahnung, was ist Ursache, was Wirkung?
Diese hübschen Kürzel sind zwar nicht der Kern der Sache, helfen aber, z.B. hier im Forum, Hinweise zu finden, Verwandtschaften und Beziehungen zwischen anscheinend ganz verschiedenen Krankheitsbildern zu entdecken, Wirkungswege zu erkennen (z.B. was hat -26°C mit einer Depression zu tun? Dieser Zusammenhang endete fast tödlich für mich).
Nun zu Dir und Deinem Ferienproblem:
Du hast wohl HIT, so lautet Deine Diagnose. Jemand anderes hätte Dir wohl Niveaphobie oder MCS oder sonstwas angepappt. Also fang mal bei HIT an: Da solltest Du eben vermeiden, was entweder Histamin enthält, also Rotwein, Bier, alten Käse und die ganze Litanei, aber nur die groben Sachen und beim Rest beobachten, ob Reaktionen kommen (Pfirsiche wurden erwähnt).
Die schwierigere Seite von HIT: Dein Körper produziert das Zeug selbst bei Stress, und das ist das viel grössere Problem: Du solltest vermeiden, was Stress auslöst, und da ist schon mal gut, dass Du im September und nicht in der grossen Hitze nach Spanien fährst.
Nivea? Ja brauchst Du überhaupt eine Creme, oder reicht es, viel weniger Shampoo, Seife, Putzmittel zu verwenden, um Deine Haut erst gar nicht auszulaugen? Verwende zur Körperpflege Microfasern statt Seife, genauso zum Putzen. Zum Waschen wenig unparfumiertes Waschmittel (Omo sensitive, Tandil-Sensitive flüssig bei Aldi, aber nicht z.B. Persil sensitive, denn das enthält Parfum)
Ich habs einfach: In Finnland steht in jedem Dorfladen die LV-Produktpalette von Sonnencreme bis Wasch- und Putzmittel, "für enpfindliche Haut".
In CH: Callsan Produkte, der Hersteller ist selbst von so was betroffen.
Sonnencreme: Gibts unparfumiert. Viel besser ist Sonnenschirm, Wald, wenn die Sonne am höchsten steht Siesta, langsam, mit zunehmender Bräunung brauchst Du die Schmiere eh nicht mehr. Zu viel Sonne ist Stress => Histamin.
Wenn Du findest: Boaah, ist das ne Hitze! Weg, in den Schatten, in die gekühlte Eisdiele.
Zu viele Leute? Dann halt eben nicht in den Vergnügungspark, Spazieren im Wald ist billiger, weniger Stress, "echt" statt künstliche Animation.
Hetze beim Besichtigungsprogramm? Lass es, wass 100'000 vor Dir angeguckt haben, musst Du nicht auch noch sehen. Freu Dich lieber an den Vögeln, die irgendwo in einem exotischen Baum rumhüpfen. Das sehen die anderen 100'000 nicht, die werden von dem blöden Reiseleiter gestresst und dem nimmerendenden Geruch von Sonnencreme und Menschenmasse.
Also geh in die Ferien, das brauchst Du, aber für Dich und nicht, um hinterher von all den tollen Sachen zu erzählen, die Du gemacht hast. Vögel im Baum beobachtet, im kühlen Schatten eines Schuppens gesessen, den Leuten zugeguckt: Das sind die wahren Ferienerlebnisse.
Ach ja, noch 'n paar Tips:
Nimm eigene leichte Bettwäsche mit (Mindestens den Kopfkissenbezug), gewaschen mit dem Waschmittel, das Du verträgst. In Spanien wird oft sehr heftig parfumiert beim Waschen. Mach Dein Zimmer selbst sauber, dann bist Du den Putzmittelstress los.
So, Du hast nach HIT gefragt, ich hab Dir MCS geantwortet wegen der NIVEA/Sonnencreme-Geschichte. Das ist egal, Du hast weder MCS noch HIT, sondern das sind schillernde Facetten eines komplexen Geschehens. Beobachten, was gut tut, was nicht gut tut, wird Teil Deines Lebens. Dann kannst Du auch Risiken abwägen, statt stur nach Listen vermeiden. Das Ziel ist: LEBEN - so gut es geht halt.
Ich wünsch Dir ganz erholsame Ferien!
Puistola