Stigma ADS?

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Dieses interessante (englischsprachige) Video von dem kontroversen Psychiater Thomas Szasz ist mir gerade über den Weg gelaufen. Für mein Blog war mir einfach das Thema der Stigmatisierung wichtig, das sicher nicht nur in der Psychiatrie, sondern auch in der Schulmedizin und in alternativen Systemen an der Tagesordnung ist.

Was denkt Ihr darüber? Was sind Eure Erfahrungen bei AD(H)S? Spricht man zurecht von einer Krankheit oder wird das Thema aufgebauscht?

Stigmatisierung in Psychiatrie und Medizin
 
Ich kannte das Video, habe es selbst bereits in passende Forenthreads eingestellt da es sehr zu Denken gibt.

Leider wollen wenige wahrhaben, wohin das Labeln unterschiedlichster Kinder mit dem Symptomhaufen AD(H)S führen kann. Zu anderen Zeiten mussten Dreieecke auf die Kleidung genäht werden, heute macht das die Psychologie und Psychiatrie.

Psychologische ADHS Therapie / ADHS Schweiz / ADHS Schweiz / Kritische Stellungnahme, Psychologische Fachbartikel,Forschung,Wissenschaft,Medizin und Pharmaindustrie, ADHS Symptome


Gruss
Christiane
 
Also ich bin weder ein Arzt oder ein Psychologe. Aber nachdem was ich selbst über ADHS weiß, ist es für mich persönlich keine Krankeit. Für mich ist es ein Sammelbegriff für verschiedene Symptome für die es keine Erklärung gibt (weil ja auch nicht danach gesucht wird).
So wie z.B. auch das Reizdarmsyndrom.

Wir hatte große Problem mit unsere Sohn. Aber er war erst 2, also konnte die Psychologin und ADHS Speziealistin ihn noch nicht "labeln", aber sie versicherte mir er habe Züge von ADHS. Ich solle weiter zur Kontrolle kommen um ihn zu "beobachten". "Labeln" könne sie ihn erst mit 3-4 Jahren.
Ich habe aber nicht darauf gewartet, hab mich dahintergeklemmt.
Hab rausgefunden dass Junior Unverträglichkeiten hatte, Diät gehalten, Nährung umgestellt, Darm aufgebaut, NEM, ... und siehe da, es verschwand nicht nur sein hyperaktives Verhalten, auch ganz andere Symptome, die wir gar nicht damit in Verbindung brachten sind verschwunden.
6 Mon. später bei der Kontrolle hat die Ärztin nicht schlecht gestaunt:
Sie konnte ihr Dreieck in der Schublade lassen.:)
 
Falls wir eines Tages soweit sind, dass mein Sohn kein ADHS mehr haben sollte, dann kommt es vielleicht dazu, dass ich diesem durchaus sympathisch wirkenden Mann eines Tages beipflichte. :)

Solange aber mein Sohn immer noch ADHS hat - und nein, es ist nicht "einfach" Misbehaviour, was man mit "richtiger" Erziehung wegbringen könnte - bin ich weiterhin froh um die kinder-psychiatrische Hilfe.
 
ADS ist ein Ettikett. Dieses setzt sich wie Salima schrieb zusammen.
Es kann aber diagnostiziert werden (wenn auch auf einer wikllkürliochen Skala), weil es mit dem Symptome Aufmerksamkeitsdefizit geprüft werden kann. Wie man generell geprüfte Aufmerksamkeitsdefizite wegerziehen soll, ist mir schleierhaft. Wer so was schreibt hat keine Ahnung und soll den Mund halten. Natürlich kann man mit guter ioder schlechter Erziehung ADS Probleme/Symptome vermindern oder verstärken, so wie vieles andeer auch. Aber nicht mehr.
Ausserdem kann man signifikante Hirnnunterschiede heute mittels Hirnscanning bei ASDS'ler bzw nicht ADS'ler feststellen.
 
Auf einer Plattform wie dieser, welche als Schlagzeile "Das Ende der Symptombekämpfung"


propagiert, wundere ich mich aber doch über die letzten zwei postings. Ich würde erwarten, dass eine, noch dazu willkürliche, Symptomzusammenfassung nicht solche Akzeptanz findet, sondern tatsächlich kritisch hinterfragt würde, um an die Ursachen zu gelangen. Oder an die Ursachen, warum ganze Menschengruppen urplötzlich pathologisiert werden.

Das ist mein Ansatz.

Gruss
Christiane
 
Hallo Christiane
Verstehe nicht was Du an meinem letzten Posting auszusetzen hast.
Es geht in dem thread ja nicht um Behandlung, weshalb auch keine ursächliche Behandlung beschrieben ist.
 
Christiane22: wir haben das auch nicht aktzeptiert. Unser Sohn zeigte vor einem Jahr "Symptome von ADHS".
Heute lt. seine Diagnose von der selben Neurologin: schönes, unauffälliges Verhalten, keine Entwicklungsverzögerung mehr... im Gegenteil.

Du kannst mir glauben, das war ein harter Weg und wir sind noch immer dran... werden wir wahrscheinlich immer sein müssen.
Soweit ich für die anderen sprechen kann, gilt das mit dem harten Weg auch für Elfe und Beat, aber das kann man natürlich nicht in ein zwei posts alles erklären.
Vielleicht liest du dich noch ein bisschen ein in den verschiedensten threads hier.
 
Ich hatte mich bei meinem ersten Posting vorallem auf das Video bezogen.
Um nun noch Andys Fragen zu beantworten:

Was sind Eure Erfahrungen bei AD(H)S? Spricht man zurecht von einer Krankheit oder wird das Thema aufgebauscht?

ADHS ist nach meinem Empfinden keine Krankheit, sondern eine Hirnfunktionsstörung. So wird es auch von den Schulmedizinern beschrieben. Was nun aber die Ursache dieser Hirnfunktionsstörung ist, ist sehr umstritten. Die Schulmedizin vertritt die These der Vererbung, zum Teil las und hörte ich auch von Thesen der Geburtstraumafolgen.

Alternativmediziner und viele Eltern beobachten bei ihren Kindern eine Verschlechterung der ADHS-Symptome bei bestimmten Nahrungsmitteln. Einige ADHS-ler sprechen folglich gut an auf Ernährungsumstellung und auch auf Nahrungszusätze wie zBsp. Omega 3, B-Komplex, Zink, Acetyl-Carnitin usw. Entgiftung hat anscheinend ebenfalls bei einigen ADHS- oder Autismus-Kindern gegen gewisse Symptome geholfen. Bis jetzt kenne ich persönlich keinen diagnostizierten Fall, wo mit diesen Therapien die ADHS- resp. Autismus-Symptome gänzlich und bleibend verschwunden wären. Aber gewisse Verbesserungen sind durchaus beobachtet worden.

Die verschiedenen Therapiemethoden sind sehr umstritten. Jeder Betroffene muss wohl seinen eigenen Weg finden. Aufgebauscht wird das Thema nicht, weil ADHS für die Betroffenen und für das Umfeld ein echtes Problem darstellt. Was es sicher nicht ist: ein reines Erziehungsproblem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Elfe

Oh es gibt einige diagnostizierte Fälle wo mit den erwähnten Therapien die Symptome gänzlich verschwunden sind. Auf der DAN bzw ARI Seite bzw deren unterlink inkl auf youtube sind sogar autistische kinder aufgeführt. Durch die konsequente ernährungsumstellung werden ca 80% der ADS Kinder geholfen, gemääss einem grossen versuch in der CH. Wenn dies noch mit Entgiftung, NMU, Darm etc kombiniert wird, dann steigt die erfolgsrate noch mehr. Bezüglich ADS und mega 3 (eye q) giobt es sogar eine grosse Doppelblindstudie (durham). Resultat: Etwa im Schnitt 2/3 der Wirkung wie mit Ritalin, nur mit diesem Produkt.
atürlich sind die methoden umstritten, da
- sehr wenig Grossstudien bestehen und nur die gelten (10 Kleinstudien gelten nichts)
- da also wenig foorschungsmittel bestehen
- da im gegebsatz zur Pharma nicht 30% der Kosten für marketing (aus offiziellen Jahresbericht, Kritiker meinen effektiv sei es noch mehr) ausgegeben werden können (Nebenbei für Forschung werden nur 10% ausgegeben)
- Wirtschaftliche interessen dem Einsatz entgegenstehen.

Natürlich muss jeder Betroffene seinen eigenen Weg finden. Aber die grundlagen was oft und wie hilft, was ursächlich ist etc ist wichtig. Der eigene Weg sollte darauf beruhen
 
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