Ich schenk dir ein Lächeln

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Es ist schon etwas länger her, da habe ich mir ganz bewusst etwas vorgenommen.
Ich sagte mir: ab heute versuchst du die Menschen denen du begegnest anzulächeln, ihnen in die Augen zu blicken und wünschst ihnen in Gedanken einen frohen und glücklichen Tag....
Egal ob das der Verkäufer beim Bäcker ist, oder ein Passant der mir entgegen geht, eine gestresste Frau die auf dem Weg zur Arbeit ist oder der Obdachlose im Park.

Ich habe das eine gewisse Zeit gemacht und hatte dabei viele, viele wirklich schöne und nette Augen-Blicke.
Eine Begegnung aber die werd ich nicht so schnell vergessen.

Ich ging morgens früh mit dem Hund durch den Park und von weitem sah ich einen Jogger auf mich zukommen.
Ich hielt mich an mein Versprechen und schenkte ihm ein Lächeln, wünschte ihm in Gedanken einen wunderbaren Tag und wollte weitergehen. Da ist er doch tatsächlich stehengeblieben, hat mir ein riesiges Lächeln zurück geschenkt und sagte: "sowas ist mir noch nie passiert dass ich früh morgens so angestrahlt werde. Das tut ja richtig gut, vielen Dank dafür."
Ab diesem Moment war es MEIN Tag. Ich habe den ganzen Tag noch an diesen jungen Mann gedacht denn seine Worte haben mich sehr glücklich gemacht.

herzliche Grüße
Hexe :hexe:
 
Zuletzt bearbeitet:
ausgerechnet heute schreibst du sowas her .... na dann kann ich ja auch erzählen. :) ohne deinen Anfang hätt ich´s wohl nicht zu einem Posting gemacht, aber nun, doch, nun möcht ich. :)

heut mittag war ich zum Fäden ziehen beim Kieferchirurgen, ruck zuck waren sie weg, alles bestens, noch ein kurzes Gespräch im Anschluß, und dann ging ich wieder Richtung nach Hause. auf den letzten Hundert Metern kam mir eine Frau um die 30 mit ihrem kleinen Sohn entgegen. ein kleiner Stopsen, der grad das Laufen lernt. :D sie hielt ihn an beiden Händen, und er stapfte langsam vor ihr her. so näherten wir uns, und als wir nah beieinander waren, da sah er hoch zu mir, ein kleiner Blonder mit seinen ersten 2 zarten weißen Zähnchen im Unterkiefer (die fielen mir natürlich gleich auf *g), und dann kam ein Lächeln von ihm, das war einfach umwerfend. eins von der Sorte, wo man nicht weiß ob man heulen oder lachen soll. so völlig frei raus, so ganz aus dem Moment, aus seinem Moment, der Kleine war ganz DA und ganz voller Freude und Leben. soooo schön :klatschen

Gina
 
Hallo Gina,

ausgerechnet heute schreibst du sowas her .... na dann kann ich ja auch erzählen. ohne deinen Anfang hätt ich´s wohl nicht zu einem Posting gemacht, aber nun, doch, nun möcht ich.

Es wäre schade gewesen so ein schönes Erlebnis nicht mit uns zu teilen.
Ich freu mich dass du nun doch mochtest (oder gemocht hast oder..:confused:).

Ich kann mir dieses Lächeln richtig vorstellen, ich finde kleine Kinder können damit im nu alle Herzen gewinnen.

herzliche Grüße
Hexe :hexe:
 
Dann will ich auch mal.:)

Danke für die schönen Geschichten.:)

Ich war heute beim Arzt, um meine Eiseninfusion zu bekommen. Im Wartezimmer saß ein bärbeißiger kräftiger Mann, eine auf Krücken gestützte Frau und eine schwangere Frau mit einem kleinen Kind, das munter hin und her lief.
Kaum das ich Platz genommen hatte, eilte das Kind freudestrahlend auf mich zu. Ich habe einfach nur gedacht: absolut Vollkommen, so weit, so offen. In der Hand hielt es einen Stift, den es mir entgegen streckte. Ich fragte: "Oh, bekomme ich jetzt einen Stift." Daraufhin die Mutter: "Nein, man darf ihn nur ansehen." Das Kind lachte und freute sich wie ein König. Alle im Wartezimmer konnten nur noch strahlen.


Grüsse von Juliette
 
morgen,

meine geschichte ist schon ein weilchen her aber ich möchte sie trozdem erzählen.

ich war floristin und eines tages kam ein türkischstämmiger vater mit seinem erwachsenen sohn und einem kleinen mädel herein um blumen für seine frau zu kaufen, ich weis nicht ob das mädel seine tochter oder sein enkel war aber jung war sie, sehr jung.

während wir einen strauß zusammen stellten, übrigens ein rießen teil,

und die kleine?

tapste ganz ruhig und vorsichtig durchs geschäft und roch ganz, ganz vorsichtig an allen blumen die sie erreichen konnte.

als gezahlt war bin ich vors verkaufspult und hab den vater gefragt ob er mir vieleicht übersetzen kann das ich ihr eine blume schenken möchte, sie haben die kleine nämlich immer türkisch angesprochen,

er bejahte und ich hab einen märzenbächer aus einer vase gezupft und mich von die kleine gekniet.

die mich ganz ragend angeschaut, dann zum papa/opa geschaut der erklärt hat, dann hat sie die blume genommen und sie ganz fest an die kleine brust gedrückt *bin mir nicht sicher ob die blume das überlebt hat*

und dann kam ein strahlen in dem gesicht als ob die sonne aufgeht und die kleine lacht...

noch heut hab ich freudentränen in den augen wenn ich daran denke, so viel glück mit so wenig aufwand, einfach schön....

eure ursu
 
liebe ursu, liebe Juliette,

vielen dank für eure Geschichten.
Ich finde sie schön.

Es ist doch erstaunlich wie lange danach uns der Gedanke an solche Erlebnisse noch glücklich machen kann... wie so etwas nachwirkt.

Ich denke es tut gut sich solche Erlebnisse immer wieder vor Augen zu führen, sich an so Positives und Schönes zu erinnern.
Ich habe das Gefühl das öffnet uns für neue, ähnliche Erfahrungen.

ganz liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo Hexe,

da hab ich noch eine Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Ich hab einmal in einem Arzthaushalt ein halbes Jahr lang zwei Kinder betreut, als Überbrückung, bis meine Fortbildung beginnen sollte.

Der Junge war drei Jahre alt das Mädchen neun Jahre. Bei meinem Vorstellungsgespräch habe ich die Beiden kennengelernt und ich mochte sie auf anhieb. Sie waren lebendig und neugierig, wie Kinder halt so sind.
Als ich dann an meinem ersten Arbeitstag den Kleinen vom Kindergarten abholen wollte, da stürmte er auf mich zu, nahm mich fest in die Arme und strahlte mich an als wäre ich seine Mutter. Das hat mich echt aus den Socken gehauen. Mein Herz wurde weit und es ging es an diesem Tag natürlich prima. Bedingungslose Liebe hatte damit für mich einen Namen bekommen.

Grüsse von Juliette
 
Ich knüpf hier nochmals an.

ja ein Lächeln kann Wunder bewirken , genauso wie einfach nur zuhören.

Vor einiger Zeit musste ich wieder mal in die Stadt zum Reformhaus. Als ich wieder heim wollte , fuhr mir das Tram vor der Nase weg und ich setzte mich zu einer älteren Frau auf die Bank.
Als sie mich ansah lächelte sie mich an und fing ein erst balangloses Gespräch an. Mit der Zeit erzählte sie mir von ihrer neuen Wohung und wie wohl sie sich fühlte und so manches mehr.
Ich muss gestehen das ich erst dachte , das dieses auch irgendwie gefährlich war in der heutigen Zeit.

Als das Tram (verspätet) kam , dankte sie mir und meinte :" das hat gut getan ihnen alles erzählen zu dürfen. Es hört ja sonst keiner zu wenn man alt ist".

Es beschäftigte mich doch lange .

Liebe grüsse
Petra
 
da hab ich noch eine Geschichte, die mich sehr berührt hat. ...
da stürmte er auf mich zu, nahm mich fest in die Arme und strahlte mich an ..

schöne Geschichte :)

ich glaub sowas haut einen so sehr um, weil es uns daran erinnert,
daß wir in unserem Kern genau SO sind, es "nur" vergessen haben,
weil es irgendwann verlorenging, dieses Gefühl für das Leben und die Menschen.

später wundern wir uns dann, daß wir erkranken an dies und das.
ist das denn wirklich noch so wunderlich, wenn man sich mal bewußt macht,
wie weit weg vom eigentlichen Sein wir geraten sind, verglichen mit so einem 3-jährigen Strahler?

LG
Gina
 
morgen,

ich weis nicht recht ob die Geschichte von mir auch herrein passt, ich schreibs mal, rausnehmen kann man sie ja immer noch :)

Es war die Erstkommunion meiner jüngsten Schwester,

irrgendwie hab ich mich dazu breitschlagen lassen auch dieses Mal für alle Kinder, die wollten, den Blumenkranz für den Kopf zu fertigen. Fanst eine ganze Nacht und den daraufolgenden Tag habe ich gebraucht um aus Margeritenchrysanthemen, Schleierkraut und Seidenbänder die Kranzerl zu fertigen *und jeder der das schon gemacht hatt weis das das eine ziemliche Pfrimel-Arbeit ist*.

ich teile also in der Pfarre die Kränze aus und erkläre wie man sie über Nacht aufbewahren soll damit sie am nächsten Tag schön für die Kirche sind.

steht plözlich eine Mutter vor mir und fragt mich nach dem Kranz für ihre Tochter, ich erschrocken, kopfschütteln, nein den Namen hab ich nicht auf der Liste,...

als ich den entäusten gesichtsausdruck der kleinen gesehen habe war klar, bis morgen muss das Kränzchen her, aber was war geschehen? Warum war sie nicht auf meiner Liste?

Die Betreuerin ihrer Gruppe, eine Nonne, hatt die Bestellung zwar aufgenommen aber weil sie mich nicht leiden konnte und mir was zu fleis machen wollte, oder mich als unzuverlässig blosstellen, hatt sie mir die Bestellung nicht weitergeleitet.

Ich schwör euch, ich bin anundfürsich ein friedlicher Mensch, aber hätt ich die zwiedere Schachttel an dem Tag erwischt ich hätt sie durch drei Wände treten mögen.

Also nach Hause und schauen wieviel Ware noch da war, mit den Blumen ging es sich aus aber kein band, Na macht nichts musste eins meiner Vorhang bänder, ebenfals weiße Seide aber ein bischen dicker, daran glauben und ich fertigte um 20 Uhr Nachts das letzte Kränzchen und machte mich auf dem Weg, die familie des Mädchens wohnte nur 15min von mir zu Hause weg, das Kränzchen auch zu liefern.

Ich läute an der Tür, die Mutter macht mit einem leicht zweifelden Gesichtsausdruck auf, dahinter die Kleine, völlig verheult, weil ihr Schmuck fürs Fest nicht da gewesen war.

Leute ihr hättet das Gesicht von dem Mädchen sehen sollen als ich ihren Blumenkranz aus der Transporthülle gezogen habe,

ich sag euch gestrahlt hat sie, mit ihrer Mutter um die Wette, vor Glück das sie nicht als einzige ohne Schmuck war.

Das Fest war gerettet, die Mutter voll Dank nicht wissend was sie sagen soll, die Kleine war scheinbar den ganzen Nachmittag todunglücklich gewesen.

Ich war zufrieden, dieses Strahlen auf dem kleinen Gesicht war Lohn genug und sie am nächsten Tag mit stolz erhobenen Kopf neben meiner Schwester stehen zu sehen.

lg,
ursu

Ps: der Nonne hab ich nie verziehen das sie mit ihren Ränkespielen das Glück eines Kindes aufs Spiel gesetzt hat, gerade an einem so besonderen Tag für das Kind, Gott sei gedankt, ihr schlechtes Wesen hatt sich herum gesprochen und sie ist nichtmehr in meiner Gemeinde tätig, sie wurde abberufen.
 
Hallo Petra, hallo ursu, :wave:

danke dass ihr uns eure Geschichten hier erzählt.

ursu, klar passt die Geschichte hier her.
Von einer Nonne hätte ich sowas am wenigsten erwartet. Wird man nicht Nonne weil man sich an die Gebote Jesus halten will? Dazu gehört wohl das meines Erachtens wichtigste Gebot auch: liebe deinen nächsten wie dich selbst. :confused: Na, wenn sie sich so liebt - dann kann sie einem ja schon wieder leid tun.

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
morgen Hexe,

finde auch das die "Dame" ihre Kompetenzen überschritten hatt. Traurig aber leider nicht zu ändern.

see y,
ursu
 
Ich finde den thread sehr interessant und nett.

Ich habe meine Strategie auch schon länger geändert. Ich hab beruflich viel mit Leuten zu tun.. und da sind nicht immer alle nett und freundlich.
Früher habe ich mich oft darüber geärgert und meinen Ärger auch gezeigt.
Aber jetzt habe ich eine neue Taktik... um so unfreundlicher jemand zu mir ist um so freundlicher bin ich.
Ist oft lustig zu beobachte, wie die Leute gar nicht wissen wie sie reagieren sollen und irritiert das Weite suchen.. dann muss ich noch mehr lächeln.:p)
 
morgen,

ich habe eine neue Taktik... um so unfreundlicher jemand zu mir ist um so freundlicher bin ich.
Ist oft lustig zu beobachte, wie die Leute gar nicht wissen wie sie reagieren sollen und irritiert das Weite suchen.. dann muss ich noch mehr lächeln.:p)

ich hab das auch so gemacht :) , oder alle Leute einfach anstrahlen, zb. im Büro, die sind dann alle so schön perplex *lacht*

Da bekommt der Spruch : gnadenlos Freundlich, ganz neue Bedeutung :)

lg,
ursu
 
Ihr werdet lachen, aber das habe ich sogar so gelernt. ich bin gelernte Verkäuferin und bereits in der Ausbildung hat man mir das so erklärt: ist jemand extrem gereizt oder einfach nur unfreundliche, dann sei umso freundlicher zu Ihm.
Und ihr habt recht: es macht sogar Spaß zu sehen wie diese Menschen dann garnicht mehr unfreundlich sind und versuchen mit der Situation um zu gehen.
Da hab ich schon viel drüber gelacht.
 
Hallo moon_03,

ja, zu meiner Lehrzeit, auch im Verkauf;), hab ich das auch gelernt.

Wir hatten damals einen ziemlich ähm, schwierigen Stammkunden, mir schien es als käme er extra bei uns vorbei um seinen Frust abzulassen. Wir verkrümelten uns immer wenn er kam, wer zu langsam war war eben mit Bedienen dran. Meistens ich. :D

Mit der Zeit erfuhr ich mehr und mehr von ihm und seinem Leben. Er war einsam, alleine, verbittert und wirklich total unglücklich, er hat mir sooo leid getan. Mein Lächeln ihm gegenüber wurde immer aufrichtiger und echter. Und er wurde immer netter.....

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Na, dann habe ich mir instinktiv das richtige angeeignet...

@Hexe: Solche Stammgäste habe ich zu Hauf. Die sich im Laufe der Zeit verwandeln.. und wo dann der weiche Kern rauskommt.
Bei den meisten Menschen ist ihre Unfreundlichkeit und Garstigkeit nur eine Schutzfunktion, die sie nach einiger Zeit ablegen - wenn sie nicht gebraucht wird.
 
Also...ich habe jetzt nasse Augen...was seid ihr lieb uns sensibel hier.....oder bin ich es die s sehr annimmt...binso durcheinander....
 
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