Proctalgia fugax

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15.08.08
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Einerseits erhoffe ich mir keine leidensgenossen, andererseits bin ich aber auch völlig am Ende.
„Proctalgia fugax“ so soll es sich schimpfen in der med.sprache.

Ich leide seit ca. 2 Jahren unter hefftigsten Enddarmschmerzen, die sich auch mal für ein paar Wochen verabschieden können.
Diese schrecklichen schmerzen treten mitten in der Nacht schleichend langsam an und werden in wenigen Sekunden zu den dollsten Nerventöter, ich kann machen was ich will, Gegendrücken, Wärmeflasche, baden, Schmerztabletten, im stehen laufen, auf etwas anderes konzentrieren Nichts… hilft.
Es bleibt nicht aus das ich sehr stark schwitze, mir übelst übel wird und Schwindelgefühle so das ich irgendwann mit den Beinen an der Wand auf dem Boden liege.
Die Dauer der schmerzen variiren von 10min (wenn sie es mal gut meinen) bis zu 1tsd.
Jedes mal denke ich „es sind deine letzten Minuten“!
Obwohl ich leider nicht mehr viel von Ärzten halte, war ich auch schon
beim Proktologen , es soll alles in bester Ordnung sein.
Wenn ich im Internet über diese Krankheit nachlesen möchte, gibt es da leider auch nicht viel,
wieder einmal eine Sache wo die Schulmedizin mit Fragezeichen da steht.
Das war zum Thema „Proktalgia fugax“

Ich weiß wohl nicht ob ich das in einem neuen Thread aufmachen sollte aber ich denke das werden unsere Mods schon regeln (Verzeihung schon mal im vorraus):wave:

Dann sind da noch die lästigen Schultergelenkschmerzen auch noch mal seit ca.5 Jahren.
Beide Schultergelenke tun weh, mein Arzt meinte „Es sind entzündungen, die immer wieder, bei einer ungelegenen Bewegung bluten und dadurch schmerzen hervorrufen“ ball blubbb…, ärgere mich natürlich über diese Erklärung aber mehr können sie ja angeblich für einem nicht tun.
Jedesmal entweder„Diclo-CT 50mg“ Tabletten aufgeschrieben bekommen oder eine Spritze und ab geht’s nach Hause.

Das sind meine momentan (momentan ist auch noch nett geschrieben 2-4 Jahre) größten Probleme.
Wo sind unsere tollen Schulmediziner?
Heutzutage ist es ein SECHSER im Lotto wenn man einen GUTEN Arzt hat!
Ich würde ja auch so gerne einen Hausarzt haben wollen bei dem ich mich wohl fühle und bitte auch noch einen Zahnarzt zzgl.
Frauenarzt jaaa jaaa… :confused:aber leider wird man am Tel. schon abgespeisst von wegen man hätte keine freien Termine in der Nächsten zeit etc.co…
Bevor ich nicht kurz vor dem tot bin gehe ich mittlerweile grundsätzlich nicht mehr zum Arzt!:mad:
Nuuu gutt.. will nicht mehr die Böse rauslassen, hab genug geschrieben, kann sie eben irgendwie alle nicht mehr leiden, für mich sind sie alle BÖSE Menschen!!!


LG Charme
 
Hallo Charme,

ich habe deinen Beitrag unter Krankheitsbilder verschoben.
Bis jetzt habe ich von dieser Krankheit nichts gehört. Beim Googeln stieß ich auf Informationen, die du wahrscheinlich längst kennst. Einen Link habe ich trotzdem hereingestellt:
gesundheit.de - Schmerz-Forum
Vielleicht weiß jemand anderer mehr über dieses Thema.

Viele Grüße, Horaz
 
In einem engl.-sprachigen Forum habe ich gelesen, daß dort mit Adalat und Nifepidine (Adalat SL - Onmeda: Medizin & Gesundheit) behandelt wird. Begündet wird das mit der muskelentspannenden Wirkung dieser Präparate. Am meisten bekannt ist die Verschreibung von z.B. Adalat wegen Bluthochdrucks.

Ebenfalls in diesem Forum wird geschrieben, daß eine Masse (ich nehme an, in der Rektum-Gegend) mit Lidocain-Gel Erfolg haben kann.

Welcome to the Discussion Forum section of www.pain-talk.co.uk

Hier Proctalgia fugax noch ein engl. Artikel über das Thema: Ein gewisser Zusammenhang zu Verdauungs- bzw. STuhlgangs-Problemen wird hergestellt. Aber das ist nicht wirklich klar.
Es wird von Versuchen mit Zäpfchen oder auch Tabletten gesprochen mit mäßigem bis keinem Erfolg von Beruhigungsmitteln, Mitteln gegen Spasmen und Antihistaminen.
Als letztlich besten Rat schreibt der Autor, daß den Patienten klar gemacht werden soll, daß es keine wirklich ernsthafter Zustand ist und vorbei geht. Er beschreibt, wie sie sich während eines Schmerzanfalls hinlegen können.

B and O suppositories are Belladona and Opium suppositories. It is a narcotic, so you will have to get a prescription from your doctor for it and have it filled withing 5 days of it being written. The doctor cannot call this into the pharmacy. You must have a written prescription. Some pharmacies do not carry it, so you might call around before trying to have it filled. It is very effective for pain from Protalgia Fugax. The pain is usually gone for me in around 30 minutes or less.
WOMENS-HEALTH Messages for August, 2001: Re: What are B & O suppositories (Cynthia?)

B & O-Zäpfchen sind Belladonna- und Opium-Zäpfchen . ... Schriftliche Verschreibung vom Arzt ... Sind sehr gut wirksam bei protalgia fugax. Bei mir sind die Schmerzen meistens nach spätestens 30 Minuten vorbei....

Da sowieso gesagt wird, daß der Schmerz nach etwa 30 Minuten endgültig vergeht, kann das natürlich auch ohne diese Mittel sein.

Kannst DU denn irgendeinen Zusammenhang herstellen zwischen den ersten Schmerzanfällen und irgendetwas anderem wie zB einer Operation, Untersuchung ...?

Gruss,
Uta
 
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Erst einmal einen ganz herzlichen Dank an dich *Uta, das du soviel rechachiert hast für mich :)

Kannst DU denn irgendeinen Zusammenhang herstellen zwischen den ersten Schmerzanfällen und irgendetwas anderem wie zB einer Operation, Untersuchung ...?

Mit eine Operation oder einer Untersuchung nicht.
Ich kann nur sagen das diese atacken min.2 max vor 3 Jahren angefangen hatten wo ich wirklich sehr große probleme die auch mit sehr großem streß verbunden waren.
Es fing damit an das ich mitten in der Nacht aufgesprungen bin weil ich ein PLÖTZLICH SEHR starkes brennen in meinem rechten Oberschenkel bis Knie hatte (als hätte man mir einen Feuerball auf meinem Bein geschoßen).
Wie es so kam habe ich natürlich aktion-reaktion, die Decke aufgerißen, geschrien und nach meinem Bein geguckt... hatte ca.5-6 min lang kein gefühl mehr am Bein.

Ein paar tage darauf fing es mit den Enddarmschmerzen an und immer wieder abwechselnd mal war mein Bein dran, mal mein Darm.
Wegen meinem plötzlichen Feuerballatacken am Bein war ich auch bei meinem Hausarzt, er konnte sich das nicht erklären und verschrieb mir muskelauflockernde Tabletten (den Name weiß ich leider nicht mehr),
jedenfalls sind die Schmerzen davon weggegangen, zumindest hab ich keine Feuerbälle mehr die mich aus dem Schlaf reißen sondern dafür halt nur taube Beine in der Nacht.

Mit den Enddarmschmerzen ... denke ich schon das dass ein psychisches Problem ist, weiß nur nicht welches es ist ?!:confused:
 
Bin neue hier!
Habe einige Ergänzungen zu dem Thema:
1. Meine Mutter (79) hat auch Enddarmschmerzen
2. Ich habe sie so etwa 2-5 mal pro Jahr (gestern abend wieder)
3. Ich werde morgen (Familientreffen) mit unseren Kindern darüber reden

Die "genetische Komponente" gibt der ganzen Krankheit noch mal ein anderes Gesicht oder?

Gern würde ich hier darüber weiter diskutieren.

Gruß
Walter
 
hallo charme,

eine meiner freundinnen hatte das mal in einer nacht, als wir zusammen übernachtet haben.
da bat sie um mein japanisches rödler-öl und legte sich in die badewanne.
sie sagte, das öl sei das einzige, was sie bisher gefunden habe, das ein wenig lindert.

als ich dann genau diese schmerzen auch wieder hatte, da versuchte ich das auch mit dem öl.
okay; die schmerzen waren nicht weg, aber immerhin wurde es besser.
ansonnsten hilft es mir dann, eine frische zitrone zur hand zu haben.
bei den schweissausbrüchen schmere ich sie mir auf die stirn, träufle ein paar tropfen auf die zunge oder trinke es in mineralwasser mit sprudel.

ansonnsten könnte ich denken, dass beladonna wie aus uta's zitat schon helfen kann.
doch mir ist das mittel in solchen fällen meist zu schwach.
da brauche ich dann oxalis comp.
das ist von der firma weleda.
es macht es auch nicht weg, doch lindert es am meisten von dem ganzen spritzenzeugs.
(was anderes als spritzen kannst eh vergessen.)

chemische mittel muss ich dir ja jetzt nicht empfehlen.
das ist sehr indviduell, welches schmerzmittel wem bei was hilft.
die gängigen hast du bestimmt schon durchprobiert.

viele liebe grüsse; von shelley :wave:

p.s.:

ich habe jetzt nicht genau mitbekommen:
wurde hie die ursache dieses krankheitsbildes eigentlich aufgeklärt?
es nimmt mich schon wunder, was das ist.

p.p.s.:

vielleicht war ich undeutlich:
sie goss das öl nicht in die badewanne, sondern nahm es innerlich ein.
ein paar tropfen auf die zung.
vielleicht willst du ja versuchen, es irgendwie lokal anzuwenden?
 
Charme,
Stell doch mal Deine Frage bez. Schulterprobleme in diesem Forum www.schulterhilfe.de/forum/index.html
Da treiben sich viele Schultergeplagte rum, vielleicht kann da jemand was dazu sagen.
zur Proctalgia:
Scheinbar gibt es ein Asthma-Mittel, dass die Schmerzattacken verkürzen soll.
google mal nach "Salbutamol proctalgia fugax". Die meisten Artikel sind leider englisch. Der hier nicht:https://www.derma.de/fileadmin/derma/pdfs/LL_Proctalgia_fugax_2006_01_28_.pdf
Empfohlen wird die sublinguale oder anale Applikation von Nitroglyzerin, ebenso die inhalative Anwendung des Sympathomimetikums Salbutamol. Beide Substanzen senken den Tonus des inneren Schließmuskels.
hth
Zantos
 
hi zantos,

danke für den tipp.
da besteht nur noch die frage, wie man dem arzt beibringt, dass man dieses asthmamittel mal gegen die schmerzen testen möchte...

viele grüsse; shelley :wave:
 
hallo zantos,

ich habe gerade gesehen, dass ventolin ja salbutamol ist.
in dem fall kann ich es j beim nächsten mal testen.
vielen dank für den tipp; ich glaube zwar nicht, dass ventolin gegen enddarmkoliken hilft...

viele grüsse; shelley :wave:
 
Charme,
habe per Zufall Deinen Eintrag gelesen.
Nach meiner Erfahrung handelt es sich bei der proctalgia fugax um kein einheitliches Krankheitsbild und wird sicher auch als Verlegenheitsdiagnose gestellt, wenn sich kein greifbarer Befund findet. Nicht jeder kann unbefangen und vor allem genau schildern, was in seinem Analbereich los ist. Die pf wird auch den psychosomatischen Erkrankungen zugerechnet, was für die im folgenden beschriebene Form von Krämpfen im Analbereich nicht gilt:
Beschwerden: langsam beginnende, in wenigen Minuten sehr starke krampfartige schneidende bis brennende, bis zu einer Stunde, selten auch länger anhaltende Schmerzen im inneren Analbereich. Auftreten nachts aus tiefem Schlaf öfter als tags, seltener direkt nach der Stuhlentleerung, bei Männern (auch bei Frauen?) auch nach dem Geschlechtsverkehr. Häufigkeit des Auftretens wechselnd von wöchentlich 1-2 mal bis zu ein bis zweimal jährlich. Die Schmerzen werden durchweg als sehr stark beschrieben, mit heftigen Schweißausbrüchen, manche Patienten klagen dann auch über Kreislaufbeschwerden.
Typisch ist, dass die proktologische Untersuchung keinen richtungsweisenden Befund ergibt. Finden sich veränderte Hämorrhoiden wird ihnen mehr aus Verlegenheit die Schuld zugeschrieben, was nicht zutrifft!!
Wenn ich nicht selbst betroffen gewesen wäre, hätte ich die auslösende Ursache der Schmerzattacken nicht gefunden.

Ursache: geringe Stuhlmenge im Enddarm ohne Stuhldrang

Therapie: Erst wenn eine unumgängliche ärztliche Untersuchung keinen richtungsweisenden Befund ergeben hat!!! Klistier, z.B. mit einem Klistierball Nr. 2 (Apotheke) mit lauwarmen(!) Leitungswasser, auch salinisches Einmalklistier (Apotheke). Hilft (wenn die vorliegende Störung vorliegt garantiert) in Sekunden!!!

Durchführung:
Klistier mit lauwarmen Wasser füllen: Klistierball zusammendrücken, die Spitze in den Wasserstrahl/Topf mit Wasser halten, den Druck auf den Klistierball nachlassen, der Klistierball füllt sich mit Wasser. Vorgang gegebenenfalls wiederholen: Klistierball mit der Spitze nach oben halten, restliche Luft herausdrücken, Spitze wieder in den Wasserstrahl/Topf mit Wasser halten, usw.
Auf der Toilettenbrille sitzend: Spitze des gefüllten Klistier vorsichtig ganz(!) in den After einführen und das Wasser in den Enddarm auspressen. Klistier entfernen, für ein paar Sekunden anhalten, dann Enddarm entleeren.
Wenn ohne vollständigen Erfolg, einmal wiederholen. Wenn ein zweimaliges Klistier nicht sofortige Linderung bringt, liegt wahrscheinlich eine andere Ursache der Beschwerden vor. Weitere Untersuchungen sollten unbedingt erfolgen, siehe unten

Prognose: Sehr Gut, außer den höllischen Schmerzen keine Folgeschäden zu erwarten. im höheren Alter manchmal Besserung = seltener und schwächer

Erklärung: Keine. In allen Fällen, in denen diese Massnahme hilft, liegt mit Sicherheit keine psychosomatische Krankheit vor, allenfalls psychische Probleme aufgrund der Schmerzen.

Vermutung: Triggerung (Auslösung) von Krämpfen im Analbereich des Beckenbodens durch die geringe Stuhlmenge, die offensichtlich nicht ausreicht einen spürbaren Stuhldrang zu erzeugen. Ebenfalls können unbekannte Stuhlbeimengungen als auslösende Ursache denkbar sein.

Für die in Sekunden eintretende Schmerzbefreiung gibt es keine Alternative zur Analspülung. Die Wassermenge, die benötigt wird ist gering (max 100 ml), sie muss nur ausreichen, den Enddarm zu entleeren. Keine tiefe Darmspülung!!

Weitere Möglichkeiten die Schmerzen zu lindern oder bei geringer Ausprägung zu lösen: Sitzen auf warmen Untergrund (z.B. Heizung), der Ecke einer Bank, eines Stuhles (Druck auf den Analbereich), Lagerung auf dem Rücken mit lang gestreckten, zusammengepressten Beinen. Entspannungsübungen, autogenes Training. Ganz zu Beginn der Schmerzen kann damit die eigentliche Attacke verhindert werden.

Nochmals: Diese Selbstbehandlung darf nur durchgeführt werden, wenn zuvor eine ärztliche Untersuchung andere behandlungsbedürftige Erkrankungen ausgeschlossen hat.

Wenn die Verabreichung eines Klistiers zu keinem Erfolg führt, liegt entweder eine Form vor, die auf diese Behandlung nicht anspricht, oder was wahrscheinlicher ist, eine andere Erkrankung. Nicht resignieren. Wenn noch nicht erfolgt, einen Spezialisten aufsuchen (Proktologen). Keine Angst vor der Untersuchung des Enddarms. Ist nicht schmerzhaft. Wenn das nicht weiterhilft zum Urologen und Neurologen, Frauen auch unbedingt zum Frauenarzt.

Wem mein Rat geholfen hat, kann es ja hier berichten.

Noch einen Nachtrag für Charme zu den brennenden Schmerzen im Bein. Da Dein Eintrag schon länger her ist, mag sich das Problem erledigt haben. Nach Deinen Schilderungen handelte es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Nervenschmerz, ausgelöst durch eine Schädigung der betreffenden Hautnerven irgendwo im Verlauf ihres Weges zum Gehirn, durch Druck, eine Entzündung oder andere Schädigungen. Diese Nervenschmerzen im Bein brauchen nicht mit einer proctalgia fugax zusammenzuhängen. Ich empfehle dringend (falls nicht schon geschehen) die oben genannten Fachärzte aufzusuchen.
 
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:wave: Guten Abend bin neu Registriert und habe den Artikel gelesen. Ich leide seit der ersten Darm OP 2004 (Divertikel) unter den Enddarm schmerzen. Ein Jahr Später 2005 eine erneute OP da die Naht in sich zusammen gefallen ist. Die Schmerzen sind jedoch nicht Stündlich sondern solange bis ich wieder normal Stuhlen kann oder ein Einlauf gemacht habe. Zurzeit bin ich bei einem Arzt der mein Anliegen ernst nimmt und alle erdenkliche untersuchungen veranlasst. Bis her ohne erfolg. Man findet einfach nichts. Letzte Untersuchung MRI erhoffe mir ein teil erfolg, melde mich sobald ich näheres weis. Gruss ich bins :wave:
 
Hallo Ich-bins
Ich kann mit Dir mitfühlen und Dir sagen, daß Du nicht der Einzige bist, der postoperativ an derartigen Schmerzen leidet, die aber wahrscheinlich nichts mit der procalgia fugax zu tun haben. Oder hast Du ähnliche Schmerzen auch vor den Operationen gehabt?

Ich hätte noch ein paar Fragen:
1. War die erste Operation eine endoskopisch unterstützte Sigmaresektion?
2. Wann waren die Schmerzen erstmals aufgetreten?
3. Wohin breiten sich die Schmerzen aus?

Postoperative Schmerzen sind immer sehr individuelle Geschehen, für deren tatsächliche Ursachen in den seltesten Fällen eine eindeutige Ursache gefunden werden kann. Wenn es also nicht die sprichwörtliche Schere im Bauch ist, wirst Du genausoviele mögliche Ursachen genannt bekommen, wie Du Ärzte ansprichst. Mir hat ein sehr erfahrener (und exzellenter) Chirurg einmal gesagt: "Wenn nach einer Operation Schmerzen auftreten, dann ist die Ursache dieser Schmerzen die Operation und nicht die Einbildung oder Sonstiges des Patienten."
Postoperative Schmerzen sind viel häufiger als allgemein angenommen und vor allem die Chirurgen selbst erfahren, sehen sie doch in aller Regel ihre Patienten nicht mehr wieder, erfahren also nur relativ selten von diesen Folgen. Bei Operationen im Enddarmbereich müssen oft Darmteile "mobilisiert" werden (vor allem bei Zweitoperationen!) um z.B. die End- zu Endverbindung getrennter Darmteile wieder herzustellen zu können. Dazu muss das umgebende Haltegewebe durchtrennt werden. Der Enddarm gehört zu den Körperteilen, die mit überdurchschnittlich vielen Nerven versorgt werden, die dabei unvermeidlich durchtrennt oder sonstwie geschädigt werden müssen. Dies ist der Preis den wir zahlen müssen, wenn wir das Messer des Chirurgen an uns heranlassen um schwerwiegendere Schäden zu verhindern. Was dann im Einzelfall genau an organischen Veränderungen vorliegt, die die Schmerzen erklären könnten, läßt sich so gut wie nie feststellen. Waren die Schmerzen erst nach den Operationen aufgetreten, dann waren diese die Ursache, Punkt.
Stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, die Schmerzen zu lindern vielleicht sogar in Zukunft zu beseitigen.
Je nach Art und Ablauf der Schmerzen gibt es diese Hoffnung. Ob diese jedoch in Deiner konkreten Situation gegeben ist, kann im Rahmen dieses Informationsweges nicht entschieden werden.
Ich kläre mit der Forumsleitung ab, ob Du meine Emailadresse erhalten kannst. Dann könntest Du, wenn Du willst, mir direkt nähere Einzelheiten mitteilen.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Mich interessiert Deine Leidensgeschichte, weil ich mich seit längerem mit ähnlichen Verläufen beschäftige. Ich kann und will jedoch nicht an Deiner Behandlung teilhaben, das können nur Deine Ärzte vor Ort. Es werden von mir keine, insbesondere keine finanziellen Ansprüche gestellt. Informationen die ich von Dir ausserhalb dieses Forums erhalte, unterliegen der Ärztlichen Schweigepflicht. Ratschläge von allgemeinem Interesse werde ich Dir über dieses Forum weitergeben.

Zuvor wäre ich jedoch an der Beantwortung meiner Fragen interessiert!
Bis dahin Gute Besserung.
 
hallo cddoc
hier die anworten zu deiner frage: die schmerzen hatte ich wohl schon vor der ersten op jedoch nur sporadisch, nach 6 jahren immer wieder divertikelentzündungen, die erste OP und wurde endoskopisch gemacht im 2005, nach ca. 1 monat bekam ich die enddarmschmerzen praktisch nonstop d.h. die schmerzen sind gar nicht weg. ein jahr lang wurde ich als psychisch krank behandelt, erst nach der intervention und androhung wurde ich zu einem spezialisten geschickt. nach der ersten untersuchung war klar das die naht in sich zusammen gefallen ist und der stuhlgang nur in kleinen potionen geführt wurde. 2. op sommer 2006 op durch die bauchhöle, danach ging es etwas besser einzig die immer wieder kommenden enddarmschmerzen. ryhtmus ca. alle 14 tage wenn der stuhl nicht normal läuft bis ich wieder normal stuhlen kann oder mir ein einlauf mache. der schmerz ist sehr zentral kann genau sagen wo er ist jedoch bis jetzt nichts gefunden. für mich unbegreiflich. könnte es ein nerv sein oder eine endzündung? für dies abzuklären bin ich zur zeit in behandlung. vor einer woche wurde ein mri gemacht und morgen gehe ich mal das resultat hören. hoffe deine fragen beatwortet zu haben melde mich wenn neuigkeiten. gruss ich bins
 
Hallo cddoc! Ich habe Ihre Antwort zu Charme gelesen und werde die Spülung wohl mal die nächsten Tage ausprobieren. Anssonten muss ich dazu sagen das ich fast genau dieselben Symptome von Charme hatte. Brennende Haut (Ich hatte es auf der linken Pobacke, ist mittlerweile verschwunden) und taube Unterschenkel (Ich hatte angenommen das es von meinem schlechten Stuhl im Büro kommt). Mittlerweile ist es von tauben Beinen zu schmerzenden Fusssohlen gewechselt. die habe ich regelmässig über den Tag verteilt. Genauso wie die Anus-Schmerzen. Ich spüre und höre meinen Darm, habe starke Blähungen. Ausserdem habe ich oft das Gefühl das meine Gebärmutter schmerzt. Meine Theorie dazu ist, das der aufgeblähte Darm darauf drückt und meine 2 Myome das nicht so gut finden... Ich habe mir vorgenommen etwas gegen die Blähungen zu machen, denn ich denke damit kann ich einiges zum Besseren wandeln. Ich hatte überlegt ob ein Pilz oder eine Lebensmittelunverträglichkeit der Grund sein könnte. Ich werde da einiges in der Richtung ausprobieren. Allerdings erklärt es nicht so richtig weshalb meine Füße schmerzen. Da mein Steissbein auch mitunter schmerzt, denke ich das dort eine Nervenstörung liegen könnte. Das wiederum könnte vom schlechten Stuhl im Büro kommen und sich auf meine Füsse auswirken... Ich werde das ein oder andere ausprobieren und es bei Interesse hier posten. Danke aber für die bisherigen Einträge zu dem Thema, das hat mir sehr geholfen und mir die Angst vor Krebs genommen. Marili
 
Hallo Marili,
der Versuch mit einem Klistier kann sicher nicht schaden. Nach Deinen Schilderungen glaube ich jedoch nicht so recht an eine Proctalgia fugax und wenn, dann eher als eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung. Ich würde Dir dringend empfehlen, Dich von Deinem Hausarzt an einen Neurologen, gegebenenfalls auch einen Internisten und auch Gynäkologen überweisen zu lassen. Die brennenden wandernden Schmerzen in den Beinen sprechen eher für eine Nervenentzündung, die ihrerseits wieder viele Ursachen haben kann (Infekte, Stoffwechselstörungen (u.a. Diabetes), Bandscheibenschäden und vieles andere) Die Darmstörungen ihrerseits können ebenfalls damit zusammenhängen, aber durchaus auch die von Dir vermuteten Ursachen haben, z.B. einen Lactasemangel. In Abhängigkeit von Deinem Alter, evtl. Darmerkrankungen in Deiner Familie, etl. Vorerkrankungen bei Dir, wären evtl. Darmuntersuchungen (z.B. Coloskopie) sinnvoll oder gar notwendig. Lass Dich bitte nicht durch diese Aufzählungen entmutigen, vielleicht klärt sich ja alles beim ersten Arztbesuch auf. Angesichts Deiner geschilderten Beschwerden hielte ich es jedoch für sehr riskant, wenn Du Dich nur auf Deine Selbstbeobachtung und Selbstdiagnose verlässt. Da einiges für eine Nervenentzündung spricht, könntest Du wichtige Zeit für eine Behandlung und eine mögliche Heilung verlieren.
Lass mal wieder etwas von Dir hören. Hast Du schon öfter Zeckenbisse erlitten?

cddoc
 
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Hallo Charme, ich habe sehr ähnliche Symptome wie du. Du hast dein Leiden vor 2 Jahren gepostet. Wie ergeht es dir denn jetzt? Hat sich neben einer P. fugax vielleicht auch noch eine Nervenschmerz-Krankheit heraus gestellt? Ich wundere mich nämlich woher das brennen, Taubheitsgefühl und die Schmerzen in den Beinen herkommen. Liegt es in direktem Zusammenhang mit der P. fugax? Vielen Dank! Marili
 
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Hallo,

ich bin wohl auch betroffen, wenn ich mir die Symptome so durchlese. Ich habe diese Schmerzen (zum Glück weniger werdend), seit meinem 19. Lebensjahr (etwa einmal monatlich). Bei Ärzten war ich, aber hilfreich war das nicht.
Buscopan wurde mir mal verschrieben, was auch recht gut hilft, wenn die Schmerzattacke nicht allzu heftig ausfällt. Inzwischen bin ich 32 Jahre und entsprechend meiner Beobachtungen liegt es viel am Trinken, wenn ich das ein paar Tage nacheinander stark vernachlässigt habe, dann kann ich sicher sein, es passiert wieder. Ich nehme jetzt ca. 500g Magnesium (magnesium phosphoricum D6 von DHU - nicht alle Präperate wirken gleich gut, leider) täglich (meist abends) und versuche darauf zu achten VIEL zu trinken - dabei wenig koffeinhaltige Getränke (um die Krämpfe zu vermeiden). Seit den Geburten meiner Kinder (in der Schwangerschaft ist es je nur einmal aufgetreten) habe ich relativ Ruhe. Und wenn, dann wirkt es sich zumindest nicht mehr mit "Schwarz-vor-Augen-werden" aus. Während einer Schmerzattacke nehme ich sofort 500g Magnesium und trinke zwei Becher Wasser (hilft auch gegen das immense Schwitzen) und wenn es dann nicht auszuhalten ist, nehme ich Buscopan und benutze ein Wärmkissen oder "tigere" durch die Wohnung und versuche es so "auszusitzen" !
Was auffällig war, es ist IMMER aufgetreten, in der Nacht bevor eine Prüfung anstand.

So, ich geh was trinken :bier:

Ciao icke
 
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Hallo Mir,
In der Tat erinnern Deine Schilderungen an eine typische p.f.
Deine (wohl überwiegend im Selbstversuch gefundenen) Massnahmen zur Schmerzlinderung sind typisch für Dich und Deine Leidensgenossen.
Ich habe zu den möglichen Ursachen an dieser Stelle schon etwas geschrieben. Auch die universitären Wissenschaften können nur vage Theorien und Fallbeschreibungen liefern.
Mein Rat in Kurzform:
Falls noch nicht geschehen:
1. Gründliche Untersuchung des Enddarms und des gesamten Dickdarms durch Coloskopie bei einem Gastroenterologen und dies nur in Kurznarkose, es sei denn es besteht eine Unverträglichkeit gegen das Medikament!
2. Gynäkologische Kontrolle.
3. Obwohl die lange Krankengeschichte gegen eine schwerwiegende Grunderkrankung spricht, Untersuchung beim Hausarzt/Internisten zum Ausschluss einer inneren Erkrankung: Entzündung, Zucker, Nervenentzündung usw.
4. Schmerzbekämpfung wie bisher, oder
5. beim Auftreten der ersten Schmerzen: Einmalklistier (salinisches Einmalklistier 100 ml aus der Apotheke) oder Klistierball Nr. 2 (Apotheke) mit lauwarmen Wasser.
Klistier beseitigt in den meisten Fällen einer p.f. die Schmerzen in Sekunden (!).
Bei krampflösenden Tabletten, Spritzen oder Zäpfchen kann es bis zu 20 Minuten dauern.

Immer wieder erlebe ich, dass diese einfache, schonende und nicht belastende Methode abgelehnt wird, wohl aus Abneigung gegen alles, was mit unseren natürlichen Ausscheidungen zu tun hat. Bei unseren (Ur)Grossmüttern gehörte ein Klistierball so selbstverständlich zum Haushalt wie der Nachttopf. Natürlich bedarf es der Sauberkeit im Umgang mit dem Klistierball, ist dieser mit heißem Wasser auszuspülen und zu reinigen. Wem dies zu viel an Aufwand ist, kann die Einmalklistiere verwenden. Gegebenenfalls verschreibt diese auch der Hausarzt zu Lasten der gesetzlichen/privaten Krankenkassen.
Tip: für den Urlaub oder die Reise ein Einmalklistier ins Handgepäck. Nach Verwendung äußerlich reinigen, nicht wegwerfen. Kann gegebenenfalls unbedenklich mehrmals, mit lauwarmen Wasser gefüllt, verwendet werden. Das Füllen geschieht in gleicher Weise wie bei einem Klistierball. Siehe meinen obigen Beitrag vom 1.2.10
 
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Hallo, habe diese Attacken genau in den drei Jahren regelmäßig gehabt, in denen ich die Kupferspirale hatte. Kann jemand vielleicht von dem gleichen Zusammenhang berichten? Bei der letzten Attacke bin ich in einem Drogeriemarkt sogar umgekippt. Jetzt hatte ich im August eine Thrombose und muss gezwungener Maßen mir in den nächsten Wochen die Spirale setzen lassen, da ich nicht mehr hormonell verhüten kann. Daher beschäftige ich mich wieder mit dem Thema...Kein Arzt kennt diesen Zusammenhang. Hoffe, dass Euch was schlaues dazu einfällt???
 
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