Biologie und Biochemie des Fettgewebes

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... Heute zähle das Fettgewebe mit seinen Hormon- und Stoffwechselaufgaben zu den "großen Themen der Wissenschaft". Nicht zuletzt der in diesem Zusammenhang zu sehenden Volkskrankheiten wegen, allen voran Diabetes Typ 2. "Natürlich sind in dieser Zeit viele neue Erkenntnisse gewonnen worden", erklärt Professor Wabitsch. Darunter Anfang der 90er-Jahre in den USA die Entdeckung des Sättigungshormons Leptin, zunächst bei der Maus, dann beim Menschen.
"Wir waren aber unter den Ersten, die dessen Regulation untersucht haben, hatten dazu mit unseren Kulturen humaner Fettzellen beste Voraussetzungen", betont der engagierte Forscher, spricht von einem "entscheidenden Durchbruch vor rund zehn Jahren". Seither seien weltweit mehr als 100 Hormone entdeckt worden, die vom Fettgewebe produziert würden. Insofern, erklärt Martin Wabitsch, sei die Fettzelle nicht nur als Energiespeicher zu sehen, sondern als "klassische Drüse". Das Fettgewebe als Hormone bildendes Organ also, das zahlreiche hoch aktive Botenstoffe in die Blutbahn freigebe.
Und diese Botenstoffe kommunizieren Wabitsch zufolge mit dem Gehirn, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und anderen Organen. "Auf dieser Basis verstehen wir heute das Übergewicht aus einer völlig anderen Sicht", macht der Wissenschaftler deutlich. Das Körpergewicht sei mithin primär biologisch reguliert, längst nicht so stark vom Willen abhängig wie bislang angenommen. Der kürzlich vorgestellte nationale Aktionsplan gegen das "Problem Übergewicht" in Deutschland werde deshalb nicht ausreichen, befürchtet der Ulmer Mediziner. "Dazu sind die biologischen Grundlagen der Körpergewichtsregulation zu wenig berücksichtigt."
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Schon viele Vorgänge im Fettgewebe enträtselt - Wissenschaftspreis der Stadt Ulm für Professor Martin Wabitsch

Herr Prof. Wabitsch hat gerade einen Preis erhalten für seine Forschungsarbeit zum Thema "Charakterisierung der Folgestörungen einer vermehrten Fettmasse im Kindesalter.
 
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