Autoimmunkrankheiten

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
Der Entstehungsmechanismus von Autoimmun-
krankheiten war bisher weitgehend unbekannt.
Ein vom Bundesministerium für Bildung, Wis-
senschaft, Forschung und Technologie (BMBF)
seit 1990 mit 13 Mio. DM geförderter For-
schungsverbund brachte neue Aufschlüsse.
Krankheitsmechanismus
erforscht

Bisher war weitgehend unbekannt, wie diese
Störungen des Immunsystems ablaufen. Ein
Projekt des vom BMBF geförderten Forschungs-
verbundes ,,Autoimmunitätsforschung" fand
heraus, wie die Schwermetalle Quecksilber oder Gold eine Störung des Immunsystems auslösen können: Eine Schlüsselrolle spielt nach heutigem Wissensstand eine bestimmte Gruppe weißer Blutkörperchen, die T-Lymphozyten. Normalerweise schützen sie zusammen mit
anderen Immunzellen den Organismus vor eindringenden Bakterien und Viren. Es gibt
jedoch T-Lymphozyten, die sich ,,verirren"
und körpereigene Zellstrukturen angreifen. Im gesunden Körper wird ein Großteil dieser defekten Zellen durch einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgeschaltet oder durch verschiedene Kontrollmechanismen ruhig gestellt. Anders bei Autoimmunkrankheiten:
Fehlgesteuerte T-Zellen werden aktiv und greifen körpereigenes Gewebe an.


Großer Forschungserfolg

Wasdiesen Angriff auf das ,,Selbst"
auslöst,
ob äußere Faktoren oder Prozesse im Körper, konnte bei den meisten Autoimmunkrankheiten
nur vermutet werden. Unklar war auch, welche körpereigenen Moleküle vom Immunsystem fehlgeleitet
werden. Die Beobachtung, daß
bestimmte Schwermetalle eine Autoimmuner-
krankung auslösen können, ist deshalb ein Glücksfall. Ernst Gleichmann und seine Mitar-
beiter von der Universität Düsseldorf entdeck-
ten, daß die Behandlung eines Antigens mit
Gold- bzw. Quecksilbersalzen in Mäusen die Immunantwort gegen dieses Antigen verändert. Antigene sind körperfremde Stoffe. Während
ohne Gabe von Schwermetallsalzen der richtige
Teil des Antigens von T-Zellen angegriffen wird,
reagiert das Immunsystem nach einer Behandlung
mit Gold oder Quecksilber verstört. Es greift
auch Teile des Antigens an, die nicht bekämpft
werden sollten.
Der Grund: Schwermetalle lösen eine chemische
Veränderung des Antigens aus. Die T-Zellen kön-
nen das ursprüngliche Antigen nicht mehr erkennen. Es wird vermutet, daß dieser Mechanismus auch für das Entstehen von Autoimmunkrankheiten verantwortlich ist.

Neue Behandlungsstrategie möglich

Viele Medikamente zur Behandlung von Rheu-
ma enthalten Goldsalze, da sie eine heilenden
Wirkung auf die rheumatische Arthritis ausüben.
Bei 20 Prozent der so behandelten Rheumapa-
tienten treten Entzündungen als unerwünschte
Nebenwirkungen auf. Wahrscheinlich sind sie
auf die beschriebenen Autoimmunprozesse zurückzuführen. Allerdings sind auch die ande-
ren verfügbaren Medikamente zur Rheumabe-
handlung mit deutlichen Nebenwirkungen
verbunden, so daß alternative Behandlungs-
möglichkeiten deshalb begrenzt sind. Aufgrund
der neuen Erkenntnisse können Forscher aber
neue Strategien für eine wirkungsvollere Behand-
lung von Autoimmunkrankheiten entwickeln.

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
Pressereferat
Heinemannstraße 2
53175 Bonn
Telefon: 0228 - 57 - 2040/3037
Telefax: 0228 - 57 - 2548
Weitere Informationen:
Dr. Richard Mitreiter
Projektträger "Arbeit, Umwelt und Gesundheit" (AUG) des BMBF
Südstraße 125
53175 Bonn
Tel.: 0228 - 38 21 - 1 77
Fax: 0228 - 38 21 - 2 57


https://people.blinx.de/sems/deutsch/BMBF1.htm
 
Hoffnung bei Autoimmunkrankheiten

Die Symptome von Autoimmunerkrankungen lassen sich im Tierexperiment mit einem speziellen Antikörper sehr effektiv mildern. Das berichten Wissenschaftler von den Universitäten Würzburg und Göttingen in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "The Journal of Experimental Medicine". Ihre Erkenntnisse haben sie an einem Modell für die Multiple Sklerose gewonnen. Damit zeigen die Forscher einen neuen Therapieweg auf, der vielleicht auch für andere Autoimmunerkrankungen gangbar ist....
https://www.uni-wuerzburg.de/presse/mitteilungen/p05-049w.html

Hoffen darf man immer... :) .

Uta
 
Hallo, ich habe seit ca. 2 Jahren Lupus eritimathodes und nehme deshalb jeden Tag 16mg Cortison, 1 Resochintablette. Das Cortison brauche ich, weil ich sonst unerklärliche Augenentzündungen von innen bekomme, die sehr schmerzhaft sind. Ich würde gerne das Cortison weglassen, da es doch erhebliche Nebenwirkungen gibt.(Warzenbilding an der Hand, Gefäßschwäche(blaue Flecken) aufgeschwämmt, u.s.w.)
Hat jemand einen Rat für mich???
 
Hallo Guddi,
ich kann Dir aus eigener Erfahrung empfehlen, eine konsequente Schwermetallausleitung (such Dir hier im Forum einen Weg, von dem Du das Gefühl hast, dass er "für Dich passt" und hol Dir dann die nötige Unterstützung) und auch Zahnsanierung (bin ich auch noch dran) zu machen. Das heißt: fachgerecht das Amalgam herausnehmen lassen, falls Du noch welches im Mund hast, Metalle entfernen lassen, Zahnherde sanieren...Ich konnte mittlerweile das Cortison und das Immunsuppressivum absetzen. Cortison und Resochin (bei mir war es Cellcept) sind keine ursächliche Therapie, sie halten lediglich die Symptome in einem "erträglichen Rahmen" mit massiven Nebenwirkungen.
Für mich war der Gedanke, dieses Zeug mein Leben lang einnehmen zu sollen, unerträglich...und so habe ich mich auf die Suche nach den wahren Ursachen gemacht...
Ich hoffe, Du nimmst ergänzend zum Cortison Calcium und Vitamin D3? Auch bei 16mg würde ich dies an Deiner Stelle unbedingt tun. Falls Du irgendwann das Cortison reduzieren kannst, geh in minimalsten Schritten vor, lass Dir 1mg Tabletten verschreiben und teile diese so klein es geht auf (ich hab in 0,25mg Schritten reduziert) und immer erst dann, wenn der Körper die nächste Reduktion verkraftet hat, mach weiter.
Es ist ein langer, steiniger Weg der Ursachenfindung und -bekämpfung...aber es lohnt sich...
Ich wünsche Dir viel Erfolg...

@Uta,
danke für den link...
Der bestätigt mir noch mal, dass ich auf "dem richtigen Weg bin"...

LG
annouk
 
Die Studie ist vom Ergebniss zwar sehr vielversprechend, ABER Die Veröffendlichung war 1995. Und kein Neurologe, oder zahnarzt kennen die Studie!

Ist mal wieder ein super Beweis der verschleierung! Ergebnisse die nicht ins Bild passen verschwinden in der Versenkung!

Jörg
 
Eine Autoimmunerkrankung kann andere nach sich ziehen.

Hier ist eine Aufstellung von Symptomen, die darauf hindeuten können, daß eine oder weitere Autoimmunkrankheiten zu einer Schilddrüsen-Autoimmunerkrankung dazu gekommen ist:

Symptome, die auf zusätzliche Immunerkrankungen hinweisen können

In Verbindung mit der Hashimoto Thyreoiditis können bei etwa 25 % der Erkrankten andere zusätzliche Autoimmunerkrankungen auftreten oder bereits bestehen. Bei neu aufgetretenen oder nicht zu zuordnenden Symptomen sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden.

Nachfolgend sind einige Symptome aufgeführt, die auf weitere Autoimmunkrankheiten hinweisen können.
blutiger Durchfall ⇒ Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, übel riechender und grau gefärbter Stuhlgang ⇒ Zoeliakie
Häufiges Stolpern, Blutarmut, Schwäche, Zungenbrennen ⇒ Perniziöse Anämie
Gewichtsabnahme, Durst ⇒ Diabetes (Zuckerkrankheit)
fleckige Entfärbung der Haut ⇒ Vitiligo (Weißfleckenerkrankung)
Schmetterlingsförmiger roter Ausschlag im Gesicht, Fieber, Gelenkschmerzen ⇒ Lupus Erythematodes
Gelenkschmerzen mit oder ohne Rheumafaktoren ⇒ Rheumatische Erkrankung
Muskelschwäche die auch nach Einstellung der Schilddrüsenwerte bestehen bleibt ⇒ Myasthenia gravis
Dunkelfärbung der Haut, Schwäche ⇒ Morbus Addison (Autoimmunerkrankung der Nebenniere)
juckende Hautquaddeln ⇒ Urtikaria
kreisrunder Haarausfall ⇒ Alopecia areata
Fieber, Husten, Lymphknotenschwellung ⇒ Sarkoidose
Pilzbefall von Haut und Schleimhäuten ⇒ mucocutane Candidiasis
blasenbildende Hauterkrankung ⇒ Pemphigoid
Die Auflistung der Erkrankungen ist weder in Bezug auf die Symptome noch auf die mögliche Immunkrankheiten vollständig, sondern zeigt nur einen Ausschnitt.

Die einzelnen Krankheiten werden kurz beschrieben.

Grüsse,
oregano
 
Hier zwei Seiten zum Thema Autoimmunkrankheiten:

www.autoimmun.org/erkrankungen_von_a_bis_z.php
www.autoimmun.org/erkrankungen.php

Diese Liste ist nicht vollständig und scheint sich ständig zu vergrößern. Teilweise ist die Zuordnung "Autoimmun" nicht klar.

Grüsse,
Oregano
 
Autoimmune Lymphoproliferative Syndrome (ALPS)

ach liebe Oregano ,
eine fehlt wohl ! die oben ! und ausgerechnet das hat meine nichte !
und nun ? die milz wurde schon entfernt !
die adoptose der weissen blutkörperchen ist gestört bzw.nicht möglich .das organ vergrösserte sich extrem !
natürlich ist sie in behandlung , in Tübingen .
sie hat starken eisenmangel und wenig rote blutkörperchen .
ich weiß ,wie man das hinkriegt ,wieder , und fragte nach behandlungsstrategien z.b. eisenmangel .
antwort -nichts wurde unternommen !

mein gedanke ist nur einer -Dr. B. Kuklinski -Mitochondrien .
was denkst du oder ihr da draussen .
sie wird sterben ,wenn man ihr nicht hilft !

LG kopf .
 
Hallo kopf,

6. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?[bei Autoimmun-Lymphoproliferativem Syndrom (ALPS)]

Nicht bei jedem ALPS-Patienten ist eine Behandlung notwendig. Viele Patienten können mit leicht vergrößerter Milz, Leber und Lymphknoten sowie leichten Autoimmunerscheinungen ein normales Leben führen.
Die Organvergrößerung kann aber manchmal solche Ausmaße annehmen, daß man mit Cortison versuchen muß, die Größe wieder zu reduzieren. Es gibt Berichte über den erfolgreichen Einsatz des Malariamittels Fansidar, das zumindest im Reagenzglas das Absterben von Abwehrzellen verbessern kann. Manchmal ist eine operative Milzentfernung notwendig. Auch für die Behandlung der mit ALPS verbundenen

Autoimmunerkrankungen kann Cortison notwendig sein. Hier kommen auch andere Medikamente zum Einsatz, die das fehlgesteuerte Immunsystem unterdrücken.

7. Wie sieht die langfristige Entwicklung aus (Prognose)?
Die Prognose der ALPS Erkrankung ist insgesamt gut. Die Vergrößerung von Milz, Leber und Lymphknoten ist nach den ersten Krankheitsjahren nicht mehr fortschreitend, sondern entwickelt sich im Gegenteil in aller Regel zurück. Die Prognose der mit ALPS verbundenen Autoimmunerkrankungen ist je nach der Form der Autoimmunität unterschiedlich. Sie kann zunehmen und auch in höherem Alter noch neu auftreten. Bei ALPS-Patienten besteht wahrscheinlich ein erhöhtes Risiko, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken. Regelmäßige Verlaufsuntersuchungen in einer mit dieser Erkrankung vertrauten Ambulanz sind daher notwendig.
...
Allerdings ist mit zunehmendem Alter ein deutlicher Rückgang der Krankheitserscheinungen möglich. In vielen Fällen können ALPS Patienten als Erwachsene ein ganz normales Leben führen. Die Fruchtbarkeit ist durch die Erkrankung nicht beeinträchtigt.
Immundefekt, Infektanfälligkeit, Immunschwäche, Abwehrschwäche - Immundefektcentrum der Charité

Bei einer recht seltenen Krankheit nehme ich an, daß die Kollegen in Tübingen und anderen Uni-Städten zusammen arbeiten. Ich hoffe, daß die Krankheit bei Deiner Nichte einen guten Verlauf nimmt wie oben beschrieben.

Grüsse,
Oregano
 
ja ! tübingen ist kein centrum für so etwas ! sie korrespondieren mit freiburg und teile der milz wurden wohl nach usa geschickt !
chemotherapie steht im raum ,als mögliche behandlungsmaßnahme !

wenn ich das okay von ihr hab ,werde ich trotzdem den Dr. Kuklinski-Versuch anstreben.

LG kopf
 
Wie Autoimmunkrankheiten entstehen, ist bis jetzt nicht wirklich klar. Eine These dazu:

...
“Irgendetwas” führt dazu, dass das Immunsystem ausser Kontrolle gerät. Was ist nun dieses mysteriöse “Etwas”?
Trevor Marshall identifizierte dieses “Irgendetwas” als eine lebenslange Kumulation von unterschiedlichen Erreger “Metagenomic Microbiota”, unter anderem Bakterien in der L-Form. (d.h. Erreger die die “L-Form eingenommen haben), die bestimmte Prozesse des Immunsystems, wie z.B. den Vitamin D Stoffwechsel soweit stören, so dass Autoimmunerkrankungen überhaupt erst entstehen können. Die Vermutung, dass Autoimmunerkrankungen von Pathogenen verursacht werden ist allerdings nicht von Marshall, sondern etliche andere Forscher haben diese Vermutung schon seit dem 19. Jahrhundert geäussert (z.B. Boeck bei der Sarkoidose) Vergleiche auch das Werk von Lida Mattman “Cell Wand Deficient Forms - Stealth Pathogens“. Sie wurde für den Nobelpreis von Medizin nominiert. Siehe beispielhaft für andere Forscher die diese These vertreten, . Rook et al 1992 (”slow bacterial infection or autoimmunity ?“) sowie der bereits erwähnte US Arzt Thomas McPherson Brown.
Damit hätten sämtliche Autoimmun-Erkrankungen ein und dieselbe Ursache: Eine Bakterielle Infektion durch L-Form Bakterien. Diabetes von Typ 1, Rheuma, Sarkoidose, Hashimoto, Colitis Ulcerosa und möglicherweise sogar Parkinson hätten die gleiche Ätiologie. Die Vielfalt der Erkrankungen enstehen durch die unterschiedlichen Gewebearten, die das Immunsystem angreift, möglicherweise auch durch die Kombination von verschiedene Erregern. Es gibt laut Marshall nicht den Erreger (nach den “Koch Postulaten” gibt es für jeder Erreger-induzierte Krankheit nur ein Pathogen), der die Autoimmunerkrankung XYZ erzeugt, sondern gleich mehrere spezies intrazellulären Pathogenen, die letzlich zu der Krankheit führen. Das erklärt auch warum soviele Autoimmunerkrankungen zusammen auftreten (z.B. Hashimoto und Psoriasis, etc).
...
Das Marshall Modell der Autoimmun-Erkrankungen (Danke, der streeck!).

Im folgenden Text wird auf Marshal, den Vitamin D-Rezeptor und vieles mehr eingegangen.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Das passt genau zu meinem Thema grad. Habe mitlerweile wohl schon die zweite Autoimmunkrankheit und führe es auf eine schlechte Entgiftungsleistung zurück.
 
Oben