Übertherapierte HIV-Patienten?

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PLoS Medicine - Public-Health and Individual Approaches to Antiretroviral Therapy: Township South Africa and Switzerland Compared (englisch)

Es liegen Welten zwischen der medizinischen Versorgung von HIV-Positiven in der Schweiz und in Südafrika. Trotz ungleichen Spiessen beider Länder ist bei der HIV-Therapie der Erfolg aber nahezu identisch - egal, ob die Patienten in den südafrikanischen Townships oder in der Schweiz behandelt wurden.

Obwohl in der Schweiz 36 unterschiedliche Kombinationen von HIV-Medikamenten zum Einsatz kamen und in Südafrika nur 4, war innerhalb eines Jahres an beiden Orten bei über 95% der Patienten das HI-Virus nicht mehr nachweisbar. Auch die Rückfallquote war in beiden Ländern sehr ähnlich: rund ein Viertel der Schweizer und der südafrikanischen Patienten wiesen innerhalb von zwei Jahren eine erneut angestiegene Zahl von Aidsviren im Blut auf.

"Es besteht tatsächlich der Eindruck, dass in der Schweiz zu viel gemacht wird", sagt Matthias Egger vom ISPM und betont, dass ein etwas standardisierterer Ansatz in der Schweiz die Gesundheitskosten reduzieren könnte, ohne dabei den Therapieerfolg zu beeinträchtigen. "Eine Folgestudie prüft dies bereits."

Die Gesundheitskosten steigen bei uns Jahr für Jahr an, was sich, wie dieses Beispiel zeigt, nicht mit zu erwartenden Therapieerfolgen gleichsetzen lässt.

Liebe Grüsse
pita
 
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