Zahnsanierung scheitert an Krankenkasse

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02.03.08
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Hallo Ihr lieben alle,

ich hatte hier ins Forum schon mal mein OPT reingestellt, kurz dazu: UK und OK schwimmen in Eiter, Karies unten mit Wohngiften gemäß Toxc., Brücke aus Kobald/Chrom im OK. Amalgamfüllungen hatte ich bereits vor fast 2 Jahren bei Dr. K. in München unter 3-fach-Schutz entfernen lassen.

Da ich eine Freundin schneller Entschlüsse bin, habe ich eine ganzheitliche Zahnärztin ausgemacht, die auch wie ich der Meinung war: alles muss raus und Kunststoffprothese rein. Mein Handycap: ich habe MCS, multiple Allergien, Schwermetallbelastung, wie mir vor kurzem auch von Klinik Bredstedt bescheinigt wurde.

Somithin habe ich vor Senden des Heil- und Kostenplans einen LTT-Test auf Zahnkunststoffe machen lassen, alle 4 Materialien waren verträglich. Meine Zahnärztin füllte dann 2 H.-und Kostenpläne aus, 1 für das Provisorium, 1 für das Endgestell, welche ich dann zu meiner Krankenkasse sandte. Diese, obgleich sie um meine soziale Situation wusste (durch viele Untersuchungen finanziell am Ende (kennt man ja von Betroffenen zur Genüge), bekam ich die Pläne zurück, nur einfacher Zuschuss gewährt. Nach nochmaligem Schreiben dann doppelter Zuschuss, jedoch soll ich immer noch 1.700 Euro selbst bezahlen. Das Sozialamt sagt ebenfalls "NEIN!", ich könnte ja die Kassenleistung nehmen. Meinen Einwand, ich brauchte doch allergenfreien Kunststoff, wischen beide Parteien vom Tisch.

Meine Bitte an Euch: was kann ich tun, habe Schmerzen und kann meine Prothese nicht bezahlen. Hilft da eine Eilklage??

Lieben Gruß,
Chance
 
Hallo Chance1259,

was bezahlt die Krankenkasse insgesamt und wofür? Nenn' mal eine Zahl, vielleicht kann man dir dann etwas Günstigeres empfehlen.

Was ist das für ein Zahnersatz? Klingt wahnsinnig teuer, das muss nicht sein! Meine Eltern haben übrigens seit Jahren die billigsten Prothesen, die es gibt - natürlich auf Kasse. Nichts drückt oder brennt, obwohl meine Mutter mit Sicherheit auch eine Kunsstoffallergie hat. Und die Dritten sehen ganz natürlich aus.

Das Wichtigste ist erstmal den Eiter im Kiefer zu entfernen. Dann kommt das Provisorium, das hält übrigens auch lange.

Ich würde die Sanierung trotzdem erstmal angehen.

Viele Grüße
Anne B.
 
Hallo Anne,

danke für deine schnelle Antwort.

Dieser Zahnersatz wurde ausgesucht, weil er antiallergenisiert wird und ich ihn gemäß LTT-Test vertrage. Die Zahlen: Provisorium Gesamtkosten: 1255,79 - meine Kosten nach Abzug des doppelten Festzuschlusses: 560,00

Endprothese: Gesamtkosten: 2288,01 ./. doppelter Festzuschuss = meine Kosten = 1120,00 Euro

Eigenanteil gesamt: 1680,00 Euro

Vielleicht kann ich ja nochmals an die KV schreiben; das Sozialamt zahlt nicht, soviel ist sicher.

Liebe Grüße, Chance
 
Hallo Chance,

danke für die Zahlen. Bekommst du die Komplettsanierung auch auf Kasse? Dann kannst du dich eigentlich ganz glücklich schätzen, dass du eine Zahnärztin hast, die das mit dir durchzieht.

Vielleicht ist das noch eine Möglichkeit für dich: Es gibt Zahnzusatzversicherungen. Hier zahlst du monatlich ca. 15 Euro. Vielleicht kannst du das finanziell verkraften.

Diesbezüglich ein Link:

Entscheidungshilfen Zahnzusatzversicherung

Eine Versicherung davon ist besonders günstig. Hier hast du keine Wartefristen, musst keine Vorerkrankungen angeben und die Zahlungen im ersten und zweiten Jahr entsprechen dem, was du als Zuschuss benötigst. Ich schicke dir das als PN.

Liebe Grüße
Anne B.
 
Hallo zusammen,

@ Anne B. - Eine Zahnzusatzversicherung ist jetzt, wo die "Sache" schon angelaufen ist, leider zu spät.

Ich habe mich - auch nach Rat von Dr. D. entschlossen, auf das Provisorium zu verzichten.... ein guter Rat, denn ich hatte nicht bedacht, dass ja
1. die Abdruckmasse auch schon Allergene beinhalten kann
2. es sicherlich besser ist, die frischen Wunden erst mal vernünftig zuheilen zu lassen.

Ich such mir am besten schon mal Suppenrezepte raus :babyisst:

und dann hab ich ja zum Einkaufen noch meine MCS-Maske.... und an meinem Geburtstag im Februar habe ich dann vielleicht schon meine neue Vollprothese.

Ich will hier nichts in Lächerliche ziehen.... sondern bewahre mir lediglich einen Rest von Humor.

Liebe Grüße

Chance
 
Hallo Chance,
Dieser Zahnersatz wurde ausgesucht, weil er antiallergenisiert wird und ich ihn gemäß LTT-Test vertrage. Die Zahlen: Provisorium Gesamtkosten: 1255,79 - meine Kosten nach Abzug des doppelten Festzuschlusses: 560,00

Endprothese: Gesamtkosten: 2288,01 ./. doppelter Festzuschuss = meine Kosten = 1120,00 Euro

Eigenanteil gesamt: 1680,00 Euro

Mir kommen die Kosten für die Prothese in Höhe von insgesamt 2288,-- sehr hoch vor. Wie setzen sich denn die Kosten dafür zusammen?

Gruss,
Uta
 
Hallo Chance,

was ist denn mit einer Prothese aus Valplast, die wurde hier im Forum ein paar mal erwähnt. Diese soll besonders für Allergie-Patienten geeignet sein, da sie kein Restmonomer enthält. Schau mal unter VALPLAST® - die hochflexible biokompatible Prothese. Da steht auch etwas zu den Preisen, ich glaube da würdest Du ein paar hundert Euro billiger bei wegkommen.

LG
 
Hallo, vielen lieben Dank für Eure prompten Antworten,

@tajati: valplast, so habe ich mich informiert, hat auch gewisse Anteile an Formaldehyd, und wo ich hochgradige Allergikerin auf Wohngifte bin, lasse ich das lieber.

@ Uta: meine Zahnärztin hat gem. ihrer Aussage die Kosten mit dem Labor, mit dem Dr. D. zusammenarbeitet, ausgerechnet wie folgt:

Endprothese
-----------
Summe der GOZ-Honorarleistungen (entsprechend Zeile III/3 HKP):
EUR 523,88
Zahnärztliches Honorar BEMA (entspr. Zeilen III/1 und 2 HKP):
EUR 114,13
Material und Laborkosten (entsprechend Zeile III/4 HKP):
EUR 1.650,00
Gesamtkosten (entsprechend Zeile III/5 HKP):
EUR 2.288,01
./. Festzuschüsse: EUR 583,90
./. doppelter Festzuschuss, da Härtefall EUR 583,90
Eigenanteil: EUR 1.120,21

Provisorium
-----------
Summe der GOZ-Honorarleistungen (entsprechend Zeile III/3 HKP):
EUR 433,36
Zahnärztliches Honorar BEMA (entspr. Zeilen III/1 und 2 HKP):
EUR 42,43
Material und Laborkosten (entsprechend Zeile III/4 HKP):
EUR 780,00
Gesamtkosten (entsprechend Zeile III/5 HKP):
EUR 1.255,79
./. Festzuschüsse: EUR 347,19
./. doppelter Festzuschuss, da Härtefall EUR 347,19
Eigenanteil: EUR 561,41

Vielleicht könnte ich ja, wenn nun das Provisorium wegfällt, die 561,41 für die Endprothese mit verwerten.... was meinst du, liebe Uta?

Die Krankenkasse hat nun meinen Widerspruch erst mal an den MDK geschickt.

Liebe Grüße
Chance
 
Das Problem bei den Prothesen ist, daß Zahnarzt und Techniker etwas daran verdienen möchten. Im Prinzip könnte auch ein Zahntechniker die Abdrücke für das Labor Huber machen, so daß der Anteil vom ZA wegfällt. Falls etwas einzuschleifen ist, macht das sowieso im allgemeinen der Zahntechniker.
Das Problem ist nur: wie findet man einen Zahntechniker, der das so macht. Denn eigentlich sind Zahntechniker weisungsgebunden an den ZA .

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

ja, da hast du Recht! Meine Zahnärztin kenne ich noch nicht lange, sie ist ganzheitlich orientiert. Dass sie bis auf die Wohngifte den Eiter in meinem Kiefer tatsächlich sah und auch dahingehend mit mir übereinstimmte, dass alles raus sollte, fand ich schon recht positiv, aber ich bin immer noch vorsichtig, da ich schon öfter reingefallen bin.

Sie hat mir zwar gesagt, dass der Kieferchirurg in meiner Nachbarstadt wäre, aber mehr auch nicht, ich denke, sie wird es mir erst sagen, wenn ich die Sache in Angriff genommen habe. Sie hat zwar auch noch mal entsprechend an die Krankenkasse geschrieben, dass wir die Prothese auf Grund des LTT-Tests ausgesucht hätten....

Lieben Gruß,
Chance
 
Hallo und Dank an alle, die mir hier mit ihrem Rat geholfen haben.

Ich denke mir, dass einige wissen wollen, was sich hier bei mir ergeben hat, damit in einem ähnlichen Fall entsprechend gehandelt werden kann.

Mein "Fall" liegt immer noch beim MDK - dem "Neutralen" Gutachter, der von der Krankenkasse beauftragt wird.....

Damit ich mit der Zahnsanierung nun endlich beginnen kann (Eiter unter allen Zähnen), habe ich mit meiner Zahnärztin eine Ratenzahlung wie folgt vereinbart: halbes Jahr zinslos, danach bis zu 72 Raten möglich.

Allerdings habe ich mich entschlossen - nach Rat von Prothesen-Labor und Dr. D. - auf eine Interimsprothese zu verzichten, was nicht nur der der besseren Gesundung dienen soll, sondern auch noch Kosten spart.

Nun bin ich gespannt, wie die Sanierung verlaufen wird, in genau 12 Stunden werde ich zur 1. von sechs Sitzungen beim Kieferchirurgen antreten. Er wird ausfräsen, Bakteriologie durchführen (hatte er widerstrebend zugesagt, weil er davon nichts hält). Auch hielt er nichts davon, eine Augensalbe in die Wunde zu streichen, diese muss ich eigenhändig nun jedesmal mitbringen. Egal, Hauptsache, es wird so durchgeführt, wie ich es möchte. Meine Zahnärztin wird dann täglich die Tamponade wechseln.

Ich hoffe, es geht alles gut, drückt mir mal die Daumen.

Gruß,
Chance
 
....valplast, so habe ich mich informiert, hat auch gewisse Anteile an Formaldehyd,...

@all
Das wußte ich ja garnicht!!! Will mir ja auch solch eine Valplast-Prothese machen lassen, wenn mein Kiefer verheilt ist.
Gibt es denn eine Quellenangabe dazu, dass da wirklich Formaldyhyd drin ist?

LG Lilli :wave:
 
Hallo Chance,

da drücke ich Dir auch ganz fest die Daumen, dass alles so verläuft, wie Du es Dir wünschst.

Ich habe nur das Gefühl, vom MDK oder einem "neutralen Gutachter" brauchst Du Dir da nicht viel erhoffen.

Der Autor - Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Umweltrecht
/ Umweltmedizin und Recht - legt in seinem
Stimmungsbild aus der anwaltlichen Praxis
seine Finger auf einige Wunden unseres Gesundheitssystems,
die deutlich machen, dass dieses
von einem kundenfreundlichen Dienstleistungssystem
weit entfernt ist.
—————————— Geschädigten-Quoten
und Gutachter(un)wesen
Mediziner und Juristen wissen, was Betroffenen und
Geschädigten vielfach unbekannt ist und was „offiziell”
keiner so richtig wahrhaben will: Ob jemand tatsächlich
geschädigt ist, beurteilt sich zwar eigentlich
danach, ob er geschädigt ist. Viel wichtiger aber ist,
ob es eine Quote für entsprechende Schädigungen
gibt und ob diese schon erreicht ist oder nicht...
Ob im Bereich der Kranken- und Rentenversicherungen
oder der Berufsgenossenschaften, überall gibt es
ein Budget, dass meistens vorne und hinten nicht
reicht. Würde man bei den Menschen, die tatsächlich
am Arbeitsplatz geschädigt wurden, ob z.B. durch
Asbest oder auch nur durch schwere Lasten (was
doch einfach zu überprüfen sein müsste), eine Berufserkrankung
anerkennen, würde dieses aber - entgegen
den wirtschaftlichen Vorgaben von oben -
sämtliche Kalkulationen sprengen.
Jeder kritische Mediziner kann deshalb von entsprechenden,
meist ganz subtilen, indirekten „Anweisungen”
bzw. „Quoten-Vorgaben” u.ä. berichten. MDKGutachter
erhalten so ihre internen Informationen,
„damit sie informiert sind”. Man weiß dann, dass man
ernsthaft eine Holzschutzmittel- oder Amalgam-
Intoxikation nicht als MDK-Gutachter anerkennen
kann, - auch wenn z.B. Amalgam-Intoxikationen zwischenzeitlich
sogar mit einer Kennziffer in dem nach
dem Sozialgesetzbuch V aufgestellten Diagnosen-
Thesaurus ICD-10 aufgenommen wurden.
Man weiß das. Eine MDK-Gutachterin hielt sich nicht
daran und stellte bei Geschädigten entsprechende
Schädigungen fest. Das Resultat war folgerichtig und
für Eingeweihte wenig überraschend: Ihr wurde gekündigt,
sogar fristlos! Sie gewann zwar den Arbeitsgerichtsprozess,
aber sie bearbeitet auf Weisung von
oben heute einen Bereich, wo sie weniger „schädlich”
sein kann: Pflegefälle!
Medizinische Wahrheiten können unbequem sein.
Nicht für die Geschädigten, denn die wollen wissen,
was sie drückt. Unbequem aber für Quoten-Denker,
die Prototypen moderner und ebenso grausamer
Wirtschaftsmentalität. Krankmachende Schädigungswirkungen
von Chemikalien, Umweltgiften etc., u.U.
sogar MCS anzuerkennen, würde einfach unser
ganzes (Denk-) System sprengen. Wir müssten ja
plötzlich ungebremstes Fortschrittsdenken in Frage
stellen - und ebenso eine ganze Wissenschaftselite,
die uns Jahre und Jahrzehnte mit monokausalen
Krankheitsbildern beliefert hat... Schier endlose
„Katastrophen” würden sich für die reduktionistischen
„Normal-Denker” auftun. Wenn ihre ganze wissenschaftliche
Weltsicht aber trotzdem bis heute kein
bisschen wackelt, dann deshalb, weil fingierte Mehrheiten
nach wie vor für angeblich „wissenschaftlich
allgemein anerkannte Lehrmeinungen” herhalten
müssen. Fiktion oder vielmehr Illusion?
Wie der oben angesprochene Kündigungsfall zeigt,
kann „unfolgsames” Verhalten unangenehme Folgen
haben. Das wissen auch die Kollegen. Das wissen
auch die anderen Gutachter. Und sei es auch nur,
dass man ansonsten keine weiteren Gutachtenaufträge
als ansonsten freier Universitätswissenschaftler
bekommt. Auf Gutachter muss man sich verlassen
können.
RECHT
Seite 174 umwelt•medizin•gesellschaft • 15 • 2/2002
_
Geschädigten-Quoten,
Gesundheitsreform und ähnliche
Kurzsichtigkeiten
- Ein Stimmungsbild aus der anwaltlichen Praxis -
Wilhelm Krahn-Zembol
Kontakt:
Wilhelm Krahn-Zembol
Rechtsanwalt
- Umweltrecht / Umweltmedizin
und Recht - (als ausschließlicher
Tätigkeitsbereich)
Lüneburger Str. 36
21403 Wendisch Evern
Tel.: 04131/93 56 56
Fax: 04131/93 56 57
RECHT
So einfach und unbemerkt funktioniert ein ganzes
Gesellschaftssystem, in dem keiner der Beteiligten
Geschädigte will, aber in dem Geschädigte zusätzlich
zu dem ganzen eigenen Leiden aufgrund ihrer
Schädigung dann auch noch nach langjährigen Prozessen
gesagt bekommen, sie seien gar nicht geschädigt
bzw. sie würden sich ihre Erkrankungen nur einbilden!
Welch’ Hybris, welch’ Ignoranz, welche schon verselbständigte
„Sucht” nach Rechtfertigung für Mediziner
und Juristen, die anderenfalls die Folgen Ihres
eigenen Handelns wohl kaum mit ihrem eigenen
Gewissen noch vereinbaren könnten!
————————————Stereotype Abläufe
am Menschlichen vorbei
Ein „kleines” Beispiel: Längst überfällig ist z.B. die Anerkennung
von arbeitsplatzbedingten Meniskus-
Schäden, so dass die Berufskrankheitenverordnung
hier auch entsprechend geändert werden soll. Der
typische Ablauf: Man denkt sich eine bestimmte
Rechenformel aus, nach der diese Schäden „objektiv”
berechnet werden können. Diese winzige Formel ist
dann Maßstab für alles weitere. Jeder Beteiligte weiß,
dass damit nur ein kleiner Prozentteil der tatsächlich
Geschädigten erfasst und anerkannt werden kann.
Aber ein Ergebnis, dass („von oben”) „gewollt” ist. So
einfach ist „objektive Wissenschaft”: Man reduziert
die Wirklichkeit auf das gewünschte Maß und die
Welt ist wieder in Ordnung - nur den Geschädigten
ist nicht geholfen!
Recht oder Unrecht? Die neue Form von Grausamkeit?
Mathematische Formeln, Lehrmeinungen, fiktive
„wissenschaftlich anerkannte Diagnosemethoden”
können ein Allheilmittel für alles sein, wohin
man nur will - zur Wahrheit oder zur Unwahrheit. So
einfach ist nicht nur Machtpolitik, so einfach - und
erschreckend! - ist auch Medizin, Recht und Wissenschaft!
Nach jahrelanger Berufserfahrung sieht die
Welt einfach anders aus als mit den Vorstellungen,
die einen noch früher zur Studienzeit bewegten.
Das Wirtschaftlichkeitsgebot der Krankenkassen
gem. § 12 SGB V scheint das oberste Prinzip. In der
Praxis werden Ärzte durch Budgetierung „diszipliniert”.
Verzweifelte Patienten suchen jahrelang unzählige
Ärzte auf, lassen brav kostenintensive Untersuchungen
und Behandlungen durchführen, aber
das, was ihnen letztlich geholfen hat, - oftmals eine
sogenannte „nicht allgemein anerkannte Behandlungsmethode”
(die nach § 2 Abs. 1 Satz 2 SGB V aber
eigentlich ebenfalls zu erstatten wäre, auch wenn sie
nur einen winzigen Bruchteil der Kosten im Vergleich
zu den erfolgten Vorbehandlungen auslöste) -
müssen die geschädigten Patienten privat bezahlen.
Unzählige Kranke, die leiden, aber deren Krankheitsbild
nicht „systemkonform” ist. Oder ein Krankenkassensystem,
das nicht krankheits- und menschenkonform
ist?
Je mehr Gesundheitsreform gesetzgeberisch betrieben
wird, um so kränker scheint das Gesundheitswesen
zu werden. Besten Willens ruiniert Bürokratie
und eine zunehmend dogmatische Medizin das, was
uns eigentlich alle gesund erhalten soll.
————————————————Noch einmal
Amalgam-Intoxikationen
Ein hübsches Beispiel. Denn es gibt so viele Beteiligte,
die jahrzehntelang der Bevölkerung Märchen erzählt
haben: Amalgam-Füllungen, zu ca. 50% aus
hochgiftigem Quecksilber (jeder weiß das!), verursache
weltweit angeblich lediglich ein Dutzend nachgewiesener
Allergiefälle. Jeder Kräutertee ist dagegen
ein unvergleichlich höheres Gesundheitsrisiko, so
ungefährlich ist Quecksilber in Amalgam-Füllungen!
So die offizielle Version von Krankenkassen, Ärzteschaft,
Zahnärzteschaft (sowieso), Bundesgesundheitsamt,
jetzt Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Amalgam-Hersteller (selbstredend)
etc.
Verwunderlich, dass aber in Dutzenden von Fällen,
allein in meinem Büro, Amalgam-Schädigungen
außergerichtlich und gerichtlich (vergleichsweise)
anerkannt wurden! Wenn ich allein aus meinem
Kenntnisstand ersehe, wie vielen Menschen ganz erheblich
(sogar bis zur Wiederherstellung ihrer
Arbeitsfähigkeit) geholfen werden konnte, nachdem
ihre Amalgam-Intoxikation endlich behandelt wurde,
erscheint das Ausmaß an systematischer Verdrängung,
noch mehr aber das so verursachte Leiden erschreckend.
Fiktion? Realismus?
Es gibt eine klare Perspektive: Sobald ein vergleichbares
Alternativmaterial vorliegt, haben bestimmt alle
Beteiligten immer schon gefordert, dass Amalgam
endlich verboten wird. So einfach ist das: Wirtschaftliche
Vorgaben schaffen wirtschaftliche Wahrheiten.
Ohne Zwang, ohne Zahlungen, ganz subtil, aber um
so wirksamer.
Ein absurdes System. Keiner kann das wollen. Das
gibt Hoffnung. Wir müssen uns „nur” darüber verständigen,
was wir wirklich wollen! Alles andere ist
Übergang, durch den wir wohl leider hindurchmüssen.
Es gibt einiges zu tun.
umwelt•medizin•gesellschaft • 15 • 2/2002 Seite 175
_


Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo, hier bin ich - um 4 Zähne ärmer, aber um eine (relativ gute) Erfahrung reicher....

Es lief alles wie am Schnürchen, fast zu gut, um wahr zu sein:

morgens noch zur Zahnärztin, Abdruck machen - ich habe gleich um einen 2. für mich gebeten, was man mir versprach. Dann nachmittags zum Kieferchirurgen, nach unserem Erstgespräch vor 3 Tagen wusste er schon, dass ich Abstrich, Probe vom Kieferknochen und meine Zähne mitnehmen wollte. Tetracyclin Salbe hatte ich neben Abstrichröhrchen ebenfalls dabei. Spritze rechts, Spritze links, dann 10 Minuten im Stuhl liegen.... dann war es soweit, aber .... so unproblematisch hatte mir noch nie jemand vorher 4 Zähne in 5 Minuten gezogen. Salbenstreifen rein und dann noch halbe Stunde liegen bleiben, dann bekam ich noch Rezept für Schmerzmittel mit, die Überweisung für das Labor zwecks Bakteriologie (Kassenleistung !!) und einen neuen Termin für die nächste Ziehung, in 6 Wochen.

@incisivus - ich hatte mich für die Prothese vom Labor Huber entschieden, weil sie allergenfrei ist und laut LTT für mich geeignet.

@Anne S. - Erfahrungen mit "neutralen" Gutachtern hatte ich ja schon zur Genüge, leider, liebe Anne - danke dir für den ausführlichen Text

Gruß,
Chance
 
Hallo Lilli,

Entwarnung :wave:

Valplast enthält nach Aussage von Labor Blank kein Formaldehyd.
Zur Sicherheit habe ich auch noch eine Anfrage bei Weithas (Hersteller/Vertreiber) gemacht. Ich denke, daß bald Antwort kommt, die dann natürlich hier erscheinen wird. :D

Liebe Grüße
Yara

@all
Das wußte ich ja garnicht!!! Will mir ja auch solch eine Valplast-Prothese machen lassen, wenn mein Kiefer verheilt ist.
Gibt es denn eine Quellenangabe dazu, dass da wirklich Formaldyhyd drin ist?

LG Lilli :wave:
 
NEUIGKEITEN BEI MEINER ZAHNSANIERUNG:wave:

Hallo an alle Interessierten,

wie schrieb ich noch: zu gut, um wahr zu sein.... mir, die ich ja keine Erfahrung mit Fräsen hatte, war gar nicht aufgefallen, dass der Kieferchirurg trotz Anweisung der Zahnärztin und von mir NICHT!! gefräst hatte. Bakteriologie (Kassenleistung, wenn es auch ungern von Kieferchirurgen gemacht wird), Knochenabstrich hatte er gemacht (MEA kein Ergebnis, weil zu hohe Probendünnung durch KC vorgenommen worden war - er hatte es in eine Lösung eingelegt).

Nun entwickelte sich am 08.08. leider noch ein eitriger Abzess an einem anderen Zahn, diesmal im Unterkiefer. Wieder schickte mich die Zahnärztin zum Kieferchirurgen, der diesen Zahn zusammen mit noch einem zog. Wieder hatte ich eine Anweisung von meiner Zahnärztin dabei, wieder gab ich an, welche Aktionen ich wollte: Bakteriologie, Probe Kieferknochen und Ausfräsen. Zur Antwort erhielt ich: Probe Kieferknochen ist nicht, seien Sie froh, dass Sie noch einen haben - und Fräsen mache ich auch nicht, da ist kein totes Gewebe. Ich saß hilflos auf dem Stuhl und fühlte nur eines: unbändige Wut....

Meine Frage an Euch: Meine Zahnärztin will in meinem Fall (alle Zähne müssen raus) nicht selber ziehen, weil "in einer kieferchirurgischen Praxis nun mal die Notfallversorgung und die Sterilität besser gegeben sind". Muss ich nun weiterhin zu diesem Kieferchirurg, muss/soll ich ohne Fräsen leben? Was kann ich tun? Bitte herzlichst um Eure Hilfe.... und schon mal lieben Dank im Voraus.

Chance

P.S. Der angeblich "neutrale" Gutachter, der Medizinische Dienst, hat die Kostenübernahme für die allergenfreie Prothese abgelehnt, was zu erwarten war.
 
Valplast enthält keinerlei Formaldehyd

Hallo Lilli,

Entwarnung :wave:

Valplast enthält nach Aussage von Labor Blank kein Formaldehyd.
Zur Sicherheit habe ich auch noch eine Anfrage bei Weithas (Hersteller/Vertreiber) gemacht. Ich denke, daß bald Antwort kommt, die dann natürlich hier erscheinen wird. :D

Liebe Grüße
Yara

Hallo zusammen,

Yara hat vollkommen recht, auch von dem Hersteller/Vertrieb gibt es hierzu eindeutige Aussagen: Valplast enthält keinerlei Formaldehyd. Das stand bereits auch anderer Stelle im Forum:

Valplast besteht aus hochreinem Nylon und weißt keinerlei Formaldehyd
auf. Es enthält keine Weichmacher, der Farbstoff ist Mineral-basiert.
Es gibt thermoplastische Kunststoffe (wie z.B.Acetal, bzw.
Polyoxymethylen), die aus einer
polymerisierten Form des Formaldehyds bestehen. Mehr zum Thema Valplast
und Sicherheit finden Sie hier:
https://www.weithas.de/Download/Siche...20Valplast.pdf

Nichtsdestotrotz empfehlen wir, grundsätzlich einen Verträglichkeitstest
vorzunehmen. Hierzu senden wir gerne Ihrem behandelnden Zahnarzt eine
Valplast Materialprobe zu, die Sie anschließend 24h auf Verträglichkeit
testen können.

Bei Fragen bezüglich der Inhaltsstoffe könnt ihr euch sicherlich auch an die Firma direkt unter [email protected] wenden. Das ist auf jeden Fall der sichere Weg, und vermeidet womöglich Missverständnisse bzgl. einer eventuellen Unverträglichkeit.

:)

Hannes
 
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