Hallo Marcel,
Ich habe in einem Bericht gelesen, dass durch einen Kaiserschnitt die zukünftige Allergieneigung eines Babys um Faktoren gesteigert wird.
Eine lustige Theorie, die zeigt, wie man mit Statistiken manipulieren kann. Das ist der gleiche Effekt, mit dem in der Statistik nachgewiesen wird, daß der Storch die Kinder bringt - nur weil in einem bestimmten Zeitraum sowohl die Storchpopulationen zunahmen, als auch die Geburtenrate, darf man daraus nicht folgern, daß das eine die Folge des anderen ist. Das ist unzulässig, weil es sehr viele andere Faktoren gibt, die nicht ausgeschlossen werden können. Beim Storch ist das offensichtlich, beim Kaiserschnitt weniger.
Allergien sind ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten, es liegt daher zunächst einmal der Schluß nahe, daß hier eine Korrelation zur Ernährung besteht. Welche Bevölkerungssschichten bevorzugen einen Kaiserschnitt und welche nicht - und wie unterscheidet sich die Ernährung dieser Menschen.
Menschen, die tendenziell einer natürlichen Ernährung zugetan sind, sind üblicherweise auch diejenigen, die eine natürliche Geburt wünschen, während das moderne Schickimicki-Konsumgirlie nicht nur einen Hang zum Fastfood hat, sondern auch die Geburt so schnell und schmerzfrei wie möglich hinter sich bringen möchte. Die meisten Kaiserschnitte sind ja medizinisch gar nicht indiziert, sondern geschehen auf Wunsch der Mutter.
Außerdem muß man hier aufpassen, daß nicht verschiedene Zeiträume verglichen werden. Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten werden mit jeder Generation schlimmer und treten früher in Erscheinung. Wenn man nun eine früher Generation nimmt (weil früher mehr natürliche Geburten stattfanden) und sie mit der heutigen Generation vergleicht (weil heute mehr Kaiserschnitte stattfinden), dann wird man genau diesen Effekt bestätigt finden: Die natürlichen Geburten haben weniger Allergien als die Kaiserschnitte. Allein, die Ursache liegt dann natürlich nicht in Kaiserschnitt oder nicht, sondern schlicht in den unterschiedlichen Generationen.