1000 babylonische Schätze

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22.04.06
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930
. . . zu sehen bis 5.Okt. auf der Berliner Museumsinsel. Eine einmalige Zusammenarbeit zwischen den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Pariser Louvre und British Museum London. Wir wollen sogar unser Sparschwein malträtieren und im ICE frühstücken und Unter den Linden Eis schlecken. Außerdem waren wir mehrere Jahre nicht in Berlin, und das ist doch fast schon merkwürdig.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo Wero!

Das liest sich spannend und Ihr werdet Eure Tanks kulturtechnisch volltanken können.

Wir wollen sogar unser Sparschwein malträtieren und im ICE frühstücken und Unter den Linden Eis schlecken.

Darf ich zu Spenden aufrufen? :)

Will nicht, dass es beim Frühstück im ICE bleiben muss und zu dem Eis unter
den Linden soll sich noch mindestens Kaffee und Cappuccino gesellen!

Bitte unbedingt berichten: Ausstellung/Ambiente/Stadt!



Herzliche Grüße, Bodo
 
Der Kaffee macht Probleme, Bodo. Wir mahlen ihn (zwischen den Knien) immer selbst und die Mühle ist doch etwas sperrig beim Herumtragen. Der Bericht geht. Auch wenn er aus den Haaren jedes Kulturtechnikers Nägel macht.

Herzliche Grüsse
Wero
 
Hallo Wero, vielleicht habt ihr großes Glück und habt einen Platz im ICE in einem Wagen, wo die Klimaanlage ausgefallen ist. Auf diese Weise kann man sich bei der Bahn einen Gutschein für ein kostenloses Getränk im Speisewagen verdienen :D
 
Klimaanlage? Da werden wir wohl den ganzen ICE ausfallen lassen. Unsere neuen Rennräder müssen auch mal geprüft werden. Ich glaub, ab 60 darf man damit auf die Autobahn.

Guter Tip, Anne.
Herzliche Grüsse
Wero
 
Hallo Wero,

In ICEs kann man leider keinerlei Fenster aufmachen. Jedenfalls in der Generation von ICE-Zügen, die du wahrscheinlich auf deiner Strecke benutzen wirst ist das so. Deshalb ist das Reisen mit ausgefallender Klimaanlage im Sommer eine besondere Herausforderung :D
 
So. Babylon ist besichtigt. Der Andrang war gross, aber nach 30 Minuten waren wir dran. Oder besser drin. Wenn man (mittels Kreditkarte) das Ticket online bucht (www.smb.museum/babylon) spart man sich das anstehen. Wir sind Bahnhof Friedrichstrasse ausgestiegen und gelaufen. Der schönste Weg ist U-förmig: Friedrichstrasse, Unter den Linden, und dann am Ufer entlang zurück in Richtung S-Bahn.

Die Ausstellung gliedert sich in 2 Themen: „Mythos“ (Obergeschoss) und „Wahrheit“ (Erdgeschoss). Der Mythos hat mich weniger interessiert, dafür die Tatsachen um so mehr. Natürlich hatte ich von der Keilschrift und Hammurapi (z.B.) schon gehört und hatte auch eine Vorstellung davon, aber wenn man die Dinge vor der Nase hat verschiebt sich doch einiges.

Man kann es drehen und wenden wie man will, im babylonischen Raum liegen unsere Wurzeln. Herodot, der „Vater der Geschichtsschreibung“, bezeichnet die orientalischen Wissenschaften als „Lehrmeister der Griechen“. Als Beispiel sei genannt das diagnostische Handbuch „Sakkiku“ („Symptome“). Es umfasst 40 „Tafeln“ und entstand 1100 v.Chr. auf der Basis mehrerer älterer Aufzeichnungen. Mit dem Satz des Pythagoras (Beispiel 2) wurde schon 900 Jahre zuvor gerechnet. Und damit es nicht so trocken bleibt: die Babylonier hatten die Auswahl zwischen 14 Sorten Bier!

Auf dem Rückweg ist mir aufgefallen, dass unsere schönsten Gebäude den babylonischen Prachtbauten auffallend gleichen, wenn auch die babylonischen noch etwas schöner waren. Das heisst, dass die Babylonier bereits haargenau unseren Schönheitssinn besassen. Sie haben keine Mühe gescheut, ihn zu gestalten, und sie haben mit diesen idealen Schönheiten gelebt. Wir müssen ins Museum gehen.

Kleine Zusammenfassung: Auf nach Berlin!

Viele Grüsse
Wero
 
Danke Wero für deinen Bericht.:)

Ich habe mich noch nicht damit befasst, finde deine Ausführungen aber sehr interessant. Da meine Schwester demnächst Berlin zieht, werde ich diese Stadt einmal näher ins Auge fassen.

Grüsse von Juliette
 
Ja, interessant ist es in der Tat. Besonders angetan hat es mir die Entwicklung der Schrift. Zwischen Euphrat und Tigris soll ja die erste Schrift überhaupt entstanden sein (andere Entwicklungen begannen 500 oder 1000 Jahre später, z.B. in China oder Mittelamerika). So kann ich mir auch vorstellen, dass das Vorhandensein einer Schrift Wirtschaft und Wissenschaft beflügelt und Babylon es auch diesem Faktor zu verdanken hatte, dass es zur grössten Stadt der Antike und zum Macht- und Handelszentrum wurde.

Das Lesen und Schreiben wurde in Schulen gelehrt und wer die Sache schliesslich beherrschte konnte in eine Bibliothek gehen und sein Wissen erweitern. Die Grösse der Zeichen entsprach dabei durchaus unseren heutigen Büchern, nur dass man eben kein Blatt Papier sondern eine Tontafel vor sich hatte.

Viele Grüsse
Wero
 
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