Name ist Schall und Rauch - Gottesvorstellungen in unterschiedlichen Religionen

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Name ist Schall und Rauch - Gottesvorstellungen in unterschiedlichen Religionen

Einen Gruß an alle!

Den meisten dürfte die "Gretchenfrage aus FAUST, DER TRAGÖDIE I. TEIL Projekt Gutenberg-DE - Kultur - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten bekannt sein:

Nun sag, wie hast du's mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann,
Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.


Und Faust berühmte Antwort darauf:

.....
Mein Liebchen, wer darf sagen:
Ich glaub an Gott?
Magst Priester oder Weise fragen,
Und ihre Antwort scheint nur Spott
Über den Frager zu sein.

....

Wer darf ihn nennen?
Und wer bekennen:
»Ich glaub ihn!«?
Wer empfinden,
Und sich unterwinden
Zu sagen: »Ich glaub ihn nicht!«?
Der Allumfasser,
Der Allerhalter,
Faßt und erhält er nicht
Dich, mich, sich selbst?
Wölbt sich der Himmel nicht da droben?

....

Und schließlich:

Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott
Ich habe keinen Namen
Dafür! Gefühl ist alles;
Name ist Schall und Rauch,
Umnebelnd Himmelsglut.

Projekt Gutenberg-DE - Kultur - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Und nicht nur die Namen sind, meiner Meinung nach, austauschbar - auch die konkreten Vorstellungen beinhalten häufig ähnliche Gedanken, Ideen, Bilder etc. .

Ich möchte diesen Ansatz zum Anlass nehmen, um über die Gottesvorstellungen, auch "Bilder", in den unterschiedlichen Religionen nachzudenken und insbesondere nach verbindenden Elementen zu suchen!

Macht jemand mit? :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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Hallo Leon

Und nicht nur die Namen sind, meiner Meinung nach, austauschbar Diese Meinung kann ich absolut nicht teilen.
Kann man bei Deine und meine Partnerin einfach austauschen? ist es dieselbe Frau mit anderem Namen?
 
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Hallo Leon

Und nicht nur die Namen sind, meiner Meinung nach, austauschbar Diese Meinung kann ich absolut nicht teilen.
Kann man bei Deine und meine Partnerin einfach austauschen? ist es dieselbe Frau mit anderem Namen?


Hallo Beat,

:) Erstens, aus dem Thread "Die Goldene Regel... " dachte ich dass ein Vergleich mit Mann oder Frau doch gar nicht zutreffen kann, und dass Du auch dieser Überzeugung bist.

Und zweitens, wenn man bedenkt dass überall auf der Welt in Zeiten dass es gar nicht soviele möglichkeiten gab interkontinental zu kommunizieren, und schon gar nicht grossflächig. Ist es eigentlich so logisch dass, wie es unterschiedliche Sprachen und Riten entwickelten, es für IHM unterschiedliche Namen entstanden sind.

Ist es nicht unendlich faszinierend und zugleich auch eine weitere Bestätigung dass es im Wesentlichen der Religionen stets die Gleichen Weisheiten, Werte und mehr gibt? Und anders Gesagt, wenn es IHM gibt, weshalb soll er sich dann nicht an mehreren Völkern kennbar gemacht haben?

Und wie es nun mal ist mit Bücher/Geschichten und Traditionen die schon über Generationen überliefert Wurden und an die Zeiten angepasst, geändert wurden von Menschenhand, dass wie ich im obengenannten Thread das Kommentar dazu übersetzt habe dass "Verderb" eingeschlichen sein wird in die Texte, also änderungen und man Trotzdem im Wesentlichen eine Sublime Warheit finden kann... Was auch sehr inspirativ wirkt! Das würde doch auch sehr mit Dein Glauben, Beat, übereinstimmen denke Ich, um ohne Voreingenommenheit und demütig zu betrachten was wertvolles andere Menschen und Völker von IHM wahrgenommen haben und zu schrift gestellt? Vielleicht wenn Du es von dieser Sichtweise betrachten kannst, wäre die Idee gar nicht unlogisch. Ich fände es schön wenn Du deine breite Kenntnisse auch mit einbringen würdest. :)

Herzlichst,
Kim
 
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schönes thema!


mir als atheist bleibt ja nur übrig zu hoffen.

darauf nämlich das die christliche vorstellung nicht zutrifft.
denn haben die christen "recht", dann habe ich einen fehler gemacht.

ich hätte nämlich entweder schwerverbrecher oder noch besser anwalt in meinem irdischen leben werden sollen.

so hätte ich nämlich unglaubliche vorteile, wenn es das jüngste gericht wirklich gibt.


da würde mir die moslemische vorstellung schon mehr entgegen kommen.

denn in einem garten wo vollbusige jungfrauen auf mich warten, da kann ich schon auf einige erfahrungen aus meinem leben zurückgreifen.
interessant finde ich nur, dass es sich dabei angeblich nicht um männerphantasien handelt, sondern um religion.
ich weiß aber nicht wer dort auf schwule mosleme wartet oder auf die frauen. aber gut, dass betrifft mich ja nicht. (glück gehabt:)))) mir wären ja die jungfrauen sicher.


um auf die ähnlichkeiten zurückzukommen. ich denke es ist genau so bei den religionen wie bei sprachen.

beim ersten hinhören denkt man es handelt sich um was völlig verschiedenes.
wenn man aber es im detail betrachtet kann man erkennen, das alle sprachen auf dem selben muster basieren.


die für mich augenscheinlichste gemeinsamkeit aller religionen ist das es sich bei allen religionen um wunschdenken handelt.



schöne grüße
richter
 
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Name ist Schall und Rauch - Gottesvorstellungen in unterschiedlichen Religionen

Ich möchte diesen Ansatz zum Anlass nehmen, um über die Gottesvorstellungen, auch "Bilder", in den unterschiedlichen Religionen nachzudenken und insbesondere nach verbindenden Elementen zu suchen!

Nunja, das verbindende Element ist ja Gott. Wobei ich Gott nicht als "Eigentum" der Religionen sehe, sondern als etwas, das außerhalb steht. Was die Religionen als Gottesbild verbreiten, muß nicht zwingend etwas mit diesem übergreifenden Gott zu tun haben. Und hat es meiner Meinung nach meist auch nicht.
 
Name ist Schall und Rauch - Gottesvorstellungen in unterschiedlichen Religionen

Gerade habe ich bei den "Meistern des Fernen Ostens" wieder einmal gelesen, welch` grosse Schwingung der gesprochene Name "Gott" erzeugt und uns über diese Schwingung mit dem "Prinzip Gott" verbindet.

Ich will nicht behaupten, dass dies` so ist, aber es ist mir auf jeden Fall ein Nachdenken wert.

Wir wissen ja, welch` starke Schwingung Worte auslösen können (@ Rudi - deine Gedichte! :) Und starke Schwingung verbindet uns doch immer mit einer starken inneren Reaktion. "Ich liebe dich" - "ich hasse dich". ;)

Sicherlich spielen unsere Vorstellungen im Zusammenhang mit dem "Prinzip" Gott oder Allah eine grosse Rolle.

Lieben Gruss
Kathy
 
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Hallöchen,

ich mische mich auch mal ein.

denn haben die christen "recht", dann habe ich einen fehler gemacht.

ich hätte nämlich entweder schwerverbrecher oder noch besser anwalt in meinem irdischen leben werden sollen.

so hätte ich nämlich unglaubliche vorteile, wenn es das jüngste gericht wirklich gibt.

Nun ja, für mich besteht in ethischer Hinsicht noch immer ein Unterschied zwischen diesen beiden "Berufs"gruppen, oder habe ich da was falsch verstanden ;) ?

Die simple Auffassung, der christliche Gott vergebe am Ende ja schließlich alles, da er ein Gott der Gnade sei, entspricht so nicht biblischer Tradition. Auch in Teilen der evangelischen Theologie wird die Vorstellung, dass Gott beim "Jüngsten Gericht" auch die Untaten derer, die gerettet werden, als Untaten qualifiziert und somit "richtet" seit einiger Zeit wieder stärker betont. Der Hoffnung, dass Gott am Ende alle retten wird (vgl. Karl Barth...), steht dennoch die reale Möglichkeit entgegen, dass Menschen sich so mit ihren negativen Taten verbinden, dass sie "verloren" gehen könnten (so etwa ein evangelischer Heidelberger Theologe). Also gibt es hier ein logisches Problem: Richtet der christliche Gott den Mensch oder seine Taten, oder traditionell formuliert Person oder Werk? Dabei gehören doch der Mensch und seine Taten zusammen, aber sie sind nicht identisch. Leons Signatur beschreibt exakt dies: "Eine Verhaltensweise macht noch nicht den ganzen Menschen aus!" Eine zutiefst evangelische Vorstellung. Ich überlege gerade, wo diese wohl herkommen mag und mir fällt dabei nichts vorreformatorisches ein!

da würde mir die moslemische vorstellung schon mehr entgegen kommen.

denn in einem garten wo vollbusige jungfrauen auf mich warten, da kann ich schon auf einige erfahrungen aus meinem leben zurückgreifen.

Hmmm, wenn ich mich recht entsinne, kommen nach koranischer Vorstellung nicht einmal alle Männer in den 7. Himmel. Und war die Brücke um dorthin zu kommen nicht so schmal wie ein scharf geschliffenes Schwert? Und wer dort abstürzt, hat dann mit ganz anderem als mit Jungfrauen zu rechnen.
Im Islam wird also die Realisierung eines ethisch hochstehenden Lebens stark betont. Aber auch hier ist Allah der, der gerne vergibt, wenn er denn vergibt. Am Ende werden einerseits die Taten gewogen (eine Vorstellung, die bereits in Ägypten stark ausgearbeitet war), andererseits vergibt Gott, er ist der All-Erbarmer.

Insb. @ Leon: Hier kommen sich meiner Meinung nach christliche und islamische Vorstellungen nahe, aber sie treffen sich nicht:
Der christliche Gott ist der Gott der Gnade (charis (gr.): das worüber man sich freut, weil man es umsonst bekommt, und das was daraus folgt: Geschenk, Gnade, Schönheit, Dank, Freude; so etwa das weite Wortfeld (ohne es nachgeschlagen zu haben; okay, mit nachschlagen: Anmut, Lieblichkeit, Gunst, Huld, Wohlwollen, gnädige Fürsorge, Huldbeweis, Gnadentat, Gnadenwerk, Gefallen,...). Gott vergibt, weil es dem Menschen gar nicht möglich ist, sich ethisch korrekt zu verhalten - so jedenfalls eine recht späte propehtische Erkenntnis des Alten Testaments: Da meiner Meinung nach wunderschön formuliert, zitiere ich es mal: "Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt seid." (Jeremia 13,23, bestimmt nicht vor dem 6. vorchristlichen Jhd.) Gnade ist das, was der Mensch sich nicht verdienen kann, auch wenn er ethisch leben soll. So formuliert der ja in der kath. Kirche hoch angesehene, aber doch nicht immer ganz übernommene Augustin: Gratia non gratis data, gratia non est. [= Gnade, die nicht umsonst / geschenkt ist, ist keine Gnade.]

Menschenbild und Gottesbild korrelieren: Je unfähiger der Mensch zum Tun des Guten angesehen wird, desto stärker wird die Gnade Gottes betont.

Der Islam betont stärker als das Christentum die Notwendigkeit und Möglichkeit der menschlichen Anstrengung (übrigens gewissermaßen auch dschihad= Anstrengung (arab.) im weitesten Sinne). Allah ist der All-Erbarmer. Erbarmen, Barmherzigkeit hängt mit der Wurzel rhm (arab.) = Mutterschoß zusammen. Also auch eine sehr anthropomorphe Vorstellung, die mir aber doch weiter vom Menschen entfernt scheint als die Vorstellung der charis. Also im Islam meiner Einschätzung nach der entferntere Gott (als im Christentum), der sich von oben dem Menschen in einer gewissen Beliebigkeit zuwendet, sich erbarmt, und einige in den (7.) Himmel kommen lässt.
Hier würde dann schon eher vertreten: Das Verhalten macht den Menschen aus. (@ Leon)


wenn man aber es im detail betrachtet kann man erkennen, das alle sprachen auf dem selben muster basieren.

Klar haben alle Sprachen mit Verständigung zu tun. Aber die, die ich ein wenig kann, haben leider nicht alle dasselbe Muster.

die für mich augenscheinlichste gemeinsamkeit aller religionen ist das es sich bei allen religionen um wunschdenken handelt.
Tja, die alte (und prinzipiell unbeweisbare) Feuerbach-Hypothese ist für mich überhaupt nicht augenscheinlich. Ich für mich würde zur Zeit eher denken, dass gerade die Menschen früher, aber eigentlich auch ich mich selbst als nicht selbst gesetzt empfinden kann / können. Die Vorstellung eines "setzenden" etwas, insb. eines Schöpfergottes liegt da für mich näher.

mir als atheist bleibt ja nur übrig zu hoffen.

darauf nämlich das die christliche vorstellung nicht zutrifft.

Hoppla, könnte das etwa ein Anzeichen sein, dass religiöse Vorstellungen doch nicht alle einem Wunschdenken entsprechen könnten?


Soweit jetzt einige schwache Stichpunkte zu einem wichtigen und uferlosen Thema.
Viel Grüße
ein interessierter Karolus
 
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Hmmm, wenn ich mich entsinne, kommen nach koranischer Vorstellung nicht einmal alle Männer in den 7. Himmel. Und war die Brücke um dorthin zu kommen nicht so schmal, wie ein scharf geschliffenes Schwert? Und wer dort abstürzt, hat dann mit ganz anderem als mit Jungfrauen zu rechnen.

ahhhhh! so funktioniert das!

na ja jetzt wird mir auch klar wo die vielen jungfrauen herkommen sollen.



wenn man über ein extrem scharf geschliffenes schwert laufen muß, die balance verliert und unglücklich fällt, dann kann es einem ganz schnell was abrasieren.

kann mir gut vorstellen das die armen teufel dann für was anderes herhalten müssen.



hmmm? jungfrauen, scharfe schwerter....... noch immer keine männerphantasien? NEIN RELIGION!


grüße
richter
 
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Hallo KIM

Im Sinne von Austauschen ist der Vergleich zwischen Menschen und zwischen Göttern nicht so daneben. Es gibt strafende Götter liebende Götter, Götter für die man saxhen tun muss und Götter die selber am meisten für den menschen tun, Götter die nur für gewisse Sachen zuständig sind und solche die für alles zuständig sind.

Und zweitens, wenn man bedenkt dass überall auf der Welt in Zeiten dass es gar nicht soviele möglichkeiten gab interkontinental zu kommunizieren, und schon gar nicht grossflächig. Ist es eigentlich so logisch dass, wie es unterschiedliche Sprachen und Riten entwickelten, es für IHM unterschiedliche Namen entstanden sind. Würde sagen es ist plausibel, aber nicht alles was plausibel ist, ist bei der Prüfung auch wahr. Man weiss heute, wie die juden zu Ihrem Glauben kamen, dieser unterscheidet sich wesentlich von Ihren Nachbarn. Das als ein Bsp unter vielen.
Ausserdem ist wie erwähnt, das CHRISTENTUM EINE BEZIEHUNG und eien Beziehung hat wenig mit Ansichten, Vererbung, Regeln, etc zu tun.

Ist es nicht unendlich faszinierend und zugleich auch eine weitere Bestätigung dass es im Wesentlichen der Religionen stets die Gleichen Weisheiten, Werte und mehr gibt?
Weiss nicht, wie weit und mit wievielen Religionen Du Dich intensiv beschäftigt hast, aber das obgenannte stimmt wenn überhaupt nur vordergründig. Weisheit hat zB mit Wahrheit zu tun, und im Christentum ist Wahrheit personell. Nicht vergleicvhbar mit anderen religionen.

Und wie es nun mal ist mit Bücher/Geschichten und Traditionen die schon über Generationen überliefert Wurden und an die Zeiten angepasst, geändert wurden von Menschenhand,
mal abgesehen das dies differnziert werden muss, dh nicht für alles gilt. Bedenke, Chrsitentum ist eien Beziehung, die man nicht überliefern kann, sondern nur real Erkennen und Erfahren kann. Durch Bücher (allein) kann man keien Beziehung haben, oder kannst Du eine Bezeihung zu einem Mensch haben, den Du nur aus Büchern kennst?

man Trotzdem im Wesentlichen eine Sublime Warheit finden kannan kann bei vielen (nicht allen) solche gemeinsame Werte finden, aber nicht Wahrheiten. Wo findest Du in anderen glaubensrichtung die Hauptwahrheit der christen, Jesu Aussage: "Ich bin der weg, die Wahrheit und das leben"?

demütig zu betrachten was wertvolles andere Menschen und Völker von IHM wahrgenommen haben und zu schrift gestellt?
natürlich haben alle Völker direkt oder indirekt etwas /vieles von IHM Wahrgenommen. Die Griechjen haben zB gewusst, dass es noch einen Gott gibt, der über Ihren Götter steht, sie nannten in den Unbekannten Gott.
Aber wenn man einen Teil von IHM (Wahrheit) nimmt und dies mit anderen (nicht Wahrheit) verwebt, dann ist das endresultat nicht Wahrheit, auch wenn es Teilwahrheiten enthält.
 
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Hallo RRichter und Joachim

die für mich augenscheinlichste gemeinsamkeit aller religionen ist das es sich bei allen religionen um wunschdenken handelt.
Die Gefahr ist bei religionen da. Aber eine Bezeihung ist real und nichtr wunschdenken. Oder waren Deine Erfahrungen mit den vollbusigen auch Wunschdenken?

Joachim, sagte was interessantes Nunja, das verbindende Element ist ja Gott. Wobei ich Gott nicht als "Eigentum" der Religionen sehe, sondern als etwas, das außerhalb steht. Was die Religionen als Gottesbild verbreiten, muß nicht zwingend etwas mit diesem übergreifenden Gott zu tun haben. Und hat es meiner Meinung nach meist auch nicht.
Man weiss es also erst, wenn man IHN persönlich kennt und eine beziehung mit IHM eingehen kann. Und das ist eine Voraussetzung für einen bekennenden Christen
 
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Hallo,

ahhhhh! so funktioniert das!

na ja jetzt wird mir auch klar wo die vielen jungfrauen herkommen sollen.

:):):) Ich denke, das ist eher ein Bild. D.h. man muss dann den überraschenden Jungfrauenüberschuss nicht unbedingt bildimmanent rational erklären :):):)

Grüße
Karolus
 
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Man weiss es also erst, wenn man IHN persönlich kennt und eine beziehung mit IHM eingehen kann. Und das ist eine Voraussetzung für einen bekennenden Christen


gott persönlich kennen ..... auch keine wunschvorstellung?


grüße
richter
 
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Hallo Karolus

Finde Deine Einmischung super.
Nur folgendes würde ich noch pointierter sagen:
Der Islam betont stärker als das Christentum die Notwendigkeit der menschlichen Anstrengung
Er portiert es nicht nur stärker als das christentum, sondern für das Christentum ist es nicht notwendig (allein aus der Gnade), bzw wegen der liebe Gottes tut ein Christ gute Taten und nicht wie im Islam, der für die liebe Gottes (angeblich) gute Taten tut.

Im Praktischen leben ist dies einer der allerwichtigsetn Unterschiede eines christen zu anderen Glaubensanhänger.
 
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Hallo RRichter

Nein, ist keine Wunschvorstellung sondern eine Voraussetzung! Man kann nicht anders bekennender Christ werden. Du kannst jeden Glauben aufgrund von Lehren, Vorstellungen etc annehmen, aber den christlichen nicht wirklich, ohne diese Voraussetzungen.
Gewisse Taten, gewisse Lebensarten etc sind auch nur dadurch erklärbar (Bsp Niklaus von der Flüeh, Paulus)
 
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Hallo RRichter

Nein, ist keine Wunschvorstellung sondern eine Voraussetzung!


zum glück kenne ich einige bekennende christen.

wenn die alle gott persönlich kennen dann sollen sie ihn mir
mal vorbei schicken.

bin eh fast immer zu hause.



grüße
richter
 
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Hallo Beat,

Hallo Karolus

Finde Deine Einmischung super.
Nur folgendes würde ich noch pointierter sagen:
Der Islam betont stärker als das Christentum die Notwendigkeit der menschlichen Anstrengung
Er portiert es nicht nur stärker als das christentum, sondern für das Christentum ist es nicht notwendig (allein aus der Gnade), bzw wegen der liebe Gottes tut ein Christ gute Taten und nicht wie im Islam, der für die liebe Gottes (angeblich) gute Taten tut.

Im Praktischen leben ist dies einer der allerwichtigsetn Unterschiede eines christen zu anderen Glaubensanhänger.

Tja, wie verhält sich der Glaube zur Tat? Ich persönlich denke - natürlich auch nicht als erster - dass, Gottes Liebe und Vergebung allem menschlichen Tun zuvor kommt. Luther fasst das ja ganz anschaulich in ein Bild: Der Mensch fällt in einen Backofen göttlicher Liebe und dann kann er gar nicht mehr anders als in Liebe zu seinen Mitmenschen brennen.
Luther und Melanchthon haben sich da ja drum gestritten: Der Christ tut eben einfach Gutes (in dem Sinne: nun kann er gar nicht mehr anders, so Luther) oder er muss Gutes tun (in dem Sinne: nun soll er Gutes tun, so Melanchthon).
Deshalb habe ich es oben sehr theoretisch formuliert. Aber wie ist das praktisch bei uns: Tun wir einfach so Gutes (ich denke durchaus!) oder müssen wir uns manchmal in den Hintern treten, um was Gutes zu tun (ich denke auch!) und oft ist das eigene Ego auch sehr stark!

Liebe Grüße
Karolus
 
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Hallo Beat,


Tja, wie verhält sich der Glaube zur Tat? Ich persönlich denke - natürlich auch nicht als erster - dass, Gottes Liebe und Vergebung allem menschlichen Tun zuvor kommt. Luther fasst das ja ganz anschaulich in ein Bild: Der Mensch fällt in einen Backofen göttlicher Liebe und dann kann er gar nicht mehr anders als in Liebe zu seinen Mitmenschen brennen.


Liebe Grüße
Karolus

Welch wunderbares Bild. :) Hoffentlich fallen wir alle bald einmal in diesen Backofen. :D

Lieben Gruss
Kathy
 
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Hallo Karolus,

ich finde Deinen Beitrag sehr bereichernd und sage gerne, dass ich in diesen Subrubriken gern mehr von Dir lesen möchte!


Insb. @ Leon: Hier kommen sich meiner Meinung nach christliche und islamische Vorstellungen nahe, aber sie treffen sich nicht:
Der christliche Gott ist der Gott der Gnade (charis (gr.): das worüber man sich freut, weil man es umsonst bekommt, und das was daraus folgt: Geschenk, Gnade, Schönheit, Dank, Freude; so etwa das weite Wortfeld (ohne es nachgeschlagen zu haben; okay, mit nachschlagen: Anmut, Lieblichkeit, Gunst, Huld, Wohlwollen, gnädige Fürsorge, Huldbeweis, Gnadentat, Gnadenwerk, Gefallen,...). Gott vergibt, weil es dem Menschen gar nicht möglich ist, sich ethisch korrekt zu verhalten - so jedenfalls eine recht späte propehtische Erkenntnis des Alten Testaments: Da meiner Meinung nach wunderschön formuliert, zitiere ich es mal: "Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt seid." (Jeremia 13,23, bestimmt nicht vor dem 6. vorchristlichen Jhd.) Gnade ist das, was der Mensch sich nicht verdienen kann, auch wenn er ethisch leben soll. So formuliert der ja in der kath. Kirche hoch angesehene, aber doch nicht immer ganz übernommene Augustin: Gratia non gratis data, gratia non est. [= Gnade, die nicht umsonst / geschenkt ist, ist keine Gnade.]

Dennoch kennt die Kirchengeschichte auch den strafenden Gott und im hohen Mittelalter wurde, importiert aus muslimischen/ arabischen Vorstellungen, die Hoelle und etwas spaeter das reinigende "Fegefeuer", in die katholischen Glaubensvorstellungen übernommen. Und hier ging es es nicht allein um die Tilgung der "Ërbsünde" sondern auch um die Reaktion - also die Strafe - für zeitliche Sünden.

Die calvinistisch orientierte reformierte Kirche hat den Aspekt des "sich verdienen müssens" von Vergebung, ab dem 16. Jahrhundert stark betont. Auch heute noch wird hier ein hoher Anspruch an ethisches Verhalten der Mitglieder, verbunden mit negativen Konsequenzen im Jenseits, aufrecht erhalten.

Der Islam betont stärker als das Christentum die Notwendigkeit und Möglichkeit der menschlichen Anstrengung (übrigens gewissermaßen auch dschihad= Anstrengung (arab.) im weitesten Sinne). Allah ist der All-Erbarmer. Erbarmen, Barmherzigkeit hängt mit der Wurzel rhm (arab.) = Mutterschoß zusammen. Also auch eine sehr anthropomorphe Vorstellung, die mir aber doch weiter vom Menschen entfernt scheint als die Vorstellung der charis. Also im Islam meiner Einschätzung nach der entferntere Gott (als im Christentum), der sich von oben dem Menschen in einer gewissen Beliebigkeit zuwendet, sich erbarmt, und einige in den (7.) Himmel kommen lässt.
Hier würde dann schon eher vertreten: Das Verhalten macht den Menschen aus. (@ Leon)
Ja - und dennoch weiss ich von muslimischen Freunden, dass sie sich ihrer Fehlbarkeit bewusst sind und auf Gnade des Allerbarmers hoffen. - Auch dass er - durch pure Gnade - das Ergebnis der vorschoepferischen Seelenauswahl, veraendern kann.

Nun gibt es gerade auch im Islam eine Vielzahl von theologischen Auffassungen, Lesarten und Lehrmeinungen, aber das wäre ein ganz eigenes Thema.;)

Hallo Beat,
Und nicht nur die Namen sind, meiner Meinung nach, austauschbar
Diese Meinung kann ich absolut nicht teilen.
Das weiss ich Beat. Du hast ja Deine ganz eigene Vorstellung und das ist mir völlig Recht!

Dennoch, Du weisst ja;): "Vor grauen Jahren lebte ein weiser Mann im Osten, der einen Ring aus lieber Hand besass .... " und wenn ich die Aussage der Ringparabel nicht nur auf die drei "Buchreligionen"sondern auch auf alle andere übertrage - was Du selbstverständlich nicht tust - komme ich zu dem Schluss, dass Gottesvorstellungen immer nur Vorstellungen sind und weder globale noch universelle Allgemeingültigkeit haben, bzw., dass sie jeweils nur ein Teil einer gesamten "Wahrheit" sind. Aber das ist meine persönliche Meinung, die Du ja schon seit fast zwei Jahren kennst. :D

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende,
herzliche Grüsse von León
 
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Hallo Richter

Gott kommt nur wenn er erwünscht ist.
Aber es steht jedem offen, Jesus sagte:
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
 
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Hallo Karolus

Denke es ist auch kein Widerspruch zwischen den beiden. Dein:
Aber wie ist das praktisch bei uns: Tun wir einfach so Gutes (ich denke durchaus!) oder müssen wir uns manchmal in den Hintern treten, um was Gutes zu tun (ich denke auch!) und oft ist das eigene Ego auch sehr stark!
sagt es treffend. Paulus sagte ja auch, wir tun, was wir nicht tun wollen.
Wir tun einfach unbewusst (?) Gutes weil er uns liebt, aber weil unser Ego/Fleisch halt trotzdem noch da ist (und immer mehr sterben sollte) tun wir leider halt auch wehr oder weniger es auch nicht immer.
 
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