Friedhofsgang und Grabbesuche

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02.08.06
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Liebe Forumleser​

In vergangenen Zeiten, fasste ich mir einige Male den Mut, um über das Thema Ableben und den damit verbindlichen irdischen Tod aus dem jetzigen Leben zu sprechen.

Viele gute Gedanken kamen zusammen. Viele von uns zeigten in Begriff über diese Materie ein offene Hand.

Ich selbst sehe den Tod als eine Lebensphase, als einen Abschnitt, der danach nicht aufhört. Er tritt als Ereignis ein und verschwindet aber nicht mit seinem Namen.

Unser Admin, verfasste in der Rubrik : " Zielfindung " den Thread :

Nach der Grabrede kommt die Beerdigung. Welche Form der Beerdigung wir auch immer bei geliebten von uns gegangenen Menschen in Erwägung ziehen, so bleibt doch ein Ort der letzten Grabruhestätte zurück.
Sei es im klassischen Sinne einer Friedhofsstätte, oder Wind und Seebestattungen.
Auch bei den Himmel- und Wasserverabschiedungen, bleibt uns doch zumindest annähernd die Stelle wo wir den geliebten Menschen von uns in Verabschiedung gebracht haben.

Die ältere klassische Bestattungsvariante mit ihrer Verabschiedungszeremonie kennen gewiss viele aus eigenen leidvollen Erfahrungen von uns.

Einige von uns sprachen in dem Thread : https://www.symptome.ch/vbboard/nachdenken/16536-welche-art-bestattung-w-rdet-w-hlen.html

,wie wir uns selber die eigene Ruhestätte vorstellen.

Unsere liebenden, bereits vor uns gegangenen Angehörigen und ihre letzte Ruhestätte, dafür soll dieser Thread geschaffen sein.

Für Gedanken und Fragen zum Warum?,Wieso, Weshalb ?

Vielleicht wäre hier ein Schreibplatz um uns über Friedhofs-und Grabbesuche, sowie auch die Grabpflege zu befassen.

Besucht ihr noch Eure Ahnen und Verstorbene ? Habt ihr ein schlechtes Gewissen, weil ihr den Eindruck habt ihr " schaut zu wenig vorbei ? "

Pflegt ihr die Gräber der Angehörigen selbst ?
Vielleicht bevorzugt man auch lieber den Kontakt zu den Angehörigen gerade nicht auf dem Friedhof.
Oder man selbst ist verzogen. man würde gern einen Besuchsgang von ganzem Herzen vollbringen und es geht leider nicht.


Eine Bekannte von mir, geht jeden Tag seit über 13 Jahren ihre verstorbene Schwägerin mit Herz und Schmerz besuchen. Es gab kaum Ausnahmen. Und wenn sie wegen eigener Krankheit wirklich nicht gehen konnte, hatte sie arge Gewissensbisse.

Was fühlt Ihr bei Besuchen ? Redet Ihr an der Grabstelle mit Euren lieben Seelen ?


Mit lieben Grüssen NellyK
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo liebe User

Vor nicht allzu langer Zeit schnitt ich dieses Thema an.

Ich bin ein wenig verunsichert, ob ich das Thema falsch gewählt habe oder andere Fehler gemacht habe.

Findet ihr das es Themen über den Tod und das Sterben schon
" genug " im Forum gibt ?

Mir geht es nicht um Antworten, einer Antwort wegen.
Viel mehr kreist mir die Frage ob Ihr das Thema nicht treffend, unpassend oder doppelt findet ? .

Ich hätte gern mit Euch über den Titel und seinen individuellen Inhalt geredet,
da ich Gedanken zum Tod und daraus resultierende weitere Punkte in meinem Leben einfließen lasse.
Ich möchte nur nicht gleich im ersten Beitrag mit meiner eigenen Haustür in das Posting einfallen.

Wenn das Thema ungünstig oder zu intim ist, dann bitte ich um Entschuldigung.


Liebe Grüsse NellyK
 
es gibt kein Grab, für welches ich die Grabpflege-Verantwortung habe.
Gräber besuche ich selten, und wenn, dann weil ich es wirklich möchte.

die Örtlichkeit einer Grabstelle bringt mich dem Verstorbenen nicht unbedingt näher,
vielleicht sogar im Gegenteil, denn all das Menschenwerk drumherum
kann die Ruhe für echte Gefühle zunichte machen oder sie stören wie ein plärrendes Radio.

es ist egal, wodurch ich wann und wo an jemanden erinnert werde, jedenfalls mir.
dafür braucht es nicht die Nähe des Grabes, einen Stein mit seinem Namen oder dergleichen.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nun wieder soweit, die Zeit der Grabbesuche steht an. Überall sind schön gerichtete Gräber, Kerzen brennen.
Darum dachte ich, es ist eine gute Zeit diesen Thread wieder aus der Versenkung zu holen. :)

Auch wir haben Gräber, die wir pflegen.
Mir persönlich bedeutet eine Grabstätte nicht viel. Ich Pflege sie, weil es dazugehört, aber wenn ich dort bin, fühle ich mich dem Menschen, der dort "begraben liegt" nicht besonders nahe.
Ich sehe da nicht den Menschen liegen, nur seinen Körper, die Hülle. Und zu der habe ich keine Beziehung mehr.

An die Verstorbenen denke ich eher, wenn ich deren Biler anschaue, und mich so an Erlebnisse mit ihnen zurückerinnere.
Oder ich bin an Orten, an denen wir gemeinsam waren, an denen sie gelebt haben.

Friedhöfe sind für mich aber doch Orte der Besinnung, da kann ich mich dran erinnern, dass wir alle eines Tages diese Welt verlassen werden, früher oder später.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Liebe User ,

für mich ist es ein schönes Thema .

Um hier zu schreiben ,bedarf es meinerseits vieler Postings .

Vielleicht widersprechen sich auch manche meiner Ansichten .
Manchmal ist es sogar tagesformabhängig
und ich sehe den Friedhof aus unterschiedlichster
seelischer Perpektive ,
besuche ihn auch aus den unterschiedlichsten Gründen .

Der wichtigste Grund ist meine Mom .

Uns war genug Zeit zum Verabschieden gegeben.
Für mich war es das intimste ,was ich je erlebt habe .

Sie war nicht traurig ,so früh schon gehen zu müssen
und wollte sich freuen ,
wenn ich ihr immer ein paar Blümchen an ihr Grab bringen würde .

Die schlimmste Zeit waren die 14 Tage ,
bis sie beerdigt werden konnte .

Ich fühlte mich so sehr verloren ,im Niemandsland .
Ich hatte unendliche Sehnsucht nach ihr .

Dann konnten wir sie beerdigen
und ich ging jeden Tag zu ihr ,wie ich es immer schon tat .

Nur war der Weg jetzt ein anderer .
 
mhmm, nelly,
von friedhofsbesuchen vieler arten weiss ich einiges.
als kleinkind musste ich mit opa und oma urgrosseltern "begiessen" gehen.
ich fand das eigentlich sehr schoen auf dem friedhof.
als ich 7 war,starb mein vater.man nahm mich mit an den OFFENEN SARG.
anschliessend,bei der andacht, ich weiss es noch heute,hab immer nach oben in eine ecke geschaut,weil es sich vom pfarrer so anhoerte,dass dort der lb. gott war.
ueber die naechsten jahre gingen wir getreu mit giesskanne zum friedhof.viel
das grab meiner mutter ist in D. IN pflege.
unsere tochter war grad drueben und hat aufnahme vom grab mitgebracht.
es war meistens mit der erste weg in D. zum friedhof zu gehen.
aber ueber die jahre haben wir an manchem grab spaeter gelacht, wenn wir uns an dinge erinnert haben.
es kam automatisch das wort :weisst du noch usw.
dann kenn ich freunde, die die urnen auf dem kaminsims oder unterm bett haben. wirklich.
in die ostsee gestreut. im garten mit blumenbeet,wirklich.
bei uns haben allerdings nur unsere katzen im garten ihren friedhof.lol
dank dir fuer den thread, manchmal ganz gut,wenn man die gedanken mal sachlich in die hand nimmt.
gruss
cassandra
 
Oft war ich sehr traurig ,wenn ich zu ihr ging .
Aber stets bin ich gestärkt von ihr gegangen .

Sprechen tu ich nicht oft am Grab .
Nur wenn etwas besonders schönes in meinem Leben passiert ist
oder mich etwas arg geärgert hat .

Stets knie ich mich aber nieder ,um ihr ganz nah zu sein ,
muss den Grabstein solange berühren ,
bis dieser meine Körperwärme aufgenommen hat .

Nur einmal blieb ich unendlich lang dort .
Mir ging es sehr schlecht
und ich nahm Platz auf einer in ihrer Nähe stehenden Bank .

Es war früh am morgen ,ich war allein an diesem Ort .
Die Zeit drängte ,ich musste los .

Aber jedes Mal ,wenn ich aufstand um zu gehen ,
zog eine Kraft mich wieder zurück .
Ich versuchte es mehrere Male .
Dann gab ich mich dieser Kraft hin .

Ausgeschlossen aller Termine ,Verpflichtungen und auch Ängsten ,
hier gänzlich allein zu sein ,blieb ich auf dieser Bank sitzen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl ,meine Mom wollte sich mir zeigen .

Achtete auf alle Dinge ,jeden Zweig ,jede Blume ,
beobachtete das im Wind tanzende Gras ,
sah die Vielfalt an Vögeln ,
welche ganz hoch oben auf den Baumkronen saßen ,
spürte die Liebe ,die jedes Grab anders gestalten ließ ,
sah zu, wie der Nebel sich langsam von der Erde hob
und die Sonne begann durch die Blätter zu blinzeln ...

und plötzlich sah ich sie ... die Schönheit der Natur .

Ich saß nur ganz still da, ließ sie auf mich wirken ,
beobachtete ,nahm sie tief in mich auf
und konnte dann in ungeahnter ,
noch nie erlebter innerer Zufriedenheit von dieser Bank wieder aufstehen .

Mein bis dahin aus Unkenntnis eher lieblos gestaltete Garten
wurde von diesem Tage an
auf einmal zu einem grünen Zauber .
Er wurde so ,wie ich ihn mir immer gewünscht habe .

Seither habe ich das Gefühl ,
sie ist dort ,in jedem Baum ,jeder Blüte ,
jedem Vogel ,der meinen Garten besucht .
 
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