Selbstkritik - Saboteur deines Glücks

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Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und denke das das ein wichtiges Thema ist.:)

Selbstkritik halten viele für gut und richtig. Für einen kurzen Moment mag das vielleicht ok sein, aber wenn Kritik zum Dauerzustand wird, oder wenn man daran festhält, dann hat das Nebenwirkungen, die einem nicht gut tun wie der untere Text zeigt.

Wenn jemand ein Optimist ist, dann lernt er aus seinen Fehlern und geht weiter. Ein Pessimist sieht wahrscheinlich nur Fehler und Schwächen und wenn er das so sieht, dann ist das sicher irgendwann so. :schock:

Was haltet ihr von Selbstkritik?


Selbstkritik - Saboteur deines Glücks
Verzeih dir niemals deine Fehler


Glück - so zerstörst du es garantiert

So gehst du vor: Überhäufe dich mit Selbstvorwürfen und harscher Selbstkritik, wenn du einen Fehler machst. Sage dir: "Ich hätte das nicht tun dürfen. Ich hätte besser aufpassen müssen. Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen". Stelle dich und deinen Wert als Mensch so richtig in Frage und verurteile dich für dein stümperhaftes Verhalten. Schimpfe dich einen Versager, eine schlechte Mutter, einen schlechten Vater, eine Niete und ein egoistisches Schwein. Betrachte Fehler machen als eine Schwäche, die unverzeihlich ist.

Was du mit dieser Strategie bei dir anrichtest: Durch deine Selbstkritik wirst du dich permanent so richtig mies fühlen. Das ist eine echte Powerstrategie für dauerhaftes und tiefes Unglücklichsein. Du wirst deines Lebens nicht mehr froh, weil du ständig Fehler machst - wie alle Menschen - und so jeden Tag einen Grund hast, dir Vorwürfe zu machen und dich durch den Dreck zu ziehen.

Das Dümmste, was du tun kannst, wäre Nachsicht mit dir zu haben und dir zu sagen: "Fehler machen ist menschlich. Das kann jedem passieren. Ich bin trotzdem ein liebenswerter Mensch. Jeder Mensch macht Fehler, das ist völlig normal." Eine solche Rücksichtsnahme dir gegenüber hätte fatale Folgen: deine Stimmung wäre nur leicht gedrückt oder würde sich gar bessern und du kämst dir als ganz normaler Mensch vor, der von Zeit zu Zeit Fehler macht. Noch schlimmer wäre es, wenn du anfangen würdest, dich selbst zu loben, wenn du etwas gut gemacht hast. Dann würden sich deine schlechten Gefühle sofort aus dem Staub machen und du wärst stolz auf dich. Also immer schön auf dich draufhauen und dich heruntermachen. Dann bleibt deine Stimmung garantiert im Keller.

Merke dir: Harsche und unerbittliche Selbstkritik und das Vermeiden jeglicher Nachsicht mit den eigenen Fehlern und Schwächen garantiert dir Minderwertigkeitsgefühle, Depressionen und Angst. Wohlwollende Nachsicht, verzeihen der eigenen Fehler führen schlimmstenfalls zu einem Bedauern.

Behandle dich selbst mit derselben Nachsicht und Milde,
die du dir von anderen wünschst.
Harte Selbstkritik macht dich nicht zu einem besseren Menschen.

Hier der Link zum Zitat:
Selbstkritik ist wichtig
 
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Selbstkritik - Saboteur deines Glück

Es gibt dann noch die Möglichkeit, durch eine bestimmte Art der Fragestellung, sich die Kritik von außen zu holen.
Beispiel: "Findest Du auch, daß ich in letzter Zeit irgendwie schlecht aussehe?" Oder: "Findest Du auch, daß ich mich in Gesellschaft so ungeschickt benehme?".....

Das Dumme an solchen Fragen ist, daß sie ja fast schon zum "ja" hinarbeiten und im Prinzip auf eine bestätigende Aussage zur negativen Personenbeschreibung zielen.
Sagt man nun "ja, finde ich auch" - hilft man dazu, daß dieser Mensch sich noch mieser fühlt.
Sagt man "nein, finde ich gar nicht ....", dann ist das oft mühsam und auf Dauer auch nicht überzeugend, fürchte ich.

Gruss,
Uta
 
Selbstkritik - Saboteur deines Glück

Allein der Begriff "Selbstkritik" erscheint mir als zweifelhaft. Bei aller Kritik an dem eigenen Verhalten sollte ja gerade das "Selbst" heil bleiben. Also wenn dann wäre es als "Ich - Kritik" vernünftiger bezeichnet ;).

Und das gilt auch für die "Du - Kritik" ;). Auch das Du sollte heil aufgehoben und bei der Kritikäußerung geschont bleiben. Schließlich geht es ja auch hier nicht um das Infragestellen der ganzen Person sondern um einzelne "unerwünschte" Verhaltensweisen.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Selbstkritik - Saboteur deines Glück

Hallo Juliette,

ich kann das, was Du zur Selbstkritik geschrieben und zitiert hast, gut nachvollziehen. Permanente Selbstkritik zieht einen runter! Natürlich sollte man aus eigenen Fehlern lernen, aber dazu genügt es, kurz zu reflektieren, was man besser hätte machen können. Aber man darf sich nicht geradezu in Selbstkritik baden.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Selbstkritik - Saboteur deines Glück

Hallo Anne,

Deinen Link zum Ermutigungs-Training habe ich mir einmal angesehen. Dort bin ich auch auf das Buch "Ermutigen statt Kritisieren - Ein Elternratgeber ..." gestoßen.

Genau das halte ich für sehr wichtig, auch und gerade im Umgang mit Kindern!

Liebe Grüße

Jürgen
 
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Selbstkritik - Saboteur deines Glück

Danke für eure Antworten!:)

@Anne :)

das ist ein super Link und ich habe ihn gestern mit großem Interesse durchgelesen. Ich werde diesen Link weiterreichen.

@Uta :)

diese Fragestellung hat es wirklich in sich. Kenne einige die sich so ausdrücken. Vor allem wenn man sagt, "Nein, ich finde das sieht gut aus, oder das hast du gut gemacht." Manche können noch nicht einmal ein Danke akzeptieren. Das ist bei vielen drin, das sie für das Positive noch eine Erklärung benötigen. Sich das bewusst zu machen, ist wichtig, denn ich kenne das selbst auch von mir hin und wieder, aber nur bei Dingen von denen ich weiß das sie tatsächlich nicht so toll sind. Andere wiederum erheben das zu einer Kunst. Sie sagen: "Ich kann rein gar nichts, bin eine absolute Niete." und schreiben in einem fort Einsen und Zweien. Oder wenn eine Frau super aussieht und behauptet steif und fest wie schrecklich sie heute aussähe. Da ist Bestätigung natürlich ultra-wichtig.:D Aber ich bin da knallhart und mache den jenigen humorvoll auf das eben ausgesprochene Aufmerksam.

@Leòn :)

Das ist ein guter Aspekt mit dem Selbst und dem Du. Kritik sollte niemals verletzend sein, wenn man sie denn zu sich oder zu anderen äußert. Kritik klingt auch immer so hart. ;)
Es könnte ja ein freundliches Aufmerksam machen sein auf gewisse Sachen die man, wenn man möchte, verbessern könnte. Es gibt allerdings auch Menschen die fühlen sich immer angegriffen, egal wie nett, freundlich ect. man ist, aber das hat mit dem Selbstwertgefühl zu tun. Selbstbewusste Menschen können auch besser Kritik vertragen, ohne sich beleidigt zu fühlen.
Ich-Kritik, was ist damit genau gemeint, das liebe Ego?

@Jürgen:)

Fein, das wir ähnlich denken. Reflektieren das ist ein wichtiges Wort. Kann man das nicht dann tritt man auf der Stelle und versinkt in seinem eigenen Sumpf.

Grüsse von Juliette
 
Hallo alle zusammen, Selbstkritik hat bei mir ganz oft damit zu tun, das ich mit dem was ich tue oder wie ich denke möglichst nicht anecke. Ihr seht es vielleicht im Freundeskreis oder bei Nachbarn, dass einfach eine gewisse Verhaltensweise vorausgesetzt wird, die viele für "normal" halten. Ich habe letztes mal von meiner Psychologin einen Zettel bekommen auf dem die 12 persönlichen Rechte notiert waren. Und die halte ich mir möglichst oft vor Augen. Ich schreibe mal drei auf :
1. Du hast das Recht, dein Verhalten , deine Gefühle und deine Gedanken selber zu beurteilen und brauchst dich dafür weder zu rechtfertigen noch zu entschuldigen
2. Du hast das Recht "unlogisch" zu sein.
3. Du hast das Recht zu sagen:"Ich weiß nicht", wenn andere sagen:"Was wäre, wenn alles so dächten wie du?"
Ich glaube alleine die drei Punkte zu beachten helfen uns dabei nicht zu selbstkritisch zu sein.
Ich darf Fehler machen, ich darf auch darüber nachdenken, aber ich muss anschließen wieder sehen, dass es mich auf Dauer nicht runterzieht.
Ich wünsche allen hier heute einen schönen Tag - genießt ihn.
Liebe Grüße Manuela0607 :lolli:
 
Hallo Manuela,
mir gefallen diese Sätze sehr gut,und ich glaube, damit kann man sich mit der Zeit ganz gut aufbauen.
Magst Du nicht die restlichen 9 Sätze auch noch hierher stellen? Ich würde mich darüber freuen.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Manuela,:)

Utas's Frage wäre auch meine Frage gewesen. Das klingt gut mit den Sätzen. Die kann man sich fein notieren und mit sich herumtragen. Über weitere 9 würden wir uns freuen. :)

Grüsse von Juliette
 
Hallo Uta, hallo Juliette!
Ich schreibe euch gerne alle zwölf persönlichen Rechte hier auf.

1.Du hast das Recht, deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse ebenso ernst zu nehmen wie die anderer Menschen.
2.Du hast das Recht, Fehler zu machen und die Folgen zu tragen.
3.Du hast das Recht, anderen eine Bitte abzuschlagen, ohne dich schuldig zu fühlen oder für egoistisch zu halten.
4.Du hast das Recht, deine Meinung zu ändern.
5.Du hast das Recht, dein Verhalten, deine Gefühle und deine Gedanken selber zu beurteilen und brauchst dich dafür weder zu rechtfertigen noch zu entschuldigen.
6.Du hast das Recht, "unlogisch" zu sein.
7.Du hast das Recht, selber zu entscheiden, ob du das, was dir andere als Fehler vorwerfen, ändern willst.
8.Du hast das Recht,selber zu beurteilen, ob du für die Lösung der Probleme anderer Menschen mitverantwortlich bist.
9.Du hast das Recht, Fragen nicht zu beantworten.
10.Du hast das Recht zu sagen:"Ich verstehe nicht".
11.Du hast das Recht zu sagen:"Ich weiß nicht", wenn andere sagen:"Was wäre, wenn alle so dächten wie du?"
12.Du hast das Recht, nein zu sagen, ohne dieses Nein zu begründen.

Es wäre doch schön, wenn der ein oder andere, ein paar dieser Rechte in sein tägliches Leben mit einbringt. Viel Glück! :wave:

Liebe Grüße MAnuela0607
 
Vielen Dank, Manuela,

ich fühle mich ganz reich vor lauter Rechten :D und werde mich immer wieder daran erinnern.

Grüsse,
Uta
 
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