Walpurgis - Chat?

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19.03.06
Beiträge
9.021
Wie wäre es mit einem (recht spontanen) Themen - Chat in der Walpurgis - Nacht?

Themen könnten meines Erachtens zum Beispiel sein:

* Hexen und heilen, Aberglaube, Magie, Volksmedizin
* Walpurgis/ erster Mai: Mythen und Bräuche in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Deutschland usw.
* Winter- und Frühlingsbräuche und ihre Bedeutung
* Traditionelle Kräuterheilkunde und moderne Phytotherapie
* Gesundheit im Winter und im Frühling: Ernährung etc.
* Die besten Rezepte für Maibowle ;)


und natürlich noch viele, viele andere!

- Hat jemand Zeit und Lust?

Herzliche Grüße von
Leòn :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta,

in der nacht vom 30. April auf den 01. Mai! - Sprich: Morgen! :)

HEXEN (im Chor):
Die Hexen zu dem Brocken ziehn,
Die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün.
Dort sammelt sich der große Hauf,
Herr Urian sitzt oben auf.
So geht es über Stein und Stock,
Es farzt die Hexe, es stinkt der Bock.
DigBib.Org - Johann Wolfgang von Goethe: Faust, Der Tragödie erster Teil

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leòn -

da werde ich den Besen mal aus der Ecke holen :hexe: :D ...

Liebe Grüsse,
uma
 
Hi,

na, dann sind wir ja schon zu Dritt! ;)



Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich übe schon mal:
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Grüsse,
Uta
 
Leon, mach doch deinen einfluß geltend und versuche Phil als live-moderator dafür zu gewinnen.

das wäre doch echt spannend.

das wär doch was wenn uns der großmeister höchstselbst uns durch diese nacht begleiten würde.


vielleicht bekomme ich auch dann mal was zu sehen was mir bisher verborgen blieb.



schöne grüße
rudi
 
:D Das wär' was, Rudi!
Schauen wir mal, ob Phil dabei ist! ;)

Als Anregung:

In der mittelalterlichen Heilkunde waren Frauen Wundärztinnen und Heilkundige. Sie kannten sich in der Geburtshilfe aus, einschließlich der Schmerzmittel, der Abtreibungs- und Verhütungsmittel, der Beobachtungen von Muttermundveränderungen und Zyklusstörungen, der Diagnose schwieriger Kindslagen im Mutterleib und deren Behebung durch verschiedene kleine Operationen wie den Dammschnitt. Auch der Kaiserschnitt fand bereits Anwendung. Kenntnisse über Techniken der Abtreibung und Empfängnisverhütung waren weit verbreitet. Das Heilwissen bestand aus der überlieferten Volksmedizin, die durch Erfahrung und Experiment weiterentwickelt wurde und dem natürlichen Umgang mit magischen Kräften in der Natur. Dieses Wissen umfaßte Körperbau, Kräuter und Drogen, Herstellung von Arzneien und schließlich die Magie.
Geburtskanal

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Danke Richter, mal schauen ob ich es hinter die Rechenmühle schaffe, oder doch auf dem Berg bin...

Leòn, darf ich Dich in diesem Zusammenhang auf Beltaine aufmerksam machen, was für mich am keltischen Übergang vom Frühling in den Sommer ebenso passend ist.

Sicher ist, dass die Nacht eine der magischen Nächte des Jahres ist.

herzlichst - Phil :hexe:
 
Sehr schöner Link, danke Leòn. Na, dann bin ich mal gespannt, was für "Spanner" sich auf den Berg schleichen... Irgendwo müssen ja auch all diese tugendhaften Leute ihre "dunkle Seite" ausleben... :D
 
Hallo Ihr :)

Was hier in den Niederlanden gescheht ist weitaus weniger interessant. Walpurgisnacht gibt es hier traditionell eigentlich nicht. Aber stattdessen haben wir Koninginnenacht.
Am 30. April wird hier die Geburtstag der Königin gefeiert, eigentlich war der 30. April Geburtstag der Königin Juliana, aber das Ihrer tochter Beatrix wird, wegen die Jahreszeit auch am 30. April gefeiert. Es ist ein nationaler Festtag.

Das heisst Trödelmärkte und Veranstaltungen für Kinder in jedes Dorf und jede Stadt, Musik, Bier, Würstchen, Exotisches und was noch. Die Königin reist durch's Land, und die andere hälfte des Landes schaut sich das im Fernsehen an.

Statt Walpurgisnacht hat man hier ein tag zuvor oder besser gesagt ein nacht zuvor also vom 29. auf 30. (öh heute abend also...) Koninginnenacht "Queensnight", das ist ein Grossstadtfest, was jetzt eigentlich "traditionell" die nacht der Homosexuellen ist. Und da fängt das Feiern eigentlich schon an.

"Hexennacht" wurde verschoben zum 19. mai, und auch da eigentlich keine tradition, es ist ein tag wo Feministen, Anarchisten, Hausebesetzer und Transvestiten in mancher Grosstadt mit Fackeln, Spruchbänder und Protestlieder durch die Strassen gehen...

... nicht so mein Ding. ;)

Qua :hexe: ist hier also nicht viel los, die einzige die ich wohl zu sehen bekomme, ist im Spiegel... :schock: :D

Kim :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Phil :D

Sehr schöner Link, danke Leòn. Na, dann bin ich mal gespannt, was für "Spanner" sich auf den Berg schleichen... Irgendwo müssen ja auch all diese tugendhaften Leute ihre "dunkle Seite" ausleben... :D

ja, was geschieht denn da auf dem Berg? Keltische Fruchtbarkeitsrituale? :eek:)


Hallo Kim :),

also kantte/ kennt man das Fruchtbarkeits/ Frühlingsfest schon ... es wurde nur wegen der aufgeklärten Holländer verschoben und verändert ;)
Hier ist es ja auch nicht anders gegangen! - Das Fest wurde erst spät wieder "re - heidnisiert". Es ist natürlich auch das Fest der "Heiligen Walpurga". Also der katholische Heiligengedenktag.

Es geht wohl ursprünglich auf vorchristliche Frühlingsfeste, wie Phil ja vom keltischen "Beltane" sprach, zurück!
Qua :hexe: ist hier also nicht viel los, die einzige die ich wohl zu sehen bekomme, ist im Spiegel...

Na, dann - überhol schon mal Deinen Besen! :D

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Betrachtet man Hexen als Nachfolgerinnen alter naturreligiöser Kulte, kann man es vielleicht wie folgt sagen:

Ich glaube, man kann eine Hexe auch eine Priesterin der Natur nennen. Das ist es wohl auch, was alle Hexen miteinander verbindet.
Ouelle und zum weiteren Lesen: Hexe, was bedeutet das?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich weiß nicht genau, worauf der Autor am Ende hinaus will, die Feststellung alleine erscheint mir interessant: da ist doch eine Menge geblieben, an Resten und Versatzstücken: Daten (rund um de ersten Mai; Frühlingsanfang), Symbole (Birke, Maibaum), Inhalte (Fruchtbarkeit; Frühling; Neubeginn):

Eindrucksvoll ist für mich übrigens immer noch die Beharrlichkeit, mit der Menschen am Land ihren Maibaum aufstellen. Dieser Kultus wird von der Kirche weitgehend ignoriert, beweist aber, dass Menschen zur Natur beten, und das außerhalb eines christlichen Rahmens.
Dr. med. Berndt Rieger, Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin, Medizinischer Ratgeber, Literarische Texte, Aktuelles, Termine, Vorträge, Schüsslersalze, Schmerz-Therapie

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hexen haben auch in Kinderbüchern Einzug gehalten.
Von Otfried Preußler gibt es das beliebte Buch "Die kleine Hexe".

Um an der Walpurgisnacht auf dem Bloxberg teilnehmen zu können, muss die kleine Hexe eine gute Hexe werden. Das Buch beschreibt ihre Anstrengungen, dieses Ziel zu erreichen.

Die kleine Hexe – Wikipedia

Liebe Grüsse,
uma
 
Wie kam die Walpurgisnacht zu ihrem Namen?

Es wird angenommen, dass sie nach der heiligen Walburga, Äbtissin eines Benediktinerklosters in Heidenheim, benannt wurde. Die heilige Walburga war die Schutzpatronin der Bauern und Wöchnerinnen und bot Schutz vor Magie und Hexenkunst.

Bleibt die Frage, wie die Walpurgisnacht zu ihrem Namen kam. Vieles spricht für die heilige Walburga (Walpurga), Äbtissin eines Benediktinerklosters im mittelfränkischen Heidenheim, die durch ihre Frömmigkeit und Überzeugungskraft viele Menschen zum christlichen Glauben brachte. Ihre Heiligsprechung soll angeblich am 01. Mai 870 mit der Überführung ihrer Gebeine nach Eichstätt vollzogen worden sein. Ob dieses Datum zufällig oder bewusst ausgewählt wurde, bleibt dahin gestellt. Wallburga gilt als Patronin der Wöchnerinnen und Bauern. Außerdem wird berichtet, dass sie Schutz vor Magie und Hexenkunst bot.
Walpurgisnacht auf dem Hexentanzplatz Thale - 30.04. / 01.05. - click2day, Online-Portal für Karlsruhe, Baden, Pfalz und Elsass

Liebe Grüsse,
uma:hexe:
 
:) Danke, Uma!

Auch wenn der Begriff Hexe in der heutigen Form nur im deutssprachigen Raum verwendet wird, ist das Phänomen doch in ganz Europa bekannt(hagazussa, hegedise, tunrite, striga, witch, etc.):
Der Hexenglauben ist ein paneuropäischer Aberglaube (Volksglaube), dessen Wurzeln im heidnischen Götterglauben liegen. Diese weitgehende Übereinstimmung fällt nicht ins Auge, weil die Bezeichnungen regional unterschiedlich sind. So ist im postkeltischen Kulturkreis von Feen (Morgane etc.) die Rede, die gut und böse sein konnten, in Irland zweigesichtig dargestellt wurden. Im postgermanischen Raum steht der Begriff Elfe primär für ein gutes Wesen, während es ansonsten eher (wohl als Folge christlicher Indoktrination) die böse Hexe gibt. Die Bezeichnungen Fee und Elfe wurden nicht auf Menschen angewendet und somit auch nicht Gegenstand der Hexenverfolgung. Sie behielten ihren Charakter als mythische Wesen.
Hexe – Wikipedia
 
Einer der ersten, öffentlich gegen die Hexenverfolgungen der Neuzeit auftretenden Kritiker, war Dr. Johannes Wier - oder Weyer - auch Weir!

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Ein mäßigender Einfluss Weyers auf die Verfolgungsintensität ist unbestreitbar, wenngleich er diesen im Vorwort zur Kurzfassung De lamiis (1577) überschätzt haben mag. Er dankte Gott, „daß er meine Feder Beweisgründe hat schreiben lassen, deren Veröffentlichung an sehr vielen Orten die Wuth, im Blut Unschuldiger zu waten, verrauchen machte und die wilde Grausamkeit und Tyrannei in der Zerfleischung der Menschen, die ihm das bestriechende Brandopfer ist, verhindert hat. Denn wie ich sehe, ist der Lohn meines Buches über die Blendwerke der Dämonen solcher, daß gewisse hohe Behörden die so elenden alten Weiber, welche das Urtheil des Pöbels mit dem gehässigen Namen Hexen bezeichnet, nicht nur milder behandeln, sondern sogar von der Todesstrafe freisprechen“ (zitiert nach Carl Binz in der ADB).
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Johann Weyer – Wikipedia

In der Grafschaft Tecklenburg fand er ein Asyl gegen seine Verfolger. Dor wurde ende des 19. Jahrhunderts, zu seinen Ehren, der "Wier - Turm" gebaut.


Start des Chats ab 19.30 Uhr?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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