Latente Azidose (chronische Übersäuerung)

Themenstarter
Beitritt
22.04.06
Beiträge
930
Das Problem mit den Säuren und Basen beginnt, wenn nicht alle Abfallsäuren des Tages neutralisiert werden können (zu viel Säuren stehen zu wenig Basen gegenüber). Es verbleibt ein (nicht neutralisierter) Säurerest. Im Bindegewebe.

Das ist zunächst kein Beinbruch und keine Krankheit. Der Zwischenspeicher für die Abfallsäuren (das Bindegewebe) wird halt ein wenig in Anspruch genommen. Auch wenn sich der Vorgang einige Tage wiederholt und die Säuremenge im Bindegewebe ansteigt, ist das noch kein Problem. Vielleicht kommen ja Tage, an denen genügend Basen zur Verfügung stehen, sodass der Zwischenspeicher beräumt wird und alle Säuren neutralisiert (und ausgeschieden) werden. Nur wenn das Missverhältnis zwischen Säuren und Basen ein permanenter Zustand wird, sodass jeden Tag ein Säurerest übrigbleibt und die Säuremenge im Bindegewebe immer grösser wird, erst dann entsteht die „latente Azidose“.

Dann füllt sich das Bindegewebe mit Säuren wie eine Kofferaufbewahrung, in der jeden Tag ein Koffer nicht abgeholt wird. Eines Tages ist kein Platz mehr. Aber so lange kann der Körper nicht warten, denn das Bindegewebe ist nicht nur der ENTsorger für unsere Zellen, sondern auch der VERsorger. Alles, was unsere Zellen benötigen, verlangen sie vom Bindegewebe. Bevor das Bindegewebe zu 100% mit Säuren belegt ist, startet der Körper deshalb Havariemassnahmen. Er nimmt aus dem Bindegewebe eine Ladung Säure heraus und schafft sie in einen Muskel oder in ein Gelenk. Natürlich schädigt er sich selbst, aber das ist das kleinere Übel. Er schädigt sich auch selbst, wenn er aus den Knochen die Mangelware Basen holt (Calcium), um den Prozess der Übersäuerung ein wenig zu bremsen.

Osteoporose und schmerzende Muskeln und Gelenke sind direkte Folgen der latenten Azidose. Die indirekten Folgen sind weitaus schlimmer. Dass die Versorgung der Zellen eingeschränkt ist, hatten wir schon. Aber der gesunkene pH des Bindegewebes beeinflusst auch den pH der Zellen. Und der Organe. In den Zellen sind viele Aktionen von Enzymen abhängig. Verschiebt sich der pH, fällt die Leistung der Enzyme stark ab. Auch die Fehleranfälligkeit der Aktionen steigt. Bei den Organen ist der Darm ein gutes Beispiel. Die Bewohner stellen an den pH sehr hohe Anforderungen. Verschiebt er sich, kratzen sie die Kurve und den freien Platz nehmen Typen ein, die uns weniger wohlgesonnen sind, die Dinge verzehren, die wir selbst benötigen, und Stoffe absondern, die uns Schaden zufügen. Der Darm wird zu einer permanenten Giftquelle, was weitere Folgen nach sich zieht.

Die Bedeutung des Bindegewebes wurde lange Zeit nicht erkannt, weshalb es auch den unscheinbaren Namen trägt. Nach dem beschriebenen Scenario müsste das Bindegewebe einen beachtlichen Einfluss auf unser Befinden haben, und genau so ist es auch. Pischinger, eine Art Säule der Naturheilkunde, sagt sogar, dass jegliche Beschwerden im Bindegewebe geboren werden.

Der entscheidende Aspekt ist, dass uns die (heutzutage nahrungsmässig gebildeten) Säuren praktisch überrennen, und wie das geschieht. Ich hoffe, ich konnte das Prinzip ein wenig skizzieren.

Viele Grüsse
Wero
 
Danke Wero,
ja, das entspricht voll und ganz auch meinen Erfahrungen.
Aber ich bin immer offen für neue Aspekte.

Viele Grüße, Horaz
 
Hier noch ein interessanter Hinweis zur latenten Acidose und Osteoporose:

Der Knochenstoffwechsel ist in den Säure-Basen-Haushalt integriert. Bei einer latenten Azidose reichen die Basen im Körper nicht aus, das Säuren-Basen-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Kompensatorisch werden daher aus der
Knochensubstanz die Pufferbasen Hydro-gencarbonat (HCO3-) und Phosphat (PO43-) mobilisiert und so Knochensubstanz abgebaut. Das aus den Knochen für die Pufferung ausgelöste Calcium steht nicht mehr für die Bildung von Hydroxylapatit, Ca5(PO4)3 (OH), zur Verfügung. Die nicht korrigierte latente Azidose erklärt deshalb warum eine Behandlung mit Vitamin-D und Calcium die Knochendichte nicht erhöht. Erst durch eine Substitution von Hydrogencarbonat zum Ausgleich einer latenten Übersäuerung kann der Knochen wieder in eine anabole Stoffwechsellage zurückgeführt werden.

journalMED - Korrektur der latenten Azidose bei Rheuma & Osteoporose

Viele Grüße von Anne B.
 
Ich kam gerade überleitend von Laktazidose, Milchsäureazidose auf Deinen Thread Wero : "Azidose". Hier finde ich genau die passenden Wörter die sich auch / besonders bei Mitochondrialen Erkrankungen wiederspiegeln.


Im Wiki las ich gerade zur Azidose :

Nachweis der Azidose

Die Azidose wird anhand einer Blutgasanalyse nachgewiesen. Anhand der Messwerte für Bikarbonat (genauer gesagt Standardbikarbonat) und Kohlenstoffdioxid-Partialdruck im arteriellen Blut kann zwischen einer respiratorischen und einer metabolischen Störung unterschieden werden. Eine respiratorische Azidose erkennt man an einem erhöhten CO2-Partialdruck (PCO2), bei einer metabolischen Azidose ist die Standardbicarbonatkonzentration erniedrigt.

Hat diese Werte schon mal jemand von Euch untersuchen lassen ?

Vielleicht auch die User aus der Oxidativen / Nitrosativen Rubrik ?

Wenn es die greifbaren Werte doch gibt und speziell beim Oxidativen / Nitrosativen und dem Neurostress noch zusätzliche Laborwerte und weitere Möglichkeiten, frage ich mich, warum es bei Schulmedizinern nicht endlich mehr in Betracht gezogen wird. :mad:


Liebe Grüsse NellyK
 
Damit wir nicht durcheinander kommen paar Bemerkungen zum Begriff „Azidose“.

„Azidose“ ist ein Begriff der Schulmedizin und bezeichnet eine Entgleisung des Blut-pH. Die „Azidose“ ist ein lebensbedrohlicher Zustand.

Das Thema des Threads ist die „latente Azidose“. Bei der „latenten Azidose“ ist der Blut-pH im grünen Bereich, aber der Urin-pH ist nicht im „Säure-Basen-Gleichgewicht“. „Latente Azidose“ und „Säure-Basen-Gleichgewicht“ sind Begriffe der Naturheilkunde. Die „latente Azidose“ ist kein lebensbedrohlicher Zustand, aber zu ihren Folgen gehören auch schwere Krankheiten.

In unseren Diskussionen bezüglich „Übersäuerung“ dürfte prinzipiell die „latente Azidose“ gemeint sein.

Viele Grüsse
Wero
 
Die Acidose-Selbstmassage nach der Methode Rosemarie Holzer


Ein wertvolles und neuartiges Hilfsmittel zur Klärung der Körpersäfte stellt die Acidose-Selbstmassage nach der Methode Rosemarie Holzer dar.



Durch einfache, leicht nachvollziehbare „Kunst-Griffe“ gelingt es effektiv, auch hartnäckig verfestigte Säuredepots und Säureblockaden aufzulösen. Das schafft die Grundlage zur tiefgreifenden Reinigung der Körpergewebe, Zwischenzellräume, von Blut und Lymphe.

Acidose bedeutet Übersäuerung. Im Bindegewebe bilden sich Ablagerungen. Als Folge können auftreten: Gewichtsprobleme, chronische Krankheiten, Allergien, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Stoffwechselleiden und nicht zuletzt Krebs.


Die Acidose-Selbstmassage nach der Methode Rosemarie Holzer


Ich hole den Beitrag noch einmal hoch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben