Spendet ihr?

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Mir ist erst vor kurzer Zeit bewusst geworden, dass ich noch nie so wirklich gespendet habe. Klar gibt man schon mal ein paar Euro an Leute, die auf der Straße leben. Aber z.B. an Waisen in Afrika, die zu allem Überfluss auch noch an AIDS sterben werden, spendete ich noch nie.
Ich glaube, ich verdrängte das mehr oder minder aus dem Verstand mit Gedanken wie "ach, ich habe doch eh immer kaum Geld" oder "wenn ich mal genug verdiene, dann spende ich auch wirklich".
Ich denke, ich habe mich selbst belogen, obwohl sich mein Gewissen oft genug gemeldet hatte.
Ich will diesen Selbstbetrug beenden. Als ob nicht nahezu jeder Mensch in Deutschland wenigstens ein paar Euro spenden könnte.

Könnten wir nicht auf eine weitere Nahrungsergänzung, die nichts oder kaum etwas bringen wird, verzichten, um einem Kind in einem 3.Welt-Land stattdessen Essen und Bildung für eine Weile zu finanzieren?

Eigentlich sollten wir doch mehr als dankbar dafür sein, dass wir hier in Deutschland die Möglichkeiten haben, anderen Mitmenschen auf diesem Planeten vielfältig helfen zu können.

Was denkt ihr darüber? Kann man nicht jeden Monat wenigstens ein bisschen auf "Sachen" verzichten? Spendet ihr?
 
Hallo Django,

Geld gebe ich manchmal in der Kirche für bestimmte Sammlungen. Sonst sind es eher Sachspenden, z.B. wenn ich meinen Kleiderschrank ausmiste oder ein Möbelstück, das ich nicht mehr mag, und jemand kenne, der eine ganze Fuhre dringend benötigter Dinge nach xy fährt. Das sind alles hochwertige Sachen (keine Altkleider oder so), deshalb hab ich dabei nicht nur ein reines Gewissen, sondern es fällt mir auch sehr viel leichter, sie herzugeben, wenn ich weiß, dass sie einen guten Zweck erfüllen.

Gruß
mezzadiva
 
Ich spende 1 x im Jahr. Für eine bestimmte Organisation, hinter deren Sache ich stehe.

Ansonsten spende ich nur recht wenig. Ich finde es persönlich wichtiger, mir Bio-Lebensmittel zu gönnen (und damit auch den Ökologischen Landbau zu fördern), mir Öko-Strom zu leisten (und damit auch die Investitionen in "grünen" Strom.)

Lieber Gruss
Karin
 
Hallo Django

Ja, ich spende!

Ich denke manchmal an die Nachkriegsjahre in Deutschland. Ich denke an die Schulspeisung (von den Amerikanern) - eine warme Mahlzeit für hungernde Kinder, an die Päckchen von "CARE" zu Weihnachten, an die Pakete der Verwandten aus Amerika, an die Hilfe, die man sich gegenseitig leistete im Austausch von Lebensmitteln (Bauern) gegen warme Kleidung etc......Dann sehe ich schreckliche Bilder von hungernden Kindern im Fernsehen.....

Ja, ich spende, und es ist mir klar, dass ich nicht viel ändern kann.

Gruss
Kathy
 
Hallo Django,

meine Frau und ich spenden auch regelmäßig, obwohl wir selbst nicht gerade im Luxus leben.

Dazu eine Geschichte:

Ein Nachbar erzählte uns, daß seine Tochter vor Jahrzehnten einmal als Jugendliche bei einer Haustürsammlung mitgemacht habe. Etwas gegeben hätten vor allem die Ärmeren. Viele Reiche dagegen gaben gar nichts. Er meinte ganz stolz darauf: "Jetzt wissen wir, wieso die Reichen reich und die Armen arm sind". Er selbst gehört auch zu den finanziell Reichen.

Mir fällt zu so einem Verhalten nur eins ein: "Armselig!"

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hi Jürgen,

das hast Du aber schön gesagt :D!!!

Ich spende auch manchmal bei bestimmten Fällen von kranken Kindern oder auch manchmal bei Fernseh-Galas wie der Carreras-Stiftung für Leukämie. Zwar dann auch keine riesen Summen, aber wenn jeder etwas mithilft ist auch viel zu bewegen ;))


LG

Heather
 
Ja ich spende, regelmässig bestimmten Organisationen, teilweise unregelmässig und teiklweise spontan hinter Organisationen die gutes tun und hinter denen ich tehen kann.
 
Finde ich bewundernswert, dass Ihr spendet, ganz besonders, wenn man sich das kaum leisten kann. Bravo!
Ich denke mir, dass wenn ich so richtig reich wäre, ich mir geradezu einen Spaß daraus machen würde, die Freude bedürftiger Mitmenschen durch vielfältige Hilfe zu mehren.
Habe da mal was von einem Millionär in USA gelesen, dem es die allergrößte Freude bereitet, zu Weihnachten Menschen auf der Straße reich zu beschenken.


Ich habe mir überlegt, dass man doch seine Mitmenschen öfter mal darauf aufmerksam machen könnte. Ich denke, wenn man sowas ganz bewusst persönlich und voller ernst bei Freunden und Verwandten anspricht, dann könnte man doch bestimmt in vielen Fällen so einiges damit bewirken.
 
Hallo Django

s gibt eine grosse Studie die ganz klar gezeigt hat, das Schenken/Spenden wesentlicgh mehr zur Freude / Glück beiträgt als behalten. Geben ist seliger als nehmen hat sich also jetzt auch wissenschaftlich bestätigt.

Zum reich sein: Wer ist reich? Denke die reichsten 10 oder sicher 5% der Welt sind reich, oder? Weisst Du was, Du gehörst dazu.
Wenn Du Geld auf der Bank, in Deiner Brieftasche oder eine kleine Reserve in
der Butterdose versteckt hast...
Bist du unter den Top 8% der Welt!
Also wenn Du wöchentlich oder vieleicht sogar nur monatlich einen kleinen Schein spendest (für den SDu Dich wahrscheinlich nicht so sehr einschränken musst , dann rettest Du damit ein Leben zB vor dem verhungern.

Mehr zu Deinem Reichtum wenn man die Welt auf 100 Menschen verdichten würde:
80 würden in einem unterdurchschnittlichen Haus wohnen
70 wären unfähig zu lesen
50 würden an Unterernährung leiden
1 würde nahe dem Tod und 1 nahe der Geburt sein
1 (nur 1) hätten einen Hochschulabschluss

dazu kann man noch über das nachdenken:
Wenn Du heute morgen mit mehr Gesundheit als Krankheit aufgewacht bist....
Bist du gesegneter als die Million Menschen, die diese Woche nicht überleben
werden.

Wenn Du noch nie die unmittelbare Erfahrung des Krieges gemacht hast,
die Einsamkeit von Gefangenschaft, die Qual der Folter oder
die Schmerzen des Verhungerns....
Dann haben Dir 600 Millionen Menschen etwas voraus.

Wenn Du an einem Gottesdienst teilnehmen kannst ohne gefoltert,
diskriminiert, eingesperrt oder getötet zu werden...
Bist Du gesegneter als 4 Milliarden Menschen auf der Welt.

Wenn Du Essen in Deinem Kühlschrank, Kleidung an Deinem Körper, ein Dach
über Deinem Kopf und einen Platz zu schlafen hast...
Bist Du reicher als 75% der Menschen dieser Welt.
Nur 25 von 100 haben dies alles
 
Schöner Text, Beat !
Das muss man sich auch immer mal bewusst machen. Seit ich in Indien war, bin ich schon froh, dass ich das Wasser aus der Leitung trinken kann.

Zum Spenden:
Ich spende eigentlich nicht im klassischen Sinne. Habe aber schon öfter Kleider zur Bahnhofsmission oder zum Drogencafé gebracht. Auch mal was zu Oxfam. Für die Tsunamiopfer habe ich gespendet (laut manchen Medien liegen Millionen an Spendengeldern noch irgendwo herum und in Sri Lanka wohnen die tamilischen Obdachlosen ohne Strom und fließend Wasser in Blechhütten in der Einöde). Letztens spendete ich was für die Nachdenkseiten.de. Oft habe ich auch schon den Verkäufern der Obdachlosenzeitung was extra zugesteckt.
Insgesamt lautet meine Devise aber: Lieber gezielt spenden, als unübersichtliche Organisationen zu unterstützen, die weit weg agieren.
Aber egal. Leid kann man überall lindern, ob hier oder dort.

Das große Problem ist nur, dass das Spenden zwar den Leidtragenden hilft. Auf der anderen Seite fördert es aber auch das Fortbestehen der Ungerechtigkeit, wenn man es mal genau nimmt.
In Indien spenden viele Reiche, das ist toll. Auf der anderen Seite scheren sie sich nicht wirklich um die Armen und Kranken. Sie würden auch niemals ihre priveligierte Stellung aufgeben. Lieber ab und zu mal was spenden, ist auch gut für´s Karma...
 
Hallo Oli

Auch ich spende gezielt wo ich weiss, dass die Verwaltungskosten sehr gering sind und das das Geld sicherlich dort ankommt wo es sollte. Bei grossen Organisationen stimmen diese beiden Punkte oft nicht.

Auf der anderen Seite fördert es aber auch das Fortbestehen der Ungerechtigkeit, wenn man es mal genau nimmt.
Kann sein, muss aber nicht. Organisationen die mit dem Geld hilfe zur Selbsthilfe betreiben ist es nicht so. Dort werden zB Leute ausgebildet, oder Werkzeuge etc für eine Berufsausübung gekauft. Dies ermöglicht dann das auf eigenen Beinen stehen und selber sein Auskommen zu verdienen.

Lieber ab und zu mal was spenden, ist auch gut für´s Karma...
Genau, das ist nicht Liebe, sondern Egoismus, welcher natürlich auf die Weltanschauung aufbaut, die heisst, die sind selber schuld wegen schlechtem Karma
 
Schöner Text, Beat ! Das muss man sich auch immer mal bewusst machen.
Das stimme ich zu (2x)!

Das große Problem ist nur, dass das Spenden zwar den Leidtragenden hilft. Auf der anderen Seite fördert es aber auch das Fortbestehen der Ungerechtigkeit, wenn man es mal genau nimmt.

Mir kam zu diese bemerkung nochwas in Gedanken. Weil wir in Europa so gerne Hühnerfilets essen, gibt es vom rest des Hühnes ein Zuviel an Produkte. Die restprodukte werden zu Niederichtstpreisen in armen Ländern auf die Markt gebracht und helfen so die da Lebende Hühnerbauern in die Armut... Da hilfen gar keine Spenden mehr, hoffentlich kommt es mal dazu dass Grundsätzlich einiges geändert werden kann.

Liebe Grüsse
Kim

(Ja, spendet auch, nicht nur für Mitmenschen.)
 
@ Beat
Hast vollkommen recht, sehr gute Punkte.

Ich habe zwar wirklich nicht viel Geld als Student, aber ich könnte - und ich werde auch - auf viele Sachen leicht verzichten, denn damit kann man freilich ganz bestimmt viel Gutes in z.B. 3.Welt-Ländern bewirken.

Spenden kann man übrigens auch von den Steuern absetzen, ist doch auch was. Das Geld, was man zurückkriegt, kann man dann wieder spenden...

Es würde sich wegen der Bürokratie viel mehr lohnen, wenn man sich mit mehreren Leuten zusammenschließt und gemeinsam einen höheren Betrag an eine vernünftig wirtschaftende Organisation überweist.
 
Wenn man an richtiger stelle spendet, ist der Bürokratieabzug nicht der rede wert. Es gibt ehrenamtliche Mitglieder die zB die Bürokratie bei solchen organisationen machen.
Heilsarmee ist zB nach meinen Erkenntnissen so eine. Ich habe da meine speziellen die ich kenne.
 
Ich habe früher sehr sehr viel in Tierschutzorganisationen investiert/gespendet, da ich Tiere über alles liebe und total mitleide, wenn ich Fotos gequälter Tiere sehe. :schock:
Ich war Mitglied in verschiedenen Tierschutzorganisationen und irgendwann tauchten dann diese Berichte auf, wo man dann annehmen mußte, dass das gespendete Geld gar nicht DA landete, wo man es eigentlich erwartet hatte.
Es sollen ja irgendwie Leute von Tierschutzorganis Geld veruntreut haben. :mad:

Somit bin ich dazu übergegangen, VOR ORT zu helfen, wo ich weiß, dass mein Geld/meine Hilfe auch WIRKLICH ankommt.
Bin ins Tierheim gegangen und habe Hunde ausgeführt.
Hab Futter gekauft und regelmäßig mit ins Tierheim genommen.

Ich finde es schade, dass man durch solche Veruntreuungen/Presseberichte unsicher wird und sich fragt, ob die Spenden auch ankommen.
Bin da also vorsichtig geworden, leider.

LG, Biene :)
 
Ich denke, amn kann auf vielerlei Weise spenden. Ich hab absolut kein Geld übrig das ich abgeben könnte. Aber man auf andere Arten GUtes tun, wie Ehrenämter oder KLeidersammlungen oder einfach gebrauchte Sachen die man nicht mehr braucht, verschenken statt zu verkaufen.
Man kann schon ein Lächeln spenden und tut damit was GUtes. ;)
Oder hier im Forum Hilfeleistung bieten, Ihr alle spendet hier doch ziemlich viel.
 
Hallo Ihr,

Hallo Biene, das mit die Tierschutzorganisationen ist nicht viel anders als bei andere. Da muss man immer vorab mal recherchieren wo das Geld hingeht. Oft gibt es schon hinweise zu finden in die weise wie es presentiert wird, und wie Offen man ist bezüglich die Finanzien. Bei uns gibt es jetzt Gütezeichen für (Tier-)Hilfsorganisationen. (Damit nich jeder selbst versuchen muss herauszufinden ob mit das Geschenkte wirklich gemacht wird wofür's geschenkt war.

Noch was witziges, wenn dein Tierheim nochmal geld bräuchte:

Es wurde von ein Amsterdamer Tierheim in die Zeitung eine Annonce gestellt in die Erotik-Rubrik

etwa so: 0x00-Hecheln

Da gabs dan dass Hecheln eines Hundes und am ende wurde gesagt Tierheim so und so dankt Ihnen herzlich für die Spende.:)))

Na ja, das nur so zur Seite, es hat jedenfall sehr viel Geld eingebracht am 1. april.


Liebe Grüsse
Kim

PS: @ Carrie, ja das mit dem Lächeln hast du schön gesagt.
 
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