Gelenkersatz bei Diabetikern

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
Diabetiker vom Typ1 haben bei Gelenkersatz-Operationen nicht die besten Aussichten; Typ 2-Diabetiker zwar bessere, dennoch auch nicht so ganz gute:

Diabetes-Typ beeinflusst Erfolg von Eingriffen zum Gelenkersatz


Menschen mit Typ-1-Diabetes, die sich einer totalen Hüft- oder Knieersatz-Operation unterziehen, fahren meistens schlechter als Patienten mit Typ-2-Diabetes, die wiederum schlechtere Operationsergebnisse aufweisen als Menschen ohne Diabetes-Erkrankung....

"Das wichtigste Ergebnis war, dass Diabetes zu höheren Komplikationsraten führt und das ist offensichtlich keine große Überraschung"..... Auch wenn Patienten mit Typ-1-Diabetes insgesamt schlechter fuhren als Typ-2-Diabetiker, fügte er hinzu, seien die schlechtesten Operationsverläufe jedoch bei einer Untergruppe der Typ-2-Patienten beobachtet worden, deren Krankheit nicht eingestellt war.
Die Befunde gründen auf der Analyse der Daten von 65.769 diabetischen Patienten, die sich einer Gelenkersatz-Operation unterzogen und zwischen 1988 und 2003 in eine Datenbank aufgenommen wurden.
Im Vergleich mit Typ-2-Diabetikern mussten diejenigen mit Typ-1-Diabetes deutlich länger im Krankenhaus bleiben, zudem waren die Folgekosten der Operation wesentlich höher.
Typ-1-Diabetiker hatten außerdem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Lungenentzündung, Harnwegsinfektionen, postoperative Blutungen, Wundinfektionen und Tod.
Die Analyse der Arbeitsgruppe lege nahe, dass diesen Patienten geholfen werden könne, indem sicher gestellt werde, dass ihr Blutzucker vor der Operation und während der Genesung gut eingestellt sei, hob Bolognesi hervor.
Darüber hinaus, betonte er, "sollten sich Ärzte immer bewusst sein, dass diese Patienten durch die Bank schlechtere Operationsverläufe zeigen. Sie müssen alles tun, um Komplikationen zu minimieren - und darauf vorbereitet sein, sie anzugehen, da sie wahrscheinlich auftreten werden."
www.lifescaneurope.com/de/diabetes/neuigkeiten/20080305elin031_de/;jsessionid=WTDTM0ITIVZ5YCUCERDB0GQ

Gruss,
Uta
 
Hallo,

das Risiko ist bei bei TypI und bei TypII gegeben. Da die Folgeerkrankungen beide betreffen.
Da Diabetiker häufig eine Pilzinfektion haben, speziell am Genital, sind Harnwegsinfektionen leider auch häufig.
Diabetiker sollten immer vor einer OP an einer Extremität einen Gefäßstatus machen lassen, da auch die Arteriosklerose eine Folgeerkrankung sein kann.

Diabetiker haben ein besonders hohes Risiko an einer Arteriosklerose, einer Verkalkung der großen Blutgefäße, zu entwickeln. Im Gegensatz zur Arteriosklerose bei Nicht-Diabetikern verläuft sie bei ihnen besonders schnell und bösartig. In der Fachsprache wird diese Erkrankung auch als Makroangiopathie bezeichnet.
Diabetes-Informationszentrum - Diabetes wird leichter

Denke das Risiko der Blutungen liegt daran, daß die meisten Diabetiker Aspirin oder auch stärkere Gerinnungshemmer vom Arzt verordnet einnehmen. Dadurch ist die Blutungsgefahr verstärkt, auch wenn die Medikamente vor der OP pausiert wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Infos, Petra.
Wieso nehmen die meisten Diabetiker Gerinnungshemmer?
Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

weil viele Durchblutungsstörungen haben, dann brauchen sie mindestens Aspirin und einige nehmen Plavix vom Arzt verordnet. Pavix ist ein starkes Medikament, was die Gerinnung herabsetzt. Zwischendrin zwischen Aspirin und Marcumar bei der Wirkungstärke. Manche auch Marcumar, wenn sie einen Bypaß der Gefäße oder Herzklappenersatz bekommen haben.


Gründe für die Entstehung von Arterienverkalkungen sind: eine schlechte Blutzuckereinstellung, Bluthochdruck, Übergewicht,Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel und Rauchen.

Bei Diabetikern liegen mehrere dieser Risikofaktoren gleichzeitig vor. Generell gilt: Je mehr Risikofaktoren, desto größer ist das Risiko für die Entstehung einer Arteriosklerose und den sich daraus entwickelnden zum Teil gefährlichen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Die Verkalkung und Verdickung der Gefäßwände führt zu einer Verengung der Blutgefäße. Das Blut kann nicht mehr ungehindert zirkulieren. Es kommt zu Durchblutungsstörungen in den nachfolgenden Gebieten und eventuell zum Verschluss eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), sodass kein Blut mehr ins nachfolgende Gewebe fließen kann.

Diabetes-Informationszentrum - Arteriosklerose – Risiko für Herz, Hirn und Beine


Aspirin® protect 100 mg/-300 magensaftresistente Tabletten

Plavix® 75 mg Filmtabletten

Marcumar® Tabletten
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben