Welche Art der Bestattung würdet Ihr wählen?

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Hallo,

die herkömmliche Weise der Bestattung auf Friedhöfen hat seit einiger Zeit Konkurrenz bekommen.

Heute kann man sich, sofern man eine Urnenbestattung wünscht, statt auf einem Friedhof - die Bilder stammen von der Friedhofsinsel San Michele auf Venedig - beispielsweise auch in einem sogenannten "Friedwald" bestatten, seine Asche auf einer Almwiese verstreuen oder in einen Bach rinnen lassen.

Es gibt sogar Staaten wie die Niederlande, wo die Angehörigen die Urne, beispielsweise in Buchform, nach Hause geschickt bekommen. "Jetzt hörst DU mir mal zu", könnte dann der nie zu Wort gekommene Witwer sagen und seiner Frau, die nunmehr auf dem Kaminsims steht, von Zeit zu Zeit eine Ansprache halten ;).

Mir würde eine Bestattung im Wald sehr gefallen, wie dies auch in einem Gedicht von Pierre de Ronsard (1525-1585) wunderbar ausgedrückt ist:

Wie ich mir mein Grab wünsche

Ihr Grotten, Quellen ihr,
Die aus dem Felsrevier
Hinstürzet unverwandt,
Ein gleitend Band,

Ihr Wälder, Bachgerinn
Durch grüne Wiesen hin,
Ihr Ufer, Haine dort,
Vernehmt mein Wort.

Will es die Schicksalsstund,
Daß ich nun geh zugrund,
Und wird genommen mir
Was schön war hier,

Soll nimmermehr es sein,
Daß man aus Marmorstein
Voll übertriebner Pracht
Ein Grab nur macht.

Ein Baum soll mich allein
Beschatten statt dem Stein,
Mit seiner Blätter Kleid,
Grün alle Zeit.
(übertragen von Max Rieple)​

Wie stellt Ihr Euch eine schöne Bestattung vor?

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen -

ganz klar: ich möchte meine letzte Ruhe in einem Friedwald finden.

Liebe Grüsse,
uma
 
Hallo Eriophorum :),

eine interessante Frage, zu der ich mir auch schon viele Gedanken gemacht habe.
Also ich für meinen Teil bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mir eine so "naturnah" wie möglich gestaltete "letzte Ruhe" wünsche. Als Gärtner bevorzuge ich die "Kompostierungsmethode" ;) und schließe eine Feuerbestattung für mich vollkommen aus. Am liebsten wäre mir eine Beisetzung in einem Leinentuch, nach dem Vorbild der muslimischen Bestattung. Einen hölzernen Sarg empfinde ich persönlich als sinnlose Ressourcenverschleuderung. Außerdem geht der Zersetzungsprozess schneller.

Ich kenne drei Friedhöfe im Harz, allesamt hügelig und waldig, die ich sehr gerne mag. Aber der Friedhof, dem ich direkt gegenüber wohne, ist auch sehr schön.



Bei Ornithologen in der Umgebung gilt er als Vogelparadies. Friedhof-Bremerhaven Geestemünde 1-12

Herzliche Grüße von
Leòn
 
... ein wunderschöner Friedhof, Leòn!

Ich würde mich lieber für die "freie Natur" entscheiden, weil ich nicht möchte, dass sich jemand um mein Grab kümmern muss. Ausserdem liebe ich Bäume und den Wald...

Liebe Grüsse,
uma
 
Hallo,

Leòn, das ist wirklich ein sehr schöner Friedhof.

Aber wenn ich über den Friedhof meiner Geburtsstadt gehe, wo auch meine Eltern liegen, und sehe, wie sich viele, vor allem an Allerheiligen, geradezu überbieten, das Grab mit dem meisten und teuersten Grabschmuck zu besitzen, dann bin ich froh, mich wie uma und Snell für einen Friedwald entschieden zu haben. Den Baum, wo meine Urne aus kompostierbarem Material einmal vergraben wird, kann ich mir vorher aussuchen.

In der Schweiz gibt es auch eine "Oase der Ewigkeit" bei Sion im Kanton Wallis, wo man unter verschiedenen Bestattungsarten wählen kann.
Oase der Ewigkeit - Naturbestattungen
Die Bachbestattung beispielsweise bestände darin, die Asche einem Bergbach zu übergeben, dessen Wasser schließlich über die Rhone zum Mittelmeer führt. Das könnte eine Alternative für mich sein, wenn es keine Friedwälder gäbe.

Die Website Der Tod in Deutschland in Realität und Rechtsordnung
informiert über weitere Möglichkeiten, den deutschen Friedhofszwang, den ich als Anmaßung sehe, zu umgehen.
Wie man den Friedhofszwang für Totenaschen unterlaufen kann.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen.
Ich war vor Jahren in Istanbul und uns wurde von der Reiseleiterin erzählt, dass auf dem städtischen Friedhof der Platz zu knapp ist und dass die Leichen in relativ kurzen Abständen nacheinander im selben Grab beerdigt werden.
Es wird scheinbar darauf geachtet, dass es separate Männer - und Frauengräber gibt.
Hier in der Schweiz hat man ein Grab in der Regel 25 Jahre lang, bis es für einen neuen Todesfall benutzt wird.
Wobei in der Verwandtschaft jetzt ein Fall ist, wo das Grab wegen Platzmangel vorher freigegeben wird.
Ich selber bin überhaupt nicht erpicht darauf, irgendwo Platz für mich zu beanspruchen.
Ich möchte gerne kremiert werden und was danach mit der Asche passiert, ist mir eigentlich egal.
Letztes Jahr haben wir in engstem Kreise einen Menschen beerdigt.
Wir habe seine Asche in einer Urne unter seinem Lieblingsbaum auf dem Grundstück seiner Eltern bestattet.
Ohne Geistlichen, ohne Ansprache, einfach ein stilles Abschiednehmen mit Blumen säen und einem gepflanzten Bäumlein.
Sofern das überhaupt möglich ist, war das richtig " schön".
Wie das rechtlich aussieht, weiss ich gar nicht, auf jeden Fall wurde uns das Vorhaben von niemandem verwehrt.
Ich bin übrigens auch schon an San Michele vorbeigeschippert. - Schön, daran erinnert zu werden! :)
Sine
 
Letztes Jahr haben wir in engstem Kreise einen Menschen beerdigt.
Wir habe seine Asche in einer Urne unter seinem Lieblingsbaum auf dem Grundstück seiner Eltern bestattet.
Ohne Geistlichen, ohne Ansprache, einfach ein stilles Abschiednehmen mit Blumen säen und einem gepflanzten Bäumlein.
Sofern das überhaupt möglich ist, war das richtig " schön".
Wie das rechtlich aussieht, weiss ich gar nicht, auf jeden Fall wurde uns das Vorhaben von niemandem verwehrt.

Hallo Sine,

"tu felix Confoederatio Helvetica" möchte ich bei Deinen Worten in Abwandlung des Spruches am liebsten ausrufen. In der Schweiz ist diese Art der Bestattung möglich, wobei ich allerdings nicht weiß, ob in allen oder nur in einigen Kantonen.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo Nelly

wer hat denn dieses traurige Lied gemacht?

mich darf man verbrennen - aber unbedingt erst nach 3 Tagen., wie es früher mal selbstverständlich war, - die Asche in die Luft werfen....im Wald.....

Feuer - Luft - Erde - Wasser ........ So können alle Elemente mit mir spielen.

Der Friedhof von Bremerhaven-Geestemünde ist wunderschön. :)
 
Hallo Kathy,

das Lied ist von der Gruppe Pur - Widmungslied, wohl aus eigenen Erfahrungen des Sängers.

Ich habe mir mehr als oft Gedanken über den Tod gemacht. Ich möchte in der Natur sterben. Im Wald bei den Vögeln und 'meinen' Bäumen. - Dort begraben werden.

Ich habe mich als Kind ständig mit den Tod auseinandersetzen müssen. Ich verlor sehr sehr früh bereits als Kind und Teenager 5 Familienangehörige. Der Tod an sich ist für mich nichts mehr schlimmes. Man lebt anders... .
 
Liebe Nelly

das tut mir sehr leid für dich. Für ein Kind ist der Tod eines lieben Angehörigen unfassbar schrecklich. Ich hatte selbst einen Zusammenbrauch mit 5 Jahren. Ein Auseinandersetzen ist da kaum möglich; und die Wunde bleibt.

Alles Gute
Kathy
 
Als Kind habe ich innerlich, quasi jedes Jahr darauf gewartet, dass wieder ein Anruf kommt. Es waren immer Anrufe. Jedes Folgejahr. Als Kind wollte ich Stärke zeigen, nach der 3. Beerdigung war es zuviel. Aber gut das war jetzt vom Thema des Thread´s abgewichen.

Der Tod gehört für mich zum Leben mit dazu.
( Da für mich Seelen weiter leben und später wieder auf Erden kommen. ) Vergessen kann man es NIE. Vorallem die Art und Weise der Nachrichtenüberbringung, die Tonlage exc. .
 
Den Satz finde ich, in seiner Schlichtheit wunderbar wahr: "Der Tod gehört zum Leben mit dazu!" (NellyK - Danke! :))
Dass sich hier Menschen öffentlich über die Frage nach Begräbniswünschen austauschen, ist etwas besonderes und wäre vermutlich vor zwanzig/ dreißig Jahren noch nicht so möglich gewesen. Der Tod war und ist es zum großen Teil bis heute, ein tabuisiertes Thema, das an den Rand (der Gesellschaft, des Bewusstseins) gedrängt wird, obwohl ein es ein ganz zentrales Thema im Leben ist. Mit der Geburt "bewegen" wir uns darauf zu.

Weil der "Tod zum Leben dazu gehört", wünsche ich mir einen Platz, an dem ich von Angehörigen "gefunden" werden kann. Ich denke, dass dies zur Bewältigung von Trauer und Abschied hilfreich sein kann.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Leon, es gibt da eine These, die lautet:

" Der Tod ist eine optische Täuschung und wenn Er eintritt hört er auf. " * fern-östlich betrachtet

Klingt eigentlich nonens und doch wieder logisch, aber an dem Spruch ist etwas dran.

PS. Was den Thread betrifft, hätte ich dennoch nicht gedacht, dass er so gut ankommt. Ich denke auch, dass in der heutigen Zeit immer noch viele Menschen dieses Thema geschmacklos finden. Ich finde es mutig diesen Thread zu eröffnen und noch mutiger seinen Beitrag reinzusetzen.

Mfg.: NellyK
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mein Gedankenkonzept einigermaßen sortiere, komme ich für mich selbt zu diesen wiederholten Überlegungen zum Thema Tod.

1. Ich möchte nicht allein sterben.

Erläuterung: Ich hätte Angst nicht tot zu sein, aber es nicht zu wissen.
( quasi eine der vielen nächsten Bewußtseinsstufen )

1.1. Ich möchte nicht allein sterben, weil ich den Tod zusammen mit einen lieben Menschen gehen möchte. Das klingt jetzt wie ein egoistischer ' Freitod', aber beruht auf dem Gedanken alles in innerer Harmonie und seelischer Reife gemeinsam zu tun. Nicht allein in diesen Moment ( nur in diesem Moment , dannach weiss die Seele wieder das Sie im "Sommerland" ist und kennt sich dort dann automatisch nach neueren Einleben wieder aus.) durch die Anderwelt hindurch zu müssen. / Was nicht heissen soll der Übergang vom stofflich räumlichen Sinne her ist schlecht!

Der Grobstoffliche Körper wird verlassen und der Astralkörper verweilt noch eine Weile.

2. Habe ich das Bedürfnis, mein weniges Hab und Gut an eine Person zu überreichen, die mit meinen materiellen Objekten weiterlebt. Ordentlich ausgedrückt, meine ich damit, ich möchte erst sicher sein, das ich eine geeignete Vertrauensperson hätte. Das klingt auch ziemlich oberflächlich, aber der Gedanke zu sterben und andere bedienen sich meiner privaten Gegenstände- meinen mit meiner Energie angereicherten " Besitz" , das möchte ich nicht. Ich bin auf keinen Fall materiell, aber gerade wenn man mit wenig - egal welcher Lebensbereich betreffend lebt und es so und nicht anders kennt, hängt man an seinen Dingen. ( Der Eine hat den Halt, jemand anderes halt etwas Anderes. ) Meine Dinge sind mir wichtig. Auf mein Aussehen zum Beispiel lege ich keinen Wert mehr. ( Das ist für andere z.B.wichtig. Für mich war es mal sehr sehr wichtig, aber durch krankheitsbedingte Veränderungen, wurde ich von den "Prinzeschen" weggeführt.)

3. Möchte ich meine Katze in guten Händen wissen. Wohl abgesehen davon, das sie bis dato wohl selbst im Mietzekatzenhimmel schwelgt.

So das waren meine Vorüberlegungen, die mich eigentlich oft beschäftigen. Man sollte Einiges für sich schon planen, meine Seele würde sonst nach dem Tode keine Ruhe finden.

In diesem Sinne Liebe Grüsse Nelly
 
Ich möchte, das meine sterblichen Überreste mal verbrannt werden.

Über den Ort der Bestattung hab ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Gräber gibt es genug in unserer Familie, aber ich denke ich werde mir mal eine eigene Grabstatt suchen.
Am liebsten wäre mir auch so ein Waldfriedhof, aber bei uns in der Nähe wüsste ich keinen ...

Lieber Gruss
Karin
 
Hi,

Ich möchte beerdigd werden.
Für mich stimmt es nicht mein körper verbrennen zu lassen.
Am liebste wäre mich in ein leinen laken eingewickelt in der erde gegeben zu werden.


liebe grüss,brigit:wave:
 
hallo ihrs
ich möchte, daß ich so beerdigt werde, wie meine kinder es brauchen, um meinen tod zu verarbeiten.
SIE sollen sich dazu ein ritual aussuchen, was ihnen dabei hilft.
(ich merk ja eh nix mehr davon u. es sind meine kinder, die dann mit dem tot klar zu kommen haben).
gruß meike
 
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