Volkszählung - Ja bitte

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oli

Wehrte man sich im Deutschland der 80er Jahre noch energisch gegen die Volkszählung, wird sich im 21ten Jahrhundert wohl keiner mehr über Meldungen wie die folgende wundern:
www.tagesschau.de/inland/biometrie2.html

Paybackkarten, Online-shopping, bargeldloser Zahlungsverkehr, biometrische Daten im Pass - und nun noch die Riesendatenbank des FBI.
Ein Schelm, wer denkt, solch ein Vorhaben schade der Demokratie...

Hier ähnliche Artikel:
Karl Weiss - Journalismus: Flächendeckende Ortung der Bundesbürger
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Überwachung hat ja bislang auch ganz gut ohne Computer funktioniert. Der einzige Vorteil ist nun, dass man jetzt schneller auf Daten zugreifen kann. Es gibt keinen Ort auf der Welt, auf dem man sich heutzutage noch verstecken kann. Damit müssen wir uns wohl abfinden.
 
Neu ist aber trotzdem, dass nun flächendeckend Fingerabdrücke genommen werden. Und zwar präventiv, ohne Verdachtsmoment.
Auch die Biometrietechnik schreitet voran. Irisbilder und Gesichtsschemata sind neueren Datums.
Was mich stört ist, dass durch diese umfassende Sammelwut dem Missbrauch Vorschub geleistet wird. Sind erstmal alle Daten erhoben, findet sich schnell jemand, der das gegen die demokratischen Grundrechte (Meinungsfreiheit usw) einsetzt. Exemplarisch sei der Fall des Soziologen Andrej Holm aus Berlin genannt, der den Fehler machte, das falsche Wort zu googlen und die falschen Wörter in seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu verwenden.

Der Sammelwut zugrunde liegt der Generalverdacht gegenüber der Bevölkerung.
Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass wir in ein, zwei Jahrzehnten in einem totalitären Eine-Welt-Staat leben, der letztendlich durch Großkonzerne (Rüstungsindustrie, Öl usw. Natürlich mittels vorgeschobenen Politikern) beherrscht wird.
 
Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass wir in ein, zwei Jahrzehnten in einem totalitären Eine-Welt-Staat leben, der letztendlich durch Großkonzerne (Rüstungsindustrie, Öl usw. Natürlich mittels vorgeschobenen Politikern) beherrscht wird.

Ich mach mir keine Sorgen ... ;)
 
Es gibt keinen Ort auf der Welt, auf dem man sich heutzutage noch verstecken kann. Damit müssen wir uns wohl abfinden.

Ich kann so viele Briefe (an Behörden usw.) schreiben wie ich will ... mich nimmt nicht mal jemand wahr ... :eek:)
Warum - und vor Was - sollte ich mich dann gar verstecken? ;)
 
Neu ist aber trotzdem, dass nun flächendeckend Fingerabdrücke genommen werden. Und zwar präventiv, ohne Verdachtsmoment.

Wenn du mal Opfer z. B. eines Einbruchs oder Überfalls werden solltest, würdest du das sicher positiv sehen.

Auch die Biometrietechnik schreitet voran. Irisbilder und Gesichtsschemata sind neueren Datums.

Die Qualität der Passbilder wird halt immer besser ;).

Was mich stört ist, dass durch diese umfassende Sammelwut dem Missbrauch Vorschub geleistet wird. Sind erstmal alle Daten erhoben, findet sich schnell jemand, der das gegen die demokratischen Grundrechte (Meinungsfreiheit usw) einsetzt. Exemplarisch sei der Fall des Soziologen Andrej Holm aus Berlin genannt, der den Fehler machte, das falsche Wort zu googlen und die falschen Wörter in seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu verwenden.

Also ich finde, google ist auch eine Super-Überwachungsmaschine für Privatbürger.

Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass wir in ein, zwei Jahrzehnten in einem totalitären Eine-Welt-Staat leben, der letztendlich durch Großkonzerne (Rüstungsindustrie, Öl usw. Natürlich mittels vorgeschobenen Politikern) beherrscht wird.

Und was änderst du mit deinen Sorgen :confused:?

Viele Grüße, Anne
 
Ich kann so viele Briefe (an Behörden usw.) schreiben wie ich will ... mich nimmt nicht mal jemand wahr ... :eek:)
Warum - und vor Was - sollte ich mich dann gar verstecken? ;)

Genau, wir sind nur kleine Fische und interessieren überhaupt gar niemanden. Wir können ganz in Ruhe leben.:freu:
 
Hallo Oli,
ich finde es auch durchaus besorgniserregend. Während der Boykottinitiative in den achtzigern war ich ziemlich aktiv dabei. Heute wäre es kaum möglich, überhaupt jemanden zu mobilisieren:

Inzwischen hat sich Vieles verändert. Im Zeichen terroristischer Bedrohung gerät der Datenschutz in die Defensive. Der Datenschutz dürfe nicht die Täter schützen, sagen Sicherheitspolitiker. Auch wenn immer weiterreichende Datenerhebungen wie die Vorratsspeicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten oder die geplante Online-Durchsuchung auf Widerstand stoßen, hat sich die allgemeine Einstellung erheblich verändert.

Veränderte Gewohnheiten der Bürger brachten den Wandel. Viele gehen sehr sorglos mit ihren Daten und ihrer Privatsphäre um. Ohne Scheu geben viele selbst intime Details preis. In aller Öffentlichkeit plaudern Menschen minutenlang und keineswegs leise am Mobiltelefon und lassen die Umgebung so an ihrem privaten Leben teilhaben. Anderswo, im Internet, mit ihren E-Mails, bei der Bezahlung per Kredit- oder EC-Karte und mit zahllosen Kundenkarten hinterlassen die Bürger eine breite Datenspur. Ein sehr persönliches Profil anzufertigen, wäre technisch kein Problem. Wer so sorglos mit den eigenen Daten umgeht, leistet keinen Widerstand gegen eine Volkszählung.
www.n-tv.de/865236.html

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich finde es viel mehr als nur besorgniserregend. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung wird der Überwachungsstaat zu einer Art Selbstverständlichkeit. George Orwell hat sich nur in der Jahreszahl geirrt. Und alle lehnen sich beruhigt zurück, weil sie doch brave und unauffällige Staatsbürger sind. Aber der Kontroll- und Schnüffelwahn führt zur Paranoia. Und völlig zufällig kann man die Aufmerksamkeit der behördliche Jäger erregen.
Kleines Beispiel gefällig?

Es war in den 80-er Jahren nach einem RAF-Attentat in Frankfurt/Main. Ich geriet in eine Straßensperre. Sehr bestimmt forderte man mich auf, das Fahrzeug zu verlassen. Ich wurde nach Waffen durchsucht. Alle Papiere wurden mit den damaligen Mitteln der Datenverarbeitung mehr als eine Stunde durchleuchtet. Rückfragen ergaben die ermutigende Antwort, dass ich mich davor hüten solle, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Später stellte sich heraus, dass ich ein Fahrzeug besaß, das auch die Terroristen bevorzugten.

Es ist natürlich völlig sinnlos nach Einhalt zu rufen. In der öffentlichen Meinung hat Sicherheit über Freiheit längst durch KO gesiegt. Den Sicherheitswahn in seinen Lauf hält weder Ochs noch Esel auf :D .
Dass der Staat vorausschauende Terrorbekämpfung betreiben muss ist notwendig, dass er dabei fast alle Bürger verdächtigt ist maßlos und ein weiterer Sargnagel, den die herrschende politische Klasse und ihre Bürokratie der Demokratie ins morsche Gebein schlägt.
Wie war das noch "Alle Macht geht vom Volk aus?" Hahahahahaha!

Viele Grüße, Horaz
 
Deswegen besitze ich auch keine einzige Payback-Karte, kaum Kundenkarten - außer von der Apotheke ;), mein Handy lass ich auch immer öfter zuhause, zahle häufig bar usw. Wahrscheinlich bin ich noch zu oft im Internet unterwegs... :eek:) Aber wie soll man sich sonst noch gegen die Überwachung schützen oder wie kann man sich als kleiner Bürger sonst noch wehren :confused:

Und was änderst du mit deinen Sorgen ?
Ich finde es gut, dass Oli hier offensichtlich durch seine Beiträge versucht, Aufklärungsarbeit zu leisten. Es ist wohl nicht jedem immer gleich so auf Anhieb klar, was hinter allen Vorhaben usw. der Politiker steckt. Also ich beispielsweise stand vor einiger Zeit auch vielem wohl noch viel zu naiv und unkritisch gegenüber. :eek:)

Gefahr erkannt - Gefahr gebannt - oder wie heißt's so schön ? Fragt sich eben nur, wie man als kleiner Mann oder Frau daran was dran ändern kann ? Aber je dümmer und unwissender die Leute sind, und je mehr wir uns der Demokratie und Freiheit berauben lassen, umso einfacher wird's halt auch für die Machthaber ...

Viele Grüße
Sabine
 
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Die derzeitige Kontrollwut ist paranoid. Aber das kommt davon, wenn man nicht auf jenen "Ebenen" operieren darf, wo wirklich was los ist.:hexe:
 
Tja, was ändere ich mit meinen Sorgen ?

Dass sich vielleicht irgendeiner mal ein paar mehr Gedanken macht, als darüber was man am Heiligen Abend mit der Familie zusammen essen sollte. Oder darüber, was der x oder die y gestern wieder im Fernsehen gesagt hat oder wer jetzt mit wem zusammen ist oder sonstiges Beiwerk.

Leider sehen es viele Leute so wie oben gesagt (sinngemäß): Ich hab ja nichts zu befürchten.

(Und leider auch, dass die Überwachung die Sicherheit erhöhen soll. Das ist ziemlich unlogisch, wie ich finde, denn im Voraus kann ein Verbrechen durch Datenkontrolle bestimmt nicht verhindert werden...)

Aber ich sage: EBEN DOCH ! ALLE HABEN WIR WAS ZU BEFÜRCHTEN !!

Anonyme Maschinerien, auf die die Bürgerinnen und Bürger keinen Einfluss haben, von deren Existenz sie oftmals nicht einmal wissen, ordnen sie nach Merkmalen und Verhaltensweisen in verschiedene Typisierungen ein [2] und sorgen dafür, dass sie fortan entsprechend der Typisierung behandelt werden. Von den Daten kann nicht nur abhängen, welche Werbung ihnen zugeschickt wird, sondern auch welchen Job, welche Versicherung, welche Wohnung sie bekommen – und ob überhaupt. So kann eine derartige Typisierung zu einer erheblichen Einschränkung der persönlichen Handlungsspielräume führen.
Quelle: Tausche Bürgerrechte gegen Linsengericht — FoeBuD e.V.
Viele ältere Mitbürger werden bei der Abnahme von Fingerabdrücken Probleme bekommen. Erfahrungen sowie internationale und deutsche Studien zeigen, dass weit über 10% der Senioren damit rechnen müssen, keine erfassbaren Fingerabdrücke zu haben. Daher erwartet sie unweigerlich eine Diskriminierung durch verschärfte Kontrollen und lange Wartezeiten. Neben den Senioren werden auch intensiv mit den Händen arbeitende Menschen mit derartigen Benachteiligungen zu kämpfen haben.
Quelle: CCC | Fingerabdruck im Reisepass: Risikoexperiment an der Bevölkerung beginnt

Andrej Holm - Wikipedia

Was man tun kann: Was kann ich tun? — FoeBuD e.V.
 
Also wenn ich mal kurz darf, aber ich sehe immer mehr Leute, vor allem junge, die sich ins StudiVZ oder ähnliche Sachen eintragen, und in Blogs oder ähnlichen Einrichtungenihr ganzes Privatleben ausbreiten.
Was soll denn da ein Datenschützer sagen, wenn das, was er zu schützen versucht, so leichtfertig aus der Hand gegeben wird...
 
Ach ja, nochwas:
Die Sicherheit steigt wahrscheinlich nicht nur NICHT durch Überwachung.
Es wird sogar noch schlimmer werden mit den rechtsfreien Räumen (völlig immune Personen wird es immer geben, und die können machen, was sie sollen. Oft werden sogar bekannte Mafiabosse unbehelligt gelassen, weil sie eben viel Geld auch in legale Unternehmen stecken).

Und wenn man Pech hat, schaffen die Überwacher gleich die Tatasachen selbst:
Am Wochenende, 4. Februar 2007, wurde bekannt, der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Durchsuchung von Computern von eventuell Verdächtigen mit Hilfe von „Trojanern“ (in diesem Fall dem „Bundestrojaner“) für unzulässig erklärt. Als unmittelbare Antwort darauf erklärte der allseits geliebte Minister Schäuble, dann würde dies eben nun per Gesetz beschlossen

Ein Tag später wurde durch eine Internet-Zeitung bekannt, in Hamburg wurde bereits ein Verdächtiger geschaffen, in dessen Computer Unbekannte (durch einen Trojaner oder eine vergleichbare Technik) kriminelle Aktivitäten eingepflanzt hatten. Anschließend wurde der Computer von der Polizei in einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt und es wurden Beweise für eine Straftat in den Computer eingeschleust. Das Unterschieben der Straftat kam nur heraus, weil man technisch nicht völlig sauber vorgegangen war und ein unabhängiger Gutachter dies herausfand.
Quelle: Karl Weiss - Journalismus: Der Bundestrojaner und die unterschobene Straftat
 
Also wenn ich mal kurz darf, aber ich sehe immer mehr Leute, vor allem junge, die sich ins StudiVZ oder ähnliche Sachen eintragen, und in Blogs oder ähnlichen Einrichtungenihr ganzes Privatleben ausbreiten.
Was soll denn da ein Datenschützer sagen, wenn das, was er zu schützen versucht, so leichtfertig aus der Hand gegeben wird...

Da hast Du Recht, das ist ja das Tragische.

Die haben auch alle "nichts zu verbergen".

Nur unsere freiheitliche Demoraktie zu verlieren, aber das wissen sie nicht, weil sie denken die Freiheit ist auf ewig abonniert....
 
Hierzu ein interessanter Artikel im Spiegel.
DER SPIEGEL (31/2007) - 30.07.2007
ZEITGEIST: Ende der Privatheit
hab ich damals gelesen, und ein interessantes Interview mit nem Datenschützer...
Wenn ihn jemand zuhause hat...
 
Okay, dann mal "Butter bei die Fische", wie Sema vielleicht sagen würde :D:

Was können wir konkret tun? - Wir haben ja das Internet....

Herzliche Grüße von
Leòn
 
z.b. hier spenden Was kann ich tun? — FoeBuD e.V.

...und mit vielen Leuten sprechen und ein Bewusstsein dafür schaffen.
Ich versuche auch immer, z.b. bar zu bezahlen. Leider ordere ich mir auch manchmal was per Internet. Das müsste ich eigentlich unterlassen.
Aber eigentlich müsste man alles komplett verweigern. Wenn die Biometrie in den Pass kommt, Chip zerstören, Fingerabdrücke verweigern wie z.b. Alex Jones Alex Jones in den 90ern in USA.
Aber wenn dann wieder 90 Prozent der Bevölkerung das Ganze gut finden und denken das diene zur eigenen Sicherheit, dann bringen auch 10 Prozent Verweigerer nichts...
 
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