Das Fest der Geburt - Weihnachten

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Nacht der Weihe, Nacht der Wiege (Luther), Nacht der Mütter (keltisch germanisch) usw. .
In jedem Falle hat dieses Fest, "mitten" im winter gelegen, immer auch etwas mit "Geburt", zu tun.

....Die Germanen feierten damals ihr Mittwinterfest oder Julfest, das zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest war. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer begingen an diesem Tag feierlich ihre "Saturnalien" zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes - im julianischem Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember. Kaiser Aurelian (270 - 275) hatte den 25. Dezember als Geburtstag des "Sol Invictus", des "Unbesiegten Sonnengott" feiern lassen. In der Zeit der längsten Nächste des Jahres hatten die Menschen das Gefühl, den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein; deshalb wurde die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wurde. ....
Fest der Geburt des Herrn - Christfest - "Weihnachten" - Ökumenisches Heiligenlexikon

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Einiges davon war mir neu.
Es stellt sich nun nur noch die Frage, ob die anderen Traditionen auch solch tolle Bräuche hatten, 4 Wochen der dunklen Zeit zu nehmen und in irgendwelchen künstlich erhellten Höhle sich in einer Reihe aufzustellen, um dann mit einem Stück Plastik tolle Geschenke zubesorgen!?

Also ich, als eigentlich Außenstehender, kann da ja eingentlich hut drüber schmunzeln, aber vorgestern musste ich dann doch mal in solch einen Tempel stürzen, losgelöst von Weihnachten, aber ich musste und war mal wieder erstauhnt, wie fröhlich Menschen in der "besinnlichen" Vorweihnachtszeit dreinschauen, als wäre es Energieschonender alle GEsichtszüge hängen zu lassen... Es gab allerdings zum Glück eine Ausnahme: zwei Junge Menschen (geschätzt 13-15) hinter mir in der Schlange profilierten sich jeweils gegenüber dem Anderen, jedoch in einer Lautstärke, dass es weitere 543 Menschen mitbekamen. Thema des Vergleichs war Anzahl der Geschlechtspartner und natürlich deren Naivität sich schnell betten zu lassen.

So könnte ich sicherlich noch ein Zeilen hinzufügen, aber je mehr ich schreibe desto sinnfreier wird es werden. Deshalb komme ich mal zum Punkt:
Was macht eine Tradition aus? Viele MEnschen, die regelmäßig (bspw. einmal jährlich) etwas gemeinsames tun, dann zählt das X-Mas-Shoppen wohl auch dazu oder?

Vielleicht wird man in 143 Jahren auf die Idee zukommen, nicht mehr im Internet einzukaufen, sondern für die Vorweihnachtszeit wieder den "herkömmlichen" Einzelhandel zuöffnen, um alte Traditionen aufleben zulassen und weil damals das Einkaufen ja noch so persönlich war und man vielen anderen Menschen so nah war....
 
Ich finde das schön, dass auch in unserer Zeit und von der Kirche auch so gewollt, im tiefsten Winter die (Wieder-)Geburt des Lichts und der Hoffnung und des Heilands gefeiert wird. Wie und auf welche Weise, das muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich werde zumindest morgen abend bei einem Sonnwendfeuer die längste Nacht feiern.

Das mit der Wiedergeburt ist interessant.
Alle unsere diesseitigen Erfahrungen gehen in die selbe Richtung, nämlich, dass nach dem Tod die Wiedergeburt kommt.
Nur nach dem "richtigen" Tod kommt für viele nichts mehr oder die ewige Verdammnis oder das ewige Leben. Warum ist der Gedanke der Wiedergeburt nicht der am leichtesten nachzuvollziehendste?
 
Hallo Bastian,

über Deinen nett geschriebenen Beitrag habe ich ordentlich schmunzeln müssen. Vor allem der Gedanke an einen steinzeitlichen Jäger mit Kreditkarte bei Woolworth hat mir gefallen! :D

Im Ernst denke ich, dass es eine Art religiöse Kommerzionalisierung mit beginn der Zivilisationen gegeben hat. Gut bekannt und gut belegt ist ja, in diesem Zusammenhang der Reliquienhandel, ab dem Hochmittelalter.

Hallo Valentin,

ich finde Lichterbringung im Winter auch sehr schön. Als tiefe spirituelle Geste und auch als Befriedigung eines elementaren Bedürfnisses. (Damit meine ich nicht die beinahe "Architekturvernichtung" ;) wenn manche Häuser in einem nahezu griswoldschen Sinne mit vielfarbigen Lichtern "ertränkt" werden.) Aber Lichter in dunkler Nacht haben etwas wunderbares.

Dein Gedanke, mit der (Wieder)Geburt des Lichts hat für mich auch noch einen anderes Aspekt. Nämlich den des "Geistes" in der Finsternis!

Herzliche Grüße und weiterhin eine schöne "vorgeburtliche" Zeit ;)

von
Leòn
 
Hallo,

nun naht es wieder, das Fest des Lichtes, das Fest der Geburt.
Und auch das heutige Weihnachtsfest scheint zu verbinden:

Leuchtende Kinderaugen vor dem Tannenbaum - das gibt es längst nicht nur bei Christen. Auch Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften in Deutschland feiern zur Weihnachtszeit, den Kindern zuliebe. Oft wird dabei der Glaube viel weniger dogmatisch gesehen, als alarmierende Nachrichten es befürchten lassen könnten. ..........
www.n-tv.de/895030.html

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Oft wird dabei der Glaube viel weniger dogmatisch gesehen, als alarmierende Nachrichten es befürchten lassen könnten. ..........
Kaum zu glauben mit welcher Verblendung Probleme vermutet/gesehen werden, wo gerade eben keine sind
 
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