"Rohkost"-Eine religiöse Frage...?

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16.07.06
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Hallo Ihr Lieben !!!
Es ist schon erstaunlich...es gibt Dinge, mit denen man lebt, die man akzeptiert oder an die man sich einfach gewöhnt hat...
Und dann kommt man an einen Punkt in der persönlichen Entwicklung, in der man etwas zum ersten Mal kritisch "hinterfragt", über dessen Sinn und Unsinn man sich zu ersten Mal Gedanken macht, und dann merkt man plötzlich, wie unsinnig oder eigenartig das eigentlich ist was man da tut...
Bei mir so geschehen mit dem Thema "erhitzen/kochen" und somit DENATURIEREN (wichtiger Begriff !!!) der Nahrung...
Ich habe den Thread bewußt in die Rubrik "nachdenken" gesetzt, weil ich mit Euch nicht über Vitamine oder Proteine oder sonstige Nahrungsbestandteile diskutieren möchte, sondern über den philosophischen Aspekt der Denaturierung durch Hitzeeinwirkung.

Wieso sollten/müssen wir das, was die Natur hervorbringt, "nachbehandeln" ?
Welchen Grund könnte es dafür geben, daß der Zustand, in dem sich Dinge von Natur aus befinden, nicht zum Menschen bzw. dessen Bedürfnissen passt ?
Und an alle religiösen Leser : Wenn es einen Gott gibt, wieso erschafft er Nahrung für eines seiner Geschöpfe in unvollkommener Form, obwohl er vollkommen ist ? Wie passt das zusammen ???

L.G. GeorgeT
 
Hi !
Wenn ich schreibe "kochen" oder "erwärmen" ist das für mich ein relativ "neutraler" Begriff.
Denaturieren kommt von DE-NATURIEREN, was soviel bedeutet, wie aus dem natürlichen Zustand herauszubefördern (ent-naturieren)...die Natur zu verändern...und das ist nunmal etwas, was ich relativ grundsätzlich in Frage stellen würde. Da macht mich eben schon der Begriff stutzig.
Angekommen...?
GeorgeT
 
Am Anfang war das Feuer, und vor dem Anfang die Rohkost?:rolleyes:

Ich denke, es braucht von allem. Wer mag denn schon gekochten Salat? Oder rohe Spaghetti? Na ja, und Tartar ist auch nicht jedermanns Sache.

Angeblich reicht die in Form von Nahrung aufgenommene Energie lediglich die Körperwärme aufrecht zu erhalten. Alles was darüber hinausgehe, werde in Form von "Strahlung/Schwingung/Lebensenergie/Orgon/Chi/Prana/...." was auch immer aufgenommen. Somit hätten wir die Chance mental über mittelmässiger Kost zu stehen. Wäre da nicht diese verflixte Resonanz, uns dem zuzuwenden, was unserem derzeitigen Schwingungsniveau entspricht - also dran denken, wenn man demnächst lustvoll vor dem McDo steht: Hamburger & Rock'n Roll.

Bei der Essenszubereitung geht es ja auch um Veredlung der Speise. Wer mit Freude ein Steak zubereitet und eine gewisse Dankbarkeit seinem Erzeuger gegenüber zeigt, wird bestimmt eine für seinen Gesamtorganismus vorteilhaftere Nahrung zu sich nehmen, als wer sich mit ideologisch gefärbter Lustlosigkeit über sein Müsli hermacht. Um einmal mehr von einem Extrem ins andere zu fallen.

Aber letztendlich muss jede(r) für sich wahrnehmen können, was passt und was nicht.

In Sachen Lebensmittel ist weitgehendst alles Fragwürdig, was der Logistik und nicht der Qualität dient. Und das ist praktisch alles, die Qualität des Lebensmittels ist - aus meiner Sicht - heutzutage sekundär. Was nicht heisst, dass dieses aus hygienischer Sicht nicht einwandfrei (also tot?) ist.

Man stelle sich eine vor Frische nur so strotzende Marktauslage vor... und vergleiche das mit dem was man sich so zumutet. Na, schmeckt's?
 
Hi Phil !
Obwohl ich alles was Du schreibst gut nachvollziehen kann, dies sind definitiv keine Antworten auf meine Fragen...:)D)
Gruß, George
 
Der Mensch ist auch ein Kultur- und nicht nur ein Naturwesen. Deshalb sind lebende Tiere nicht so sein Ding und rohes Fleisch auch nicht ;)

Es gibt hier international sehr unterschiedliche Gepflogenheiten und Anpassungen. Entsprechend der Ernährungsweise sind zum Beispiel die Blinddärme von bestimmten Völkern anders ausgeprägt und entwickelt, als unsere.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Der Mensch ist ganz sicher ein Kulturwesen, aber eines mit einer Kultur, die den Planeten, auf dem er lebt in kürzester Zeit "unbewohnbar" machen wird...
GeorgeT
 
na das mit den antworten auf fragen scheinst du auch nicht so wichtig zu nehmen, georgeT.

du hast mir zwar den begriff erklärt (warum auch immer ) aber warum er so wichtig ist das er mit drei ausrufezeichen von dir versehen wurde, weiß ich noch immer nicht. sei´s drum.

wenn tiere absichtlich steine zu sich nehmen um die nahrung besser zu verdauen denaturieren sie dann auch deiner meinung nach?

oder papageien die schlamm zu sich nehmen um gifte aus ihrer gewohnten nahrung zu neutralisieren?

ich denke es hat schon seinen guten ( und wohl auch rationalen ) grund. und so wird es auch bei unserer spezies sein, es hat sich als vorteilhaft erwiesen und deshalb auch durchgesetzt. und unter diesem gesichtspunkt kann ich nichts von denaturierung erkennen.


und deine "kulturtheorie" ist reine spekulation von dir. bis jetzt haben wir genau das gegenteil bewiesen, wie du soeben selbst lesen kannst.




grüße
richter
 
Das Garen, Trocknen, Einkochen war früher ja auch ein Haltbarmachen für schlechte Zeiten (Winter bis Frühsommer). Sicher ist das ein Überlebensvorteil gewesen, da der Mensch nun mal keinen Winterschlaf hält.
Das Abkochen kann auch Keime töten oder Giftstoffe zerstören.

Mensch muss halt das passende Verhältnis zwischen roh und denaturiert finden, nicht alles "totkochen", etc
(Eiweißdenaturierung ist ab 60°C)

LG
 
Nicht alles kann man roh geniessen

Rohe Bohnen sind giftig. Sehr giftig sogar: Schon fünf bis sechs rohe grüne Bohnen können tödlich sein, zumindest für Kinder. Das Gift in den Bohnen heißt Phasin, es ist ein Lektin, also ein Zucker bindendes Eiweiß. Dieses Protein bindet sich an die roten Blutkörperchen und bringt diese dazu, miteinander zu verklumpen. Außerdem heften sich die Moleküle an die Darmzotten und können dort schwere Stoffwechselschäden anrichten.
Stimmt's: Rohe Bohnen sind giftig | ZEIT online

Das giftige Phasin der Bohnen verändert beim Kochen seine chemische Struktur und wird geniessbar - hier dient das "Denaturieren" der menschlichen Gesundheit - dies als Beispiel dafür, dass nicht alles aus der Natur im Urzustand unschädlich ist. Und deshalb sollten wir Manches, was die Natur hervorbringt, nachbehandeln...

uma
 
Ich denke, es ist nicht so sehr, dass das was die Natur uns an Speisen per se gibt nicht verträglich ist. Nur, als "nackter Affe", bzw. auf Grund unserer Konstitution kann man sich ein Leben in unseren Zonen wohl nur schwerlich vorstellen. So wie sich der Mensch in seiner Entwicklung dem Klima anpasst, so passt er seinen Speiseplan dem Klima an. Wobei ich Klima hier weit über das Wettergeschehen hinaus verstehe, durchaus im Sinne von Milieu.

Grundsätzlich bin ich der Meinung - und darauf weisen verschieden religiöse Textpassagen auch hin - ist der Mensch dazu da, das was die Schöpfung hier in irdischer Form zeigt weiter zu entwickeln, zu veredeln, was auch den menschlichen Fähigkeiten grundsätzlich entspricht, auch wenn er sie seit einiger Zeit mehr und mehr gegensätzlich (naturwidrig) einsetzt.

In diesem Zusammenhang wäre einmal mehr der Begriff "Co-Evolution" zu erwähnen: Die Kartoffel findet, sie wäre doch ganz geschickt, da es ihr doch gelungen sei, den Menschen zu ihrer weltweiten Verbreitung zu benutzen.
Ebenso der Apfelbaum, die Tanne, Getreide, Mais, viele Gemüse, alles aus südöstlichen Gefilden zur Veredelung der nacheiszeitlichen Besiedelung durch "Ausländer".

Leben ist vermutlich der grundsätzliche Aspekt der Schöpfung sich schöpferisch vorzu ständig selber neu zu erschaffen und zu "verdeln" im ewigen Sein dessen was ist. Vorstellungen und Bilder - so schön sie auch sein mögen - sind dabei "Hilfskonstruktionen" zum "besseren bereifen" dessen was ist. Ein solches Bild stellt auch die menschliche Vorstellung von Gott dar.

Ich hoffe hiermit ausreichend die Beziehung zwischen dem was auf meinem Teller liegt mit dem Allganzen darlegen zu können(...auch wenn's für den einen oder die andere Knacknussqualität haben sollte). :D
 
Hallo RRichter !
Mal abgesehen davon, das ich inhaltlich Deiner Kritik nur sehr begrenzt folgen kann, hat Deine Reaktion etwas, sagen wir mal "liebloses", was hast Du für ein Problem ???
(Bin aber ehrlichgesagt nicht so sicher, ob ich das wirklich wissen will...:D)

Was die anderen Reaktionen betrifft :
Wie kommt Ihr darauf, das Nahrungsmittel für uns "gedacht" sind, die uns roh schaden können ?
Wer sagt, das uns Nahrungsmittel gesundheitlich zuträglich sind, die roh sogar giftig sind ?
Da ich Ernährungsberater bin und mich mit Antinutrienten gut auskenne (so bezeichnet man die Nahrungsbestandteile, die unseren Organismus beeinträchtigen können) würde ich dem nämlich widersprechen.

Und außerdem : Habt Ihr Tiere schon mal etwas kochen sehen ?

Gibt es noch andere Meinungen zu dem Thema ?

L.G. GeorgeT
 
Hallo George.

Ich denke, es ist eine Frage der kulinarischen Vielfalt, die den Menschen dazu bringt, die Nahrungsmittel zu verändern.
Wir sind nun mal so, dass wir gerne Experimente machen und Neues ausprobieren und alle Aspekte des Lebens weiterentwickeln wollen.
Ob die Veränderungen, die wir an den Nahrungsmitteln vornehmen, auch gesund sind, sei dahingestellt.

@ Phil: " Die andere " grüsst zurück! :D

Sine
 
George, nein - meine Katzen kochen beide nicht. :D Beinahe hätten sie sich allerdings, auf der Herdplatte, als sie noch klein und unvorsichtig waren, die Pfoten verbrannt. --- Allerdings futtern sie ganz gerne was Gekochtes!

Aber was bitte bezweckst Du, wenn du Tiere mit Menschen vergleichst - also sozusagen gleichstellst? Das wird doch beiden nicht gerecht, denke ich!

Wenn du denkst, dass Tiere die besseren Menschen sind, okay ... aber wohin soll das führen? :schock:

Herzliche Grüße von
Leòn
 
hallo george!


mein problem wird es sein deine welt auch nur annähernd zu begreifen, und so lassen wir das auch stehen.

möglicherweise steht ein "großes ganzes" hinter all deinen thementhreads, aber wie ich dir schon in einem früheren thread erläutert habe bin ich nicht erleuchtet und somit auch nicht auserwählt den sinn dahinter zu verstehen.


und doch liebe grüße
richter
 
Hallo George

Und an alle religiösen Leser : Wenn es einen Gott gibt, wieso erschafft er Nahrung für eines seiner Geschöpfe in unvollkommener Form, obwohl er vollkommen ist ? Wie passt das zusammen ???So wie es aussieht, haben adam und Eva von Rohkost, Früchte im Weitesten Sinne d.h auch Gemüse, gelebt (siehe 1. moses)
Dabei sollte man wissen, dass die beiden nicht arbbeiten mussten und sich nicht anstrengen mussten. Ebenfalls war das Klima (vor der Sintflut) anders, sehr ausgeglichen, wahrscheinlich leicht dunstig, so das es immer angenehm warm war.
enke alles war damals verträglich beim Essen, sogar Bohnen, wenn es die damals schon gab.
Nach dem Sündenfall hat sich die welt verändert und nach der Sintflut noch einmalund erst noch sehr stark. Das Klima wurde rauer etc. Erst jetzt durften die Menschen Fleisch essen und jetzt war es wegen dem erhöhten Kalorienebedarf und Proteinbedarf auch sinnvoll.
 
Hallo George

Und an alle religiösen Leser : Wenn es einen Gott gibt, wieso erschafft er Nahrung für eines seiner Geschöpfe in unvollkommener Form, obwohl er vollkommen ist ? Wie passt das zusammen ???So wie es aussieht, haben adam und Eva von Rohkost, Früchte im Weitesten Sinne d.h auch Gemüse, gelebt (siehe 1. moses)
Dabei sollte man wissen, dass die beiden nicht arbbeiten mussten und sich nicht anstrengen mussten. Ebenfalls war das Klima (vor der Sintflut) anders, sehr ausgeglichen, wahrscheinlich leicht dunstig, so das es immer angenehm warm war.
enke alles war damals verträglich beim Essen, sogar Bohnen, wenn es die damals schon gab.
Nach dem Sündenfall hat sich die welt verändert und nach der Sintflut noch einmalund erst noch sehr stark. Das Klima wurde rauer etc. Erst jetzt durften die Menschen Fleisch essen und jetzt war es wegen dem erhöhten Kalorienebedarf und Proteinbedarf auch sinnvoll.

Sehr bitte ich darum, beim Zitieren aus der Bibel Vorsicht walten zu lassen und nicht meinen zu wollen, daß all das, was man dort Gott in den Mund gelegt hat, von diesem tatsächlich den Menschen mitgeteilt worden ist. Weiter gilt es zu bedenken, daß - besonders wenn man das AT näher studiert - sich durchaus nicht alles genau in der geschichtlichen Reihenfolge zugetragen hat, wie es dort angeordnet ist. Es wäre durchaus denkbar, daß hier von interessierter Weise teils massive Umstellungen, Einschübe und völlig neu formulierte Texte eingearbeitet worden sind, dies mit dem Ziel, zu einer anderen Gesamtaussage zu gelangen. Es dürfte außer einer jeden Diskussion stehen, daß das nachhaltigste Verfahren, auf Menschen Einfluß zu gewinnen, darin besteht, ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, daß sie also Sünder sind, und gleichzeitig geeignete Sühneverfahren anzubieten, die nur von dazu autorisierten Persönlichkeiten verwaltet werden dürfen. Wer hierzu mehr wissen möchte, arbeite sich in die entsprechende Fachliteratur ein; bezüglich des AT seien lediglich die Namen J. Wellhausen und O. Kaiser genannt.

Alles Gute!

Gerold
 
Ausgezeichnet gerold!

Ich befürchte leider auch, dass die Bibel manipuliert wurde um mehr Macht über die Menschen zu erlangen. Deshalb gehört sie auch heute nicht mehr zu meiner bevorzugten Literatur!

Lieber Gruss
Karin
 
Hallo Leon !
RRichter sprach doch von Papageien, die Schlamm fressen und Tieren, die zur Verdauungsförderung Steine essen...wollte nur den Bogen zurück zu eigentlichen Thema, nämlich das Menschen ihre Nahrung KOCHEN, schlagen...darum meine anschließende Frage, ob schonmal jemand Tiere kochen sah !
Das Kochen ist Teil unsere Kultur, aber wer sagt, das es sich deshalb durchgesetzt hat, weil es vorteilhaft ist ?
Tatsache ist doch, das die Menschheit degeneriert ! Das weiss ich übrigens auch erst, seitdem ich das Thema "studiert" habe...
Wir werden zwar reletiv alt, aber das ist dann auch schon alles...

Und die Bibel ist Manipuliert worden, davon gehe ich auch aus. Das heißt aber nicht, daß nicht auch viel wahres in ihr steckt und sie deshalb trotzdem von großer Bedeutung ist.

Gruß, George
 
Die größte Manipulation der Bibel besteht darin, dass behauptet wird, dass dort Gott sich äußert. Es äußern sich natürlich Menschen mit ihrer subjektiven Sicht der Dinge. Aus so mancher Diskussion kenne ich die hübsche Anmerkung, dass diese Menschen von Gott inspiriert seien. Na, von mir aus. Ich glaube aber diesen Menschen trotzdem nicht mehr als zum Beispiel Goethe.

Nicht alles Behandeln von Nahurung muss schon auf De-Naturierung hindeuten. Manche Lebensmittel, wie zum Beispiel Kartoffel, können wir erst durch Kochen oder Dünsten verträglich zu uns nehmen. Aber prinzipiell bin auch ich ein Vertreter der Ansicht, dass möglichst viele Lebensmittel roh gegessen werden sollten.

Viele Grüße, Horaz
 
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