Der weisse Neger Wumbaba

Themenstarter
Beitritt
28.10.05
Beiträge
1.282
Bücher von Amazon
ISBN: 3888973678


Aus der Amazon.de-Redaktion
Kinder können nicht zuhören. Und wenn sie es tun, dann schlägt ihnen die Phantasie oft ein Schnippchen, das sie -- oft bis zum Tod -- mit falschen Liedtexten leben lässt. Denn vor allem Kinder sind grausame Verhörer – so wie Frau J. aus Stephanskirchen, die als junges Mädchen felsenfest davon überzeugt war, dass der eigentlich klischeehafte Satz eines mittelmäßigen Seemannslieds („Stürmisch die Nacht und die See geht hoch“) tatsächlich „Stürmisch die Nacht und die Säge tobt“ laute. Für den Münchner Autor und Kolumnisten Axel Hacke sind diese Verhörer von teils schrecklicher Schönheit die eigentliche Quelle unerschöpflicher Poesie: „Der Verhörende schafft sich gewissermaßen aus der Unverständlichkeit der Welt heraus einen eigenen Kosmos, ein Beweis für die kindlich-dichterische Kraft, die vielen von uns innewohnt, ohne dass wir eigentlich etwas von ihr ahnen“, heißt es in dem von Michael Sowa wieder einmal kongenial illustrierten Buch Der weiße Neger Wumbaba. Hackes Meinung nach haben Liedtexter gar die Aufgabe, zum Fehlhören zu animieren.

In seiner Kolumne Das beste aus meinem Leben für die Süddeutsche Zeitung erwähnte Hacke einmal einige schöne Exempel für die Freudschen Fehler des Gehörs -- mit der Folge, dass ihn immer neue Zuschriften seiner Leser ereilten, darunter die wirklich überzeugende Umdichtung des Evergreens Der Mond ist aufgegangen von Matthias Claudius, dessen vertonte Gedichtzeilen „und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar“ das Gehirn eines Musikenthusiasten folgendermaßen verwandelte: „und aus den Wiesen steiget / der weiße Neger Wumbaba“. Dieses ungleich größere Zitat ziert nun als Titel ein Buch, die Hackes Originalkolumne sowie seine zahlreichen Nachfolger versammelt. Selbst wenn man sich bei manchen der eingesandten Verhörern etwas ohrenreibend fragt, wie das Hirn derlei phonetisch-semantische Kapriolen zustande bringt, so ist Der weiße Neger Wumbaba doch der beste Beweis für die im Buch aufgestellte These, „dass die besseren Liedtexte in den Köpfen der Hörer entstehen.“ Und das ist auf zauberhafte Weise sicher war. -- Thomas Köster

Kurzbeschreibung
Ein kleines Handbuch des Verhörens hat Axel Hacke zusammengestellt, in dem wir dem Erdbeerschorsch begegnen und Holger, dem Knaben mit lockigem Haar, in dem Gott, der Herr, sieben Zähne hat und am Tannenbaum die Blätter grinsen. Verhörer, die in Michael Sowas Bildern unvergessliche Gestalt annehmen.

Ich habe beim Lesen auch lauthals gelacht.... :)))
Das Schönste aber ist, wenn man selbst einige "Verhörer" entlarvt.

OK, ich fange an und gestehe:

Ich habe früher das Lied von Heinz Rudolf Kunze immer SO gesungen:

"Dein ist mein ganzes Herz.
Du bist mein Heimaaatschmerz."
c052.gif


Dabei muss es richtig heißen:

Dein ist mein ganzes Herz.
Du bist mein Reim auf Schmerz.

(ooooh wie peinlich :schock: Was mich wundert: nie hat mich irgendwer jemals korrigiert:D)

So, jetzt seid aber Ihr dran!

Verschmitzte Grüße
Eure Sema
e020.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallooooo?

Bin ich etwa die Einzige, die sich outet? :D Oder habt Ihr alle ein soooo gutes Gehör?

Lieben Gruß
Sema
 
Habe das Buch auch zuhause, weiss allerdings nicht mehr wo...
Ist sehr lustig, finde ich auch :D

Ich habe als Kind gerne englische Songs auf deutsch gesungen.
Aus dem Refrain des "Ghostbusters" Soundtracks ("If there´s something strange in the neighbourhood, who you´re gonna call ?") wurde sowas wie "onna sammsen steinsch onna neibur huhh hujugonna-Kau".

Aber da gab es noch viele andere Sachen, auch auf Deutsch, an die ich mich momentan nicht entsinne.
 
Bei einer Oma mussten wir abends vor dem Schlafen immer das bewusste Sprüchlein runterleiern:

Müde bin ich Gezeruh
schließe meine Augen zu...:schlafend:

Auch ich habe viele Jahre gegrübelt, was denn ein Gezeruh sein könnte. Inzwischen weiß ich aber, dass es offenbar ganz vielen Kindern so gegangen sein muss. Wahrscheinlich ist das eins der häufigsten kindlichen Missverständnisse.
 
...manchmal kann man sich auch "verlesen" ich habe als Kind immer Hausirrer gelesen, statt Hausierer. :))) :D
 
Ich habe mal vor einem Comic gesessen, in dem Donald zu seinem Nachbarn sagt : "Machen Sie doch kein Theater." Das letzte Wort habe ich Terter gelesen und Wochenlang gegrübelt was damit gemeint sein könnte, ich kam zu dem Schluss, es müsse eine mir unbekannte Persönlichkeit sein. Auch meine Eltern konnten mir nicht verständlich machen, um was es sich handelte...
 
Oben