Candida auris

James

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7.016
Hallo James,

danke für die Information, die gar nicht schön ist :mad:.

... Alle Isolate waren resistent gegen Fluconazol, aber in der Regel empfindlich gegenüber Echinocandinen.
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Zuständige Referenzlabors:

D: Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen NRZMyk, Leibniz Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut, Adolf-Reichwein-Str. 23, 07745 Jena (NRZMyk Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen)

A: Nationale Referenzzentrale für Hefen- und Schimmelpilzinfektionen, Klinisches Institut für Labormedizin, Abteilung für Klinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18, 1090 Wien

In den Referenzlabors werden in Verdachtsfällen eine molekulare Speziesidentifizierung sowie eine Referenztestung mittels EUCAST Mikrodilution kostenfrei angeboten. Insbesondere wird dies in den folgenden Fällen empfohlen:

Nachweis von (Fluconazol-resistenten) Candida haemulonii, Rhodotorula glutinis, Saccharomyces cerevisiae oder seltenen / nicht identifizierbaren Hefen als Erreger invasiver Infektionen
Nachweis von Candida haemulonii, Rhodotorula glutinis, Saccharomyces cerevisiae oder seltenen / nicht identifizierbaren Hefen, die mittels biochemischer Verfahren bestimmt wurden, und in ungewöhnlicher Häufung auftreten
Nachweis von Candida haemulonii, Rhodotorula glutinis glutinis, Saccharomyces cerevisiae oder seltenen / nicht identifizierbaren Hefen bei Patienten mit Kontakt zum Gesundheitssystem in Regionen mit gehäuftem Auftreten von C. auris (z.B. Süd-/Ost-Asien, arabischer Raum)
In den Referenzlabors besteht die Möglichkeit, für eine Bestätigung der Identifizierung von C. auris mit molekularen Methoden sowie einer Subtypisierung von C. auris.
Alle C. auris Stämme, die an die Referenzlabors geschickt werden, werden in den jeweiligen Stammsammlungen asserviert und stehen so für epidemiologische Analysen zur Verfügung.

Maßnahmen und Empfehlungen

Wir empfehlen eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine Information des diagnostischen Personals über Candida auris. Hierzu stellt das NRZMyk auf Nachfrage entsprechende Folien (pdf) für interne Fortbildungszwecke zur Verfügung (Anfrage unter [email protected]).
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Kurzinfo: Candida auris - NRZMyk Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen

Grüsse,
Oregano
 
In SPEKTRUM wird viel über Candida auris geschrieben:

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Rätselhafte Herkunft​

Weltweit taucht der Pilz seit ein paar Jahren in immer mehr Krankenhäusern auf – ohne dass zwischen den Orten ein Kontakt bestanden haben muss. Bislang ist nicht bekannt, woher der Pilz eigentlich stammt. 2009 wurde er das erste Mal beschrieben, weil er bei einer 70-jährigen Japanerin eine Ohrenentzündung verursacht hatte. Anhand von Proben aus früheren Jahren weiß man heute aber, dass der Pilz bereits 1996 in Südkorea und 2008 in Pakistan aufgetreten ist.

Dass er so lange im Verborgenen blieb, ist nicht verwunderlich: Lange Zeit wurde Candida auris im Labor mit anderen Candida-Arten verwechselt. Auch heute noch wird er nur mit modernen Analysegeräten eindeutig identifiziert. Dabei ist es zwingend notwendig, den Pilz schnell und eindeutig zu erkennen: Candida auris ist, anders als andere Candida-Arten, sehr oft gegen mindestens eine der drei verfügbaren Wirkstoffgruppen gegen Pilzinfektionen resistent. Fluconazole, die am häufigsten gegen Pilzinfektionen verabreicht werden, sind bei 93 Prozent der Infektionen unwirksam. 41 Prozent aller Infektionen sind gegen zwei Wirkstoffgruppen resistent, vier Prozent aller Infektionen lassen sich gar nicht behandeln.

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Hinzu kommt, dass der Pilz zäh ist: Mindestens zwei Wochen und bis zu sieben Monate kann er auf Oberflächen überdauern. Normale Reinigungsmittel machen ihm nichts aus. Und Candida auris ist schnell. Vier Stunden Kontakt mit einer kontaminierten Oberfläche oder einem Träger von Candida auris genügen für eine Ansteckung. In einer Übersichtsarbeit von 2018 nennen ihn Forscher »einen der zehn am meisten gefürchteten Pilze«. ...

Grüsse,
Oregano
 
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