Betahistin-Einnahme (Meniere) und HIT

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05.12.17
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7
Hallo,
mein Name hier ist Klee, und ich bin erst seit heute Nachmittag Mitglied. Dieses Forum ist beeindruckend, und ich freue mich, dass ich viele Anregungen werde bekommen können. Vielleicht kann ich an gegebener Stelle auch welche geben.

Ich bin vor 15 Jahren von einem Allergologen als Histamin-intolerant diagnostiziert worden, und habe mir seit damals die üblichen Bücher, Ratgeber, etc. bestellt und auch mit einer Diätassistentin gearbeitet. Trotzdem habe ich die Intoleranz über lange Strecken mir selber gegenüber hartnäckig geleugnet, was mir insofern leicht fiel, als ich rätselhafterweise im Sommer weniger darunter zu leiden scheine als im Winter (was, glaube ich, nicht mit meinem Essen zusammenhängt).

Der Übergang Sommer-Herbst-Winter war dieses Jahr dann auch besonders hart, ich bekomme u.a. Kopfweh-Attacken, und diese wurden, weil ich auch an Meniere leide (Schwindel/vestibuläre Neuropathie), was vor zwei Jahren vom HNO diagnostiziert wurde, und weil ich angefangen habe, dagegen Betahistin einzunehmen. Nun kann man aber, wenn man Betahistin einnimmt, nicht Anti-Histamine nehmen (die mir immer gut getan haben), weil sich das nicht verträgt und ich frage mich, ob vielleicht die Einnahme von Betahistin meine Histamin Unverträglichkeit verschlimmert, denn ich habe nun regelmäßig Migräne-Attacken kombiniert mit Schwindel. Nicht lustig. Habe mir dazu das Schweizer HIT Kochbuch besorgt und versuche, konsequent danach zu leben, drehe mich aber im Kreis (auch im übertragenen Sinne).

Ganz neu war mir Mastozytose bzw. Mastzellaktivierungssyndrom, und dazu werde ich mich zum Allergologen begeben, also zu einer potentiellen Diagnose, denn mit der Zeit ist meine HIT insgesamt schlimmer geworden statt besser.

Mein Hausarzt ist übrigens der Meinung, dass es eine HIT überhaupt gar nicht gibt - haben andere dieses Problem auch?

Schöne Grüße
Klee
 
Hallo Klee,

viele deiner Symptome sind mir wohlbekannt, insbesondere die wetterabhängigen Symptome in Frühjahr und Herbst und die Phasen der Stabilität im Sommer und im Winter, wenn sich nicht ständig das Wetterkarusell dreht. Auch ich bin bisher von einer Histaminintoleranz ausgegangen, bin aber nunmehr vom Mastzellaktivierungssyndrom überzeugt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du ein Medikament mit einer Histaminvorstufe nicht gut verträgst und es deine Beschwerden verschlimmert.

Im Laufe der Zeit habe ich mir durch Versuch und Irrtum mein eigenes Programm mit alternativen Heilmitteln erarbeitet, das mir hilft, größtenteils beschwerdefrei zu leben. Ich habe es in Anis Thread ausführlich beschrieben, vielleicht findest du da auch ein paar für dich interessante Tricks und Kniffe. ;)

https://www.symptome.ch/threads/chronisch-krank-seit-6-jahren-immunsystem-defekt.135508/

Viele Grüße und gute Besserung! :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Max,
ausgezeichnet! Vielen Dank. Ich werde nachher zu Anis Thread gehen und mir das durchlesen, was Du durchdacht und ausprobiert hast. Ich habe auch schon einiges ausprobiert an alternativen/naturheilkundlichen Sachen, aber war bislang noch nicht erfolgreich damit in Bezug auf Meniere & Histamin. Heilsteine haben es mir auch sehr angetan, schon von ihrer Schönheit her.

Ich melde mich nachher. Nochmals vielen Dank, genau, das Wetterkarussel. Seltsam, jedes Jahr "vergesse" (verdränge) ich das und rette meine [falschen] Essgewohnheiten in die nächste Saison und büße bitterlich. Bin auch gespannt, was Du mit Histamin-Vorstufe meinst, das ist bestimmt der Betahistin. Schöne Grüße, Klee
 
Mit alternativen Heilmitteln meine ich nicht esoterisches wie Heilsteine & Co, sondern Mittel, deren Wirksamkeit sich durchaus naturwissenschaftlich erklären lässt, die aber keine Medikamentenzulassung haben. Das liegt meist daran, dass diese Mittel nicht patentfähig sind und sich deswegen niemand findet, der das teure und aufwändige Zulassungsverfahren finanzieren will. Das schränkt aber die Wirksamkeit in keiner Weise ein. ;)

Betahistin hat zwei Gesichter, am einen Rezeptor wirkt es wie ein Antihistaminikum, an einem anderen genau so wie Histamin. Vielleicht erkennst du einige der unerwünschten Nebenwirkungen wieder:

https://de.wikipedia.org/wiki/Betahistin

Es gibt viele Medikamente, die bei MCAS nicht angewendet werden dürfen, z. B. Antibiotika, viele Schmerzmittel usw. usf.:

MCAD > Einleitung > Kurzfassung
 
Nochmals vielen Dank, genau, das Wetterkarussel. Seltsam, jedes Jahr "vergesse" (verdränge) ich das und rette meine [falschen] Essgewohnheiten in die nächste Saison und büße bitterlich.

Es ist überhaupt kein Fehler, wenn du es dir in den guten Phasen auch gut gehen lässt. Wichtig ist nur, dass du schnell erkennst, wenn mal wieder eine Histaminkrise ins Haus steht und Schonkost angesagt ist.

Also auf die guten Zeiten! :bier:
 
Hallo
Jetzt habe ich den Thread von Ani gelesen, und Deine beiden Antworten an mich, vielen Dank! Aber ja, die Wiki-Artikel kannte ich schon --- ich bin Übersetzerin, oft Medizin/Pharma-Übersetzungen und ständig im Netz unterwegs und belesen was Wirkungen - und Nebenwirkungen angeht, und ich weiß dass es angeblich keine Betahistin-Studien gibt, die eine Wirkung beweisen (ich bin Amerikanerin, und die Amerikaner verordnen offenbar gar kein Betahistin für Schwindel). Mir persönlich hilft aber das Betahistin etwas, und ich habe mir vorgenommen, es eine Zeitlang durchgehend zu nehmen. Und wenn man eine (organische) Diagnose für den Schwindel bekommen hat, wie ich (auf der einen Seite ist das Vestibularorgan ausgefallen, wohl auf Grund einer Gürtelrose im Gesicht vor vielen Jahren, die im Ohr begann) dann gibt es quasi keine Alternativen (nein, Vertigoheel nutzt leider gar nichts, bzw. nur in Akutfällen, wenn ich auch Betahistin nehme).

Ich hätte der Vollständigkeit halber auch sagen sollen, dass ich an chronischer Divertikulitis leide, sie erscheint seit 10 Jahren einmal im Jahr - und da bin ich auch gezwungen, bestimmte diätetische Vorgaben einzuhalten, sonst ereilt sie mich - schwer einzuordnen wann, immer jedoch im Frühsommer und nach "schärferen" Mahlzeiten. Jedenfalls ist bei mir u.a. Heilerde ein Trigger für Divertikulitis (schade, denn meiner HIT hat sie sehr genutzt) und alles Fermentierte (Sauerkraut, Yoghurt) löst heftige Durchfallepisoden aus, sodass ich auch diese meiden muß (und nein, ich kann und sie nicht mit winzigen Mengen "einschleichen" weil ich sofort und heftig darauf reagiere) - übrigens ist doch auch laut HIT.ch alles Fermentierte für HIT-ler zu meiden, also auch Essig, Senf, etc.

Ich bin mit allen Nahrungsergänzungsmitteln etc. vorsichtig.

Und bei den Heilsteinen bin ich auch deshalb gelangt, weil ich seit so vielen Jahren so vieles ausprobiere (deswegen interessiert mich MCAS jetzt, kann aber nicht entdecken, was ich ohne Hilfe, außer streng nach der HIT Diät zu leben, tun kann). Für den Schwindel, lese ich im Internet, haben die Amerikaner "vestibuläre Physiotherapie" entwickelt, was auch immer das ist, hier scheint es erst im Aufbau begriffen zu sein.

Herzliche Grüße
 
hallo gabi,
ja, danke. Diese Website hatte ich auch entdeckt, weil ich vor ein paar Tagen Mitglied bei HIT.ch geworden bin, ich muss nur noch verstehen, ob man sich da mit dem gleichen Benutzernamen & Login anmeldet (denn er sagt ja im Interview, man kann beide Sites anwenden).

Mich würde interessieren, was diese MCAS Medikation ist - das habe ich noch nicht verstanden. Und obwohl ich verstanden habe, dass man im Blut kein Nachweis finden kann, habe ich mich in der Abteilung an der Mannheimer Uni angemeldet, die in HIT.ch erwähnt wird, vielleicht haben die ja einen Fragenkatalog und ermitteln es so? Leider erst im Mai, vorher bekommt man keinen Termin. Ich werde gegebenenfalls berichten.

Große Linderung verschafft mir jedenfalls das von HIT.ch verkaufte Kochbuch, an das ich mich seit einigen Wochen strikt halte - wenn sich nicht unbemerkt ein Lebensmittelzusatz einschleicht, das auf einer Packung nicht per se erwähnt wird.

Leidest Du etwa auch an diesem lästigen HIT/MCAS?
Grüße
Klee
 
Schade, dass gar nichts für dich dabei ist.

übrigens ist doch auch laut HIT.ch alles Fermentierte für HIT-ler zu meiden, also auch Essig, Senf, etc.

Ich vertrage eine ganze Menge Histaminhaltiges, so lange meine Mastzellen nicht feuern. Anstelle von Verboten scheint mir ein Überlaufmodell angemessen: So lange eine bestimmte individuelle Grenze nicht überschritten ist, macht Histamin auch keine Probleme. Ich z. B. ernähre mich überwiegend histaminarm und kann mir dadurch hin und wieder Ausreißer wie Schokolade oder sogar Rotwein erlauben.

Ein fehlbesiedelter Darm ist ein Gärfass und eine Histaminschleuder, wenn man den also regelmäßig in Schuss hält, mit welchen Mitteln auch immer, hat man einigen Spielraum für 'Verbotenes'. :cool:
 
Ich bin vor 15 Jahren mit HIT diagnostiziert worden, vor 10 Jahren mit Div. Därme sind unheimlich sensibel wenn Leute zu Entzündungen selbiger neigen, was andere unter "in Schuss halten" nennen, kann für uns die Hölle sein (und diese ernste Erkrankung triggern). Mein Darm ist in Schuss, wenn ich symptomfrei von Divertikulitis bin, und habe eine OP bislang erfolgreich vermieden. Ich sehe die Verbindung zu Histamin wohl.

Also Du willst damit sagen dass Du Dinge wie Senf & Essig etc. mit Histamin essen kannst? Das ist klasse (ich liebe Essig und Senf).

Ich glaube, ich muß die Mastzellengeschichte besser verstehen, das war mir neu.
 
Ja genau. Kleine Mengen sind kein Problem, so lange die Mastzellen nicht gerade feuern.
 
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