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Erstmals 2013 wurde ein Zusammenhang zwischen Signalveränderungen in der MRT des Gehirns in Zusammenhang mit möglichen Ablagerungen von MRT-Kontrastmitteln gebracht.
Um dies zu verstehen, muss man sich den Aufbau eines MRT-Kontrastmittels vor Augen führen. Das eigentliche Kontrastmittel, sprich der Stoff, der die Signalveränderungen in der MRT hervorruft, ist Gadolinium (Gd), eine "seltene Erde", die für sich alleine toxisch ist. Um diese Toxizität zu vermeiden, wird das Gadolinium-Ion in einen Chelatkomplex (ein ungiftiges Molekül, dass das Gd vollständig umhüllt) eingepackt.
Normalerweise wird dieser Gd-Chelatkomplex-Verbund, sprich das Kontrastmittel, über eine Vene während der MRT-Untersuchung verabreicht. Es führt in allen Gefäßen, in allen gut durchbluteten Organen und Geweben zu einer Anfärbung. So können zum Beispiel Tumore oder Entzündungen besser erkannt werden. Nach der Untersuchung wird das Kontrastmittel in der Regel rasch und rückstandsfrei über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.
Ist die Nierenfunktion eingeschränkt, zirkulieren die Kontrastmittel länger im Blut und die Verbindung zwischen Gd und Chelatkomplex kann sich lösen, das Gd wird freigesetzt und kann sich in Organen und Geweben ablagern.
Die Wahrscheinlichkeit der Ablösung der Chelatkomplex-Verpackung hängt wiederum vom Aufbau des Chelatkomplexes ab. Sogenannte "lineare" Kontrastmittel lösen sich leichter, während sogenannte "makrozyklische" Kontrastmittel stabil bleiben und eine Freisetzung von Gd-Ionen nicht beobachtet wurde.
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