Komplementär-/Alternativ-Medizin: Wichtige Fragen.

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Krebs - Vergangenheit und Gegenwart und was ist genau Krebs » Gesundheitstipps für Ernährung » Schwangerschaft » Krankheiten

Je schwieriger und bedrohlicher eine gesundheitliche Situation sein kann, desto verlockender klingen manche Angebote aus der Komplementär-/Alternativ-Medizin.
Da gibt es Angebote, die ohne großes Nachfragen helfen können wie z.B. Entspannungsmethoden, Visualisierung u.a.
Andere Angebote wiederum klingen exotisch und werden teilweise aggressiv beworben, ohne daß wirklich handfeste Hintergründe gezeigt werden.

Deshalb sollte man bei solchen Angeboten immer ein paar Fragen stellen, um möglichst die Spreu vom Weizen zu trennen:

...
Folgende Grundregeln sollten Sie bei der Anwendung von komplementären Methoden beachten

● Behalten Sie einen klaren Kopf. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. In der Medizin müssen Entscheidungen auf einer rationalen Basis getroffen werden. Lassen Sie sich nicht von pseudowissenschaftlichem Kauderwelsch beeindrucken.
● Fragen Sie Anbieter komplementärer Methoden, inwieweit sie qualifiziert sind, diese Behandlungen durchzuführen. Erkundigen Sie sich auch, inwieweit Studien oder Fallberichte zu der vorgeschlagenen Behandlung vorliegen, die Ihrer Situation entsprechen.
● Fragen Sie genau nach, um welchen Prozentsatz die Heilungschancen verbessert oder die Nebenwirkungen reduziert werden. Lassen Sie sich evtl. vorhandene Untersuchungen zeigen. Lassen Sie sich Heilungsversprechen ggf. schriftlich geben.
● Prüfen Sie, ob es sich nicht um Quacksalberei oder Scharlatanerie handelt. Indizien dafür sind folgende Behauptungen:

✓ Exotische Herkunft (Regenwald, Himalaya u.a.)
✓ Umfangreiche Erfahrungen, ohne dass Daten aus kontrollierten klinischen Studien vorgelegt werden
✓ Verwendung seit Jahren oder Jahrzehnten ohne offizielle Anerkennung
✓ Wirksamkeit gegen eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen, die nichts miteinander zu tun haben
✓ Regelmäßige Erfolge, wobei Misserfolge der Schulmedizin angelastet werden
✓ Heilung, auch wenn die Schulmedizin versagt
✓ Fehlende Nebenwirkungen oder Reduktion von Nebenwirkungen von schulmedizinischen Verfahren
✓ Bindung an Personen, Institutionen oder Hersteller, die die Therapie entwickelt haben (und daran verdienen)
✓ Komplizierte strenge Vorschriften und schwierige Anwendungen – Misserfolge werden dann auf Anwendungsfehler zurückgeführt
✓ Unverständnis, dass keine Zulassung als Arzneimittel existiert

Je mehr Punkte auf die Methode zutreffen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Scharlatanerie handelt. Prüfen Sie ggf. die einzelnen Behauptungen nach.
...
Auch die noch folgenden Punkte sind lesenswert :)....

Grüsse,
Oregano
 
Deshalb sollte man bei solchen Angeboten immer ein paar Fragen stellen, um möglichst die Spreu vom Weizen zu trennen:

Hat diesen Artikel die Pharmaindsustrie schreiben lassen:confused:

Fragen Sie Anbieter komplementärer Methoden, inwieweit sie qualifiziert sind, diese Behandlungen durchzuführen....

Nur die Schulmedizin darf heilen, alle anderen dürfen nur begleitend helfen.
Außerhalb der Schulmedizin kann niemand kontrollierte klinischen Studien durchführen, weil er Krebskranke nicht der Schulmedizin entziehen darf.
Deshalb kann auch niemand außerhalb der Schulmedizin einen Prozentsatz für Heilungschancen angeben. Ein Heilpraktiker, Energetiker o.a außerhalb der Schulmedizin dürfen überhaupt keine Heilungsversprechen geben, es schriftlich zu machen, da könnte er gleich feiwillig ins Gefängnis gehen.
Und für die meisten natürlichen Heilmittel gibt es keine Zulassung als Arzneimittel, weil das viel zu teuer wäre und nicht zu finanzieren, weil man auf Kräuter kein Patent anmelden kann.

Der ganze Artikel ist Werbung für die Pharmaindustrie und ihre Mittel.

Soll diese doch einmal Studien bringen, dass Impfungen besser sind als nicht impfen, dass Chemotherapie Krebs eher heilt als alternative Methoden oder gar nichts zu tun. Es werden in Studien immer nur alte Chemomittel mit neuen vergleichen. Sie dürften diese Studien machen und haben auch das Geld dazu. Sie machen sie aber nicht, weil sie Konkurrenz fürchten. Sie geben lieber Geld für Propaganda aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ullika,

ich denke, die obigen Fragen gelten nicht nur für alternative Methoden bzw. die Komplementärmedizin, obwohl das so formuliert ist.
VIelmehr sollten sich Betroffene diese Fragen in jeder Situation stellen, in der es darum geht, sich für eine Behandlung zu entscheiden, also z.B. im Falle einer Krebserkrankung auch bei der Fragen "Chemotherapie ja oder nein?".

Es ist ja weiter nicht so, daß die gesamte Schulmedizin nichts taugt. Auch da gibt es alle möglichen Richtungen und Therapie-Ansätze; auch da kann Arzt und Patient verschiedene Entscheidungen zu treffen haben.
Und es ist auch nicht so, daß die Schulmedizin nur falsche Versprechungen macht und die Alternativ-Medizin bzw. alternative Methoden immer Treffer landen und immer heilen.

Ein Miteinander von Arzt und Patient und ein Miteinander der Methoden ist für mich die Ideallösung. Aber dazu muß man sich mit Beidem beschäftigen.

Grüsse,
Oregano
 
.... in der es darum geht, sich für eine Behandlung zu entscheiden, also z.B. im Falle einer Krebserkrankung auch bei der Fragen "Chemotherapie ja oder nein?".

Kann man sich innerhalb der Schulmedizin denn für eine andere Behandlung als Chemotherapie entscheiden?

Es ist ja weiter nicht so, daß die gesamte Schulmedizin nichts taugt...

das behaupte ich nicht, aber Fakt ist, die Pharmaindustrie hat zuviel Macht und quasi ein Monopol auf Heilung, selbst dann, wenn sie es nicht kann, dann wird halt palliativmedizinisch behandelt, Hauptsache keine alternative Behandlung kommt zum Zug.

..
Und es ist auch nicht so, daß die Schulmedizin nur falsche Versprechungen macht und die Alternativ-Medizin bzw. alternative Methoden immer Treffer landen und immer heilen....
Nein, aber um zu sehen, was besser heilt, könnte man die Methoden in Studien vergleichen, nicht nur ein neues Chemomittel mit einem alten Chemomittel, sondern ein Chemomittel gegen ein natürliches Mittel zum Beispiel.

..
Ein Miteinander von Arzt und Patient und ein Miteinander der Methoden ist für mich die Ideallösung....

Ja, das macht man eh oft: Man gibt zur Chemotherapie auch natürliche Mittel, ich frage mich nur, was davon heilt wirklich und was davon bringt einfach nur Geld :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man sich innerhalb der Schulmedizin denn für eine andere Behandlung als Chemotherapie entscheiden?

Es ist den Ärzen sehr wohl bewusst, welche Belastungen mit einer
Chemotherapie einhergehen. Sie empfehlen sie dann, wenn dadurch
eine erhöhte Chance (keine Garantie) auf Heilung besteht, also
als adjuvante Therapie etwa zu einer Primärtherapie wie OP oder
Bestrahlung, oft bei Brustkrebs. Da ist die Alternative 'nichts tun'
und hoffen, dass sich im Körper gar keine aktiven Krebszellen
mehr befinden, man also eh geheilt sei. Nachweisen lässt sich
dies nicht, die subjektive Gesundheit ist dafür ungenügend, denn
auch vor dem Auftreten des Krebses trug man ja bereits jahrelang
den heranwachsenden Tumor in sich, ohne was zu bemerken.

Oder wenn der Patient erheblich leidet oder solches Leid absehbar
bevorsteht, um dieses Leid vorübergehend zu lindern, also palliativ.
In diesem Falle wird darauf hingewiesen, dass Alternativen bestehen,
z.B. eine Schmerztherapie.

ich frage mich nur, was davon heilt wirklich und was davon bringt einfach nur Geld

DAS frage ich angesichts der florierenden Kleinindustrie
der Alternativmedizin und Quacksalberei allerdings auch.

Puistola
 
Es ist den Ärzen sehr wohl bewusst, welche Belastungen mit einer Chemotherapie einhergehen. Sie empfehlen sie dann, wenn dadurch eine erhöhte Chance (keine Garantie) auf Heilung besteht....
Woher wissen sie das? Es gibt ja keine Studien, die die Chemotherapie mit Naturheilmittel vergleicht oder mit gar keiner Therapie.

DAS frage ich angesichts der florierenden Kleinindustrie
der Alternativmedizin und Quacksalberei allerdings auch...

ganz einfach: Die Chemoindustrie soll sich mit der Alternativmedizin messen und sie nicht bekämpfen und anschließend soll man eines davon als Quacksalberei benennen, nicht voher, denn das wäre ganz simpel ein Vorurteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Vorurteil und Quacksalberei vergleiche man die Links in folgendem Beitrag sekten-u-a-univers-leben-scientology - Beitrag #21, aus dem ersten Link:
Der Wissenschaftler Dr. Royal Raymond Rife ist eines der großen Genies des letzten Jahrhunderts. Er entwickelte ein Mikroskop (bis zu 30.000fache Vergrößerung) und eine hocheffektive Frequenztherapie. 1934 beauftragte die Universität von Südkalifornien ein Forschungskomitee im Fachbereich Medizin, sechzehn im Endstadium befindliche Krebspatienten vom Pasadena County Hospital in Rifes Kliniklabor in San Diego zu bringen, um sie zu behandeln. Im Team befanden sich Ärzte und Pathologen, die die Patienten nach 90 Tagen untersuchen sollten, sofern diese noch lebten. Nach den drei Monaten Behandlung schloss das Komitee, vierzehn Patienten seien vollständig genesen. Die Behandlung wurde nun leicht verändert, und die verbliebenen zwei wurden während der darauffolgenden vier Wochen ebenfalls gesund.
Macht genau 100% Heilung. Bei im Endstadium befindlichen Krebspatienten.
Mit Radionik, was das Gleiche wie Bioresonanz sein soll.

Die Geschichte der Radionik (2. Link) beginnt für mein Verständnis mächtig "quacksalberisch" ....
... Abrams ... entdeckte eines Tages im Jahre 1910 bei der Untersuchung eines Patienten mit Lippenkrebs eine Stelle auf dessen Bauchdecke, die beim Abklopfen mit den Fingern einen dumpfen Ton von sich gab. Diese Stellen, an denen das dumpfe Geräusch auftrat, zeichnete er auf eine sogenannte "Landkarte" des Bauchraums ein.
Je nach Krankheit entstanden charakteristische Bilder, die aber schon bald sehr komplex wurden.
... machte er die eigenartige Feststellung, dass der dumpfe Ton sich nur einstellte, wenn der Patient in westlicher Richtung stand. Das Erdmagnetfeld schien das Phänomen zu beeinflussen, was demnach elektrischer Natur war.
Dies brachte Abrams auf die Idee, den Patienten über eine Kupfer Leitung mit einem gesunden jungen Mann zu verbinden, was wiederum zu der Entdeckung führte, dass die "Krebs-Strahlungen" des Kranken bei diesem gesunden jungen Mann nun an derselben Stelle auf der Bauchdecke ebenfalls einen dumpfen Ton verursachten.
... aus einem dumpfen (akustischen) Ton wird nach wilden und naturwissenschaftlich falschen(!) Vermutungen irgendwas "elektrisches"(?), Krebs-Strahlung, und mit einer simplen Kupfer-Leitung kann man die ohne Beeinflussung oder Abschwächung an einen gesunden Menschen übertragen, und man hört bei dem wieder einen "dumpfen Ton"!?

Man lese und staune selber - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Macht genau 100% Heilung. Bei im Endstadium befindlichen Krebspatienten.
Mit Radionik, was das Gleiche wie Bioresonanz sein soll....

genau deshalb wurde vermutlich Rifes Labor durch Brandstiftung zerstört, ebenso das von Burnett Lab, der diese Therapie bestätigte. Dr. Nemes, der einige Auszüge aus Rifes Arbeit publiziert hatte, starb bei einem mysteriösen Brand. Rife selbst wurde unter dubiosen Anschuldigungen der Prozess gemacht. Den Ärzten, die nach seiner Methode behandelten, wurde unter Androhung des Approbationsverlustes diese Form der Behandlung verboten. 1960 wurde John Cranes Labor ohne Haussuchungsbefehl durchsucht, Jahre der Arbeit wurden konfisziert oder zerstört. Zwar gab es reichlich Beweise für die Wirksamkeit der Rife-Crane-Therapie, doch diese wurden nicht zur Verhandlung zugelassen.
John Crane wurde zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 3 Jahre und 1 Monat tatsächlich hinter Gittern zubrachte. Royal Rife selbst kam 1971 durch eine Überdosis von Valium und Alkohol im Grossmont-Krankenhaus ums Leben. Alle klinischen Aufzeichnungen seiner Arbeit wurden aus den wissenschaftlichen Archiven entfernt...

Therapie mit Rife-Frequenzen - Praxis Dr. Neidert

Heute wird kein Labor mehr angezündet, es gibt Google, andere Medien und viele Helferlinge, die die "richtige" Meinung machen ... und Gesetze, sodass niemand außerhalb der Schulmedizin Diagnosen machen oder Heilung versprechen darf.
Wenn du heute jemanden ausserhalb der Schulmedizin heilst, darfst du es nicht sagen, sondern musst du froh sein, wenn du dafür nicht eingesperrt wirst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Piepen komisch!

Was soll man auf ein so treffendes Argument sagen ...:confused:

Was soll denn "komisch" sein? Dass es heute ein Monopol auf Heilung gibt oder dass man früher ins Gefängnis gesteckt wurde, Beweise vernichtet, Labore angezündet...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, daß diese Diskussion wieder einmal vom Thema weg führt.
Mir ging es eigentlich darum, Patienten und User dazu aufzufordern, darüber nachzudenken, welche Therapien sie wollen und welche nicht. Die Möglichkeit, "nein" zu sagen, besteht so gut wie immer.
Allerdings gehört dazu, daß man sich über die Therapien gut informiert, Fragen stellt und im Zweifelsfall dann eben die Verantwortung dafür übernimmt, daß eine Therapie so wirkt, wie sie wirkt.

Das kann bei alternativen Angeboten und bei schulmedizinischen Angeboten gut gehen und nicht gut gehen.
Eine Verteufelung nur einer Richtung halte ich weiter für sinn- und zwecklos.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo ullika,

Hallo Oregano, deinen ersten Beitrag hab ich genauso empfunden.
Und Du hast ja auch entsprechend geantwortet :). Nur muß das doch jetzt nicht wieder von vorne losgehen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Puistola,

Du hast nach meinem Eindruck einen sehr guten Überblick über den Stand der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema.

Es interessiert mich daher sehr, ob Du die Aussage von Ullika
Sie empfehlen sie dann, wenn dadurch eine erhöhte Chance (keine Garantie) auf Heilung besteht, (...) Da ist die Alternative 'nichts tun' ...
Woher wissen sie das? Es gibt ja keine Studien, die die Chemotherapie mit Naturheilmittel vergleicht oder mit gar keiner Therapie.
- die auch meinem Kenntnisstand entspricht *) - bestätigen kannst.

Denn das ist ja eine "wichtige Frage" (siehe Thread-Titel).

Es ist naheliegend, dass so eine Studie schwierig durchzuführen ist. Man bräuchte ja eine hinreichend große und sinnvoll ausgewählte Vergleichsgruppe von Menschen, die sich keiner Chemo unterziehen in einer Situation, wo dies (nach Leitlinie) empfohlen wird. Dies könnte wohl nur eine Ehtikkommission passieren, wenn man Menschen auswählt, die dies "sowieso" schon für sich entschieden haben (trotz anderslautender ärztlicher Empfehlung).

Wenn es aber so eine Studie tatsächlich nicht gibt, ist Deine Aussage von der "erhöhten Chance" aus meiner Sicht hinfällig oder es müsste zumindest spezifiziert werden, gegenüber welchem anderen Behandlungsregime die erhöhte Chance besteht.

Soweit man sich auf Studien berufen möchte, gibt es weitere Probleme (Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Viele Studien haben methodische Mängel
  • Den sogenannten Publication Bias (nicht-signifikante Ergebnisse werden eher nicht veröffentlicht, obwohl sie natürlich auch eine Aussage haben)
---
Die Situation scheint mir komplex. Ich drücke mich hier bewusst sehr vorsichtig aus und denke keinesfalls, dass ich "die Wahrheit" kenne oder die Weisheit mit Löffeln gefressen habe. Ich denke aber, diese Diskussion macht nur Sinn, wenn sie möglichst sachlich und unemotional geführt wird (so sehr ich auch verstehe, dass Emotionen geweckt werden können, besonders wenn man selbst betroffen ist durch eigene Krankheit oder die von Menschen im Umfeld).

In meinem Umfeld hat eine ältere Frau einen Krebs noch 9 Jahre nach Erstdiagnose (bei der der Tumor schon 11 cm Durchmesser hatte) überlebt, der im Schnitt wohl nur 1-2 Jahre überlebt wird (Aussage einer Frauenärztin). Nur mit einer operativen Entfernung des Tumor und ohne Chemo trotz Empfehlung, da man Tumorzellen im Bauchwasser fand. Diese führten womöglich dazu, dass wieder Tumore wuchsen. Vielleicht hätte dies mit einer Chemo hinausgezögert werden können. Vielleicht hätte sie aber in ihrem schlechten Allgemeinzustand schon den ersten Zyklus nicht überlebt? Dies ist natürlich nur ein Einzelfall und ich weiß, dass man daraus keine allgemeinen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Gruß
Kate

EDIT
Hier wird ein Artikel aus DER SPIEGEL (Heft 41 04.10.2004) zum Thema zitiert: (BGH-URTEIL IV ZR 135/92) "... DASS JEDE KREBSTHERAPIE EIN EXPERIMENT IST, DA DIE SCHULMEDIZIN KREBS NICHT RICHTIG DEUTEN KANN"! .... Daraus:
Doch leben diese dank Chemotherapie überhaupt länger? Die entscheidende Vergleichsstudie wurde nie durchgeführt. Wahrscheinlich wird sich die Frage gar nicht mehr beantworten lassen. In klinischen Studien vergleichen die Hersteller stets nur neue mit alten Zellgiften; Kontrollgruppen, die gar nicht behandelt werden, gibt es nicht.
Um auf dem Markt zugelassen zu werden, reicht es, an einer kleinen Schar handverlesener Testpersonen irgendeinen Vorteil gegenüber einem bereits zugelassenen Zellgift „statistisch signifikant“ erscheinen zu lassen.
Ich bin wahrlich kein Spiegel-Fan (seit ich einige m.E. sehr unseriöse Artikel gelesen habe) und kann auch die Seriosität der zitierenden Seite nicht beurteilen. Ich hoffe jedoch, dass zumindest die Aussagen des Münchner Epidemiologen richtig wiedergegeben werden.

Von diesem Effekt der "Verzerrung durch günstigere Prognoseprofile" beim Vergleich von älteren und neueren Behandlungen habe ich auch mal auf einem mathematischen Vortrag (von Hans-Peter Beck-Bornholdt, dem Autor von u.a. "Der Hund, der Eier legt") gehört:
Die Befürworter der Chemotherapie verweisen vor allem auf zwei Arbeiten, die den Nutzen ihres Tuns zu belegen scheinen. So haben französische Forscher die Verläufe von insgesamt 724 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs verglichen. Demnach hat sich die Uberlebensrate drei Jahre nach Diagnose von 27 Prozent (Behandlung zwischen 1987 und 1993) auf 43 Prozent (1994 bis 2000) erhöht.
Epidemiologe Hölzel jedoch führt das auf einen Trugschluss zurück. Die metastasierten Brustkrebse im Zeitraum 1994 bis 2000 wurden offensichtlich frühzeitiger erkannt als die alten Fälle. Weil die Krankheit bei Erstdiagnose noch nicht so weit fortgeschritten ist und die Lebenserwartung deshalb noch höher liegt, zählen die Forscher folglich mehr Lebenstage bis zum Tod. Das schlägt sich in einer verbesserten Überlebensrate nieder – ohne jedes Zutun einer Therapie.

Gern zitiert wird auch ein Befund, den Forscher der University of Texas in Houston im August 2003 vorgelegt haben. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate von Frauen mit metastasiertem Brustkrebs hat sich demnach in den Jahren 1974 bis 2000 kontinuierlich verbessert: von 10 Prozent auf 44 Prozent. Ihren Artikel garnieren sie mit einer Übersicht über all jene Zytostatika, die den sagenhaften Fortschritt angeblich möglich machten.
Bloß: In der Studie werden Frauen mit und solche ohne Metastasen miteinander verglichen. „Die Gruppen aus jüngerer Zeit waren verzerrt durch Patientinnen mit günstigeren Prognoseprofilen“, räumen die Autoren des Jubelartikels in einem versteckten Satz ein.
Noch etwas, das die Aussagen von gewissen medizinischen Studien - in diesen Fall Behandlungs-Vergleichen - infrage stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo

@oregano,auch ich habe das thema verstanden.
eigentlich war ich ein starker gegner von chemo.
durch meinen 13 jährigen enkel hat sich das geändert.
uns hat man sehr gut aufgeklärt in erlangen.
überlegen konnten wir garnicht großartig,da bei kindern immer der staat mit dahinter steht.

er hat systemische mastozytose mit haut,organbeteiligung und chronische mastzellleukämie.
von februar bis ende august hat er einen 6 chemo zyklus in form von cladribin bekommen.alle 4 wochen 5 injektionen(täglich 1 injektion) in den bauchraum unter die haut.


https://de.wikipedia.org/wiki/Cladribin


wie oben geschrieben, ende august war sein chemo-blog beendet.
seit seiner chemo hatte er keinen anaphylaktischen schock,flush oder sonstige reaktionen mehr.
unter der cladribin gabe,hat er auch kaum nebenwirkungen gezeigt.
bis auf gelenkschmerzen,die aber auch von seiner beginnenden osteoponie kommen kann.
was er täglich früh und abend zu sich nimmt 1 möhre.
klingt vieleicht komisch aber er meint ihm tut das gut und auch öfter rote bete.wir können nur hoffen,daß die chemo lange anhält,da seine leukämie chronisch ist.
ps;seine vielen braunen pigmente sind auch verblasst.

ich bin der meinung schul und alternativmedizin sollten mehr zusammen arbeiten und nicht immer nur hexen:hexe: jagd betreiben.bei wenigen ärzten geht es.warum nicht bei allen?

lg gabi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sanara,

bezüglich der Wirksamkeit von Chemo höre/lese ich öfter mal (siehe auch o.g. Artikel, ich habe es aber auch schon aus anderen Quellen gehört), dass ein erheblicher Unterschied besteht zwischen Leukämien/Lymphomen o.ä. und soliden Tumoren. Ich selbst würde womöglich bei einer der ersteren Krebsarten auch eine Chemo versuchen und auch im Verwandtenkreis gibt es eine ältere Person mit einem Lymphom, die wohl davon profitiert und nun schon viele Jahre überlebt hat.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo kate,

du hast recht,bei leukämie ist es es eine andere form und auch die chemo ist anders aufgebaut.
aber durch den fall meines enkels, versteif ich mich nicht mehr nur auf alternativ medizin.
beides muss man in einklang bringen.


lg gabi
 
...Es ist naheliegend, dass so eine Studie schwierig durchzuführen ist. Man bräuchte ja eine hinreichend große und sinnvoll ausgewählte Vergleichsgruppe von Menschen, die sich keiner Chemo unterziehen in einer Situation, wo dies (nach Leitlinie) empfohlen wird...

Ich denke, es gäbe genug Menschen, die sich keiner Chemo unterziehen wollen. Das Problem liegt eher daran, dass die Pharmaindustrie den Vergleich gar nicht will.

Dies könnte wohl nur eine Ehtikkommission passieren, wenn man Menschen auswählt, die dies "sowieso" schon für sich entschieden haben (trotz anderslautender ärztlicher Empfehlung)...

So eine Ehtikkommission würde Sinn machen.

Ich bin auch nicht komplett gegen eine Chemotherapie, in vielen Fällen scheint sie ja zu helfen. Die Frage ist trotzdem, ob in diesen Fällen ein natürliches Produkt, wie Wermut, Mistelkraut, Kalmuswurzel oder Schöllkraut auch helfen würde, viel billiger und mit weniger Nebenwirkungen. Jeder Krebs reagiert auf ein anderes Heilkraut, vermutlich auch auf unterschiedliche Chemomittel, da gibt es ja auch unterschiedliche und eines kann richtig sein, ein anderes falsch.

Schulmedizin und Alternativmedizin sollten wirklich zusammenarbeiten müssen. Mit Hilfe von Bioresonanz, Kinesiologie oder anderen Verfahren könnten man auch austesten, mit welchem Mittel der Krebs am ehesten bekämpft werden kann oder der Patient entscheidet selber.
 
Eine Verteufelung nur einer Richtung halte ich weiter für sinn- und zwecklos.

Hallo Oregano,
ich verteufle nicht die Chemotherapie an sich, sondern die Macht der Pharmaindustrie, die mit allen Mitteln andere Heilungsverfahren ausschließen will und Vergleiche mit Alternativmedizin scheut.
 
Eine große Diskussion dieses Themas würde Sinn machen. Und eine Komission könnte sinnvoll sein, wenn sie paritätisch besetzt wäre. Und daran glaube ich nicht. Auch hier würden Lobbyisten, Geldgeber und die, die am lautesten Schreien, vertreten. Und dann? Die Ergebnisse sind so vorherbestimmt, dass nicht mal ein Wettbüro am Start wäre.

Beides hat seine Berechtigung. Und für den Patienten am besten wäre, das Beste aus beiden Welten zu bekommen. Dann stünde er im Mittelpunkt. Und zwar im Mittelpunkt der Heilung, nicht der Finanzierung.

Bis es wirklich mal dazu kommt, sind Foren wie dieses und ähnliche hilfreich. Infos, Ideen, Hilfestellung, Zeit füreinander - alles das, was unser ach so modernes Gesundheitssystem nicht hergibt. Und andere, zusätzliche Möglichkeiten zu erörtern, anstatt nur Pillen und OPs auszuprobieren.

Deswegen ist es wichtig, dass wir mehr werden. :kraft::)
 
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