Hallo,
Jetzt versuche ich seit einem 3/4 Jahr dem ganzen Herr zu werden:
Das Problem ist bei mir Muskelverspannungen am ganzen Körper, die größten Problemstellen sind allerdings der Bereich um das ISG mit Becke, Hüfte und Oberschenkel (die Muskulatur ist immer steinhart) und die HWS.
Was ich bisher schon gemacht habe:
-regelmäßig Aquajogging
-tägliche Dehnübungen, Blackroll Übungen zuhause
-mehrfach Physiotherapie, Osteopathie
-Atlastherapie bei Dr. T. in O.
Das Problem ist allerdings das ich, je nachdem welche Übung ich gerade mache, ich meine Rückenschmerzen auch provozieren kann. So gehen z.b. Joggen, Fahrradfahren und Training an den Geräten absolut gar nicht.
Was ganz gut geht ist Wandern, Aquajogging und leichte Stabilisationsübungen.
Bin langsam mit dem Latein am Ende was den Rücken angeht, vllt. hat ja von euch noch jemand einen Tipp für mich ?
grüße
Hallo pixelschubser,
3/4 Jahr zum Auflösen von hartnäckigen Muskelverspannungen reicht nicht.
Das Abrollen ist sehr, sehr hilfreich. Mach des jeden Tag. Da reicht eine
Stunde abrollen nicht aus - das braucht einen größeren Zeitrahmen am Tag
und sehr viel Geduld.
Dehnübungen empfehle ich von Liebscher und Bracht. Diese haben mir sehr geholfen. Es gibt Physiotherapeuten, die nach LnB behandeln. Du brauchst nur einen längeren Termin, soweit ich das in Erinnerung habe, sind das 90 Minuten in denen die Dehnübungen erklärt werden. Danach sind sie zu Hause durchzuführen und das geht ganz gut. Mittlerweile gibt es bei youtube einige Videos über LnB (Liebscher und Bracht)-Dehnübungen. Da es bei diesen Dehnübungen auf gewisse Feinheiten ankommt, empfehle ich, sie sich zeigen zu lassen und auch erklären zu lassen.
Harte Muskelverspannungen kenne ich aus eigener Lebenserfahrung und bin gut klargekommen mit der LnB-Methode. Das braucht jedoch sehr, sehr viel Geduld und täglichen Einsatz. Auch das Abrollen ist super. Ich habe anfangs
2, 3 oder 4 Stunden abgerollt. Kann sein, daß das die reinste Schmerzverzweifelung war. Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat das geholfen. Bei dieser Tageszeitdauer ist jedoch tunlichst darauf zu achten, ob der Schmerz mehr wird. Sobald das ist,
einen Tag Pause einlegen. Mir hat der Faszienball sehr geholfen. Der Faszienball
ist in der Lage mehr Druck auszuüben wie die Faszienrolle. Den Faszienball dort anwenden, wo es sehr schmerzhafte bis schmerzhafte Bereiche gibt. Dazu gibt es gutes Infomaterial bei youtube. Das Abrollen mit der Faszienrolle möglichst im
Schneckentempo praktizieren und mit aller einsetzbaren Körperkraft. Es kommt
auf den Druck an. Dieser entsteht durch Körperbelastung der Faszienrolle. Je stärker der Druck ist, umso besser. Bei schmerzhaften Stellen während des Abrollens sofort anhalten, möglichst den Druck verstärken und warten, bis der Schmerz nachläßt und weniger wird.
Mir half u.a. wöchentliche Thaimassage. Die Thailänderin, die mich behandelte, war supergut und hat mit sehr viel Druck gearbeitet. Jede Menge Körpereinsatz von
ihr. Nur über Druck lassen sich schmerzhafte Muskelverspannungen und Faszienverklebungen lösen. Je größer der Druck umso besser. Je länger der Druck ausgehalten bzw. gehalten werden kann, umso besser. Durch diesen Druck wird
der behandelten Stelle der Sauerstoff "entzogen", hört sich sehr körperunfreundlich an, und diese Stelle sendet einen Notruf ans Gehirn: bitte Sauerstoffversorgung.
Durch diese vermehrte Aussendung von Sauerstoff in das behandelte Gewebe, das diesem Druck ausgesetzt ist, kommt es zu einer erheblich besseren Durchblutung und zu einer kurzfristigen Lockerung des Hartspanns. Mir jedenfalls haben diese
Druckbehandlungen sehr, sehr geholfen. Die Thailänderin hat mit ihrer ganzen Körperkraft behandelt. Sie ist auch über meinen Rücken spaziert, jedoch ganz
vorsichtig und sie hat das gelernt. Es ist Vorsicht geboten bei der Thaimassage,
da dafür eigentlich nur ein Wochenendseminar erforderlich ist, ein Zertifikat ausgestellt wird und Thaibehandlungen danach möglich sind. Bitte vorher genau erkundigen! Die Thailänderin, zu der ich wöchentlich ging, hat irgendwo u.a. auch eine schriftliche Prüfung ablegen müssen. Das finde ich fundierter.
Teilweise stand mir auch mein Mann zur Seite, der sich mit gewisser Körperkraft
an den hart verspannten Muskeln und verklebten Faszien "ausleben" durfte. Wir
haben einfach ausprobiert und mir hat es geholfen. Es kam einfach auf den Druck an.
Im Internet fand ich thailändische Massagestäbchen, die supergut sind. Sie lassen sich toll wegen ihrer Beschaffenheit in sehr schmerzhafte Muskelverspannungen hineindrücken. Die Wand ist da eine sehr gute Hilfe. Einfach ausprobieren und die Positionen herausfinden, in denen das Massagestäbchen an der Wand bleibt.
Ansonsten äußerte Vorsicht mit Körperbewegungen, die einen gewissen Kraftaufwand z.B. im Wasser ausüben. Die Muskeln müssen zusammenarbeiten und können es eigentlich nicht, da sie verspannt sind und die umliegenden Muskelgruppen helfen ihnen unterstützend. Muskeln bilden halt gewisse Muskelketten, die ausgleichend unterstützen.
Daß, worauf es in erster Linie ankommt ist, den Muskelhartspann aufzulösen.
Das mache ich nun schon 5 oder 6 Jahre - gewisse Unterbrechungen gab es
durch zweimalige Inanspruchnahme von Erziehungszeiten. Jedes Mal ein sehr, sehr freudiger Anlass. Jedoch für mich nachteilig - aus gesundheitlicher Sicht gesehen.
Die Physiotherapeutin, bei der ich in Behandlung war, hat mit sehr viel Kraft gearbeitet (massieren, teilweise hat sie ähnliches wie japanisches Holzstäbchen eingesetzt). Das war anfangs sehr, sehr unangnehm - hat doll wehgetan. Aber es hat auf die Jahre gesehen geholfen. Sie hat jedes Mal die Stelle, die sie behandelt hat, nachgefühlt, ob die Verhärtungen sich aufgelöst haben.
Anfangs sind das sehr unangenehme Behandlungsverläufe. Du brauchst einen Physiotherapeuten oder eine Physiotherapeutin, die mit sehr viel Kraft arbeitet.
Alles andere bringt nach meiner eigenen langjährigen Schmerzerfahrung und den damit gemachten Erfahrungen gewisser Behandlungsabläufe nichts.
Ich hoffe, daß das eine kleine Hilfestellung ist und Du Wege findest, daß Deine Schmerzbereiche langsam aber sicher aufgelöst werden können und Du auch die
Geduld dafür hast.
Zusätzlich habe ich regelmäßig Dornbehandlungen machen lassen, da die Dornfortsätze sich nicht mehr in ihrer Struktur befanden. Dabei ist jedoch mit Behandlerinnen oder Behandlern, die das anbieten, mit äußerster Vorsicht umzugehen. Bin welchen begegnet, bei denen der Schmerz nach einer Behandlung erheblich, erheblich mehr war. Bin welchen begegnet, bei denen mir der
Behandlungsverlauf nicht geheuer vorkam. Ich sollte sagen, wo es schmerzt.
Es war die Aufgabe der Physiotherapeutin und ist es auch, die schmerzhaften
Stellen selber zu fühlen. Sie diagnostizierte u.a. auch einen Beckenschiefstand, den sie dadurch ausglich, daß sie einfach mit ihren Händen auf der Beckenkante herumdrückte und mir zu verstehen gab, nun sei alles in Ordnung. Hatte ein supergute Physiotherapeutin, die das klasse machte und mir sehr damit hat helfen können. Sie kam vor jeder Behandlung mit einem Stepper unter ihrem Arm in den Behandlungsraum, auf den ich mich mit einem Bein stellen mußte und das andere Bein pendelte hin und her. Nach jedem Hin- und Herpendeln, wodurch die
Dornfortsätze sanft in ihre Struktur zurückgebracht werden, überprüfte sie neu,
ob der einzelne Behandlungsverlauf korrekt war.
Ich war während ihrer zweimaligen Erziehungszeiten bei Physiotherapeuten, die Dornbehandlungen anboten und das war eine Katastrophe! Keine Überprüfung nach den einzelnen Behandlungsverläufen und auch keine Unterstellmöglichkeit für das Bein, damit das andere bei geradem Becken auspendeln kann. Ich kann da echt
nur Behandler oder Behandlerinnen empfehlen, die gute Erfolge mit ihrer Behandlung erzielen. Vielleicht im Freundeskreis oder Bekanntenkreis oder in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft fragen. Sportkreise in denen man sich bewegt.
Neuerdings verwende ich DMSO in gewissen Verdünnungen. Regelmäßig angewandt wird das Gewebe lockerer, so daß es sich leichter abrollen läßt. Die Schmerzreduzierung mit DMSO hielt anfangs nur wenige Stunden und dann war der Schmerz wieder da. Für mich ist das ein Hilfsmittel, das Gewebe lockerer zu bekommen, damit es durchdringender im Gewebe abgerollt werden kann.
Anderes, was ich machte, hat mir überhaupt nicht geholfen. Ganz im Gegenteil - es wurde schlimmer und schlimmer, also härter und härter und es wurden mehr und mehr andere Muskelgruppen in Mitleidenschaft gezogen.
Zur Druckausübung auf verspannten Muskeln gibt es u.a. im Internet Informationen.
alles Liebe
flower4O
Hartnäckige Muskelverspannungen stehen meist im Zusammenhang mit Faszienverklebungen.