Phenprocoumon (Marcumar) + Tilidin: INR öfters bestimmen lassen!

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Phenprocoumon ist ein Vitamin-K-Antagonist aus der Gruppe der Cumarine, dessen gerinnungshemmende Wirkung ein bis zwei Tage nach Therapieanfang einsetzt und seine volle Wirksamkeit nach vier bis sechs Tagen erreicht. Die Kontrolle der Wirkung von Phenprocoumon erfolgt zumeist mittels INR (International Normalized Ratio) oder durch den reziproken Wert der Thromblastinzeitbestimmung (Quick- Wert).
Bei der Diagnose Vorhofflimmern sollte der INR im Bereich zwischen 2,0 bis 3,0 liegen. Die betroffene Patientin war auf einen INR-Wert von 2,2 eingestellt. Aufgrund chronischer Schmerzen wurde der 78-Jährigen Tilidin/Naloxon zu ihrer bestehenden Medikation verordnet.
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Nach der Einnahme der neuen Schmerzarznei stiegt der INR- Wert der Patientin innerhalb von fünf Wochen auf 3,5 an, eine weiter Woche später wurde ein noch höherer Wert (INR 5) trotz Anpassung der Phenprocoumondosierung festgestellt. Erst nachdem das Analgetikum abgesetzt wurde, konnte ein Rückgang des Effektes auf den INR ausgemacht werden.
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Da es sich bei Phenprocoumon um ein Substrat handelt, welches über die CYP-Enzyme CYP2C9 und CYP3A4 metabolisiert wird, könnte Tilidin durch Hemmung der CYP3A4- Enzyme zu einem Anstieg der Wirkstoffkonzentration im Körper führen, was wiederrum einen erhöhten INR-Wert zur Folge haben kann.
Empfehlungen der AkdÄ betonen daher nochmals die Notwendigkeit einer engmaschigen INR-Kontrolle bei Therapiebeginn bzw. ende von oben genannter Komedikation.
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Interaktion zwischen Tilidin und Phenprocoumon - ifap GmbH

Am besten ist es, keine Schmerzen zu haben ... :D:mad::D

Grüsse,
Oregano
 
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