Candida auris: vor allem in Krankenhäusern häufiger

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Candida auris ist ein Sprosshefepilz, der zur Familie der Saccharomycetaceae gehört.

Der Hefepilz kann Ohr- und Wundinfektionen sowie teilweise lebensgefährlich verlaufende Blutstrominfektionen auslösen.

C. auris ist oft gegen gängige Antimykotika resistent. Häufig treten Infektionen mit C. auris in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen auf.

Die Übertragung erfolgt wahrscheinlich über direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen.
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Candida auris

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Als problematisch an diesem Keim erweist sich demnach der Umstand, dass dieser unter dem Mikroskop nicht von den anderen Candida-Arten unterscheiden lässt. Erst mit der sogenannten "Maldi-Methode", bei der die Pilzprobe mit dem Laser bestrahlt wird und die Bestandteile durch ein Vakuum fliegen, kann dies festgestellt werden.
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https://www.contra-magazin.com/2016/09/candida-auris-ein-neuer-superkeim-ueberschwemmt-die-welt/

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Insgesamt ist davon auszugehen, dass Infektionen durch C. auris in Deutschland nach wie vor eine Rarität darstellen. Aufgrund der nach den MHK Daten eingeschränkten Therapieoptionen und der möglicherweise bestehenden Fähigkeit des Erregers, Ausbrüche zu verursachen, sollten vorhandene Fälle jedoch möglichst frühzeitig korrekt identifiziert werden. Am NRZMyk wird in Verdachtsfällen eine molekulare Speziesidentifizierung sowie eine Referenztestung mittels EUCAST Mikrodilution kostenfrei angeboten. Insbesondere wird dies in den folgenden Fällen empfohlen:

Nachweis von C. haemulonii oder S. cerevisiae als Erreger invasiver Infektionen
Nachweis von C. haemulonii oder S. cerevisiae aus epidemiologisch zusammenhängenden klinischen Proben in ungewöhnlicher Häufung
Nachweis von C. auris
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Infektionen durch Candida auris - Stellungnahme des NRZMyk - NRZMyk Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen

https://www.aerzteblatt.de/nachrich...n-toedlicher-Pilzkrankheit-in-USA-registriert

Es ist gut zu hören,d aß dieser Candida auris noch selten hierzulande ist. Hoffentlich bleibt das auch so.

Grüsse,
Oregano
 
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https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=71538

In Deutschland wirken die offiziellen Zahlen noch vergleichsweise beruhigend: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) war – der letzte Stand stammt aus dem Jahr 2015 – bei 1,5 Prozent aller untersuchten Candida-albicans-Stämme Ampho*tericin-B und bei bis zu 3,7 Prozent Fluconazol wirkungslos. »Aber auch wir haben es immer häufiger mit Erregern zu tun, die gegen die gängigen Medikamente unempfindlich sind«, warnt Professor Dr. Oliver Kurzai. Der Mediziner leitet das Nationale Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen in Jena und hat seit Anfang 2017 an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Mykologie inne.So verweist er zum Beispiel auf eine Untersuchung von Kollegen der Uniklinik Essen: Dort fand sich bei jedem dritten entsprechenden onkologischen Patienten ein Keim, der gegen mindestens ein wichtiges Antimykotikum resistent war.

An der Grenze zwischen Kanada und den USA, auf der Pazifikinsel Vancouver Island, deuteten die Pilze um die Jahrtausendwende an, dass sie noch zu ganz anderen Dingen imstande sind. Dort hat sich seitdem der Erreger *Cryptococcus gattii eingenistet und mehr als zweihundert Menschen infiziert und fast zwanzig das Leben *gekostet. Das Besondere: Statt Immungeschwächten infiziert er Gesunde. *Eigentlich galt Cryptococcus gattii als Tropenkeim, an der Pazifikküste hat er sich wohl mit einem einheimischen Verwandten gepaart und neue Eigenschaften erworben.

Auch in Deutschland scheint der Pilz regelmäßig vorzukommen, berichtet Privatdozent Dr. Volker Rickerts, der zuständige Experte vom RKI. Mindestens einmal jährlich wird er bei Menschen und Haustieren entdeckt. »Und die Dunkelziffer der Patienten mit einer entsprechenden Lungenentzündung könnte noch höher liegen«, so der Infektio*loge. Vancouver Island zeigt seiner Meinung nach vor allem eines: »Pilze sind keine statischen Wesen. Sie können sich jederzeit verändern – auch in Weisen, die wir nicht vorhersehen können.« /
 
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