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Artikel: "Pilzinfektionen bei kritisch kranken Patienten"

In diesem Artikel werden u.a. die verschiedenen Nachweis-Möglichkeiten bei Verdacht auf Mykosen beschrieben:

https://www.ai-online.info/abstracts/pdf/dacAbstracts/2011/165_fuessle.pdf

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Erreger
... Candida albicans ... Candida non albicans ... Candida parapsilosis ... Candida tropicalis ... Candida crusei ...
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Beim Nachweis von Candida in Materialien wie Bronchialsekret, Urin, Peritonealabstri- chen u.a. muss zwischen Kolonisation und Infektion unterschieden werden. Eine entspre-
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Kultureller Erregernachweis
chende Interpretation ist nur im Zusammenhang mit dem klinischen Bild möglich. Hohe Keimzahlen (>1 Mio/ml) machen eine Infektion wahrscheinlicher als niedrige, die eher bei einer Besiedelung vorliegen. Der gleichzeitige Nachweis von Leukozyten im Untersuchungsmaterial (ohne dass Bakterien vorliegen) gibt Hinweise auf eine Entzündungsreaktion.
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Blutkulturen ... respiratorische Sekrete ... Urin ... Intraabdominelle Proben
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Beachten: Der Nachweis von Candida in mehreren Blutkulturen ist ein sicherer Hin- weis auf eine invasive Candidose. Ein Erregernachweis in Bronchialsekret, Urin oder intraabdominellen Abstrichen bzw. Drainagen kann Hinweise auf eine Infektion geben. Häufig handelt es dabei aber lediglich um Kolonisationen, die jedoch zum Ausgangs- herd für systemische Infektionen werden können.
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Typenbestimmung und Resistenztestung
Da die Wahl eines Antimykotikums von der Candida-Spezies abhängt, sollte von allen klinisch bedeutsamen Candida-Isolaten möglichst rasch eine Spezies-Identifizierung und Resistenzprüfung durchgeführt werden.
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Serologie ... Molekularbiologische Methoden ... Histologie ... Bildgebende Verfahren ... Spiegelung des Augenhintergrundes
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Beachten: die Diagnostik invasiver Candida-Infektionen basiert i.d.R. auf mehreren Untersuchungen. Neben dem mikrobiologischen Erregernachweis, bei dem nur in Blutkulturen, nicht-kontaminierten Punktaten oder Geweben sicher von einer Infektion ausgegangen werden kann, können Antigennachweis, molekulare Methoden, laborche- mische Infektionsparamenter, bildgebende Verfahren oder histologische Untersuchun- gen wichtige Hinweise liefern.
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Aspergillus-Infektionen ...

Grüsse,
Oregano
 
Artikel: "Pilzinfektionen bei kritisch kranken Patienten"

Guter Artikel !

Hab ihn zwar nur grob überflogen, aber eines stört mich :
Auch hier wird wieder eine schwere Grunderkrankung für einen Pilzinfekt vorausgesetzt.
Zwar wird auf eine Antibiose (aufgrund der Grunderkrankung) als Ursache der Pilzinfektion verwiesen, es wird aber nicht darauf eingegangen, dass heutzutage quasi inflationär durch den gemeinen Hausarzt mit Antibiotika um sich geschmissen wird, und diese Verschreibungswut ausreicht, um einen Patienten ohne schwere Grunderkrankung eine Pilzinfektion zu bescheren.

Die Problematik hat Folgen : Kommt ein Patient in eine hiesige Klinik, und äußert den Verdacht "Pilzinfektion", wird er in der Regel belächelt, wenn er keine schwere Grunderkrankung vorweisen kann.
 
Artikel: "Pilzinfektionen bei kritisch kranken Patienten"

Oder die Ärzte sagen einem: sie wissen aber schon, dass die Candida Theorie niemals bewiesen worden ist?!
 
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