DGZMK: Metalle als Dentalwerkstoffe, Allergien, Pressekonferenz

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Allergische Reaktionen sind im Zusammenhang mit allen Dentallegierungen bekannt, aber doch relativ selten, gemessen an der großen Zahl der mit Dentallegierungen versorgten Patienten.
Das Auftreten einer allergischen Reaktion setzt immer eine bereits erfolgte Sensibilisierung (,,Allergiesierung") des Patienten voraus. Sensibilisierungen entstehen hauptsächlich durch wiederkehrende Kontakte der verursachenden Substanz mit der Haut, während eine Sensibilisierung über die Mundschleimhaut ausgesprochen selten ist.
Allergien gegen Dentalwerkstoffe im Allgemeinen und Dentallegierungen im Besonderen beruhen daher in der Regel auf einer Sensibilisierung im privaten oder beruflichen Umfeld. In der Bevölkerung häufig sind Allergien gegen Nickel, dann oft auch verbunden mit einer Sensibilisierung gegen Palladium.

Aus allergologischer Sicht ist es wichtig, dass Patienten ihre Zahnärztin/ihrem Zahnarzt über eventuelle Hautprobleme (Ekzeme) im Zusammenhang mit Modeschmuck, Münzen usw. informieren.

Allergische Reaktionen sind meist zunächst auf den Ort der Einwirkung beschränkt, bei Allergien gegen Dentalwerkstoffe also auf den Kontaktbereich des Materials mit der Mundschleimhaut. In solchen Fällen können aber auch Beschwerden im Hals, Lippenekzeme oder Streureaktionen an der Haut auftreten. Da die Mundschleimhaut gegenüber allergischen Reizen ca. 6 bis 10 Mal widerstandsfähiger ist als die Haut, werden Dentallegierungen in etlichen Fällen bei bestehender Sensibilisierung gegen eine ihrer Komponenten problemlos vertragen. Dennoch sollte bei bekannter Allergie generell ein Werkstoff verwendet werden, der die allergieauslösende Substanz nicht enthält.
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https://www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/Metalle_im_Mund.pdf

Hier finde ich vor allem interessant, daß die Mundschleimhaut wesentlich widerstandsfähiger ist als die Haut. Das bedeutet also, daß ein Hauttest (Patch-Test) zwar eine Reaktion auf ein Material zeigen kann, das aber nicht unbedingt bedeutet, daß im Mund auch eine Reaktion stattfindet. Im letzten Satz steht aber etwas dazu: trotzdem sollten Werkstoffe verwendet werden, die die im Test reagierende Substanz nicht enthält.

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) lädt zu einer Pressekonferenz im Mai ein:

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"Metalle im Mund: Brauchen wir sie noch? Können sie krank machen?"

... vier Einzelreferate... :

- Sind Metalle ungesund? Unverträglichkeiten – Ursachen und Abhilfe
PD Dr. Anne Wolowski (Uni Münster) für den Arbeitskreis Psychologie und Psychosomatik (AK PP)
- Gefahr durch Quecksilber? Amalgam und Amalgamersatz
Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg) für die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ)
- Zahnersatz mit Metallen – wo sind Metalle verzichtbar, wo gibt es Alternativen?
Prof. Dr. Stefan Wolfart (RWTH Aachen) für die Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro)
- Neue Keramikimplantate. Sind Titanimplantate out?
Prof. Dr. Dr. Frank Schwarz (Uni Düsseldorf) für die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI)

Neben den genannten Referenten steht Ihnen dabei auch der Präsident der DGZMK, Prof. Dr. Michael Walter (TH Dresden), gern für Fragen zur Verfügung.
https://idw-online.de/de/news672515

Das wäre sicher interessant. Vielleicht kann man ja im Netz dann etwas darüber finden?

Hier ein Video mit Dr. Wolowski:
„Sie simulieren nicht“ – PD Dr. Anne Wolowski über Patienten mit psychosomatischen Beschwerden | Die Zahnarzt Woche | DZW

Grüsse,
Oregano
 
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