Test auf Schilddrüsenhormone im 24h-Urin

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Hallo,

kann mir jemand was zu dem Test auf Schilddrüsenhormone im 24h-Urin sagen? Ich hab hier nichts genaueres dazu gefunden.

Gibt es den Test nur bei KEAC?
Und sehe ich das richtig, dass es T3 und T4 misst und nicht fT3 und fT4? (d.h. das gesamte T3 und T4, nicht nur das freie?)
Bedeutet die Messung im Urin, dass das Hormone sind, die auch in den Zellen angekommen sind? (Luft schrieb mal, und ich hab es auch irgendwo anders mal gelesen, dass es sein kann, dass die SD zwar genug Hormone produziert, aber dieses nicht in den Zellen ankommt, wo es gebraucht würde)

Kurz und gut, was misst dieser Test eigentlich und was außer einer möglichen Konversionsstörung kann er feststellen? Auch SD-Störungen wie Unterfunktion?

Danke und viele Grüße
 
Hallo damdam,

ich würde Dir gern helfen, kenne den Test aber auch nur theoretisch aus der Zeit, wo ich mich intensiv mit Pyrrolurie/KPU/HPU beschäftigt habe. Deine Fragen finde ich aber gut, wie so oft. "Das Web" hast Du sicher schon befragt? Und unsere KPU-Rubrik?

Es ist oft so, dass es neben den gängigen "normalen" Bluttests noch andere Möglichkeiten gibt - gerade auch Hormone /Neurotransmitter betreffend - , die aber nicht in normalen Laboren angeboten werden. In diesem Moment, wo ich das schreibe, denke ich, Du könntest mal Dr. Bieger u/o sein (ehemaliges?) Labor Lab4more befragen, ob sie dazu etwas wissen.

Mit einem Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

vielen Dank :)

Ich hab inzwischen mal bei KEAC angerufen. Wenn die Dame mich am Telefon richtig verstanden hat (oder ich sie), ist es das Gesamt-T3 und Gesamt-T4. Und der Test kann auch Unterfunktion feststellen. Es ist, wie bei vielen Laboren eine Interpretation dabei. Wenn das nicht reicht und mein Arzt das auch nicht erklären kann, gibts die Möglichkeit, dort anzurufen (kostenpflichtig, mit Kamsteeg). Von daher ok.
Das andere hab ich nicht gefragt.

Jod im Urin finde ich auch noch sinnvoll, das kann man auch bei ganzimmun testen lassen für gut 20€ (Morgenurin) oder auch bei KEAC für gut 40€ (ebenfalls 24h-Urin). Referenzwerte hab ich für beides im Internet gefunden, aber so intuitiv erscheint mir der 24h-Urin genauer.

Bei Lab4More hab ich für beides (SD-Hormone und Jod) keinen Urintest gefunden. Aber toll, was die alles untersuchen (wie bescheuert, dass man sich über sowas freut ;) Was für andere der Klamottenladen ist, ist für mich der Anforderungsbogen vom Labor... ). Nur schade, dass da keine Preise dabei stehen.

Na ja, ich werde nicht mehr groß suchen, ich hab generell kein gutes Händchen für die richtigen Stichworte (hier hab ich schon gesucht), und ob da soviel anderes rauskommen würde...

Wenn, werde ich dann wohl den Test bei KEAC machen. Aber da ich aufgrund diverser Mängel (alle Elektrolyte und v.a. Phosphat) nochmal nen Arzt wg. Ursachenabklärung (vielleicht Nierenproblem) fragen will, wart ich mit dem Test solang. Bei Nierenproblem wär der Test sonst ja vielleicht umsonst.

Hattest Du explizit KPU/HPU testen lassen damals bei Dir? Weil Kuklinski es ja eh nur im Rahmen seiner normalen Mitochondrientherapie behandelt, wenn ich es richtig verstanden habe.

Viele Grüße

P.S. Ich meinte aber oben den Test auf Schilddrüsenhormone, nicht auf KPU/HPU (steht zu dem Thema Schilddrüsenhormone etwa auch viel in der KPU-Rubrik?)
 
Hallo damdam
Jod im Urin finde ich auch noch sinnvoll, das kann man auch bei ganzimmun testen lassen für gut 20€ (Morgenurin) oder auch bei KEAC für gut 40€ (ebenfalls 24h-Urin). Referenzwerte hab ich für beides im Internet gefunden, aber so intuitiv erscheint mir der 24h-Urin genauer.
Zu Jod habe ich Kenntnisse (und gute Links! - einen habe ich gerade auch in Erinnerung und parat: Iodbedarf und Risiken und Nutzen einer Korrektur des Iodmangels in Populationen), allerdings ist meine gründliche Recherche über 2 Jahre her. Ich schreibe daher hier im Moment aus der Erinnerung und ohne Garantie auf Richtigkeit usw..

Der 24-Std.-Urin ist auf jeden Fall genauer, weil er wenigstens die Schwankungen eines Tages mittelt - und wird m.E. auch von der WHO empfohlen. Allerdings ist der Wert sehr stark ernährungsabhängig, d.h. die Ernährung der letzten Tage spiegelt sich wieder (habe daher auf für mich typische Ernährung geachtet). Spontan-Urin nimmt man gern bei epidemiologischen Untersuchungen, weil's viel einfacher ist (vor allem bei Kindern) und davon ausgegangen wird, dass sich bei sehr großen Zahlen von Untersuchungsobjekten die Schwankungen dann wieder "mitteln".

Ich selbst habe sowohl einen 24-Std.-Urin gemacht - über das MLHB, als auch eine Serum-Untersuchung. Letzteres beim hiesigen Labor, wie ich aber erfuhr, wurde es auch nach Bremen geschickt (womöglich ist ist das MLHB wie bei einigen anderen Markern auch, eines der wenigen Labore in D, die das durchführen). Fand ich aber trotzdem praktisch, weil ich mir sonst noch einen Blutabnehmer hätte organisieren müssen. Vom MLHB kannst Du Dir ohne weiteres selbst Probenabnahmematerialien schicken lassen, die IgEL- (bzw. Selbstzahler-)Preise gibt's aber nur mit Arztstempel.

Bei Lab4More hab ich für beides (SD-Hormone und Jod) keinen Urintest gefunden.
Vielleicht hätten Sie Dir erklären können, warum sie das nicht anbieten. Das war der Hintergrund meiner Idee. Mit dem KEAC habe ich selbst nicht so überzeugende Erfahrungen gemacht. Allzu "bohrende" und eher wissenschaftliche (aber von Laien gestellte) Nachfragen - wie sie für Dich und mich typisch sind - , waren dort offenbar nicht gern gesehen.

Aber toll, was die alles untersuchen (wie bescheuert, dass man sich über sowas freut ;) Was für andere der Klamottenladen ist, ist für mich der Anforderungsbogen vom Labor... ).
Wir gehen mal zusammen shoppen, ja? :kiss:

Hattest Du explizit KPU/HPU testen lassen damals bei Dir? Weil Kuklinski es ja eh nur im Rahmen seiner normalen Mitochondrientherapie behandelt, wenn ich es richtig verstanden habe.
Ja, beides - und lange vor meinem ersten Besuch bei Kuklinski. Bin sozusagen darüber auf K.'s Veröffentlichungen gestoßten. KPU habe ich sogar bei 3 verschiedenen Laboren machen lassen (aus wissenschaftlicher Neugier...). War alles positiv - korrelierte auch gut, obwohl KEAC mir anderes prophezeite und dringend den 24-Std.-Test nahelegte (wegen häufigen nächtlichen Wasserlassens... was in der Tat ein großes Problem für "Morgenurine" sein kann, weil man nicht so genau weiß, welchen von den vielen dafür nehmen... man weiß ja z.B. auch nicht vorher, ob man um 4 oder 5 Uhr nochmal einschläft).

P.S. Ich meinte aber oben den Test auf Schilddrüsenhormone, nicht auf KPU/HPU (steht zu dem Thema Schilddrüsenhormone etwa auch viel in der KPU-Rubrik?)
Ich lese da schon ca. 10 Jahre nicht mehr mit, seinerzeit war die SD da aber ein großes Thema und ich würde an Deiner Stelle suchen.

Viele Grüße
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich beziehe mich nochmal hierauf:
Der 24-Std.-Urin ist auf jeden Fall genauer, weil er wenigstens die Schwankungen eines Tages mittelt - und wird m.E. auch von der WHO empfohlen. Allerdings ist der Wert sehr stark ernährungsabhängig, d.h. die Ernährung der letzten Tage spiegelt sich wieder (habe daher auf für mich typische Ernährung geachtet). Spontan-Urin nimmt man gern bei epidemiologischen Untersuchungen, weil's viel einfacher ist (vor allem bei Kindern) und davon ausgegangen wird, dass sich bei sehr großen Zahlen von Untersuchungsobjekten die Schwankungen dann wieder "mitteln".

Ich selbst habe sowohl einen 24-Std.-Urin gemacht - über das MLHB, als auch eine Serum-Untersuchung.
Zum Unterschied der Aussage eines Urin- und Serumtests auf Jod schreibt das imd Berlin in seinem Newsletter vom Januar (der online wohl nicht mehr erhältlich ist) - Hervorhebungen von mir:
Glucosinolate aktivieren die Entgiftung und hemmen Entzündung – doch Vorsicht bei Jodmangel!
Ein aktueller Übersichtsartikel von Wissenschaftlern der Universität Lübeck fasst die Wirkungsweisen von Glucosinolaten zusammen, einer Stoffgruppe, die u. a. in Kohlgemüse vorkommt und auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird (Sturm und Wagner, International Journal of Molecular Science 2017; 18: 1890). Im menschlichen Körper werden Glucosinolate von Darmbakterien zu verschiedenen Isothiocyanaten abgebaut. Isothiocyanate aktivieren einerseits über den Transkriptionsfaktor Nrf2 die Expression von Entgiftungsenzymen der Phase II sowie die Bildung der gamma-Glutamylcystein-Synthetase, einem essentiellen Enzym des Glutathion-Metabolismus. Gleichzeitig blockieren sie den Transkriptionsfaktor NfKB und hemmen damit die Produktion proentzündlicher Zytokine. Neben der beschriebenen entzündungshemmenden und entgiftungsfördernden Wirkung ist jedoch zu beachten, dass Glucosinolate die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse hemmen. Eine hohe Zufuhr an Glucosinolaten kann daher eine Unterversorgung der Schilddrüse bedingen.

Die lokale Unterversorgung ist an der Jodausscheidung im Urin nicht zu erkennen, kann sich jedoch aufgrund verminderter Bildung von Schilddrüsenhormonen in Form niedriger Jod-Serumspiegel manifestieren. Wegen der goitrogenen Wirkung ist eine exzessive Zufuhr von Glucosinolaten oder ein übermäßiger Verzehr von Brokkoli und anderem Kohlgemüse kritisch zu sehen. Ggf. sollte die Schilddrüsenfunktion (TSH, fT3, fT4) kontrolliert werden.
Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

danke, das ist sehr gut zu wissen. Das hört sich so an, als ob man dann mit dem Jod-Urin-Test Aussagen zur Gesamtversorgung des Körpers mit Jod machen kann (wobei ich mich frage, ob man dann nicht trotzdem in die eine oder andere Richtung Aussagen zur Schilddrüsenversorgung treffen kann: Ob bei guter Körperversorgung man davon ausgehen kann, dass sie SD auch genug bekommen hat oder anders rum, ob man bei schlechter Körperversorgung auch davon ausgehen muss, dass dann die SD auch zu wenig abbekommen hat) und mit Jod-Serum-Tests zur Versorgung der Schilddrüse. Wenn letzteres darauf basiert, dass die Schilddrüsenhormone zu wenig sind, frage ich mich aber, was der Mehrgewinn gegenüber der Messung der Hormonspiegel ist (zumal man die ja auf Kasse bekommen kann, beim Jod-Serum-Test denke ich, dass man das nicht (so einfach) auf Kasse bekommt (weiß ich aber nicht sicher))

Der zitierte Artikel zu den Goitrogenen wäre auch nochmal ein Durchlesen wert, da aktuell. In letzter Zeit hab ich nur noch gehört, das mit den Goitrogenen wäre überkommen. Mal sehen, ob ich das schaffe

Viele Grüße
 
Ich habe eben nochmal Kates Posting in #6 nachgedacht:

Wenn man Jod im 24h-Urin bestimmt, und es kommt ein Mangel raus, dann sollte man den beheben. In dem Zuge kriegt die SD dann hoffentlich auch genug Jod ab.

Wenn man im 24h-Urin genug Jod hat, aber trotzdem was an der SD vermutet, könnte man überlegen, den Jodtest im Serum aus #6 zu machen, da es dann sein kann, dass es nur einen lokalen Mangel gibt (keinen gesamten). Ich vermute aus der Formulierung im Newsletter, da wird der Jodanteil aus den gesamten Schilddrüsenhormonen des Bluts bestimmt. (ob dann nicht andere Untersuchungen sinnvoll sind, ist die Frage, denn ob der Test das misst, was gesagt wird, ist die Frage. Im Grunde müsste man wissen, wieviel Jod der SD zur Verfügung steht, aber das misst der Test so direkt ja auch nicht (auch wenn der kurze Newsletter-Text das anders suggeriert)).

Die lokale Unterversorgung ist an der Jodausscheidung im Urin nicht zu erkennen, kann sich jedoch aufgrund verminderter Bildung von Schilddrüsenhormonen in Form niedriger Jod-Serumspiegel manifestieren.

D.h. also, es muss nicht. Und wenn die Hormonproduktion aus anderen Gründen als mangelndem Jod zu niedrig ist, müsste es da zu falschen Ergebnissen führen (meine Interpretation)

Ich mach erstmal Schritt 1 (24h-Urin), dann sehe ich weiter.

Viele Grüße
 
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