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Kontrastmittel

Bei bestimmten Fragestellungen hilft der kontrastverstärkte Ultraschall die Ursachen, bzw. Art oder Verlauf der Erkrankung zu beurteilen. Dabei können die Blutversorgung von Gewebe oder der Blutfluss in Gefäßen noch näher untersucht werden.

Durch ein Kontrastmittel, welches dem Patienten während der Untersuchung in eine Vene (in der Regel am Arm) gespritzt wird, wird das Blut im Ultraschallbild sichtbar gemacht. Die Kontrastverstärkung hält einige Minuten an, ggf. muss noch eine weitere Kontrastmittelinjektion verabreicht werden.
Das Kontrastmittel besteht aus einer Lösung von mikroskopisch kleinen ungiftigen gasgefüllten Mikrobläschen. Die sehr geringen Mengen an enthaltenem Gas werden vollständig über die Lunge abgeatmet, die Nieren werden nicht belastet. Es treten nur sehr selten Nebenwirkungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen auf.
Kontrastmittel

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Woraus besteht ein Ultraschallkontrastmittel ?

Ultraschallkontrastmittel bestehen aus einer Lösung mit mikroskopisch kleinen gasgefüllten Mikrobläschen. Das hier verwendete Kontrastmittel SonoVue® enthält Mikrobläschen von durchschnittlich 2,5 tausendstel Millimeter (2,5 µm), die nach Injektion in eine Armvene mit dem Blutstrom transportiert werden. Die Mikrobläschen enthalten als Gas Schwefelhexafluorid, ein ungiftiges und sehr stabiles Gas, welches auch für andere medizinische Zwecke, z. B. in der Augenchirurgie, verwendet wird. Es wird insgesamt nur sehr wenig Gas benötigt. In 1 ml Lösung sind gerade mal 8 µl dieses Gases enthalten. Schwefelhexafluorid ist völlig inert (d.h. es reagiert nicht mit dem Körper) und wird innerhalb von wenigen Minuten praktisch vollständig über die Lunge wieder abgeatmet.
Im Gegensatz zu anderen Kontrastmitteln (z.B. Röntgenkontrastmittel) wird die Niere somit nicht belastet (wichtig, falls Sie eine beeinträchtigende Nierenfunktion haben). Zur Stabilisierung sind die SonoVue® - Mikrobläschen von einer dünnen flexiblen Hülle aus Phospholipiden umgeben. SonoVue® ist seit 2001 in der Europäischen Gemeinschaft (EU) für die Ultraschalldiagnostik zur Erhöhung der Echogenität des Blutes zugelassen.
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Gastroenterologische Praxis am Germania-Campus, Münster - Kontrastmittel-Sonographie
Gastroenterologische Praxis am Germania-Campus, Münster - Kontrastmittel-Sonographie

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Oregano
 
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Auch jenseits der Leber ist die Abdomen-Sono mit Kontrastmittel oft äußerst hilfreich. In eigenen Untersuchungen konnte der Experte zeigen, dass sich Abszesse und Infiltrate im Bereich des abdominalen Fettgewebes, etwa im Bereich des Mesenteriums, sicher darstellen lassen, auch wenn sie im B-Bild nicht sichtbar sind.

Das kommt vor allem Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zugute, bei denen sich die über die Jahre hinweg ohnehin ständig erforderlichen bildgebenden Untersuchungen mit einer Ultraschallsonde wesentlich angenehmer gestalten lassen als mit Röhre oder Endoskop. "Natürlich werden die anderen Verfahren nicht überflüssig. Aber der moderne Ultraschall gibt uns in vielen Situationen genug Informationen, um auf andere Verfahren verzichten zu können."

Selbst abdominelle Eingriffe sind unter Ultraschallkontrolle möglich. Wenn ein Abszess punktiert oder, im Falle des Morbus Crohn, drainiert werden soll, dann gelingt das dank Kontrastmittel unter Ultraschallkontrolle oft ausgezeichnet. Es ist noch nicht lange her, da war so etwas wesentlich aufwendiger. Günstigerweise scheint auch das eingesetzte Kontrastmittel sehr gut verträglich zu sein. "Es gibt schwerere Kontrastmittelreaktionen bei etwa einem von 30 000 Patienten", so Schlottmann. Dies sei eine sehr gute Quote.

Praxisfortbildungen beim Internistenkongress

Zwei Probleme freilich bleiben. Zum einen ist der Ultraschall trainingsbedürftig, und der Einsatz von Kontrastmitteln macht die Sache nicht leichter.
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Kontrastmittel macht Ultraschall präziser

Grüsse,
Oregano
 
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