Gesundheitsverträgliche Trinkwasserleitungen? Gibt es sie?

Clematis

Hallo,

die Qualität unseres Trinkwasser hängt großteils davon ab aus welchem Material die Rohre und Rohrverbindungen hergestellt wurden. Der nachstehende Artikel diskutiert dieses Thema, nennt problematische Materialien und nennt Maßnahmen, wie man das Risiko reduzieren kann:
Welche Trinkwasserleitungen sind "empfehlenswert"?
Während aus Edelstahlleitungen - unsere Empfehlung!
(Preisfrage) mit Sicherheit keine nennenswerten "chemischen" Belastungen des Trinkwassers zu erwarten sind,

("Der für Personen mit Chrom-Nickel-Allergie bedeutsame Nickel-Eintrag ist zumeist den Armaturen sowie Rohrverbindungen und nicht den Edelstahlrohren zuzuschreiben, es sei denn, die Anlage wurde nicht fachgerecht installiert. Zudem stehen seit geraumer Zeit nickelfreie, für die Verwendung in Trinkwasserinstallationen zugelassene Edelstahlrohre zur Verfügung."

"Die Passivität kann nur durch hohe Chloridgehalte im Wasser aufgehoben werden, denn Chlor- und Chlorid-Ionen können Edelstahl tatsächlich zum Korrodieren bringen. Dann aber auch nur in so hohen Konzentrationen, die bei einer Chlorierung von Trinkwasser eigentlich nicht erreicht werden sollen. Wenn überhaupt sind davon in erster Linie auch nur minderwertige Stähle betroffen." Quelle )

stoßen wir bei der Bewertung von Kunststoffleitungen auf wesentliche kritische Fragen:
Abgelehnt werden unsererseits derzeit
PVC Rohre, "Reliningrohre (mit Epoxidharzen)" da wir dazu bis heute von keinem Hersteller (außer diversen Zertifikaten bzgl. Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte) verbindliche Nachweise erhalten konnten, dass nicht Weichmacher Bisphenol A (BPA) und andere kritische Substanzen das Trinkwasser belasten.

PE Leitungen
Obwohl reines PE (Polyethylen) grundsätzlich als hygienisch unbedenklich gilt, ergeben sich bei der genaueren Produktbetrachtung immer wieder nicht unerhebliche Risiken (siehe auch Diskussionsseite zu PE Folien).
Bei Tinkwasserleitungen verwirren den Verbraucher Zusatzbezeichnungen wie
PEXa (Peroxid vernetzung)
PEXb (Silan Vernetzung)
PEXc (Strahlenvernetzung)
und PEXd (Azovernetzung)
Einzig PEXc erfolgt ohne Einsatz von Chemikalien - bei den übrigen Vernetzungsmethoden ist es sehr schwer, von Hrstellern wissenschaftliche Nachweise (nicht nur diverse Zertifikate) gesundheitlicher Unbedenklichkeit zu erhalten.

Für Verunsicherung sorgte auch bereits 2010 ein Verbotsantrag von PEX Rohren in Kalifornien - und dies ohne Unterscheidung der verschiedenen Vernetzungsmöglichkeiten.

Nach unserem derzeitigen Informationsstand hielten wir bis vor kurzem auf jeden Fall Rohre aus PEXc unbedenklicher, (Siehe dazu auch Link)
wenngleich es auch dazu Untersuchungen gibt mit dem Nachweis von tert-Butanol, MTBE und ETBE und wir zwischenzeitlich Kenntnis von Reklamtionen mit Geruchsproblemen erhielten.
Zitat:
Die vernetzten PE-Rohrtypen wiesen eine mehr oder weniger hohe Konzentration an 2-Methyl-2-propanol (tert-Butanol) auf: „Bis auf eine Ausnahme fanden sich in den Migraten der PE-X-Rohrtypen tert-Butylmethylether (MTBE) und/oder tert-Butylethylether (ETBE)“, sagt Koch. Dabei und auch beim 2-Methyl-2-propanol handle es sich wahrscheinlich um Reaktionsprodukte des als Initiator für die radikalische Polymerisationzugegebenen Di-tert-butylperoxids. In verschiedenen Prüfwässern von Verbundrohren fand Koch auch Toluol. ? Siehe dazu Bericht

Leider konnten wir bisher von keinem Hersteller wirklich umfassende Schadstoffberichte zu entsprechenden PE Rohren erhalten - wir freuen uns über jede wissenschaftlich fundierte Stellungnahme (mit Nachweisen) , die es uns künftig ermöglicht, wirklich gesundheitlich unbedenkliche PE Trinkwasserleitungen zu empfehlen.

Bedauerlich aber vor allem, dass sich einige Hersteller überhaupt nicht der Diskussion zu diesem Thema stellen -
(Zitat fränkische Rohrwerke: "wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir diesem Sachverhalt bzw. Aussage nicht weiter kommentieren werden".)
...
In einem Reklamationsfall (uns liegen auch weitere Reklamationen vor!) sprach der Hersteller von "nur" sensorischen Belastungen!
(Gestis Stoffdatenbank: ETBE CAS-Nummer 637-92-3 "Gefahrenhinweis: H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen" )

Zitat1: "Eine zweite Analyse erbrachte dann den Nachweis von ETBE in sämtlichen Zapfstellen der Trinkwasseranlage (jedoch nicht im Hausanschluß). Vom Hersteller der Leitungen wurde lediglich von einer sensorischen Belastung gesprochen.“
Zitat 2: "Reklamationen der Nutzer über Geschmack/Geruch des Trinkwassers, v.a. nach einer Stagnationszeit von 12 Stunden oder mehr. Betroffen ist Warm- wie Kaltwasser. Das Symptom wird mit der Dauer der Auslaufzeit deutlich geringer um dann nach erneuter Stagnationszeit wieder massiver zu werden."
Gesundheitsverträgliche Trinkwasserleitungen ?: EGGBI e.V.
Gruß,
Clematis
 
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