Natriumspiegel im Blut immer wieder zu niedrig

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Hallo zusammen,

es geht um meine Mutter. Die ist 84 Jahre alt und nimmt die folgenden Medis.
Euthyrox, Zolpidem, Bisoprolol, Vit. D, Calcium, Adrenolat (? wegen Osteoporose), Citrapralam, Makumar und Vitralux sowie Pantoprazol 20.

Ihr Problem ist, dass der Natriumspiegel immer wieder in den Keller geht. Zur Zeit liegt er mal wieder bei um die 130 (untere Grenze fängt bei 136) an. Sie bekommt Kochsalztabletten, aber, wenn sie die eine Zeitlang genommen hat, bekommt sie davon Juckreiz (und zwar echt heftig) und Übelkeit. Sie muss sich dann ganz plötzlich übergeben. Wir haben schon alles mögliche ausprobiert, das ganze tritt wirklich nur bei den Kochsalz-Tabletten auf. Wenn sie die absetzen kann, ist alles gut.

Jetzt habe ich die Ärztin gefragt, ob sie keine Infusionen stattdessen bekomme könne. Die sagt nein, das ginge nur über die Tabletten.

Habt Ihr Ideen, zum einen zur Ursache des Natriummangels und dann wie man auffüllen kann? Sie nimmt die Tabletten jetzt schon wieder bestimmt vier Wochen und der Spiegel im Blut ist immer noch so niedrig.

Sie nimmt keine Wassertabletten.

Danke.
 
Habt Ihr Ideen, zum einen zur Ursache des Natriummangels und dann wie man auffüllen kann?
Hallo Moehnchen,
wie sieht der Kaliumspiegel deiner Mutter aus? Es ist ja nicht nur der absolute Natriumspiegel wichtig, sondern auch das Natrium/Kalium-Verhältnis.

Wenn also ebenso ein niedriger Kaliumspiegel vorliegt, könnte ich mir vorstellen, dass ein Anheben des Natriumspiegels dieses Verhältnis ungünstig beeinflusst und der Körper dann eine Abneigung gegen die hohe Natriumzufuhr der Kochsalztabletten entwickelt.
(Die ganzen Medikamente deiner Mutter lasse ich dabei unberücksichtigt, damit kenne ich mich nicht aus.)

Oder anders ausgedrückt:
Vielleicht drückt der Körper ja gezielt den Natriumspiegel nach unten, weil er einen niedrigen Kaliumspiegel hat und so das Natrium-Kalium-Verhältnis ins Gleichgewicht bringen will. Zusätzliches Natrium wäre da dann kontraproduktiv. Verstehst Du?
Keine Ahnung, ob es so etwas gibt, es ist nur so eine Idee, die mir da spontan einfällt.
Sollte wirklich ein niedriger Kaliumspiegel vorliegen wäre es dann einen Versuch wert - in Absprache mit der Ärztin - zusätzlich oder stattdessen den Kaliumspiegel anzuheben.

Nebenbei bemerkt, wenn man Calcium und Vitamin D wegen Osteoporose einnimmt, soll man grundsätzlich auch auf eine ausreichende Magnesium- und Vitamin K-Zufuhr achten, denn das sind für die Knochensynthese ebenfalls wichtige Co-Faktoren, die häufig unbeachtet bleiben.
Mehr zum Thema Vitamin K und Osteoporose:
Pharmazeutische Zeitung online: Osteoporose: Vitamin K für starke Knochen

Bevor ihr hier zu NEMs greift solltet ihr wegen der Medikamente aber sicherheitshalber die Ärztin kontaktieren.

Gruß
Hans
 
Hallo Möhrchen, Calcium mit Tabletten auffüllen ist nicht nötig....Löwenzahnpulver oder Bärlauchfischblattkapseln knallen den Calciumspiegel bei mir immer in die Höhe .Wird bei mir ständig gemessen. Calciumcarbonat bringt nichts, weil für die Aufnahme der Magensäurespiegel optimal sein muss, deswegen wenn schon , dann bitte Glucconat!

https://idw-online.de/de/news326918

Ich vermute, Deine Oma verträgt schlicht Hilfsstoffe des Natriumpräparates nicht, weil sie ne Histaminintoleranz hat. Ich arbeite mit alten Damen, sie haben sie alle und sie wird nicht diagnostiziert.

Magensäureblocker unter anderem auch super, damit ist klar, dass ihr das CAcarbont nichts bringt und das führt auch direkt in fette Mängel an Vitaminen und Mineralstoffen und dem so wichtigen Vitamin B12. Sodbrennen kann sie durch das Histamin bekommen.....

Magensäureüberschuß und Mangel werden im übrigen so las ich , häufig verwechselt.

Vitamin K2, Bor, Mg, Vitamin C ....all das wäre wichtig bei Osteoporose laut Kuklinski nicht nur das Ca. Möglicherweise habe ich was vergessen.

Ich würde versuchen, wie man von einigen Medis runterkommen kann , sie durch Alternativen aus der Naturheilkunde ersetzt ....das geht sehr wohl.

Schauen nach der Hit und diese dem Alter entprechend behandeln , abmildern. Auf Diät wird sie in dem Alter kaum gehen wollen...

Starke Natriumschwankungen habe ich auch. Ich vermute bei mir Parasiten als Thema.

Alles Gute.
Claudia.

Buchtipp wegen Osteoporose und Mineralstoff Vitaminoptimierung " Mitochondrientherapie die Alternative".
 
Vit. D, Calcium, Adrenolat (? wegen Osteoporose), Citrapralam,

Hallo Möhnchen!

Meinst du mit Citrapralam den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Citalopram?
Citalopram: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Seltene Nebenwirkungen:
Verminderter Natriumgehalt des Blutes.

Das ist ein Teufelszeug.
Vor vielen Jahren hatte ich einmal Bekanntschaft mit ihm machen "dürfen".
Verminderter Natriumgehalt steht zwar unter seltenen Nebenwirkungen, aber das will nichts heißen.
Ich hatte damals die noch selteneren.:eek:

Wenn deine Mama unter Osteoporose leidet, ist Citalopram doppelt schädlich:
Neuere Studien haben nachgewiesen, dass die Arbeit der knochenauf- und abbauenden Zellen durch Citalopram besonders bei Langzeitanwendung nachteilig beeinflusst wird. So kann es vermehrt zu Knochenbrüchen, beziehungsweise der Entwicklung einer Osteoporose kommen.

Hat deine Mama Probleme mit dem Herzen?

Citalopram kann dosisabhängig Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung) hervorrufen. Daher beträgt die empfohlene Höchstdosis für Erwachsene 40 Milligramm Citalopram täglich, für ältere Patienten und bei solchen mit verminderter Leberfunktion 20 Milligramm täglich.

Werden gleichzeitig Betablocker wie Metoprolol eingenommen, wird deren Wirkung um fast das Doppelte durch Citalopram verstärkt. Auch hier ist gegebenfalls eine Verminderung der Dosis durch den Arzt notwendig.

Bitte sieh dir von diesem Medikament unbedingt auch die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten an.
Hat deine Mama Depressionen oder warum bekommt sie so etwas?
Oder wird ihr das etwa wegen fibromyalgischer Schmerzen verschrieben?
Zolpidem bekommt sie auch noch. Als Schlafmittel?

Du kannst übrigens im Internet fast sämtliche Nebenwirkungen der Medikamente deiner Mama ergoogeln.
Ebenso die Wechselwirkungen.


Immer wieder erschreckend, was in ältere Menschen hineingestopft wird.
Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten?

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen.

Danke für die sehr interessanten Infos.

Meine Mutter nimmt Citalopram (vorher Mirtazapin, musste sie wegen starkem Juckreiz absetzen), weil sie eine Depression hat, die die Symptome einer Demenz zeigt, das nennt sich irgendwie so ähnlich wie psychodepressive Demenz. Zudem neigt sie ohne dieses Medikament dazu Wutanfälle zu bekommen, man kann dann wirklich nicht in ihre Nähe kommen. Sie hat dann schon dermaßene Wutanfälle bekommen, dass im Krankenhaus ein Neurologe einbestellt wurde. Das ist wirklich richtig übel. Sie merkt es auch gar nicht. Sie hat das am nächsten Tag gleich wieder vergessen. Und dann fragt sie warum x oder y nicht mehr zu Besuch kommt. Sie kann sich gar nicht erklären, dass da halt jemand nicht mehr kommt wegen der Wutanfälle. Das alles ist etwas schwierig bei jemandem, der eine erhöhte Pflegestufe hat und ständige Betreuung braucht wegen einer starken Bewegungseinschränkung.

Sie besteht auch darauf das Zolpidem zu nehmen. Sie nimmt es aus reiner Gewohnheit schon seit rund 30 Jahren (kein Witz!). Die Ärzte haben schon versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen, wir natürlich auch. Aber sie lässt nicht mit sich reden. Wenn sie das nicht bekommt, hängt sie alle zwei, drei Minuten am Telefon und ruft jemanden an und fragt nach einem Schlafmittel, weil sie nicht schlafen könne. Die Ärzte haben sie diesbezüglich für einen hoffnungslosen Fall erklärt.

Das ist alles nicht ganz so einfach, weil sie einfach nicht versteht was los ist. Sie kann einfach nicht (mehr) umsetzen, was ihr die Ärzte raten oder ein Konzept einhalten.
 
Sie besteht auch darauf das Zolpidem zu nehmen. Sie nimmt es aus reiner Gewohnheit schon seit rund 30 Jahren (kein Witz!). Die Ärzte haben schon versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen, wir natürlich auch. Aber sie lässt nicht mit sich reden. Wenn sie das nicht bekommt, hängt sie alle zwei, drei Minuten am Telefon und ruft jemanden an und fragt nach einem Schlafmittel, weil sie nicht schlafen könne. Die Ärzte haben sie diesbezüglich für einen hoffnungslosen Fall erklärt.

Hallo Möhnchen!

Das klingt wirklich nicht einfach.
Ich wollte dir auch keinen Vorwurf machen. Und nach dem was du schreibst, kann man es den Ärzten auch nicht machen.
Zolpidem macht abhängig.

PharmaWiki - Zolpidem


Abhängigkeit
Zolpidem kann zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko ist bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und entsprechender Veranlagung erhöht. Ein erhöhtes Risiko besteht ebenfalls bei Patienten mit psychiatrischer Anamnese und Drogen- oder Alkoholabhängigkeit. Das plötzliche Absetzen geht mit Entzugserscheinungen wie Zittern, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Angst- und Spannungszuständen, Nervosität und Verwirrung einher.
Unerwünschte Wirkungen
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind Halluzinationen, Unruhe, Alpträume, Schläfrigkeit am Tag, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Verschlimmerung der Schlaflosigkeit, reduzierte Merkfähigkeit für neue Bewusstseinsinhalte, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Gelegentlich werden Verwirrung, Reizbarkeit und Doppelbilder beobachtet.

Liebe Grüße von Felis
 
Ja, ich weiß :cool:.

Ich war heute gleich beim Arzt mit ihr und wollte mit dem Doc über die Nebenwirkungen von Citrapalam sprechen. Aber da hatte jemand den Beipackzettel schon gelesen und sagte von sich aus, dass das auch davon kommen könnte. Jetzt kommt Muttern zum Neurologen und der muss dann ggfs. umstellen.
 
Aber da hatte jemand den Beipackzettel schon gelesen und sagte von sich aus, dass das auch davon kommen könnte. Jetzt kommt Muttern zum Neurologen und der muss dann ggfs. umstellen.

Hallo Möhnchen!

Eigentlich eine gute Nachricht bei dem Ganzen.
Zeigt es doch, dass er sich Gedanken gemacht hat.
Vielleicht findet sich etwas, das besser verträglich ist als das Citalopram.
Deine Mama hat ein stolzes Alter und eine lange Einnahmezeit des Zolpidems, da wird ein Entzug
gar nicht mehr möglich sein.

Vielleicht gelingt es ja, ein paar Sachen, die Hans und Claudia geschrieben haben, umzusetzen.
Eventuell macht das deine Mum ja stabiler.
Ich wünsche dir gute Nerven und viel Kraft, denn du hast es auch nicht einfach damit.

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Magensäureblocker unter anderem auch super, damit ist klar, dass ihr das CAcarbont nichts bringt und das führt auch direkt in fette Mängel an Vitaminen und Mineralstoffen und dem so wichtigen Vitamin B12. Sodbrennen kann sie durch das Histamin bekommen.....

Carbonat heisst es natürlich...

Vitamin B12 ist extrem wichtig !

Alles Gute.
Claudia.
 
Also,

früher bekam meine Mutter ein Kalium - Magnesium Gemisch zum Einnehmen. Mal nachfragen ob das wieder sinnvoll wäre. Meine Oma nahm früher immer Vitasprint B12 zu sich. Vielleicht wäre das ja noch was oder ein B-Komplex?

Ja, die Ärzte bemühen sich wirklich. Ich hab in einer anderen Praxis schon sehr "lustige" Geschichten erlebt.
 
Also,

früher bekam meine Mutter ein Kalium - Magnesium Gemisch zum Einnehmen. Mal nachfragen ob das wieder sinnvoll wäre. Meine Oma nahm früher immer Vitasprint B12 zu sich. Vielleicht wäre das ja noch was oder ein B-Komplex?

Ja, die Ärzte bemühen sich wirklich. Ich hab in einer anderen Praxis schon sehr "lustige" Geschichten erlebt.
 
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