Was habe ich nur? Verdauungsprobleme auf ganzer Linie

Hallo zusammen,

ich will mal ein paar Zeilen schreiben und schauen, ob mir jemand was sagen kann. Versuche mich kurz zu halten. Ins Detail kann man immer noch gehen, falls ein interessanter Austausch zustande kommt.

Ich leide seit einigen Jahren an Verdauungsproblemen. Das äußerte sich zunächst so, dass ich mal eher Verstopfung hatte und dann wieder mal leichten Durchfall. Irgendwann kam ich darauf, dass es wohl mit dem Essen zusammenhängt. Mein Arzt fand dann heraus, dass ich lactoseintolerant. Allerdings habe ich da jetzt nicht so sehr darauf geachtet, weil ich ohnehin versuche Milchprodukte zu meiden. Dann ging es weiter. Ich merkte, dass ich nach Brot und manchen süssen Stückchen extrem reagierte. 3 Tage Verstopfung und dann alles auf einmal raus. War dann beim spiegeln (Darm und Magen). Es kam nichts heraus. Meine Vermutung - Glutenunverträglichkeit - wurde nicht bestätigt. Ich kämpfte mich alleine durch und probierte dies und jenes. Dann wurde es aber immer schlimmer. Je weniger ich ass, umso mehr nahm ich zu. Ich weiß nicht einmal ob an Gewicht oder an Luft. Ich entschied mich nun eine Darmsanierung zu machen. Die HP bei der ich bin, sagte, ich müsse 6 Monate durchhalten. Ich bin nun fast fertig - geändert hat sich nichts. Ich bin nach wie vor aufgeblasen wie ein Heißluftballon und fühle mich einfach vergiftet. Auch ich habe Jucken und ständige Krusten in der Nase. Das schlimmste ist und bleibt aber mein Blähbauch sowie die ständige extreme Müdigkeit, die mich kaum mehr ein normales Leben führen lässt. Ich frage mich nun, ob ich evtl. auch Histamin-unverträglich bin. Aber ... ich habe mich schon so viel gefragt und es gibt ja so viel, was alles möglich sein kann. Wie könnte ich weitermachen? Nach so vielen Jahren sehe ich fast keine Hoffnung mehr auf ein beschwerdefreies Leben. Kennt ihr das auch ?

PS: Meine Leber zeigte sehr gute Ergebnisse an nach ca. 3 Monaten bei der HP, dann aber ging es mir wieder schlechter und auch die Leber zeigte wieder eine Schwäche. Sie weiß wohl grad auch nicht mehr so richtig weiter.

Hallo Schwarzwaldwoelfin,

Schwarzwaldwoelfin schrieb:

Ich leide seit einigen Jahren an Verdauungsproblemen. Das äußerte sich zunächst so, dass ich mal eher Verstopfung hatte und dann wieder mal leichten Durchfall.

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Bei Durchfall/zu weichen Stuhl hat mir generell L-Glutamin geholfen. Es ist die Lieblingsspeise der Darmschleimhaut. Sie regeneriert dann besser.
https://www.google.de/?client=firefox-b#q=L-Glutamin+Darmschleimhaut&gfe_rd=cr

Ins Detail kann man immer noch gehen, falls ein interessanter Austausch zustande kommt.

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Jede Beschwerde/Auffälligkeit kann helfen. Wie sieht es z.B. mit blauen Flecken und weißen Punkten auf den Fingernägeln aus?

Je weniger ich ass, umso mehr nahm ich zu. Ich weiß nicht einmal ob an Gewicht oder an Luft.

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Dann würd ich mal etwas Geld in eine Körperwaage investieren, am besten mit Fett, Muskel- und Wasseranteilanalyse.

Auch ich habe Jucken und ständige Krusten in der Nase.

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Vielleicht ein Vitamin B-Mangel, insbesondere von B6 und Biotin, wichtig für Haut und Schleimhäute.

Das schlimmste ist und bleibt aber mein Blähbauch

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Das würde gut zu den Verdauungsproblemen passen.
Von B6-Mangel bekomme ich übrigens Blähungen, vielleicht kann man davon auch Blähbäuche bekommen?

sowie die ständige extreme Müdigkeit, die mich kaum mehr ein normales Leben führen lässt.

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Wie lang und erholsam ist dabei ist der nächtl Schlaf?

Ich frage mich nun, ob ich evtl. auch Histamin-unverträglich bin. Aber ... ich habe mich schon so viel gefragt und es gibt ja so viel, was alles möglich sein kann. Wie könnte ich weitermachen?

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Was hast Du so an Laborwerten (mit Normwerten)? Gibt es z.B. eine Wert für die Alkalische Phosphatase? Vielleicht fällt dem ein oder anderen da etwas auf. Ansonsten:

- Gute Waage besorgen.
- Histaminintoleranz abklären.
- Vitamin B-Komplex, möglichst mit P5P und ggf. extra niedrig dosierten Biotin über 3-6 Monate testweise einnehmen, evtl zuvor einen HPU-Test machen.
- L-Glutamin testweise einnehmen.

und auch die Leber zeigte wieder eine Schwäche.

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Worin drückte sich die Schwäche aus?
Wie sieht's mit einer Fettleber aus? Die wird von Ärzten gerne übersehen, da sie auch Schlanke treffen kann.
Fatty-Liver-Index:
Fatty Liver Index (FLI)

Da gibt es sicherlich noch viel mehr Sachen, die man machen könnte, das sind erstmal die, die mir jetzt spontan einfallen.

Grüße
Hans

Hi Hans,

herzlichen Dank für Deine Antwort und Hilfe.

Durchfall habe ich eigentlich nicht. Es ist immer nur nach bestimmten Nahrungsmitteln (vor allem, wenn irgendwo Hefe drin ist, aber auch andere) und das dann nach 3 Tagen. Es ist so, als würde der Bauch 3 Tage gar nicht arbeiten und sich dann auskippen.

Blaue Flecken und weiße Punkte auf den Nägeln habe ich nicht.

Das mit der Waage scheint mir eine gute Idee. Ich habe schon Jahre keine mehr, weil ich mich nicht so viel um mein Gewicht kümmern wollte :O Aber ich denke - macht Sinn.

Vitamin B - daran habe ich noch nicht gedacht. Ich spreche das mal beim nächsten HP-Besuch an. Vielleicht kann man das mit in die Behandlung einfließen lassen.

Schlafdauer ist unter der Woche ca. 6 - 6,5 Stunden Tiefschlaf. Am Wochenende ein wenig länger.

Laborwerte kenne ich nicht, weil ich nicht mehr zum Arzt gehe.
Ich fühle mich dort überhaupt nicht gut aufgehoben und habe das Gefühl, dass es einen interessiert. Eine weitere Odysee möchte ich mir ersparen. Wenn meine HP-Behandlung fertig ist, möchte ich evtl. mal noch eine Ernährungsberatung hinzuziehen.

Das mit der Histaminintol. scheint mir recht schwierig. Was ich gelesen habe, ist es wohl sehr schwer, eine solche festzustellen. Auch das möchte ich nun mal noch zur Sprache bringen bei der HP. Vielleicht kann sie das selbst machen.

Dass die Leber schwach ist, sehe ich selbst an meinen Augen und an der monatlichen Untersuchung bei der HP. Sie arbeitet mit der Urinkochung und beim letzten Mal haben wir festgestellt, dass das Ergebnis wieder schlechter war als den Monat zuvor.

Vielen Dank an Dich und liebe Grüsse

Schwarzwaldwoelfin

Hallo Wölfin,

es ist wirklich nur sehr selten eine Sache alleine die Beschwerden verursacht, meist kommt eine ganze Latte an Unverträglichkeiten zusammen.

Hier hast Du mal eine gute Tabelle für Histaminintoleranz:

https://www.mastzellaktivierung.info/downloads/foodlist/11_FoodList_DE_alphabetisch_mitKat.pdf

Halte Dich doch einfach mal daran, dann wirst Du ja merken wie es Dir bekommt.

Es muss gar nicht immer eine Glutensensitivität vorliegen, es reicht schon wenn Weizen oder Roggen im Gebäck ist, weil das sehr gerne extrem sensibel reagiert (von den industriellen Zusätzen mal ganz zu schweigen).

Schreib doch bitte einmal auf, wie Du Dich ganz genau ernährst, also angefangen vom Frühstück über Vormittags, Mittags, Nachmittags bis einschließlich Abendbrot und auch, was Du wann und wieviel Du von was trinkst.

Ist bei Dir denn schon mal eine Stuhluntersuchung auf die Zusammensetzung Deiner Darmflora durchgeführt worden?

Nimmst Du Medikamente ein und wenn ja, welche?

Das empfohlene L-Glutamin kann auch ganz schön unangenehm in die Hose gehen, nämlich dann, wenn Du in Deinem Leben viel an Geschmacksverstärkern oder Hefeextrakten gegessen hast (Fertigsuppen, Fertiggerichte, Wurstwaren, würzige Snacks, Boullion, Brühe etc.).

Noch eine Frage, bevor die Verdauungsprobleme angefangen haben, warst Du da in Urlaub gewesen und hattest Du damals einen Magen-Darm-Infekt gehabt?

Wann hast Du die letzte Antibiotikabehandlung gehabt?

Hast Du noch andere Beschwerden?

Liebe Grüße Tarajal

Hallo Taraja,

boah ... auch Dir mega lieben Dank für Deine Mühe, die Du Dir mit mir machst.
Und Danke auch für diese Liste. Die ist ja unglaublich viel wert. Ich habe nun heute damit begonnen und will mal versuchen, dass ich ein paar Tage durchhalte mit dem Auslass-Testing. Ist aber extrem schwer für mich, da ich sehr schwer das Naschen lassen kann. Mal schauen, wie ich das auffange.

Die Ernährung wechselt natürlich. Ich esse mal dies, mal das, aber hier mal als Beispiel, was ich die letzten Wochen so gegessen habe.

Nach dem ersten Gassi-Gang eine große Tasse Kaffee.
Auf dem Weg zur Arbeit einen Apfel.
In der Frühstückspause etwas Soja-Joghurt mit Früchten oder etwas Hirsebrei mit Früchten (Brei besser verträglich).Zwischendurch Nüsse. Mittags Salat (verschieden, mal Tomaten, mal Rettich, mal Bulgur, usw.) zum Nachtisch etwas Schokolade oder zwei, drei Kekse. Zwischendurch eine Banane oder Trauben. Am Abend Gemüse mit Reis oder Kartoffeln mit Gemüse, aber auch mal verschiedene Salate, manchmal mit Schafskäse, danach noch etwas Schokolade oder Keks. Trinken tue ich 2 - 3 Tassen (große) Tee über den Tag verteilt (Kräuter + Grüner), ca. 2 Gläser Wasser und zum Abendbrot Trauben-Direktsaft mit Wasser gemischt. So in etwas kannst Du Dir meine Ernährung bisher vorstellen.

Das mit der Stuhluntersuchung habe ich bisher noch nicht machen lassen, habe mich aber mal erkundigt und habe es dann gelassen, weil es so teuer ist.

Ich nehme an Medikamenten nur die von der HP, das ist derzeit ein Lebermittel, ein Mittel für Reizdarm und eines für Blähungen (habe ich jetzt weggelassen). Dazu kommt jeden Abend eine Tablette für den Darm zum Aufbau.

Die Sachen, die Du aufgezählt hast, esse ich eigentlich nicht. Tütensuppen oder so was, gibt es allerhöchstens mal im alleräußersten Notfall. Wurst und Fleisch esse ich gar nicht und bei Gemüsebrühe nehme ich die hefefreie. Fertiggerichte esse ich auch nicht - höchstens mal Sojajoghurt. Sehr, sehr selten mal einen veganen Vleischsalat.

Ich hatte mal im Urlaub sehr, sehr fiese Bakterien. Die mussten deswegen sogar das Hotel schließen und meine Freundin was hinterher noch im Tropeninstitut. Aber das ist schon weit über 10 Jahre her. Das letzte Antibiotika war im verg. Jahr wegen einer Wundrose, weil ich sonst Blutvergiftung bekommen hätte. Kann aber auch Pennicilin gewesen sein.

Sonst habe ich eigentlich keine Beschwerden.
Nur immer mit der Verdauung.

Die letzten zwei Tage habe ich seit Ewigkeiten mal Chips gegessen. Das habe ich mir schon weiß nicht wie lange mehr gegönnt. Die habe ich auf zwei Tage verteilt gegessen. Seit gestern abend könnte ich mir die Haut vom Leibe kratzen. Bauch natürlich - wie immer - Heissluftballonmäßig

Vielen Dank Dir für´s Zuhören und Schreiben.

Liebe Grüsse
Wölfin

Hallo Wölfin,

hier hast Du schon mal ein sehr gutes Labor mit sehr vernünftigen Preisen:

https://www.enterosan.de/leistungen/stuhldiagnostik/

Diese fiesen Bakterien vor über 10 Jahren können eventuell auch noch mit Deinen Beschwerden zu tun haben und jede weitere Antibiotikabehandlung oder Impfung verändert die Darmflora zusätzlich weiter ungünstig.

Dann verträgt man irgendwann bestimmte Nahrungsmittel immer schlechter, weil einige Bakteriengruppen regelrecht wuchern und andere, sehr wichtige zurückgedrängt wurden.

Nun ja, im Grunde genommen hast Du ja die freie Wahl, vielleicht orientierst Du Dich einfach mal mindestens zwei Wochen richtig nach der Liste, oder Du gibst dem Naschen eine höhere Priorität.

Durch Zucker werden zum Beispiel auch ganz wunderbar Darmpilze wie der Candida gefüttert und die produzieren neben vielen anderen Symptomen auch noch ganz üble Blähungen.

Kannst Du die Medikamente bitte einmal alle aufschreiben?

Je nachdem was für Chips Du gegessen hast, sind die knallvoll mit Geschmacksverstärker oder bestehen aus Aromen, Farbstoffen und Mais anstelle nur aus Kartoffeln, Salz und Öl und mal ganz ehrlich, bei so einem angeschlagenen Verdauungssystem inklusive Leber ist das nicht so ganz der Hit...

Hefefreie Suppen sagen leider gar nichts über die Inhaltsstoffe aus, da können trotzdem reichlich Geschmacksverstärker drin sein (wozu braucht man die überhaupt)?

Ach ja, Sojaprodukte aller Art erzeugen sehr gerne und bei sehr vielen Menschen heftige Blähungen, ist ja schließlich auch eine Bohne...

Salate und Obstsaft am Abend ergeben ein klassisches "Hochleistungsgaswerk", dass Zeug gärt über Nacht auf Deufel komm raus, je weniger man kaut (jeder Bissen 42 x) und je weniger man sehr gründlich einspeichelt, desto mehr.

Eine leichte Gemüsesuppe am Abend und ein Kräutertee würden Deinen Darm weniger stressen.

Liebe Grüße Tarajal