Veränderungen in der Darmflora von CFS-Patienten

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Wissenschaftler der Cornell University konnten nachweisen, dass Patienten, die unter dem CFS litten, im Vergleich zu den gesunden Testpersonen eine deutlich verarmte Darmflora hatten.

Die Forscher sahen ähnliche Befunde wie bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Im Blut der Patienten fand man erhöhte Werte für alle getesteten Entzündungsmarker, darunter das Lipopolysaccharid-bindende-Protein. Die Mediziner vermuten eine undichte Darmschleimhaut durch die Bakterien ins Blut gelangen.

Reduced diversity and altered composition of the gut microbiome in individuals with myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome
Reduced diversity and altered composition of the gut microbiome in individuals with myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome | Microbiome | Full Text

Veränderungen in der Darmflora von CFS-Patienten entdeckt
Diagnose des Chronischen Erschöpfungssyndroms könnte leichter werden
scinexx | Ver?nderungen in der Darmflora von CFS-Patienten entdeckt: Diagnose des Chronischen Ersch?pfungssyndroms k?nnte leichter werden
 
Na ja, erstmal hatte ich Freude dass da etwas gefunden wurde. Endlich!

Andererseits: 83% sind wohl kein Marker - ein Marker muss doch bei 100% liegen, zumindest beinahe. Sonst ist es kein Marker.

Und zweitens: Wenn bei CFS immer eine gestörte Darmflora Schuld wäre, hätten ja alle mit CFS spürbare Darmprobleme. Was bei mir zum Beispiel nicht der Fall ist.

Oder was meinen andere Betroffene dazu??
 
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Andererseits: 83% sind wohl kein Marker - ein Marker muss doch bei 100% liegen, zumindest beinahe. Sonst ist es kein Marker.

Und zweitens: Wenn bei CFS immer eine gestörte Darmflora Schuld wäre, hätten ja alle mit CFS spürbare Darmprobleme. Was bei mir zum Beispiel nicht der Fall ist.
[/B]
Zum Marker: Die eine und einzige Ursache für CFS wird es selten geben.

Zum Leaky Gut: Ich bin überzeugt dass auch meine Dünndarmschleimhaut zu permeabel ist und entzündet, was Entgiftung erschwert und das Immunsystem schwächt. Ich hatte einmal am Tag harten Stuhl (bevor ich mich um Darmsanierung bemühte). Also weder Blähungen, noch Schmerzen, oder Durchfall, eben eher Verstopfung. Aber Schulmediziner bezeichnen das noch nicht als Verstopfung, und das ist nicht vorteilhaft für die Ursachenfindung. Das würde man auch subjektiv nicht als Problem empfinden, gut ist es so aber auch nicht! zu spüren bekommt man woanders im Körper die Folgen davon.

LG Prema
 
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Auch bei Parkinson und Alzheimer kann man mittlerweile bei den dem Gehirn zugeordneten Stellen im Darm nachweisen, dass an entsprechenden Stelle der Darm schwer geschädigt ist.

Der Begriff einer "normalen" Verdauung ist für Schulmediziner eher sehr realtiv und für viele ist ein Stuhlgang am Tag sogar sehr gut und völlig ausreichend, entspricht aber nicht der Menge die man für gewöhnlich isst.

Der Darm hängt IMMER damit zusammen. :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
hallo, danke fürs posten dieser Studie! sehr interessant.

Und zweitens: Wenn bei CFS immer eine gestörte Darmflora Schuld wäre, hätten ja alle mit CFS spürbare Darmprobleme. Was bei mir zum Beispiel nicht der Fall ist.

Oder was meinen andere Betroffene dazu??

..ich habe die klassische cfs symptomatik (zB tagelange erschöpfung nach stärkerer körperlicher Belastung) und immer wieder Darmprobleme im Hinblick auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten. D.h. auf manche Lebensmittel reagiert mein Körper, woraufhin ich stark erschöpft bin. Ich habe allerdings keinerlei direkte Darmbeschwerden (!), wie Durchfall etwa, weshalb der Rückschluss auf eine Ursache im Darm zuerst auch nicht so leicht war.
..."spürbare Darmprobleme" muss man also garnicht haben um Darmprobleme haben zu können ;).
(Unverträglichkeiten auf Lebensmittel können angeblich mitunter auch bis zu 72Std. zeitverzögert auftreten, wodurch das Herstellen eines Zusammenhangs noch schwieriger werden kann

..saniere ich meinen Darm (von Candida bis leaky-gut ..komplizierte Sache(!)), reduzieren sich neben meinen Unverträglichkeiten auch meine "cfs-Symptome" sehr deutlich.
(--> Verringerung von chronischen Entzündungsprozessen)

Das Problem dabei: sobald ich nicht mehr meinen Darm mit Probiotika, Glutamin etc. bombardiere, verstärken sich auch wieder sämtliche Symptome. Mit Nachhaltigkeit ist hier also nichts.

Ärzte/Forscher wie Amy Yasko legen im Rahmen einer "CFS-Behandlung" mitunter auch den Fokus auf den Darm. ..der Zusammenhang ist hier also nicht ganz neu.

Eine nachhaltige und wahrscheinlich noch viel effektivere Lösung könnte vielleicht eine "Stuhltransplantation" (Austausch der mikrobiellen Zusammensetzung im Darm) sein, die neuerdings zB an der Uniklinik in Köln gemacht wird, allerdings bislang nur bei Patienten mit Clostridium difficile Infektionen. https://www.uk-koeln.de/uniklinik-koeln/aktuelles/detailansicht/hilfe-fuer-den-darm/

Eine Studie in der man bei 50 CFS Patienten eine Stuhltransplantation durchführen würde, (heißt ein Mikrobium, also die komplette individuelle mikrobielle Zusammensetzung aus dem Darm eines gesunden Menschen in den eines CFSlers spülen würde), wäre entsprechend super spannend. ..vllt kommt ja noch wer auf den Gedanken :p) ?

Ob damit die Ursache oder lediglich ein weiteres Symptom behandelt würde, weiß man aber wohl nicht.
Wahrscheinlich ist wohl das vorher bereits etwas schief läuft weshalb sich die Darmflora so entwickelt wie in der Studie oben beschrieben. Vllt. Toxine, vllt Methylierungszyklusblockaden die das Immunsystem etc und dann vllt auch den Darm beeinträchtigen?, ...

Das 83% von 48 CFSlern in der Studie eine bestimmte unvorteilhafte Zusammensetzung der Darmflora inklusive erhöhter Entzündungsmarker zugewiesen werden konnte, ist in jedemfall bemerkenswert.
In einem Erfahrungsbericht/Protokoll aus dem Phoenix Rising Forum werden vllt auch nochmal bestimmte mögliche Zusammenhänge zw. Darm u CFS deutlich Candida & Biofilms - Theory & Protocol | Phoenix Rising ME / CFS Forums
 
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