Methamphetamin (Leitlinien-Konsultationsfassung)

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S3-Leitlinie Methamphetamin-bezogene Störungen
Konsultationsfassung


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Warum eine S3-Leitlinie „Methamphetamin-bezogene Störungen“?

Zwar scheint ein verstärkter Methamphetamin-Konsum in Deutschland noch regional begrenzt zu sein, jedoch sehen sich Ärzte und Mitarbeiter in Kliniken, Praxen und Einrichtungen der Suchthilfe mit einer zunehmenden Intensität dieses Problems konfrontiert. Im Vergleich zu anderen Stimulanzien weist die Substanz spezifische Eigenschaften in Hinblick auf Wirkung, Symptomatik und die Entwicklung einer Abhängigkeit auf.
Hinzu kommt, dass sie aus verschiedenen Motiven heraus von sehr unterschiedlichen Personengruppen konsumiert wird (siehe Kapitel 1 Epidemiologie). Für die klassische Suchthilfe stellen die spezifischen Bedürfnissen von Patienten mit einer Methamphetamin-bezogenen Störung eine Herausforderung dar.

Methamphetamin kommt aktuell in Deutschland als illegal hergestelltes kristallines Drogenprodukt („Crystal“) mit hohem Wirkstoffgehalt vor. Der in dieser Leitlinie allgemein verwendete Begriff „Methamphetamin“ schließt die kristalline Form ein. Am häufigsten wird kristallines Metamphetamin nasal konsumiert, ebenfalls gängig sind die im Hinblick auf schnelle Suchtentwicklung, exzessive Konsummuster und Ansteckungsrisiken besonders problematischen Applikationsformen des Rauchens und des intravenösen Konsums. Häufig werden zusätzlich sedierende Substanzen eingenommen (funktionaler Beikonsum). Diese bereits aus anderen Ländern übereinstimmend berichteten Besonderheiten wurden auch für Deutschland bestätigt [1].
Aufgrund der umfassend beschriebenen schwerwiegenden Langzeitfolgen des Methamphetamin-Konsums auch bei moderater, nicht-medizinischer Anwendung bei den gängigen Applikationsformen ist aus therapeutischer Sicht grundsätzlich von schädlichem bzw. abhängigem Konsum auszugehen, sofern es sich nicht ausschließlich um Probierkonsum handelt. Lediglich eine sporadische orale Einnahme könnte in bestimmten Fällen ohne wesentliche medizinische Relevanz sein
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https://www.aezq.de/mdb/edocs/pdf/l...phetamin-bezogene-stoerungen-konsultation.pdf

Vielleicht tragen die hier genannten Punkte (z.B. 6) dazu bei, daß sich ein KonsumentIn überlegt, diese Droge zu nehmen oder davon weg zu bleiben?

Grüsse,
Oregano
 
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