Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernährung

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.704
Zuletzt bearbeitet:
AW: Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr

Das die Ernährungsrichtlinien von der DGE seit mindestens zwei Generationen überholt sind, weiß eigentlich mittlerweile jeder - außer der DGE selber.

Da kommt auch seit Jahren keinerlei Anpassung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Vorschungsergebnisse etc..

Die DGE ist in meinen Augen nichts weiter als ein alter, durch und durch vermoderter und vertrockneter Haufen von alten Leuten mit denen sonst eher bei Beamten und Gewerkschaftsleuten zu vermutenden unflexiblen Gedankenstrukturen.

Also alles andere, als eine hilfreiche Institution!

Und dafür kassieren die mit einer Ausbildung nach "ihren" Massstäben noch richtig viel Kohle - aber für was denn eigentlich?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr

Hallo Oregano,

Sehr gut, daß Du die Aufmerksamkeit auf diesen Verein lenkst...

Hier noch ein kritisches Video dazu:
Die DGE - Mächtig reformbedürftig - Eine begründete Kritik
https://www.youtube.com/watch?v=_EfHM1YUKjc

Weiterführende Links, Quellen zum Video:
https://nicodavinci.de/downloads/NDV_Linkliste_DGE_MaechtigReformbeduerftig.pdf

Die DGE gibt auf

Die DGE gibt auf. | Stellen Sie sich vor, Sie wären in absoluter Bestform…..
https://www.youtube.com/watch?v=cu2t_bIY58o

Übrigens: Öko-Test - ist ebenfalls schon häufig aufgefallen - Nähe zur Industrie, Sponsoren und entsprechend fallen die Testergebnisse aus. Ganz besonders offensichtlich wird das jetzt mit Heft 4/2016 und dem Titel:
Superfoods = Supertox! Diese Pauschalverurteilung erscheint mir denn doch übertrieben, selbst wenn einige Produkte tatsächlich belastet sind. Aber das ist ganz im Sinne der Nahrungsmittelindustrie - die mit Gesundheitsverprechungen prahlt, die jeder Grundlage entbehren.

Bei meiner Suche nach Kritik an den DGE-Vitaminwerten stieß ich auf ein nicht sehr vertrauenerweckendes Video über die Berechnung der Werte für den täglichen Bedarf bzw. RDA (recommended daily allowance), das mich bezüglich dieser Werte skeptisch machte. RDA ist ein 1968 etablierter Standard, inzwischen gibt es einen neueren, den Dietary Reference Intake (DRI), dennoch wird der RDA von der EU, DGE usw. weiterhin als Grundlage verwendet. Danach richten sich auch die in den USA usw. aufgedruckten Werte auf Verpackungen von Lebensmitteln.

Hier die fast nichtssagende Kennzeichnung, wie sie von der Lebenmittelindustrie verwendet wird: Guideline Daily Amount
https://de.wikipedia.org/wiki/Guideline_Daily_Amount

Die Kritik an dem RDA/DRI basiert auf zwei Argumenten:
1. Sind alle Studien, die als Grundlage dienten, der minderwertigen Kategorie zuzuordnen, d.h. sie erfüllen nicht den wissenschaftlichen Standard. Diese Kritik findet sich am Ende der Seite:
Standard of evidence In September 2007, the Institute of Medicine held a workshop entitled “The Development of DRIs 1994–2004: Lessons Learned and New Challenges.”[17] At that meeting, several speakers stated that the current Dietary Recommended Intakes (DRI’s) were largely based upon the very lowest rank in the quality of evidence pyramid, that is, opinion, rather than the highest level – randomized controlled clinical trials. Speakers called for a higher standard of evidence to be utilized when making dietary recommendations.
https://en.wikipedia.org/wiki/Dietary_Reference_Intake
2. Der ermittelte Tagesbedarf für gesunde Menschen basiert auf der Annahme, daß diese Dosis ausreicht, um gesund zu bleiben, d.h. dabei sollen keine Krankheitssymptome offensichtlich werden. Die Studien untersuchten gesunde Personen, aber nicht, ob sie unter einem sich noch nicht offenbarendem Mangel litten. Somit wird nicht berücksichtigt, daß eine zu geringe Versorgung, latent, über längere Zeit, dennoch z.B. zu Organschäden führen kann - dieser Aspekt wurde bei der Ermittlung der Werte nicht berücksichtigt. Das sind statistische Taschenspielertricks. Um das zu erkennen muß man hier im Forum nur die Infos zu Vitamin D lesen...

Interessant in diesem Link sind die drei verschiedenen Empfehlungen in der Tabelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Dietary_Reference_Intake

Nutrient - EAR - RDA/AI - UL - Top Sources in Common Measures, USDA
Die UL-Werte liegen um ein vielfaches höher als die RDA- oder EAR-Werte, auf denen auch die DGE-Werte basieren! Diese Werte sollen für einen durchschnittlichen, gesunden, 44-jährigen Mann gültig sein.

Weiter unten wird beschrieben wie RDA errechnet wird. Mir sagt das nicht viel, eines geht jedoch aus dem Text dazu hervor: da wird sehr viel "angenommen" weil konkrete Werte fehlen. Und 2,5% der Bevölkerung können bei diesen Werten dennoch aufgrund von Nährstoffmangel erkranken.

Die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sind die Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen, welche von den Fachgesellschaften Deutschlands (D), Österreichs (A) und der Schweiz (CH) gemeinsam für den deutschsprachigen Raum Europas herausgegeben werden. Die Referenzwerte beinhalten Empfehlungen, Schätzwerte und Richtwerte.[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D-A-CH-Referenzwerte_f%C3%BCr_die_N%C3%A4hrstoffzufuhr
Die extrem niedrigen Vorgaben allein für Magnesium und Folsäure zeigen wie wenig man sich darauf verlassen sollte - denn damit entsteht ein gravierender Mangel. Und wo sind die Werte weiterer Mineralien, Vitamine, Spurenelemente? Brauchen wir die lt. DGE gar nicht?
https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/sonstiges/zufuhr/w_65.htm
https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/sonstiges/zufuhr/uebersicht.htm

Fazit: wenn wir uns den Richtlinien der WHO, EU, DGE, D-A-CH, FDA, USDA und wie sie alle heißen mögen, unterwerfen, werden wir über kurz oder lang krank. Ursache: Nährstoffmangel!

Grüße,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr

Hallo,

insbesondere an Clematis ein Dank für den ausführlichen Beitrag (konnte momentan nicht allem nachgehen).

Das Thema kam kürzlich in der Visite und es fielen auch ungewöhnlich deutliche Worte, u.a. vom Ernährungsmediziner Dr. Riedl. Was mir in Erinnerung blieb, ist, dass er sinngemäß sagte, im Gegensatz zu den DGE-Empfehlungen solle man wenig Kohlenhydrate, gute Fasern aus Gemüse und Obst, viel Eiweiß und gute Fette essen. Das mit den "5 Portionen Gemüse/Obst am Tag" kritisierte er auch: es würde dazu verleiten, zuviele Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ich habe das eh nie verstanden. Jemand hat mir mal erklärt, das wäre quasi als Maßeinheit gemeint: 1 Portion = 1 Handvoll (so ist das Maß dann je nach Handgröße der Person auch unterschiedlich) und nicht im Sinne von unterschiedlichen Zeitpunkten.

Mit dem Schwerpunkt zum Gemüse, vom Getreide(übermaß) weg, ergibt sich automatisch eine höhere Vitalstoffzufuhr.

Die DGE wurde um Stellungnahme gebeten: Sie sei dabei, die Ernährungsempfehlungen zu überarbeiten, hörte man da, das werde aber noch dauern.

Ich war vor einiger Zeit in einem Fitness- und Rehazentrum zum Tag der offenen Tür (da konnte man auch allerlei Tests umsonst machen, z.B. Messung der Körperzusammensetzung), dort habe ich mir einen kurzen Vortrag zur Rolle von Ernährung für die Herzgesundheit angehört... es war ein Trauerspiel. Es saßen viele ältere Leute da, die sich sicherlich auch nicht eigenständig informieren werden :eek:)

Lb. Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr

Hallo Kate,

gesunde Fette ist auch für mich ein Thema. Kalt gepresstes Olivenöl verwende ich reichlich in meinen Rohkostsalaten. Etwas Bio-Butter morgens darf ich trotzdem nicht vernachlässigen, bekomme sonst trockene Haut.

Im Supermarkt, wo ich normalerweise keine NEMs kaufe, sah ich Omega 3 Kapseln, Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe sauber, nahm sie mit und nahm morgens 2. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich hatte den Eindruck eines merklichen Energieschubes. Stimmt's, dann lag da ein Mangel vor. Nehme sie also weiter... schaden kann's ja nicht, zumal Lachs teuer ist und aus fragwürdigen Quellen stammt ;).

Gruß,
Clematis
 
Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr

Hier kommt die Dt. Gesellschaft für Ernährung schlecht weg: Private-Health-Organisation PHO Ingo Axer

Hallo Oregano,

DGE als Meisterfälscher von Studien mittels Rosinenpicken, was ihr am besten in den Kram paßt - den Rest läßt sie einfach unter den Tisch fallen.

Der Link dort zur DGE-Säuglingsernährung funzt nicht, daher hier:
Oeuf oeuf que lac je oder Ei, ei, was seh ich?
Aber wen wundert's, ist doch das bekannte Studien-Würfel-Spiel!
Vegane Ernährung: Nährstoffversorgung und Gesundheitsrisiken im Säuglings- und Kindesalter
https://www.dge.de/wissenschaft/wei...onen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/

Gruß,
Clematis
 
Oben