Lungenkrebs, Metastasen usw.

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30.05.13
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Hallo,

es geht nicht um mich, sondern um eine Person die mir sehr nahe steht.

Seit Wochen starke Rückenbeschwerde, seit Monaten Räusperzwang. Jetzt im MRT kam raus das mehrere Wirbel gebrochen sind, Schatten in der Oberlunge vermutetes Bronchialkarzinom(ca.3cm), verdacht auf Metastasten in Knochen und NNR. Vom Allgemeinbefinden gehts der Person recht gut, halt die starken Schmerzen durch die Knochenbrüche in der Wirbelsäule. Lungenfunktionstest beim Lungenfacharzt war überdurchschnittlich gut, CRP stark erhöht.

Ich bin natürlich jetzt ziemlich fertig mit den Nerven, lasse es mir aber nicht anmerken, und möchte mir jetzt schon Wissen aneignen für eine zusätzliche Alternative Behandlung. Vorallem weil Lungenkrebs so eine schlechte Prognose hat.
Über Tipps, Ratschläge in jeder Form bin ich sehr dankbar!!!

Grüße
 
Hallo Pixelschubser,

es gibt doch noch keine sichere Diagnose oder? Bisher handelt es sich nur um Vermutungen und Verdacht. Ich kenne viele Fälle, wo sich der Verdacht auf Krebs nicht bestätigt hat. Trotzdem kann es nicht schaden, sich schlau zu machen, denn Wissen hat mehr Wert als alles Geld der Welt.

Krebs entwickelt sich nicht einfach so aus dem Nichts. Es muss schon ziemlich viel falsch gelaufen sein, damit gesunde Zellen entarten. Entweder ist man sehr starker Raucher, so wie ein Großvater von mir, der an Lungenkrebs starb. Oder man hat eine starke Belastung des jeweiligen Organs (in diesem Fall der Lunge) mit Schadstoffen und Giften aus der Umwelt (Beruf, Arbeitsplatz, Wohnung etc.), die eine karzinogene Wirkung haben. Strahlung kann auch zur Entartung führen. Dann wäre noch die Frage zu klären, ob die Person irgendwelche Medikamente nimmt, die Krebs fördern können, z. B. Hormone, aber auch andere Mittel.

Hierzu gibt es folgende Infos vom Krebsinformationsdienst:
Von in der EU und Deutschland zugelassenen Medikamenten geht normalerweise kein Risiko aus, das nicht in Studien vor der Zulassung gründlich untersucht worden wäre. Doch tatsächlich gibt es einige Mittel, für die solche Studien gezeigt haben: Sie können das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen.... manchmal stellt sich...erst nach einigen Jahren heraus, dass es weitere...Krebsrisiken durch Medikamente geben könnte. Sie fallen erst aufgrund der großen Zahl behandelter Patienten und der längeren Anwendungsdauer statistisch auf.

Chemotherapie: Wie hoch ist das Risiko eines Zweitkarzinoms?

Ausgerechnet die wichtigsten Medikamente, mit denen Krebs geheilt werden soll, können als Langzeitfolge eine Zweiterkrankung nach sich ziehen (Zweitkarzinom, "Zweitkrebs") - fast alle Mittel, mit denen Krebszellen am Wachstum und an der Teilung gehindert werden sollen, greifen an der Erbsubstanz an...Doch ganz ohne Wirkung bleiben die meisten Zytostatika auch in normalem Gewebe nicht. So können sie...Jahre später eine zweite Krebserkrankung auslösen.

Andere Krebstherapien: Hormonentzug mit Folgen?

In der Therapie von Brustkrebs werden...so genannte Antiöstrogene angewendet. Sie bieten einen wichtigen Schutz, wenn der Tumor der Patientin auf Hormone mit Wachstum reagiert hatte.
Allerdings bewirkt die sehr häufig verwendete Substanz Tamoxifen verstärktes Wachstum von Zellen der Gebärmutterschleimhaut. Daraus kann sich - selten - ein Tumor entwickeln, ein so genanntes Endometriumkarzinom.

Mittel gegen Viren

In die Diskussion gerieten auch Mittel, die gegen Viren eingesetzt werden. Von einigen stellte die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC, IARC - INTERNATIONAL AGENCY FOR RESEARCH ON CANCER) nach Prüfung aller Daten im Jahr 2000 fest, dass das Krebsrisiko nicht belegt ist, andere haben dagegen bei längerer Anwendung im Tierversuch eine Krebs fördernde Wirkung.

Mittel gegen Diabetes und Bluthochdruck

Studien weisen darauf hin, dass sich für Diabetes-Patienten das Risiko für Harnblasenkrebs leicht erhöht, wenn sie über einen längeren Zeitraum Pioglitazon einnehmen.

Hormone gegen Wechseljahresbeschwerden: Risiko unterschätzt?

Lange unterschätzt wurden die Risiken einer Hormonersatztherapie gegen Wechseljahresbeschwerden: Sie wirkt sich deutlich auf das Brustkrebsrisiko aus und sollte nur noch angewendet werden, wenn sich Beschwerden im Klimakterium nicht anders lindern lassen und sehr belastend sind.
Auch dann raten Experten, zum Beispiel vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM, BfArM - Startseite), die Hormonersatztherapie nur möglichst kurz anzuwenden. Dies betrifft Mittel, die die Hormone Östrogen und Gestagen kombinieren. Östrogen allein erhöht außerdem das Risiko für Krebs der Gebärmutterschleimhaut und sollte überhaupt nur bei Frauen eingesetzt werden, die keine Gebärmutter mehr haben.

Die Pille...

...Laut dieser derzeit größten Studie bleibt für Frauen, die sehr lange die Pille einnehmen, außer dem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko ein statistisch gering erhöhtes Risiko für ein Zervixkarzinom; eventuell auch ein erhöhtes Risiko für Hypophysentumoren und Tumoren des zentralen Nervensystems..

https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/medikamente-und-krebsrisiko.php

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo danke für deine Antwort.
Er nimmt bis vor kurzem eigentlich keine Medikamente, vor 30 Jahren aufgehört zu rauchen, sauberer Büro job. Kann mir nicht vorstellen woher das kommen sollte.

So wie ich das im MRT Bericht lese ist das für die schon ziemlich sicher, oder kann man sowas dort gar nicht fest stellen ? Außerdem sind Wirbel gebrochen, die brechen ja auch nicht einfach so oder?

Grüße
 
Fehldiagnosen und Überdiagnosen in der Medizin sind leider häufig. Diese Tatsache ist inzwischen auch durch wissenschaftliche Studien untersucht und bestätigt worden. Auch bei Krebs sind die diesbezüglichen Erkenntnisse alarmierend. Man sollte alles überprüfen.

Studien, die Fehldiagnosen und Überdiagnosen bei Krebs festgestellt haben:

The frequency of diagnostic errors in outpatient care: estimations from three large observational studies involving US adult populations -- Singh et al. -- BMJ Quality and Safety

Overdiagnosis in cancer. - PubMed - NCBI
 
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